Eva Herman und die Nazis

Ein_Liberaler

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Tuss schrieb:
wir reden von gut 60 Jahren her ... und Staatstreue hatte bisher immer was mit Familie zu tun ... das war im 3 Reich so .... in der DDR so ... nur heute nich mehr .. weil wir nur noch Egoisten sind.. grins. Vielleicht wirds ja nochmal neu erfunden ..wer weiß

Nö. Gerade in totalitären Staaten hat die Familie immer ihren Wert als nichtstaatliche und staatsferne Organisationsform unter Beweis gestellt, deshalb haben auch gerade totalitäre Staaten sie immer zu schwächen versucht, auch wenn sie sie nach außen hin auf den Schild gehoben haben. Das Ausmaß, in dem Nzis und Kommunisten Kinder gegen ihre Eltern ausgspielt und versucht haben, die einen durch die anderen bespitzeln zu lassen, ist doch bekannt.
 

Booth

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Shishachilla schrieb:
Sie fand die Familien wie sie damals waren besser, fertig!!!! Null Bezug zu Familienpolitik des Dritten Reichs!!!!
Und ich fand die Familien damals nicht besser - und meine Gründe dafür haben nunmal damit zu tun... und MIR sind MEINE Gründe für MEINE Meinung nicht egal... ich hoffe, daß mir das gestattet ist ;)

edit:
Info über den genannten Film "Napola" - kann ich nur jedem empfehlen:
http://www.filmrezension.de/+frame.shtml?/filme/napola.shtml

gruß
Booth
 

Shishachilla

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Booth schrieb:
Und ich fand die Familien damals nicht besser - und meine Gründe dafür haben nunmal damit zu tun... und MIR sind MEINE Gründe für MEINE Meinung nicht egal... ich hoffe, daß mir das gestattet ist ;)
klar, nur geht es ja hier um Frau Hermann.
 

vonderOder

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Elisabeth GEHRER, zwischen 1995 und 2007 österreichische Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, wurde am 23.08.2003 von der Zeitung Die Presse wie folgt zitiert: »Die Wahrheit ist: Die Zukunft ist gesichert, wenn ein Land Kinder hat.«
 
G

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Ich frage mich allerdings ob die Zukunft der Kinder die man hat gesichert ist, oder ob man nur noch mehr Arbeitslose in eine Welt setzt die immer weniger Arbeitskräfte braucht.

Von dem Ressourcenverbrauch und der Umweltverschmutzung ganz zu schweigen.
 

Ein_Liberaler

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Sich diese Frage heute zu stellen, wo es uns so gut geht wie nie zuvor, finde ich nicht unbedingt sinnvoll.
 

vonderOder

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shechinah schrieb:
Ich frage mich allerdings ob die Zukunft der Kinder die man hat gesichert ist, oder ob man nur noch mehr Arbeitslose in eine Welt setzt die immer weniger Arbeitskräfte braucht.
Von dem Ressourcenverbrauch und der Umweltverschmutzung ganz zu schweigen.
das ist halt auch eine der großen Fragen, die sich viele Menschen stellen, die vielleicht auch, wenn meißt bestimmt auch unterschwellig, und den Kinderwunsch ad acta legen.
einige sind bestimmt der Meinung wie unser Freund
Ein_Liberaler schrieb:
Sich diese Frage heute zu stellen, wo es uns so gut geht wie nie zuvor, finde ich nicht unbedingt sinnvoll.
der Meinung bin ich zwar nicht, aber es gibt ja noch andere Wahrheiten als die Eigene.
 

Tuss

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Allgemein sich zu fragen ob es sich lohnt ein Kind in die Welt zu setzen in der heutigen Zeit (Arbeitslosigkeit,Umwelt..etc), finde ich etwas abartig. Wenn das ein Auswahlkriterium sein soll dann sind wir ja zum Untergang geweiht.

Entweder ich nehme die Verantwortung auf mich einen kleinen Racker groß zu ziehen oder eben nicht. Aber Momentane lage des Staates sollte da keine Rolle spielen weil da können wir es schön alle sein lassen. Ich für meinen Teil habe mir fest vorgenommen einem 2ten Kind das Leben zu schenken! Besser wirds hier auf keinen Fall, was mich und meine Frau nicht daran hindern wird.

