Gott / Teufel sitzt in den Schläfenlappen

the_midget

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agentP schrieb:
Vermutlich weil da nix von einem Apfel steht in der Bibel:

6Und das Weib asah, daß von dem Baum gut zu essen wäre und daß er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie bnahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon, und er aß
Genesis Kapitel 3

hmm tatsächlich... Hab ich gar nicht gewusst! Allerdings bin ich wohl nicht der einzige der die Frucht irrtümlicherweise für einen Apfel hält. Siehe z.B. http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg16/0031

Ich weiss ja nicht ob ich jetzt schimpfen soll, weil ihr so gottverdammte Erbsenzähler seid oder ob ich mich für den interessanten Hinweis bedanken soll... Ich sag mal: Beides

;-)
 

Aphorismus

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Wo hat der Forscher denn gesagt, dass es darum geht...

the_midget schrieb:
eine Wahrnehmung von etwas nichtmateriellen, außerweltlichen zumindest mit den Standardsinneswahrnehmungen nicht erfassbaren zu s(t)imulieren

:?:

the_midget schrieb:
Also ich möchte schon behaupten, daß das Erleben einer gnostischen Erfahrung wie du es sehr treffend beschreibst, etwas anderes ist als das "unbeschreibliche" Gefühl, daß ich jeden Morgen beim Zähneputzen habe (besonders danach :wink:, alles so schön frisch ).

Es geht ja auch nicht um Gefühle, sondern die Aktivität von Hirnarealen. Und die ist spezifisch.

the_midget schrieb:
Ich verstehe deshalb nicht, warum man hier so bemüht ist, das Ganze zu banalisieren.

Ich "banalisiere" das doch überhaupt nicht!

Es geht nur um fogendes:

Der Beweis der Zusammenhangs zwischen künstlich stimulierter Aktivität in einem bestimmten Hirnareal und daraus resultierenden gnostischen Erfahrungen berechtigt zu null komma nada niente theologischen Schlußfolgerungen.

Man weiß jetzt lediglich, dass bei Leuten, die eine gnostische Erfahrung machen, ein bestimmtes Hirnareal leuchtet. Bei Sex wissen wir schon länger bescheid - wenn im Schlaflabor bestimmte "Lust-Zentren" im Gehirn aufleuchten und die Patienten geweckt werden haben sie so gut wie immer von Sex geträumt.

Und was hat es uns gebracht, das zu wissen? Genau.

Dass ich es dennoch ziemlich cool von dem Forscher finde, so eine auf Magnetfeldern basierende Herbeifürhbarkeit künstlich induzierter gnostischer Erfahrungen zu ermöglichen, habe ich ja auch schon geschrieben. :wink:
 

agentP

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hmm tatsächlich... Hab ich gar nicht gewusst! Allerdings bin ich wohl nicht der einzige der die Frucht irrtümlicherweise für einen Apfel hält. Siehe z.B. http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg16/0031
Ja, ist ein sehr populärer Irrtum und in vielen Gemälden ist die Frucht auch als Apfel dargestellt.

Ich weiss ja nicht ob ich jetzt schimpfen soll, weil ihr so gottverdammte Erbsenzähler seid oder ob ich mich für den interessanten Hinweis bedanken soll... Ich sag mal: Beides
In dem Fall ja wohl eher "Äpfelzähler". :wink:
 

the_midget

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Aphorismus schrieb:
Wo hat der Forscher denn gesagt, dass es darum geht...

the_midget schrieb:
eine Wahrnehmung von etwas nichtmateriellen, außerweltlichen zumindest mit den Standardsinneswahrnehmungen nicht erfassbaren zu s(t)imulieren

Das hat der nicht gesagt, aber das ist doch offensichtlich! Man kann durch eine wie auch immer geartete Stimulierung bestimmter Bereiche im Gehirn eines Menschen eine "Erleuchtung/Gotteserfahrung" auslösen. Ich finde das kann man auch so umschreiben, wie ich es im obigen Zitat getan hab...vor allem wenn man es mit der Repräsentation eines Apfels vergleicht, wie Antimagnet es getan hat, auf dessen Post ich mich bezogen habe.

the_midget schrieb:
Also ich möchte schon behaupten, daß das Erleben einer gnostischen Erfahrung wie du es sehr treffend beschreibst, etwas anderes ist als das "unbeschreibliche" Gefühl, daß ich jeden Morgen beim Zähneputzen habe (besonders danach :wink:, alles so schön frisch ).

