agentP schrieb:schwierige Frage... vielleicht alles, was nicht vorherbestimmbar ist?
Ist dann nicht alles Zufall? Wenn ich gleich einkaufen gehe, dann kann ich letztendlich nicht endgültig vorherbestimmen, ob ich heil nach Hause komme oder ob ich an der Kreuzung überfahren werde. Damit wäre es jedes mal Zufall, wenn es mir gelingt erfolgreich Milch zu holen. Oder habe ich jetzt einen Denkfehler?
Nein, kein Denkfehler.
... woher weisst Du, ob nicht an der nächsten Strassenecke der Autofahrer, der zufällig vorher LSD genommen hat und nun zufällig von den Ampeln angegriffen wird und dann - um diese Ampel auszuschalten - zufällig in dem Augenblick, als Du zufällig über den Fußgängerübergang die Straße überquerst zur Selbstverteidigung trotz der bestehenden Rotphase diese Ampel mit dem Auto anfährt und dabei- zufällig- nicht nur die Ampel, sondern auch Dich an der Fußgängerampel, an der Du gerade über die Strasse gehst, über den Haufen fährt?
Und ist es dann nicht Zufall, das Du kurz nach dem Verlassen Deiner Wohnung feststellst, dass Du Dein Portemonnaie in Deiner Wohnung vergessen hast und dann wieder zurück gehst und oben angekommen hörst, wie auf der Strasse jemand mit dem Auto irgendwo reingefahren ist?
Die Frage hier wäre, ob Du die Entscheidungsfreiheit hattest, Dein Portemonnaie nicht zu holen und stattdessen die Schachtel Kippen an der Bude hättest anschreiben lassen können, oder aber besser, wozu Du Dein Portemonnaie vergessen hattest, Zufall oder Vorbestimmung... oder gar eine Reaktion auf das, was da kommt
Aber das alles spricht ja erstmal nicht gegen Deine Aussagen
agentP schrieb:Warum muss ich denn davon ausgehen, dass meine Entscheidungen mehr sind als komplexe biochemische und bioelektrische Abläufe in meinem Körper. Ich wüsste nicht, was an der Stelle dagegen spricht, dass auch hier die Komplexität der Vorgänge darüber hinwegtäuscht, dass auf einer entsprechend kleinen Ebene Abläufe stattfinden, die ebenfalls einfach physikalischen Gesetzen folgen.
agentP schrieb:Insofern glaube ich auch nicht an echte Zufälle. Das mir eines der Staubkörner im Sturm in´s Auge geflogen ist, ist kein Zufall, sondern wir sind beide physikalischen, chemischen, biologischen, etc. Gesetzen gefolgt, die uns in Position gebracht haben.
Ich denke in letzter Konsequenz unterliegen Entscheidungen als Grundlage komplexer Systeme Emotionen (welche wiederum einer starken Konditionierung unterliegen), dem Verstand und der Vernunft (beides wiederum stark abhängig vom Intellekt und der Erziehung).
Der Zufall, und das meinte ich bei meiner Antwort auf Dein Beispiel mit dem Sandkorn, kommt dann ins Spiel, wenn verschiedene Systeme in Wechselwirkungen zueinander stehen, denn so werden bestimmte Läufe geändert.
Da, wo der Autofahrer im LSD-rausch Dein Leben kreuzt, wird von außen etwas für Dich nicht kontrollierbar in Deinem Leben verrückt - ob positiv oder negativ unterliegt in diesem Augenblick nicht Dir allein.
Entweder nennt man das Prädestination oder Zufall... oder gibt es da noch was anderes?
Und der Gedanke der Entropie von albertpike ist in diesem Zusammenhang m.E. nur in Bezug auf die Häufigkeit von zufälligen Ereignissen zutreffend.
Das verstehe ich jetzt nicht.albertpike schrieb:Menschliches Gehirn ist nicht in der Lage das Unendliche zu verstehen. Wir leben in solcher Dimension, in der nur das Endliche denkbar und vorstellbar ist. Daher sollen wir nach der Suche des Göttlichen oder des Absoluten die Frage nach dem Ururururur......sprung zu vermeiden.
Das hiesse ja, dass der Mensch die Frage nach dem Göttlichen mit der Erkenntnis, dass es das Endliche gibt, verloren hat. Wieso?
Oder anders gesagt: ein Kind geht bis zu einem bestimmten Alter von der Ewigkeit aus, z.B. in Bezug auf seine Existenz. Kann das Kind das Göttliche begreifen?
Der Mensch entwickelt sich doch fortlaufend... wieso sollte er nicht irgendwann die Summe aller Teile begreifen können?
@Malakim
warum schreibst Du immer "GOtt" ist das ein Art chiffre oder ein mir nicht bekanntes Gebot?
Verzeih mir, falls es sich um eine Beschränktheit meinerseits handeln sollte.