Meine Meinung
 

vonderOder

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Tuss schrieb:
Allgemein sich zu fragen ob es sich lohnt ein Kind in die Welt zu setzen in der heutigen Zeit (Arbeitslosigkeit,Umwelt..etc), finde ich etwas abartig.
Kinder sollten doch eh nur in und aus Liebe gezeugt werden.

Tuss schrieb:
Wenn das ein Auswahlkriterium sein soll dann sind wir ja zum Untergang geweiht.
das sind wir doch auch so. nur das wann steht noch nicht fest.
 

agentP

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Mir fällt allerdings auch nicht unbedingt eine Zeit ein, zu der man in mit besserem Gewissen ein Kind in die Welt hätte setzen können, falls man denn daraus eine Gewissensentscheidung machen möchte.
Im Prinzip ist die Entscheidung so doch gar nicht zu treffen, weil kein Mensch weiß, wie die Welt sich in dem Zeitraum entwickeln wird, der das Leben des potentiellen Nachwuchses darstellt.
Ich kann mich noch gut an hitzige Diskussionen Mitte der 80er erinnern, wo die "Kinderskeptiker" anführten, dass man in diese Welt, mit dem Kalten Krieg und dem atomaren Wettrüsten keine Kinder setzen könne. Kein Jahrzehnt später war dieses Argument Makulatur. Natürlich könnte man heute anders anführen, aber zu welcher Zeit denn bitteschön nicht?
 

Aphorismus

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TV-EKLAT: Kerner wirft Eva Herman aus seiner Sendung

...und ich möchte sagen: völlig zu Recht. Jedoch nicht etwa deshalb, weil ich Frau Herman für einen Nazi halten würde. Und auch nicht, weil sie mit ihrer Kritik am Individualismus und dem Rückgriff auf vermeintlich bessere, konservativere Werte nicht meiner Meinung ist.

Der Grund, weshalb ich ihren Rauswurf nicht nur in Ordnung, sondern absolut notwendig fand, ist ein anderer: Ihre Unfähigkeit oder Unbereitschaft ihre eigenen Aussagen zu reflektieren.

Angefangen hat ja der ganze Skandal mit diesem Statement bei der Presse-Konferenz zur Veröffentlichung ihres neuen Buches:

Eva Herman schrieb:
"Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauffolgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68er wurde damals praktisch alles das alles, was wir an Werten hatten, es war 'ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt - das wurde abgeschafft. Es durfte nichtsmehr stehen bleiben."

Eines vorab: Ich habe mich nicht etwa beim Kopieren des Zitates vertan. So wirr, wie es da steht, hat sie das gesagt.

Jetzt gibt es ein Problem. Frau Herman hat in der Sendung "Kerner" behauptet, dass sie in diesem Zitat keineswegs die Werte der Nationalsozialisten gelobt hätte. Das schreibt sie auch auf ihrer Homepage:

Eva Herman schrieb:
Seit mehr als zwei Wochen wird mir öffentlich vorgeworfen, ich hätte mich über die Familienpolitik im Dritten Reich lobend geäußert.

Dies ist erweislich falsch. Vielmehr habe ich gesagt, dass wir das Bild der Mutter wieder wertschätzen lernen müssen, das ja leider mit dem Nationalsozialismus und der 68er Bewegung abgeschafft wurde
(Download: Originalzitat als mp3 / Download: Originalzitat als pdf). Ich habe mich also nie „lobend“ über die Familienpolitik des Dritten Reiches geäußert, sondern ganz im Gegenteil, verabscheue ich rechtsradikales Gedankengut und habe das auch bei jeder Gelegenheit deutlich gemacht.

Obwohl mein Verleger und auch ich mehrfach auf die falsche Darstellung hingewiesen hatten, wurden diese falschen Aussagen bundesweit und über die Grenzen hinaus veröffentlicht.

In den Tagen nach dem 7. September 2007 erschienen in fast allen deutschen und vielen ausländischen Medien Berichte, ich hätte auf der Pressekonferenz am 6. September in Berlin die Familienpolitik des Nationalsozialismus gelobt. Aus dem Mitschnitt der Pressekonferenz
(Download: Originalzitat als mp3 / Download: Originalzitat als pdf). geht indes das Gegenteil hervor.