Es geht ja auch nicht um Gefühle, sondern die Aktivität von Hirnarealen. Und die ist spezifisch.

Mir ging es jetzt um die Banalität der diskutierten Erkenntnis. Und du selbst hast die in ihrer Relevanz mit Zähneputzen verglichen. Ob da jetzt irgendwas spezifisch ist oder nicht ist dafür eigentlich ziemlich schnuppe. Es geht schon um Gefühle, nämlich um die Erklärung des "Gefühls" einer gnostischen Erkenntnis.


Der Beweis der Zusammenhangs zwischen künstlich stimulierter Aktivität in einem bestimmten Hirnareal und daraus resultierenden gnostischen Erfahrungen berechtigt zu null komma nada niente theologischen Schlußfolgerungen.

Ja, das Gleiche sag ich doch auch!

Man weiß jetzt lediglich, dass bei Leuten, die eine gnostische Erfahrung machen, ein bestimmtes Hirnareal leuchtet. Bei Sex wissen wir schon länger bescheid - wenn im Schlaflabor bestimmte "Lust-Zentren" im Gehirn aufleuchten und die Patienten geweckt werden haben sie so gut wie immer von Sex geträumt.

Und was hat es uns gebracht, das zu wissen? Genau.

Das hat schon was gebracht. Man weiss dann zum Beispiel, daß Sex auch was mit dem Gehirn zu tun hat, und welche Hirnregionen für das empfinden sexueller Lust zuständig sind. Das kann zum Beispiel auch helfen, bei Menschen die keine sexuelle Lust empfinden die Ursachen dafür herauszufinden. Und es hilf dem Menschen sich und seine Sexualität besser zu verstehen.

Beim "Gott in den Schläfenlappen" ist es das Gleiche. Nur indem Fall kommt man der Frage näher, warum einige Menschen anscheinend stark zu religiösen Bewusstseinszuständen neigen und andere nicht.

Dass ich es dennoch ziemlich cool von dem Forscher finde, so eine auf Magnetfeldern basierende Herbeifürhbarkeit künstlich induzierter gnostischer Erfahrungen zu ermöglichen, habe ich ja auch schon geschrieben. :wink:

lol ja is schon ne abgefahrene Idee...


gruß

midget
 

Aphorismus

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@ the_midget:

Eigentlich wollte ich nur sagen, dass einem diese Entdeckung bei fundamentalen theologischen Fragen überhaupt nicht weiterhilft.

Das bringt was für Leute, die ohne Drogen trippen wollen, das wars dann aber auch wahrscheinlich. :wink:

Und für mich ist darüber hinaus fraglich, inwieweit diese Hirnarealgeschichte überhaupt von Bedeutung ist. Das Hirn kann sich nämlich auch umorganisieren. Wenn du Frettchen den Sehnerv auf das Hirnareal pflanzt, das normalerweise für das Hören zuständig ist und andersherum, dann "lernt das Hirn um" und verteilt die Zuständigkeitsbereiche der Hirnareale neu.
 

antimagnet

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the_midget schrieb:
Jain. Also ich finde es zum Beispiel einen wesentlichen Unterschied, ob man die Wahrnehmung eines Gegenstandes künstlich hervorruft, den jeder kennt und ohne viele Umstände auch von jedem wahrgenommen werden kann (wenn er da ist) oder ob es darum geht eine Wahrnehmung von etwas nichtmateriellen, außerweltlichen zumindest mit den Standardsinneswahrnehmungen nicht erfassbaren zu s(t)imulieren.

jou, wobei ich davon ausgehe, dass letzteres ungleich leichter ist. haben schon leute auf ner überdosis muskatnuss nen höllentrip erlebt und mit dämonen gesprochen...

da nichtmaterielles, außerweltliches nicht klar definiert ist, dürfte es nicht so schwer sein, leuten das zu suggerieren. kirche und sekten machen das schon seit jahrhunderten. ohne komischen helm, allein mit worten und taten. aber das ist letztlich auch bloß eine stimulation von bestimmten hirnarealen... :wink:
 

the_midget

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Aphorismus schrieb:
@ the_midget:

Eigentlich wollte ich nur sagen, dass einem diese Entdeckung bei fundamentalen theologischen Fragen überhaupt nicht weiterhilft.

