streicher
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Die Meinungen gehen auseinander, wenn es um das Golfkriegssyndrom geht.
Wie kamen diese Verbrechen tatsächlich zustande?
Angst vor neuem Golfkriegssyndrom wächstDas Pentagon war in den 90er Jahren wegen unzureichender medizinischer Aufzeichnungen und Umweltüberwachung sowie wegen Geheimniskrämerei über die Verseuchung von Truppenteilen durch chemische und biologische Kampfstoffe stark in die Kritik geraten. Ungewöhnlich viele Veteranen klagten über Erschöpfung, Gelenkschmerzen, Sehstörungen, Hautausschläge, Unfruchtbarkeit und Gedächtnisschwund. Bei einigen kam es sogar zu tödlichen neurologischen Erkrankungen. Einigen Betroffenen wurden Entschädigungen verweigert, da das Pentagon keinen Zusammenhang zwischen dem Einsatz am Golf und der Erkrankung sah.
UranmunitionZusammenfassung einiger Studienergebnisse über die Auswirkungen des Krieges auf Umwelt und Gesundheit *)
Trotz der langen Zeit, die seit dem Golfkrieg vergangen ist, des weltweit bekannten sogenannten Golfkriegssyndroms und vieler anderer Hinweise auf die verheerenden Folgen des Krieges auf Umwelt und Gesundheit, insbesondere auch durch den Einsatz von DU-Munition, wurden eben diese Folgen bisher nicht ausreichend erforscht. Die USA verhinderten zum Beispiel bisher erfolgreich, daß die WHO in größerem Umfang Feldstudien im Irak durchführen konnte. So sind wir im Moment vorwiegend auf die von irakischen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen durchgeführten Studien angewiesen. Aufgrund der Erfahrungen in anderen Bereichen werden die präsentierten Zahlen von Mitarbeitern der UN-Organisationen als zuverlässig angesehen. Es ist davon auszugehen, daß die Studien die tatsächliche Zahl der Opfer von Erkrankungen eher unterschätzen, da viele Kranke nicht mehr in Hospitälern untergebracht werden können und Familien den Tod eines Angehörigen gegenüber staatlichen Stellen bisweilen verschweigen, um weiter die jeweilige Lebensmittelzuteilung zu erhalten. Die irakische Regierung schließlich hat kein Interesse daran, mit hohen Todesraten Panik unter der Bevölkerung zu fördern.
Krank nach dem KriegEine Dekade ist seit ihrem Einsatz im Golfkrieg vergangen, dem Ereignis, das ihr Leben drastisch verändert hat. Heute denken viele der damals vom Krieg überzeugten Soldaten anders.
Kein Skandal sondern ein Verbrechen"Die Bosnier, die die Zunahme von Krebsfällen untersuchen, können keine Informationen von der NATO erhalten. Das ist nicht ein Skandal. Das ist ein Verbrechen", schrieb gestern Robert Fisk in einen Artikel in der linksliberalen britischen Tageszeitung "The Independent" mit dem Titel "Die Wahrheit über abgereichertes Uran".
Der über die Grenzen Großbritanniens bekannte, NATO-kritische Fisk war einer der wenigen westlichen Journalisten, die während des gesamten NATO-Angriffskrieges aus Jugoslawien vom Ort des Geschehens berichteten und so auch die schrecklichen Wirkungen der modernden Kriegsführung auf die Zivilbevölkerung beschreiben konnten. Weil Fisk nicht wie viele seiner Kollegen den "humanitären Krieg" der "neuen NATO" verherrlicht hatte, versuchten interessierte Kreise, ihn als jugoslawische Marionette zu diffamieren. Sogar von vielen Kollegen wurde Fisk wegen seiner Standhaftigkeit gegen den Krieg angefeindet.
Wie kamen diese Verbrechen tatsächlich zustande?