Diese falsche Sachverhaltsdarstellung erfolgte zum Teil offenbar wider besseres Wissen durch Sinn entstellende Beschneidung meiner vollständigen Aussagen, deren Sinn dann im Zusammenhang mit einer tendenziösen Bewertung ins Gegenteil verkehrt wurde. Bedauerlicherweise sind entsprechende Meldungen dann auch von einigen Medien der so genannten seriösen Tagespresse ungeprüft übernommen und weiter verbreitet worden.

Das ist ungeheurlich, weil es schlicht und ergreifend falsch ist.

Den Nachweis kann man auf grammatikalischer und logischer Ebene leicht führen - und das trotz der absolut mangelhaften grammatikalischen Struktur ihrer Aussage. Der letzte Teil des Satzes ist hierbei relevant:

"...es war 'ne grausame Zeit, das war ein völlig, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt - das wurde abgeschafft."

Frau Herman behauptet, dass sich das von mir hervorgehobene Wort "damals" nicht etwa auf die Nazi-Zeit bezöge, sondern statt dessen auf die Zeit vor Nationalsozialismus und den 68ern. Das sagte sie bei "Kerner". Das ist aber schlichtweg nicht richtig. Den Regeln der deutschen Grammatik folgend bezieht sich dieses "damals" automatisch auf den direkt vorher stehenden Teil des Satzes. Und da spricht sie nun einmal nicht von der Weimarer Republik, dem Kaiserreich oder dem Mittelalter, sondern von der NS-Zeit.

Letzte Zweifel über den logischen, im Gegensatz zum grammatikalischen Bezug, räumt die Einleitung des zweiten Teils durch das Wort "aber" aus. Indem Frau Herman sagt, dass es "eine grausame Zeit" war, "aber" eben auch einige Dinge - Werte, Kinder, Zusammenhalt - gut waren, ist völlig klar, dass hier nicht nur ein grammatikalischer, sondern auch ein logischer Bezug besteht.

Es würde einfach keinen Sinn machen, zu sagen, Hitler wäre ein "hochgefährlicher Politiker" gewesen und die NS-Zeit "eine grausame Zeit" gewesen, aber vor der Hitler-Zeit habe es gute Werte gegeben. Diese Gegenüberstellung macht schlichtweg keinen Sinn. Sowohl grammatikalisch als auch logisch ist vollkommen klar, dass Frau Herman hier die vermeintlichen guten und die schlechten Aspekte der Nazi-Zeit gegeneinander abwiegt. Das wird jeder Germanist und letztendlich auch jeder Jurist so sehen.

Was ich Frau Herman glaube, ist, dass sie das nicht so gemeint hat. Mal ehrlich: Man muss sich den Satz nur mal als Ganzes ansehen, um zu merken, dass das keine von vorne bis hinten durchdachte Aussage war. Grammatikalisch herrscht ein solches Chaos, dass sie offenbar immer noch glaubt, die Werte der Nazis überhaupt nicht gelobt zu haben. Hat sie aber. Ohne jeden Zweifel.

Dass sie entweder zu dumm ist, zu schlechte Berater hat oder zu verletzt wegen ihrer Kündigung und der allgemeinen Presse-Schelte ist, um das zuzugeben, ist das, was sie mir so unsympathisch macht, dass ich es gut fand, als Kerner sie im Interesse seiner anderen Gäste gebeten hat zu gehen.

Wenn sie nicht einsehen will, dass ihr Statement - unabhägig von dem, was sie als Person glaubt oder denkt - ein eindeutiges Lob an den (Familien-)Werten der Nazis war, dann ist das bereits schlimm. Da hilft es nicht viel, dass ich ihr glaube, dass sie persönlich weiß und ja auch ganz deutlich sagt, dass sie den pervertierten Mutterkult der Nazis sowie den Nationalsozialismus als Ganzes ablehnt. Das bringt nichts, so lange sie nicht einsieht, dass sie das genaue Gegenteil dessen, was sie jetzt sagt, ausgesprochen hat. Auf Band. Es ist für mich unverständlich, wie sie allen Ernstes glauben kann, dass sie eben das nicht gesagt hätte, wenn doch grammatikalisch und logisch vollkommen klar ist, dass dies der Fall war.

Frau Herman hat bei "Kerner" deutlich gemacht, dass sie nicht einmal dazu bereit ist, sich dafür zu entschuldigen, dass ihre Aussage als Lob der Werte der Nazis interpretiert werden kann. Das finde ich eigentlich noch schlimmer, als dass sie nicht begreift, was sie da eigentlich gesagt hat.

