Telcontarion schrieb:Ich bin einfach nach dem Durchkämmen von Websites und lesen von Literatur überzeugt, dass sie Freimaurerei eigentlich eine gute Sache ist:
Nämlich eine Gruppe von liberalen Leuten, die mit traditionellen Ritualen probieren "am Tempel der Humanität" zu bauen.
Ich hoffe, diese Gedanbken sind jetzt nicht zu offt-topic. Sollten sie es sein, bitte ich, dies zu entschuldigen.
Die katholische Kriche will Gutes und schafft nur Ärger. Der Papst versucht so gut es geht Gottes Stellvertreter auf Erden zu spielen. (Stellvertreter!? Wo ist Gott auf Mal hin? Hat Jesus nicht wie Buddha gesagt, dass in jedem Menschen ein Gott schlummert?) Im Zuge dieses Jobs hat die Römisch-Katholische Kirche ziiiieeeemlich viel Mist gebaut. Angefangen bei den Kreuzzügen über die Inquisition bis hin zur Beihilfe am Holocaust durch Unterlassen. Es scheint tatsächlich so, als sei insbesondere die katholische Religion dazu prädestiniert, die ihr Angehörigen mit Furcht- und Schreckensgeschichten (Fegefeuer, Hölle, etc.) in ein "korrektes" Leben hinein zu erschrecken. Im Endeffekt kommt aber nur Käse dabei rum. Die Priester sind pädophil, die moralischen Dogmen engen nur noch ein und die Gläubigen werden immer weniger.
Ander dagegen bei der Freimaurerei. Je mehr man aufsteigt, umso düsterer wird der ganze Laden, und um so weniger kann man sich vorstellen, dass diese Leute Mal zusammengefunden haben, um an der Humanität der Menschheit zu arbeiten. Da treffen Geheimdienst-Chefs auf Medien-Mogule und Öl-Tycoons auf Chemie- und Bio-Waffen-Hersteller und zelebrieren im höchsten Grad immer luziferischer wirkende Rituale und das soll nicht seltsam wirken?
Nun ja, meine Meinung dazu ist inzwischen die, dass sich alles ausgleicht. Die Kraft, die Böses will und doch Gutes tut, so könnte ich mit der Freimaurerei leben. Aber zu behaupten, dass es in den Hochgrade keine Verschwörungen gäbe, bzw. diese Verschwörungen nicht parallel zu wahrhaft okkulten und teilweise fast schon schwarz-magisch anmutenden Ritualen ablaufen, heisst die Realität zu leugnen.
Hier geht es doch letztendlich um eine Kernfrage:
Gehorcht man Gott, oder gehorcht man ihm nicht?
Ich hatte neulich einen Austausch mit einem anderen User über die Rolle von Iblis in der Mythologie des Islams, und ich sehe hier eine gewisse Parallele. Vielleicht keinen direkten Zusammenhang, aber zumindest eine imho recht gut passende Metapher:
Iblis rühmte sich, Gott schon lange vor der Erschaffung des Menschen gedient und Gottest einziges Gebot, niemand ausser ihn zu ehren, eingehalten zu haben. Nun machte sich Gott aber an die Erschaffung des Menschen und verlangte von Iblis, da er den Menschen nach seinem eigenen Bilde geschaffen und ihm einen Funken Göttlichkeit eingehaucht hatte, sich nun auch vor dem Menschen zu verneigen.
Stur auf seinem Schwur, nur Gott und sonst niemandem zu huldigen beharrend, bricht Iblis Gottes Befehl und rebelliert, um dem ersten Befehl Gottes weiter gehorchen zu können. Da Iblis dem Menschen keinen Respekt zollt, fehlt dieser Kreatur Gottes, uns, die Ausgeglichenheit. Die Unvollständigkeit in der Unterstützung, die wir in unserem Dasein durch Isis` Weigerung, uns zu huldigen, erfahren, führt imho zu der Unausgeglichenheit aller menschlichen Existenz. Die mangelnde Fähigkeit des Iblis, den Menschen (Adam) zu lieben, lässt ein Vakuum offen, das von "dem Bösen" gefüllt wird.
Letztendlich ist also "das Böse", was auf der Welt geschieht, nicht die Auswirkung eines aktiven Bösewichts, sondern die irrationale Leere eines nicht komplettierten Teils der menschlichen Seele. Lucifer ist in diesem Konzept der Lichtbringer, Prometheus, der dem Menschen einen Einblick in diese ganze Situationn gewährt. Nur über Luzifer ist es demnach möglich, die fehlenden Teile zu miteinzubeziehen und so das durch Iblis aus dem Gleichgewicht geratene System wieder einzubalancieren.
Imho reiten die obersten Freimaurer zumindest spirituell Luzifer. Obwohl das natürlich per se eine dunkle Sache ist, zähmen sie das Böse und bewirken so Gutes, in etwa wie die Römisch-Katholische Kirche darauf besteht, Gutes zu wollen und doch (über die Jahrhunderte betrachtet) größtenteils Schlechtes tut.
Hier scheint sich das, was oben böse ist, wie bei einem Spiegel umgekehrt als gutes nach unten gespiegelt zu werden. Bei der römisch-katholischen Kirche dürfte es genau andersherum ablaufen. Ich hoffe, das war jetzt nicht allzu wirr...