Ja da sind wir uns ja einig *g. Es gibt aber auch noch andere Fragebereiche, nicht nur die, die Dich interessieren. Aber eine Frage hätte ich da: Geht eigentlich Theologie auf jeden Fall davon aus, daß es einen Gott oder ähnliches gibt?


Und für mich ist darüber hinaus fraglich, inwieweit diese Hirnarealgeschichte überhaupt von Bedeutung ist. Das Hirn kann sich nämlich auch umorganisieren. Wenn du Frettchen den Sehnerv auf das Hirnareal pflanzt, das normalerweise für das Hören zuständig ist und andersherum, dann "lernt das Hirn um" und verteilt die Zuständigkeitsbereiche der Hirnareale neu.

Ja, ich kann mir bestimmt auch die Riechnerven mit den Ohren verbinden lassen und dann Musik riechen, ich bin aber trotzdem froh, daß es Hals-Nasen-Ohren Ärzte gibt. Außerdem kommt es auch drauf an von welchem Standpunkt aus man das Ganze betrachtet:

a) Da sind Hirnareale -> die sind aktiv wenn ich eine Erleuchtung habe

b) Ich habe eine Erleuchtung, woher kommt das bloss?

Für a sind die Erkenntnisse bedeutungslos, für b) aber nicht! Ich finds halt eher wegen b) interessant. Hinterher ist man immer klüger.

Und ich glaub Antimagnet unterschätzt ein wenig worum es geht. Also ich dachte es geht um so richtig heftige Erleuchtungen wie Buddha sie gehabt haben muss. Und nicht einfach nur die Hirnaktivität beim Beten oder so. Also zumindest nicht so wie ich Beten kenne... bei mir passiert da nämlich überhaupt nix.

gruß

midget
 

antimagnet

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die personen spüren eine starke präsenz. für christen ist das gott, für indianer manitou, für gaia-freaks mutter erde, für atheisten einfach eine starke präsenz.

eigentlich muss man nur die falschen pilze essen, um sowas zu spüren...

und ja, theologen glauben an gott. die, die nicht an gott glauben, sind die religionswissenschaftler...

gruß,
anti :wink:


nachtrag:

aus des threaderstellers link-zitat:

Werden die Versuchspersonen im schallisolierten Raum mit verbundenen Augen lange genug dem «Thomas-Puls» ausgesetzt, geschieht bei über achtzig Prozent der Probanden Erstaunliches. Sie erleben ein intensives Präsenzgefühl: Irgendjemand oder irgendetwas Machtvolles befindet sich mit ihnen im gleichen Raum. Je nach religiöser Überzeugung und kulturellem Hintergrund berichten die Versuchspersonen von einer «höheren Wirklichkeit» oder gar der expliziten Gegenwart von Jesus, Mohammed oder Buddha.

ich hoffe doch sehr, dass die ne ordentliche kontrollgruppe hatten. nicht, dass man allein schon mit verbundenen augen in einem schallisolierten raum präsenzgefühle kriegt. erinnert mich an diese new-age-salzwasser-tanks, da hats doch auch ohne thomas-puls geklappt...


noch'n nachtrag:

da steht, dass 80% ein intensives präsenzgefühl erlebten. wie viele von den christen das als gott bezeichnen, steht da nicht. aber warum stehts da nicht? hätten 90% der christen das als gott bezeichnet, würds da stehen, da bin ich mir sicher... den rest könnt ihr euch selber denken.

noch'n noch'n nachtrag: ich gebe zu, ich hab nur die hier geposteten zitate gelesen. also vielleicht stehts im original-text. ich würde aber ungelesen eine wette eingehen... :wink:


ähmja, mal wiede rein nachtrag: hab jetzt den text gelesen. und glaubt mir, das apfel-beispiel war von mir. dass die ihr beispiel mit apfelstrudel illustrieren, hab ich nicht gewusst.