Aber leider ist das immer noch nicht alles. Was meiner Meinung nach ebenfalls überhaupt nicht geht, ist, wenn man schon wegen so einer Äußerung zu Recht in der öffentlichen Kritik steht, sich dann auch noch in einem Interview expliziter Nazi-Terminologie zu bedienen. Als Reaktion auf die Presse-Schelte sagte sie folgendes:

Eva Herman schrieb:
So kühn kann man gar nicht denken, um sich auszumalen, was hier wirklich geschehen ist: Ein vorsätzliches Liquidieren durch eine zum Teil gleichgeschaltete Presse.

Nun müssen zweierlei Dinge festgehalten werden: Erstens sind "Gleichschaltung" und "Liquidierung" beides Begriffe, die von den Nazis popularisiert worden sind. Gleichschaltung der Parteien, Vereine usw. usf. war ein explizites Ziel der Nazis. Wenn man sich wie Frau Herman zu Unrecht in die rechte Ecke gedrängt sieht, dann ist es nicht nur dumm, sondern auch niveaulos die Presse mit Nazi-Begriffen zu belegen, um so - quasi nach dem Motto: Wie du mir, so ich dir! - den Nazi-Vorwurf direkt zurück zu geben.

Zweitens ist ihre absolute Weigerung, die Schuld über die Eskalation der Situation auch nur ansatzweise bei sich zu suchen und stattdessen der Presse die Schuld in die Schuhe zu schieben, was sie ja auch bei "Kerner" getan hat, blanker Hohn. Wenn sich jemand von dem Vorwurf, ein Nazi-freundliches Statement getätigt zu haben, freisprechen will, dann kann derjenige doch wirklich nicht so dumm sein, sich ausgerechnet in Nazi-Terminologie verteidigen zu wollen. Das geht einfach nicht.

Aber der absolute Hammer, wo es mir wirklich die Schuhe ausgezogen hat, waren zwei andere Behauptungen Frau Hermans, die ich beide für so abgrundtief falsch, dumm und gefährlich halte, dass - obwohl ich ihr glaube, dass sie kein Nazi ist und keine bewussten Sympathien für die rechte Scene hegt - ich keinerlei Verständnis mehr für ihre Äußerungen habe.

Da ist zum einen die absolut bescheuerte Behauptung, man könne sich in Deutschland nicht mehr kritisch über den Werteverfall äußern, ohne gleich in die rechte Ecke geschoben zu werden. Das halte ich nicht nur für abgrundtiefen Quatsch, das ist auch ein Stilmittel, dass so Eins zu Eins von Neonazis benutzt wird. Es könnte auch aus dem Mund eines NPD- oder DVU-Aktivisten kommen, und zwar ohne jede Veränderung. Das leitet dann auch über, zu dem zweiten Punkt, der wirklich unerträglich war, der Autobahn-Vergleich.

Wenn es ein Pseudo-Argument gibt, was schon seit Ende des Krieges von ehemaligen Nazis und/oder Neo-Nazis gebracht wird, um zu zeigen, dass der Nationalsozialismus auch vieles geleistet habe, dann ist es das Autobahn-Argument. Mag sein, dass Frau Herman das nicht klar war - mich interessiert das inzwischen nicht mehr.

Mir ist egal, ob sie wirklich so erschreckend dumm ist, wie es das Gestammel nahelegt, durch das sie dann am Ende selbst erfolgreich genug nicht mehr durchgestiegen ist, um alle, auch die berechtigten, Anschuldgungen zurückzuweisen. Ich halte sie für nicht intelligent genug, um über sensible Themen in der Öffentlichkeit frei zu sprechen und dabei ernst genommen zu werden. Ich glaube, dass, wenn sie nicht jahrelang das Gesicht der Tagesschau gewesen wäre, sie auch nur sehr viel weniger Leute ernst nehmen würden. Das Gesicht dieser Frau verbinden viele von uns mit reiner, seriöser Information - eben der Tagesschau. Aber nicht sie, sondern ihre Redaktion hat die Nachrichten geschrieben, sie durfte das dann vortragen. Aber das ist nur meine Vermutung, warum sie überhaupt so ernst genommen wird.
 

