Gabriele Pauli: Ehen nur noch auf 7 Jahre abgeschlossen!

Aphorismus

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Hoffentlich gibt es da keine Farmen, sonst wird noch irgendein armer Farmer wegen polygamer Sodomie verklagt.
 

Giacomo_S

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Die Idee der Pauli mit der 7-Jahres-Ehe finde ich nicht schlecht. Sie kommt doch der gelebten Realität der Menschen sehr viel näher als das ach-so-christliche bis-das-der-Tod-uns-scheidet-Ideal.
Sicher sind die Kinder ein Problem - aber das sind sie bei "normalen" Scheidungen ja meist auch. Persönlich kenne ich nur wenige geschiedene Eheleute, bei denen nicht einer der Partner die Kinder für seine persönlichen Feldzüge instrumentalisiert. Und selbst wenn sich die Partner über den Ablauf einer Scheidung einig sind: Teuer wird es auf jeden Fall.

Meiner Meinung nach bedürfen auch eine Reihe anderer Gesetze der Korrektur. Eine Freundin von mir lebt in Trennung von ihrem (Noch-)Ehemann - und hat ein Kind von ihrem neuen Freund bekommen. Per Gesetz ist der alte Ehemann der Vater, ob das die Beteiligten wollen oder nicht.
In meinen Augen ist das alter patriarchalischer Müll, der aus Zeiten stammt, in denen eine Vaterschaft praktisch nicht zu bestimmen oder die Bestimmung mit Unsicherheiten behaftet war. Heute kann man aber einen solchen Beweis führen. Solche Gesetze haben sich überlebt, wissenschaftlich, wie gesellschaftlich.

Im Zusammenhang mit der vor einiger Zeit geführten Diskussion um die Rechtmäßigkeit von DNA-Tests kann ich mich noch gut daran erinnern, dass man viel vom "Wohle des Kindes" gefaselt hat, aber in vielen Fällen kann ich dieses nicht erkennen.
Einerseits klebt man an der biologischen Definition der Vaterschaft (und nicht etwa einer soziologischen), andererseits negiert man den definitiven Beweis dieser biologischen (Un-)Vaterschaft und macht einen Unbeteiligten zum juristischen Vater - selbst wenn der das gar nicht will.
 

Mother_Shabubu

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Und ich halte eine Begrenzung der Ehe für unsinnig, solange damit mehr verbunden wird als nur das Zusammenleben zweier Menschen. Wenn man zwei Menschen, die sich einig sind, daß sie zusammenbleiben wollen, zwingt, ihr Ja-Wort zu erneuern, nur damit sie die finanziellen Vorteile behalten, führt das nur zu mehr Bürokratie. Wenn man aber alles abschafft, was zur Ehe gehört außer dem Ja-Wort, dann kann man sie auch gleich zur Privatsache erklären.

Stattdessen würde ich die Scheidung dem Standesamt übertragen, dann könnte eine Ehe im Optimalfall genauso schnell aufgehoben sein wie sie geschlossen wurde.

Ein_Liberaler schrieb:
Ich würde es ja auch vorziehen, wenn der Staat sich darauf beschränken würde, privat gegebene Jaworte zu akzeptieren.
Ich hätte trotzdem gerne einen Zeugen dafür, solange sie keine reine Privatsache ist. (->Standesbeamter)

morgenroth schrieb:
Unterm Strich weiß ich aber nicht, warum die Bindungsfähigkeit bei den Menschen abnimmt.
Vielleicht nimmt sie insgesamt auch garnicht ab und es heiraten nur mehr Menschen, die einfach Verliebtheit mit der großen Liebe verwechseln und die sonst nichts verbindet. Früher hat man nämlich eher aus Vernunft geheiratet und da kann man mit objektiven Kriterien prüfen, ob der gewünschte Partner für ein Zusammenleben taugt. Bei einer Heirat aus Liebe besteht dagegen immer die Gefahr, daß die Liebe nur eine kurze Leidenschaft war.

In der Beziehung würde mich auch interessieren: Gibt es auch Zahlen darüber, wieviele Deutsche einmal geschieden sind und wieviele zwei- oder dreimal? Wenn jede zweite Ehe geschieden wird, muß das ja noch nicht heißen, daß auch jeder zweite (erwachsene) Deutsche eine Scheidung durchmachen muß.
 

Ein_Liberaler

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Zeugen haben eigentlich immer zu einer Ehe gehört. Der Ausdruck "Umstände machen" kommt von den Zeugen, die um die Vertragsparteien herumstanden. Im Sachsenspiegel heißt e, eh, ehe noch Vertrag.

Ansonsten gilt: Wer etwas will, z.B. Steuervorteile, hat die Beweispflicht.
 

Giacomo_S

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Mother_Shabubu schrieb:
Wenn man aber alles abschafft, was zur Ehe gehört außer dem Ja-Wort, dann kann man sie auch gleich zur Privatsache erklären.

Was zur Frage führt, warum der Staat die Ehe überhaupt fördert. Man darf vermuten, dass sie "als Keimzelle des Staates" angesehen wird.
Eine Reihe von Spitzenpolitikern haben mehrere Male geheiratet (z.B. Schröder, Fischer, Lafontaine) - was für ein "Lebensbund" soll das denn noch sein ? Was ist so ein Jawort noch wert ? (NB: Liz Taylor (8 mal verheiratet ?) und Richard Burton haben 2x geheiratet - und wurden 2x geschieden.)

Mother_Shabubu schrieb:
morgenroth schrieb:
Unterm Strich weiß ich aber nicht, warum die Bindungsfähigkeit bei den Menschen abnimmt.
Vielleicht nimmt sie insgesamt auch garnicht ab und es heiraten nur mehr Menschen, die einfach Verliebtheit mit der großen Liebe verwechseln und die sonst nichts verbindet. Früher hat man nämlich eher aus Vernunft geheiratet und da kann man mit objektiven Kriterien prüfen, ob der gewünschte Partner für ein Zusammenleben taugt. Bei einer Heirat aus Liebe besteht dagegen immer die Gefahr, daß die Liebe nur eine kurze Leidenschaft war.

Liebesheiraten sind kulturell eher ein relativ neues Phänomen - wirtschaftliche Gründe waren früher der entscheidende Faktor. Und das ist auch der Grund, warum die Leute früher zusammenblieben und sich heute trennen.
 

Aphorismus

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@ Giacomo:

Jedes Mal, wenn ich deinen neuen Avatar sehe, denke ich, du wärest Gilgamesh. Ziemlich verwirrend! :k_schuettel:

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morgenroth

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Giacomo_S schrieb:
Liebesheiraten sind kulturell eher ein relativ neues Phänomen - wirtschaftliche Gründe waren früher der entscheidende Faktor. Und das ist auch der Grund, warum die Leute früher zusammenblieben und sich heute trennen.

Jap..das wird wohl der Casus Knacktus sein. Zwar war mir klar, dass die Liebe nicht immer Grund einer Hochzeit war, aber die Tragweite hatte ich unterschätzt.

Hier ein, wie ich finde, ganz interessanter Link zum Thema:

Die Geschichte der Ehe
 

Giacomo_S

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Aphorismus schrieb:
[OT]

@ Giacomo:

Jedes Mal, wenn ich deinen neuen Avatar sehe, denke ich, du wärest Gilgamesh. Ziemlich verwirrend! :k_schuettel:

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Den alten konnte ich nicht mehr sehen. Mir gefiel einfach der Gesichtsausdruck dieses Tieres - ein Scheltopusik.
 
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