Free Tibet ?

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Millitärisch :
Tibet ist für China sehr wichtig, nicht nur strategisch, sondern auch militärisch", sagt der Wirtschaftswissenschaftler Andrew Fischer von der London School of Economics. China sei in Tibet "vor allem aus Gründen der nationalen Sicherheit". Ein Blick auf die Landkarte zeigt, was der Tibet-Experte meint: Das Gebiet liegt im Dreieck von China, Indien und Russland - wer Tibet kontrolliert, hat hier auf jeden Fall einen Vorteil. Die neu eröffnete Eisenbahnlinie nach Lhasa kann auch dazu dienen, in kurzer Zeit viele Truppen in die Region zu verlegen. Militärische Konflikte zwischen China, Russland und Indien gab es noch in den 60er Jahren.

Wasserversorgung :
Was damals noch keine große Rolle spielte, ist im 21. Jahrhundert zu einem wichtigen Faktor geworden. In Tibet entspringen zahlreiche Flüsse, die das bevölkerungsreichste Land der Erde mit einem kostbaren Rohstoff versorgen: Wasser. "Es ist Chinas Wasserreservoir", sagt Ran Guangrong, Professor am Zentrum für Tibetische Studien an der Universität von Sichuan in der nordwestlichen Stadt Chengdu. "Wenn Tibet etwas geschehen würde, dann wäre ganz China davon betroffen."

http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Tibet-China;art123,2499779
 

BaronSamedi

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es ist schon schade, dass die tibetische kultur durch die umsiedlungen zerstört wird. darunter leiden die tibeter. und weil die tibeter so sympathische repräsentanten haben, werden sie von einigen westlern unterstützt. (ein bissl so wie palästina und die arabische welt.)
letztendlich sehen das aber doch die meisten medien und politiker inzwischen etwas realistischer.im meinungsbildungsprozeß traten halt verschiedene ansichten und interessen zutage.
die umsiedlungen und das angehen gegen die kultur sind aber schon heftig.
Massenumsiedlung & Sinisierung
Umsiedlungen Eine grosse Anzahl Chinesen ziehen - durch die chinesische Regierung ermutigt - nach Tibet. Die Grösse der Umsiedlung spitzt sich alarmierend zu. Die berechtigte Angst besteht - alle Anzeichen bestätigen dies -, dass die gegenwärtige chinesische Politik "erfolgreich" ist. Ziel ist es, die Tibeter zu einer unbedeutenden Minderheit im eigenen Land zu machen.
Anreize für
chinesische
Umsiedler Die gegenwärtige Ansiedlungspolitik wurde 1983 begonnen, als die "endgültige Lösung" von Chinas Tibet-Problematik beschlossen wurde. Deng Xiaoping und andere chinesische Staatsträger beschlossen die Umsetzung der Regierungslinie durch die Motivierung von Chinesen, sich in Tibet anzusiedeln. Anreize für die chinesischen Einwanderer sind: Höhenzulagen, Entfernungsprämien, Steuervergünstigungen, verkürzte Arbeitszeit und mehr freie Tage. Die Arbeitslöhne und Beamtengehälter in Tibet sind die höchsten in ganz China und bestehen zu über 30% aus Prämien. So kann ein chinesischer Lehrer in der Autonomen Region Tibet fünfmal so viel Geld - bei vergleichsweise weniger Arbeit - wie in China verdienen. Diese Bestrebungen verletzen Artikel 49 der 4. Genfer Konvention (1949), die den Bevölkerungstransfer von Teilen der Bevölkerung der Besatzungsmacht in das besetzte Territorium untersagt. Die Bestimmungen der Genfer Konvention werden von der chinesischen Regierung nicht respektiert, obwohl sie sie 1956 ratifiziert hat.
Folgen
7.5 Millionen Chinesen stehen heute 6 Millionen Tibetern im ursprünglichen Staat Tibet gegenüber. In allen grösseren Städten sind die Chinesen schon heute den Tibetern an Zahl überlegen. Selbst nach chinesischer Schätzung sind ca. 58% (entsprechend ca. 150'000) der Einwohner von Lhasa chinesisch; rechnet man noch die starken Truppenkonzentrationen im Lhasa-Tal dazu, so stehen 300'000 Chinesen etwa 60'000 Tibetern gegenüber. Die Stadt Chamdo hat nach Augenzeugenberichten einen chinesischen Bevölkerungsanteil von 95%. Manche Städte in Kham entstanden überhaupt erst nach der Ankunft der Chinesen in den 50er Jahren. Eine davon, Hong Yuan, wurde inmitten grosser Weidegebiete erbaut, in denen Nomaden leben.

Der Bevölkerungstransfer verursachte eine Inflationsrate von 300% und eine Zweiklassengesellschaft mit scharfen ethnischen Grenzen sowie einer bisher nicht dagewesenen Arbeitslosigkeit unter den Tibetern.