JimmyBond

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fuer mich sah die show mehr nach hexenjagd aus. sie hatte keinerlei chancen, sich zu wehr zu setzen, da der moderator und die drei entertainer bereits sich eine meinung gebildet hatten und keiner von denen kann sichs leisten, zu sagen, ja frau hermann sie haben recht.

sie war bloed genug dort auf zu treten und die leute haben ihre arbeit gut getan. sie kam als vermeintliche nazifrau rein und ging mit einem noch schlimmeren ruf wieder raus.

keinerlei chance sich zur wehr zu setzen - wie denn auch? egal was sie erzaehlte, ihr wurden gleich woerter in den mund gelegt. ihre zitate wurden mit der nazizeit verglichen ( :roll: ).

ohne jetzt den verfechter fuer meinungsfreiheit spielen zu wollen, denn wie einige wissen, bin ich das ganz und garnicht, aber diese show von heute zeigt mir, dass die meinungsfreiheit eben doch nur auf dem papier steht und in der praxis oft gerne vernachlaessigt wird.

sei es drum..
 

agentP

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Meine Güte, was hat das denn mit Meinungsfreiheit zu tun.
Meinungsfreiheit ist im Grundgesetz festgeschrieben und bezieht sich auf das Verhältnis zwischen dem Staat und seinen Bürgern und nicht auf das Verhältnis zwischen Kerners und Herrmanns.
Oder wie es in wikipedia.de so schön formuliert wird:
Die Meinungsfreiheit ist das in einem demokratischen Rechtsstaat gewährleistete subjektive Recht auf freie Meinungsäußerung durch Ton, Schrift oder Verhalten[1]. Sie ist damit weit mehr als die Freie Rede. Sie ist als Grund- und Menschenrecht historisch gegen die Staatsgewalt gerichtet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Meinungsfreiheit
Ist Herr Kerner Teil der Staatsgewalt? Nein, ist er nicht, auch wenn er für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk arbeitet. Wird Frau Herrmann von der Staatsgewalt irgendwie in ihrer Meinungsäusserung behindert? Offenbar nicht, weil sie ja ständig Gelegenheit bekommt für Schlagzeilen zu sorgen.
:roll:
 

Ein_Liberaler

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Ich habe die Sendung nicht gesehen. Wenn ich Presseberichten glauben schenken soll, ist es tatsächlich eine Art öffentliche Hinrichtung gewesen. Ziemlich geschmacklos. Mich freut es nicht, daß sie aus einer mir völlig unbekannten Sendung eines mir unbekannten, anscheinend ziemlich selbstgerechten Moderators geworfen wurde, sondern daß endlich mal jemand den Entschuldigungszirkus nicht mitgemacht hat.

Denn - so wie ich ihre ziemlich wirre Rede interpretiere, hat sie weder gewollt noch ungewollt die nationalsozialistische Familienpolitik gelobt. Zumindet muß man das nicht so verstehen. Ich habe sie jedenfalls so ausgelegt, daß ihrer Ansicht nach zur Zeit des Nationalsozialismus in der Gesellschaft, privatim, noch die Familienwerte hochgehalten wurden. Zur Politik des Dritten Reiches sagte sie nichts. Meiner Interpretation nach.

Übrigens war ich ziemlich verärgert, ein wörtliches Zitat der inkriminierten Aussage erst in der Jungen Freiheit zu lesen. Alle anderen Medien, aus denen ich mich informiert hatte, brachten entweder interpretationen oder entstellte Zitate.
Unbestritten, daß sie sich ziemlich dumm anstellt.

Ergänzung: Frau Hermann ist nicht der einzige B- oder C-Promi, der in allen Medien Dummheiten von sich geben darf. Die sind an der Tagesordnung.
 
G

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Aphorismus schrieb:
"Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen,

.....das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauffolgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde.


...aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt - das wurde abgeschafft."

Also der erste Teil könnte auch von unserer Bundesgebärmutter Uschi von der Leyn sein. Wer würde daran Anstoß nehemen?

Der zweite Teil ist makellos

Teil 3 - böses Foul! Zu behäupten daß es im 3. Reich auch nur irgendwas gutes gab ist ein absolutes NoGo! Gleich gefolgt von der Behauptung es gab was gutes in der DDR (zb. Kinder/Familie/Zusammenhalt).

Das hat die Reeducation so nicht vorgesehen.