gegen ende finde ich den artikel besser. es wird klar darauf hingewiesen, dass gott damit natürlich nicht falsifiziert sein kann. wer einen epileptischen anfall hat, hat oft visionen. trotzdem hat einer mit visionen nicht unbedingt einen epileptischen anfall. ihr wisst doch, wenn es regnet wird die erde nass. aber nicht immer, wenn die erde nass wird, ist regen ein grund dafür.

ein weiterer wichtiger punkt ist fast untergegangen: die meisten leute mit religiösen überzeugungen haben gar keine visionen oder präsenzgefühle. shit, wie glauben denn die an gott?
 

Sentinel

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antimagnet schrieb:
und ja, theologen glauben an gott. die, die nicht an gott glauben, sind die religionswissenschaftler...

Ein gnadenlos unhaltbares Vorurteil gegenüber der Religionswissenschaft, aber auch den Theologen. Es macht auch einen gewaltigen Unterschied, ob man von Theologie oder Pastoraltheologie spricht.
 

the_midget

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antimagnet schrieb:
ich hoffe doch sehr, dass die ne ordentliche kontrollgruppe hatten. nicht, dass man allein schon mit verbundenen augen in einem schallisolierten raum präsenzgefühle kriegt. erinnert mich an diese new-age-salzwasser-tanks, da hats doch auch ohne thomas-puls geklappt...

Stimmt. Aber sind die Halluzinationen, die man in so einem Wassertank hat, auch immer religiös? Kann ja sein, daß der Thomaspuls nur die Hallus in Richtung religiöses Erleben bringt...


Ich hätte nicht gedacht, daß du so nachtragend bist :D

gegen ende finde ich den artikel besser. es wird klar darauf hingewiesen, dass gott damit natürlich nicht falsifiziert sein kann. wer einen epileptischen anfall hat, hat oft visionen. trotzdem hat einer mit visionen nicht unbedingt einen epileptischen anfall. ihr wisst doch, wenn es regnet wird die erde nass. aber nicht immer, wenn die erde nass wird, ist regen ein grund dafür.

Ob jemand, der Visionen hat auch jedesmal einen epileptischen Anfall hat, müsste man wohl eventuell überprüfen, falls das überhaupt geht... Formal logisch hast du natürlich recht, aber daraus folgt ja auch nicht zwingend, dass jemand der Visionen hat, nicht jedesmal einen epileptischen Anfall dabei hat.

ein weiterer wichtiger punkt ist fast untergegangen: die meisten leute mit religiösen überzeugungen haben gar keine visionen oder präsenzgefühle. shit, wie glauben denn die an gott?

yo, das meine ich ja. Ich glaub solche starken Gefühle sind relativ selten. Deshalb find ich das Ganze ja auch gar nicht so unbedeutend, wie es mir seitens einiger Poster vorkommt (ich mag mich da irren). Und das spricht auch gegen dein Argument, die Tätigkeiten der Kirche oder von Sekten würden ja auch letztendlich nur bestimmte Gehirnareale stimulieren.

Das besondere ist das reine Auslösen und stattfinden dieser Reaktionen in den Schläfenlappen. Mit welchen Vorstellungen diese Gefühle dann verknüpft, bzw. wie sie vom Erlebenden dann gedeutet werden, ist sicherlich sozialkulturell bestimmt.

Es könnte auch sein, daß das ganze etwas mit Erinnerungen und Empfindungen aus dem Mutterleib zu tun hat.
Verschiedene Autoren aus der Psychoanalyse meinen ja, daß man im Mutterleib ein unbeschreiblichens Geborgenheitsgefühl hat, was ja gar nicht mal so unplausibel klingt. Das könnte dann zum Beispiel auch bedeuten, daß Menschen die nach einer komplikationsvollen Schwangerschaft geboren wurden, weniger zum Glauben neigen. Oder sich erst recht danach sehnen, je nachdem...

Na ja...

gruß

midget
 

antimagnet

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Sentinel schrieb:
Ein gnadenlos unhaltbares Vorurteil gegenüber der Religionswissenschaft,

oops, das stimmt natürlich. selbstverständlich gibt es auch religionswissenschaftler, die an gott glauben, genau so wie es physiker, soziologen und bäcker gibt, die an gott glauben. nur ist das nicht voraussetrzung für ihr fach.

