"Nicht vollständig" ist korrekt und dem wird wohl jeder Wissenschaftler sofort zustimmen - wobei es letztlich auch die Frage ist, wie Du "Vollständigkeit" defnierst.twulf schrieb:Was ich ja ursprünglich wollte, ist darzustellen, das unser Weltbild nicht vollständig und aussagekräftig ist (siehe Definition Blitz und Donner vor 400 Jahren und heute).
"Nicht aussagekräftig" ist NICHT korrekt. Denn die Naturwissenschaft haben so kleinliche Erfindungen, wie Computer, Internet, etc erst möglich gemacht. Die Nutzung dieser Geräte (wie auch viele andere Folgen der Erkenntnisse der Naturwissenschaften) halte ich für sehr aussagekräftig.
Ööööhhh... nöWas passiert, wenn die Existenz von n Paralleluniversen wissenschaftlich erwiesen würde? Wäre dann nicht unser gesamtes Weltbild inkl. der Religionen gestürzt?
Du kennst die Religion der Jatravartiden auf Viltwodl VI, die auf die Ankunft des großen weissen Taschentuchs warten?!Gott kann sein oder auch nicht. Es kann sein das tatsächlich ein Überwesen, gütig und klug nach unseren Maßstäben, den Planeten Erde und alles drumherum erschaffen hat weil ihm vor lauter Ewigkeit und endlosem Nichts langweilig wurde.
(Wenn Nein --> Douglas Adams "Per Anhalter durch die Galaxis" ... bzw jene Anektode entstammt dem zweiten Buch dieser "Reihe")
Ähm... die physikalischen Gesetze, die zur Zeit die Modelle bestimmen, erklären die beobachtbaren Phänomene schon recht gut. Oder wie Harald Lesch (http://www.br-online.de/alpha/centauri/) gerne sagt: "Wenn die heutigen physikalischen Modelle falsch sind, dann sind sie verdammt gut falsch". Mit falsch ist hier nicht gemeint, daß sie nur nicht vollständig sind. So sind viele Modelle der Newton-Physik nicht falsch durch die genaueren Modelle der relativistischen Physik - sie gelten nur "grober".Es ist IMHO wahrscheinlicher das alles physikalische Erklärungen hat und dabei Gesetzen folgt die wir nicht annähernd erahnen
Dazu bedarf es meiner Meinung nach dennoch, daß man sich etwas intensiver mit Physik und den Wissenschaftstheorien auseinandersetzt. Einfach zu sagen, daß die heutigen Physik-Modelle die "wirkliche Wahrheit" nichtmal ankratzen ist zu dünn, da wirklich sehr, sehr viele Beobachtungen sehr gut durch die Modelle erklärt werden können.Ich will ja gar nicht streng wissenschaftlich argumentieren, vielmehr möchte ich das gesamte Thema in einen größeren Kontext stellen.
Ich habe halt oft den Eindruck, daß Leute es sich gerne etwas "einfach" machen. Zugegeben - es ist schon anstrengend und mühsam sich mit moderner Wissenschaft auseinanderzusetzen, insbesondere wenn man eigentlich eine "globale" Sicht behalten will. Aber ich denke, daß es sich lohnt, da man oft GERADE bei globaler Betrachtung verwundert ist, wieviel die moderne Physik schon an Beobachtungen erklären kann. Ich handhabe das dann so, daß ich mich nicht mit den mathematischen Gleichungen im Detail rumschlage - da vertraue ich darauf, daß die abertausenden von Physikstudenten das alle schon sauber beim Nachrechnen wieder und wieder durchkauen und damit überprüfen. Ich nehme mir die Freiheit heraus, mich mit den Modellen "nur" anschaulich zu befassen, was zuweilen aber schon schwierig genug ist (insbesondere in der Quantenmechanik, wo die "Anschaulichkeit" ziemlich problematisch wird).
Gleichzeitig kann man sehr viel "Fantasie" in die wirklich unbekannten Dinge unseres Universums legen - damit meine ich insbesondere die dunkle Materie und die dunkle Energie. Meines Erachtens sollte man sich aber genau überlegen, ob man die bekannten Modelle für "falsch" oder nur für "unvollständig" erklärt. Unvollständig bedeutet ja, daß die Modelle dennoch für die bisherigen Beobachtungen gelten. Zum Thema Lichtgeschwindigkeit könnte ich mir vorstellen, daß die Relativitätstheorie eventuell eines Tages wirklich erweitert wird, wenn man durch Informationen über dunkle Materie/Energie dieses Modell erweitern muss. Denkbar ist das wohl... aber es ist fraglich, daß dadurch die "bekannte" (also barionische) Materie plötzlich mit Über-Lichtgeschwindigkeit transportiert werden könnte, da man es nunmal noch nie beobachtet hat, und auch ansonsten von keinerlei Wechselwirkungen zwischen barionischer und dunkler Materie/Energie weiss - ausser der Gravitation.
Omg... aber nun bin ich doch etwas abgeschweift.
Jedenfalls... kann ich Dir nur empfehlen, Dich mit Naturwissenschaften (insbesondere Physik) auseinanderzusetzen.
Wenn man zudem Begriffe, wie Chaostheorie, komplexe Systeme oder Emergenz hinzunimmt, gelangt man tatsächlich an einen Punkt, wo ein Gott zumindest nicht notwendig erscheint, um die Geschehnisse im Universum (und damit auch in unseren Köpfen) zu erklären. Das Dasein erscheint dann allerdings vielen sehr viel "ärmer".
Lesch sagt das in seinen Sendungen auch immer wieder sehr schön, daß die Physik gar nicht die Religion ersetzen kann und will. Und meines Erachtens sollte sie das auch nicht
gruß
Booth