Unmittelbar nach dem Krieg versuchten die Westalliierten, besonders die Briten und Amerikaner, durch Darstellung aus ihrer Sicht über die Geschehnisse unter der Herrschaft der Nationalsozialisten und durch andere Formen, die später Politische Bildung genannt wurden, ein Fortleben der nationalsozialistischen Ideologien zu verhindern. Diese Umerziehung nutzte speziell Massen-Filmvorführungen, Hörfunksendungen, Artikel in Zeitschriften und Informationsveranstaltungen, bei denen teilweise Anwesenheitspflicht herrschte oder die Teilnahme mit Privilegien verbunden war....
Für die langfristige Umerziehung wurden Maßnahmen vor allem in den Bereichen Kultur, Medien und Bildung unternommen. Dazu sind für spätere einflussreiche Stellen (Schlüsselpositionen) vorgesehene Nachwuchs-Intellektuelle insbesondere in den USA durch Stipendien und Studienaufenthalte gezielt parteienübergreifend geschult und vorbereitet worden. Die durch den beginnenden Kalten Krieg bedingte „Realpolitik” bewirkte vor allem in den westlichen Zonen, dass viele der Maßnahmen frühzeitig abgeschwächt oder eingestellt wurden. Dennoch wirkten sie in manchen Bereichen auch weit über Gründung der Bundesrepublik hinaus.
Quelle http://de.wikipedia.org/wiki/Reeducation

Was ein Verstoß gegen die Reeducation an Folgen nach sich zieht, sieht man an der öffentlichen Hinrichtung der Hermann. Das einzige, was sie ich ihr vorwerfen kann ist, daß sie blöd genug war bei Kerner aufzutreten.
 

Aphorismus

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JimmyBond schrieb:
fuer mich sah die show mehr nach hexenjagd aus. sie hatte keinerlei chancen, sich zu wehr zu setzen, da der moderator und die drei entertainer bereits sich eine meinung gebildet hatten und keiner von denen kann sichs leisten, zu sagen, ja frau hermann sie haben recht.

Sehe ich überhaupt nicht so. Sie hätte nur ein Mal sagen müssen, dass ihr die Missverständlichkeit ihrer Äußerungen leid tut. Kerner, der Historiker, Mario Barth - alle haben versucht, ihr solche Brücken zu bauen. Die hat sie dann mit unglaublicher Stur- und Verbortheit eingerissen, indem sie allen anderen, nur nicht sich selbst, die Schuld gegeben hat.

keinerlei chance sich zur wehr zu setzen - wie denn auch? egal was sie erzaehlte, ihr wurden gleich woerter in den mund gelegt. ihre zitate wurden mit der nazizeit verglichen ( :roll: ).

Blödsinn. Nicht ihre Zitate wurden mit der Nazi-Zeit verglichen, sondern ihre Wortwahl war so abstrus, dass diese an die Nazi-Zeit erinnert hat. Dafür wurde sie unter anderem kritisiert, Kerner hat versucht es ihr zu erklären, sie hat auf Stur geschaltet. Pech gehabt.

ohne jetzt den verfechter fuer meinungsfreiheit spielen zu wollen, denn wie einige wissen, bin ich das ganz und garnicht, aber diese show von heute zeigt mir, dass die meinungsfreiheit eben doch nur auf dem papier steht und in der praxis oft gerne vernachlaessigt wird.

Unsäglicher Blödsinn. Das hat mit Meinungsfreiheit nicht das geringste zu tun. Siehe agentps Post.

Ein_Liberaler schrieb:
Ich habe die Sendung nicht gesehen. Wenn ich Presseberichten glauben schenken soll, ist es tatsächlich eine Art öffentliche Hinrichtung gewesen. Ziemlich geschmacklos.

Das einzig geschmacklose war Frau Hermans konstante Weigerung ihre mindestens missverständlichen, imho ganz eindeutig die Werte der Nazis (unter Umständen unfreiwillig) lobenden, Äußerungen zu relativieren, beziehungsweise sich für die Missverständlichkeit zu entschuldigen.

Ein_Liberaler schrieb:
Denn - so wie ich ihre ziemlich wirre Rede interpretiere, hat sie weder gewollt noch ungewollt die nationalsozialistische Familienpolitik gelobt.

Dann interpretierst du nicht auf Grundlage von Grammatik und Logik. Ich habe die Sendung mit zwei studierten Germanisten geguckt. Wir haben das Statement extra ausgedruckt, um genau nachsehen zu können. Ich werde den detaillierten Nachweis nicht wiederholen.