Im Gebiet von Lhasa zum Beispiel sind 30'000 Tibeter arbeitslos, da sie ihren Arbeitsplatz an chinesische Neuankömmlinge abgeben mussten. Neugeschaffene Arbeitsplätze werden vorrangig von Chinesen besetzt. Chinesisch ist Hauptunterrichtssprache und damit Voraussetzung für die meisten Arbeitsstellen. Dadurch haben die Neuansiedler einen sofortigen sprachlichen Vorsprung. Die tibetische Sprache wird hingegen aus dem Arbeitsalltag völlig verdrängt. Von den ca. 12'000 Läden, Teehäusern und Restaurants ausserhalb des Barkhor-Altstadtkerns in Lhasa sind nur 300 im Besitze von Tibetern.
Grosse Bedrohung In Tibet bedeutet die Bevölkerungsverlegung die grösste Bedrohung für das Ueberleben des tibetischen Volkes und seiner Kultur.
http://www.tibetfocus.com/zerstoerung/sinisierung.html
 

agentP

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Ein Blick auf die Landkarte zeigt, was der Tibet-Experte meint: Das Gebiet liegt im Dreieck von China, Indien und Russland - wer Tibet kontrolliert, hat hier auf jeden Fall einen Vorteil.
Dann wirf doch bitte einfach mal selber einen Blick auf die Karte, anstatt den Unsinn zu wiederholen, den ein Journalist verzapft hat. :roll:

Das was auf dieser Karte Xizang heisst, ist Tibet und das was Russia heißt ist Russland:

map_china.jpg
 

erik

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Ich finde den Begriff sehr seltsam, der hier in der Diskussion mehrfach verwendet wurde, und der mir ein Mode(un)wort zu sein scheint.


Was bittschön ist eine "Ethnie"?
 

Booth

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Laokoon schrieb:
Für China wäre der Verlust deutlich spürbar
psst schrieb:
Wenn eine Abspaltung tibets geschehen würde, würde es den Chinesen Wirtschaflich sehr schaden
Booth schrieb:
alles was in den Artikeln zu finden ist, zeigt eindeutig, daß Tibet heute eben nicht ein wirtschaftliches Zentrum ist

Tja... was haben wir denn da. Aussagen, eine Abspaltung würde Tibet "sehr schaden", eine Reaktion von mir, daß Tibet ganz sicher kein "wirtschaftliches Zentrum" ist, und dann Dein hinweis, daß eine Abspaltung "deutlich spürbar" wäre. Meine Ablehnung gegenüber "sehr schaden" bleibe bestehen... Deine Aussage von "deutlich spürbar" würde ich sofort unterschreiben. Ein wirtschaftliches Zentrum ist Tibet meines Erachtens eindeutig nicht. Wo ist hier der Konflikt?

Laokoon schrieb:
Ausgeweitete Unruhen genügen ja schon, um die Produktion über Wochen oder gar Monate lahm zu legen - und dass allein sind schon schwerwiegende Verluste
Ach herrje... Du glaubst an so "ausgeweiteten" Unruhen, daß aus ganz Tibet die Produktion der dortigen Energieversorgung lahmgelegt wird? Ja dann...

Scherwiegende Verluste für die gesamte chinesische Wirtschaft wären das aber ganz sicher nicht. Ein paar Wochen woanders Ressourcen her zu beziehen... das sollte machbar sein. Aber weder Du noch ich kennen die genaue Energieversorgung Chinas, oder? ;)
Von den zwei Bekannten, die China kennen (der eine hat eine chinesische Frau, der andere war in einem Industrieprojekt von Siemens dort) kenne ich jedenfalls einige Aussagen, daß die Energieversorgung dort sowieso nicht so dolle ist, und selbst für die Industrie manchmal ausfällt. Das ist eine Situation, die den Chinesen in manchen Regionen offenbar eh vertraut ist.

Ich glaube... wir können eh kaum einschätzen, ab wann eine DIKTAKTUR in China bei einem Aufstand "schwerwiegende Verluste" sehen würde. Das sind Diktatoren... wenns irgendwo im Land nicht funktioniert, werden da ein paar freundlich, lächelnde Soldaten im Panzer hingeschickt. Was soll passieren, wenn es ein paar Wochen/Monate Ärger in Tibet gibt? Es gibt dort keine Tagesthemen und keine Talkshow mit Frau Will und erst recht keine Wahlen, die die Aparatschisk zu befürchten hätten. Die schiessen den Aufstand nieder und gut ist. Das klingt zwar böse zynisch... aber herrje... glaubt Ihr ernsthaft, daß eine Diktatur damit ein erhebliches Problem hat, wenn es in einem Teil des Landes kracht? Das ist für die eh normal. Business as usual.

gruß
Booth
 

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