Es macht auch einen gewaltigen Unterschied, ob man von Theologie oder Pastoraltheologie spricht.

oh, sorry, das wusste ich nicht. ich weiß nur, dass sich die theologen bei uns zum beten treffen. und ich dachte, dass der glaube an die existenz gottes auch bei normalen theologen voraussetzung ist.



the_midget schrieb:
Stimmt. Aber sind die Halluzinationen, die man in so einem Wassertank hat, auch immer religiös? Kann ja sein, daß der Thomaspuls nur die Hallus in Richtung religiöses Erleben bringt...

wenn, dann nur bei religiösen menschen. nicht religiöse menschen fühlten sich einfach nur auf nem trip und verglichen das mit "normalen" drogenerfahrungen.


Ob jemand, der Visionen hat auch jedesmal einen epileptischen Anfall hat, müsste man wohl eventuell überprüfen, falls das überhaupt geht... Formal logisch hast du natürlich recht, aber daraus folgt ja auch nicht zwingend, dass jemand der Visionen hat, nicht jedesmal einen epileptischen Anfall dabei hat.

naja, das ist es ja. es folgt aus dem visionenhaben nicht zwingend, dass jemand einen oder keinen anfall hat. man müsste das überprüfen, aber dazu reicht es nicht, sich epileptiker rauszusuchen, die religiöse visionen hatten.



Und das spricht auch gegen dein Argument, die Tätigkeiten der Kirche oder von Sekten würden ja auch letztendlich nur bestimmte Gehirnareale stimulieren.

but they do.

vielleicht liegts auch nur an dem wort "bestimmt". natürlich stimuliert ein priester nicht mit absicht das areal XY. aber er stimuliert gehirnareale. geht doch gar nicht anders. sinneseindrücke sind gehirnstimulationen, oder nicht?

Verschiedene Autoren aus der Psychoanalyse meinen ja, daß man im Mutterleib ein unbeschreiblichens Geborgenheitsgefühl hat, was ja gar nicht mal so unplausibel klingt.

uuh, psychoanalyse. bist du nicht psychologe? ich dachte, psychoanalyse stinkt...

warum sie stinkt?

Das könnte dann zum Beispiel auch bedeuten, daß Menschen die nach einer komplikationsvollen Schwangerschaft geboren wurden, weniger zum Glauben neigen. Oder sich erst recht danach sehnen, je nachdem...

eben drum. alles ist möglich, man kann alles psychoanalytisch erklären. das ist mir suspekt. wer immer recht hat, kann doch gar nicht scheitern. scheitern können halte ich aber für eine der wichtigsten grundbedingungen für wissenschaftliche erklärungen (hallo, ihr theologen).

gruß,
anti :wink:
 

the_midget

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antimagnet schrieb:
Und das spricht auch gegen dein Argument, die Tätigkeiten der Kirche oder von Sekten würden ja auch letztendlich nur bestimmte Gehirnareale stimulieren.

but they do.

vielleicht liegts auch nur an dem wort "bestimmt". natürlich stimuliert ein priester nicht mit absicht das areal XY. aber er stimuliert gehirnareale. geht doch gar nicht anders. sinneseindrücke sind gehirnstimulationen, oder nicht?

ja es liegt an dem Wort "bestimmt". Ich weiss ja nicht ob in einer normalen Messe die gleichen Hirnareale angesteuert werden wie bei diesen Thomasimpulsen.

Verschiedene Autoren aus der Psychoanalyse meinen ja, daß man im Mutterleib ein unbeschreiblichens Geborgenheitsgefühl hat, was ja gar nicht mal so unplausibel klingt.

uuh, psychoanalyse. bist du nicht psychologe? ich dachte, psychoanalyse stinkt...

Ich bin jetzt kein großer Fan von Psychoanalyse, allerdings finde ich deswegen nicht alles was sich ein Psychoanalytiker mal gedacht hat gleich doof, nur weil man das schwierig falsifizieren kann. So als Gedankenanregungen und zum rumspinnen find ich Psychoanalyse ganz interessant.

Das könnte dann zum Beispiel auch bedeuten, daß Menschen die nach einer komplikationsvollen Schwangerschaft geboren wurden, weniger zum Glauben neigen. Oder sich erst recht danach sehnen, je nachdem...

eben drum. alles ist möglich, man kann alles psychoanalytisch erklären. das ist mir suspekt. wer immer recht hat, kann doch gar nicht scheitern. scheitern können halte ich aber für eine der wichtigsten grundbedingungen für wissenschaftliche erklärungen (hallo, ihr theologen).

Geht mir sehr oft genau so. Allerdings wäre ja mein oben genanntes Beispiel durchaus empirisch überprüfbar. Man könnte ja mal eine Langzeitstudie machen, und Menschen, bei denen es Komplikationen in der Schwangerschaft gab, hinsichtlich ihrer Glaubensneigung über einen langen Zeitraum untersuchen. Ich will jetzt hier kein Design dafür entwickeln aber ich denke das wäre schon machbar. Oder man könnte sogar testen, ob sie weniger stark auf diesen Thomaspuls reagieren als "normal" geborene. Das ganze ist dann natürlich immer noch nicht hundertprozentig Wasserdicht, aber so ist es mit den meisten psychologischen Fragestellungen. Nur Rechnen und empirisch Methode reicht auch nicht für Wissenschaft, irgendwo müssen ja die Ideen herkommen. Das nur mal nebenbei du "Fundamentalist" ;-)

gruß

midget
 

ogukuoo

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Bisschen OT:Was würde ein Schizophrener sehn/fühlen?
Irgendwie geht mir das seit gestern nicht mehr aus dem Kopf..
 

the_midget

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ogukuoo schrieb:
Bisschen OT:Was würde ein Schizophrener sehn/fühlen?
Irgendwie geht mir das seit gestern nicht mehr aus dem Kopf..

Was meinst du denn?

Ich weiss nur, daß schizophrene sich selbst wohl häufig als fremdgesteuert empfinden. Vielleicht ist dieses Empfinden sogar vergleichbar mit dem Empfinden einer "Präsenz" - es wäre jedoch wohl anmaßend jetzt zu spekulieren, daß in der Aktivität in den Schläfenlappen auch noch der Schlüssel zu Schizophrenie liegen würde (?)

m.
 

ogukuoo

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Sry, ich dachte in eine andere Richtung.

Also wenn diese Gehirnregion einer schizophrene Person stimuliert wird, wie sie dann drauf reagiert.. wenn z.b. eine "Person" in ihr an Allah glaubt und ne andere an den Teufel.. was sie dann sieht/fühlt.
Ging mir gestern eben durch den Kopf..kenn mich mit der Materie nicht so aus, aber dann müssten ja alle Personen in ihr angesprochen werden und ihre ganzen "Wahrnehmungen" auf einmal zum Vorschein kommen. D.h. die Person könnte dann mit allem Übersinnlichen auf einmal konfrontiert werden.

Ich hoffe , man kann es verstehn..weiß sonst nicht, wie ich es ausdrücken soll...
 

the_midget

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ogukuoo schrieb:
Sry, ich dachte in eine andere Richtung.

Also wenn diese Gehirnregion einer schizophrene Person stimuliert wird, wie sie dann drauf reagiert.. wenn z.b. eine "Person" in ihr an Allah glaubt und ne andere an den Teufel.. was sie dann sieht/fühlt.
Ging mir gestern eben durch den Kopf..kenn mich mit der Materie nicht so aus, aber dann müssten ja alle Personen in ihr angesprochen werden und ihre ganzen "Wahrnehmungen" auf einmal zum Vorschein kommen. D.h. die Person könnte dann mit allem Übersinnlichen auf einmal konfrontiert werden.

Ich hoffe , man kann es verstehn..weiß sonst nicht, wie ich es ausdrücken soll...

Ich glaub du wirfst da Schizophrenie und multiple Persönlichkeiten durcheinander. Schizophrenie bezeichnet eigentlich nicht wie landläufig geglaubt wird die Spaltung der Persönlichkeit in zwei Teile (T-Shirt-Vorderseite: Ich bin Schizophren/Rückseite: Ich auch!), sondern ein Bündel von psychotischen Symptomen, wie z.B. Halluzinationen, Wahnvorstellungen (Verfolgungswahn!), fremdgesteuertes Empfinden etc...

Hmm wie das jetzt bei multiplen Persönlichkeiten und dem Threadthema ist... fällt mir jetzt auch nichts ein. Ich weiss nicht ob es Multiple gibt, deren Persönlichkeiten verschiedenen Glaubensrichtungen haben. Ich würde es aber schon für möglich halten, schliesslich scheint es da noch ganz andere Dinge in dem Bereich zu geben... Andererseits ist der Glaube eine so grundlegene Persönlichkeitseigenschaft, das es mir wieder schwerfällt es zu glauben... KA. Vielleicht würde es davon abhängen welche Persönlichkeit beim Experiment gerade "anwesend" ist, und dann wäre es wie bei jedem anderen auch.
Ich denke (weiss es aber nicht) auch nicht, daß die verschiedenen Persönlichkeiten bei multiplen auf neurologischer Ebene verankert sind, weil diese Störung soweit ich weiss nicht angeboren, sondern im Laufe des Lebens "erworben" bzw. aufgebaut wird (vor allem bei extrem traumatischen Ereignissen).


gruß

midget
 

Sentinel

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antimagnet schrieb:
oh, sorry, das wusste ich nicht. ich weiß nur, dass sich die theologen bei uns zum beten treffen. und ich dachte, dass der glaube an die existenz gottes auch bei normalen theologen voraussetzung ist.

Es gibt definitv atheistische Theologen (sehr lustig, womit "sprechen" die dann?), aber ich glaube auch ein Glaubensbekenntnis wird wirklich von allen Theologen und Theologiestudenten offiziell verlangt, was ja natürlich über den Glauben der Betreffenden nichts aussagt.
Bei Pastoraltheologen sollte man davon Ausgehen können, daß diese an das katholische Dogma glauben, auch wenn das süße Parfum manchmal an anderes denken läßt. ("Kohmmt ihr heute Abend auch zur Vähspa?" :wink: )
 

YiShen

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Ohne jetzt den ganzen Thread zu lesen:
Wow - eine künstlich hergestellte Illuminatio Praecox. Sowas kann auch nur einem Physiker einfallen :lol:
 

ikey

Neuling
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wie theoretischer Staub,
der mit den ersten realen Erfahrungen weggeblasen ist, so erscheinen mir einige Beiträge unter diesem Thema.
Deshalb will ich praktische Erfahrung machen - und dann reden. Ich kenne mich mit Elektronik ganz gut aus und bitte, die äußerst geringe magnetische Feldstärke der verwendeten Spulen zu beachten. Jedes Handy, die uns umgebenden 220-Volt-Leitungen und die Umgebung von Radios, Musikankagen, TVs und Computern haben ein zigfach vielfaches an magnetischer Feldstärke, die täglich auf unsere Gehirne wirkt.
Wenn jemand von Euch ebenfalls erwägt, in die Praxis einzusteigen, würde ich mich gern praktisch hard- und softwaremäßig mit denen austauschen.
Eine praktische Schwierigkeit muß ich noch überwinden: ich habe einen apple-macintosh Rechner, und deshalb paßt das nicht zur windows-soft- und hardware, die vorgeschlagen wird.
Ich denke, daß Jeder seine Wirk-lichkeit dadurch erschafft, wie er die Welt anschaut. "Die Welt ist, wie Du von ihr denkst"- und das gilt besonders für unsere Überzeugungen, das, was wir tief unten glauben. Weshalb unter unzähligen subjektiven Wirk-lichkeiten nur gruppenweise ähnliche Anschauungen, aber keine Wahrheiten gefunden werden können.
Denkt an die Zeit der "mind-machines", die durch multifrequent leuchtende LEDs vor geschlossenen Augen sozusagen eine abgeschwächte, jedoch spezifisch ähnliche Einfluß-Möglichkeit auf das Gehirn geboten hat.
Ich danke NoToM für den Start dieses brisanten weitreichenden Themas und freue mich auf praktische Erfahrungen mit den ersten Mutigen.
Fröhliche Grüße - ikey
 

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