Ein_Liberaler schrieb:
Zumindet muß man das nicht so verstehen.

Kein Mensch muss müssen. Aber Sinn macht es nicht, es anders zu verstehen, als sie es gesagt hat.

Ein_Liberaler schrieb:
Ich habe sie jedenfalls so ausgelegt, daß ihrer Ansicht nach zur Zeit des Nationalsozialismus in der Gesellschaft, privatim, noch die Familienwerte hochgehalten wurden.

...und:

shechinah schrieb:
Teil 3 - böses Foul! Zu behäupten daß es im 3. Reich auch nur irgendwas gutes gab ist ein absolutes NoGo!

Ach, das ist doch lächerlich. Sie hat explizit die Werte, den Stellenwert der Mutter und den Zusammenhalt gelobt. Die Werte waren damals uter aller Sau, der Stellenwert der Mutter folgte aus einer pervertierten Rasse-Ideologie und dem Wunsch nach vielen tüchtigen Soldaten und der Zusammenhalt ging auf Kosten von Juden, Zigeunern, Schwulen, Freimaurern und Behinderten, um nur einige zu nennen.

shechinah schrieb:
Das einzige, was sie ich ihr vorwerfen kann ist, daß sie blöd genug war bei Kerner aufzutreten.

Schön. Dann will ich gar nicht wissen, was du alles nicht öffentlich sagst, aber offenbar denkst. Ganz ehrlich - behalte es ruhig für dich. Mir ist schlecht...
 

Simple Man

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Das ist jetzt eher OT, aber:

Imo heißt die Frau doch Eva Herman, oder? Also mit einem "r" und einem "n" ... :O_O:


Was ihren Auftritt bei Kerner angeht: Imo hätte sie bis zum Schluß bleiben können, vielleicht wären dann noch so ein paar Klöpse gekommen ... man könnte das ganze ja auch so sehen, dass Kerner sie quasi schützen wollte ... zudem könnte sie so einen Mitleidsbonus bekommen, der ihr imo nicht zusteht ... wer so, mit Verlaub, dumm und Merkbefreit ist wie Frau Herman, der hat von meiner Seite eher kein Mitleid zu erwarten und hat ihn auch schlicht nicht verdient ...
 

Ein_Liberaler

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Ein n stimmt. Zwei n tippe ich quasi automatisch...

Tja, wie gesagt, den Entschuldigungszirkus habe ich dicke. Ich selbst habe hier im Forum auch schon ein paarmal Naziunterstellungen zurückgewiesen und meinerseits eine Entschuldigung dafür verlangt.

Zwei Germanisten? Toll. Ich werde einen Teufel tun, und meine Interpretation Wort für Wort ausbreiten, das ist Zeitverschwendung. Du hast Scheuklappen aufgesetzt und wirst sie freiwillig nicht abnehmen. Daß Du nicht dumm bist, weiß ich ja.
 

agentP

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Heute morgen kamen Ausschnitte im Radio. Hat sie tatsächlich das alte "Hitler hat ja auch die Autobahnen gebaut" Argument gebraucht?
 

Aphorismus

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Ja. Allerdings leicht modifiziert. Den genauen Wortlaut kann ich zwar nicht wiedergeben, aber es war so nach dem Motto: "Die Autobahnen wurden ja auch damals gebaut und wir fahren heute noch drüber." :roll:

Das war dann auch der Punkt, wo Margarathe Schreinemakers und Senta Berger gesagt haben, dass es so nicht mehr geht und sie sich unwohl dabei fühlen, unter diesen Umständen in der Sendung zu bleiben. Kurz danach hat Kerner sich dann, nachdem er noch einmal versucht hatte, Frau Herman aus ihrer Sturheit hervorzulocken, dafür entschieden, in diesem Fall lieber Frau Herman zu bitten zu gehen, und mit seinen anderen, bis dahin kaum zu Wort gekommenen Gästen weiterzumachen. Mal abgesehen davon, dass das meiner Meinung nach ohnehin keine Verhältnismäßigkeit ist, wenn eine Frau Herman 50 Minuten Sendezeit bekommt und eine Frau Berger sich mit fünf bis zehn Minuten begnügen muss.

Ein_Liberaler schrieb:
Du hast Scheuklappen aufgesetzt und wirst sie freiwillig nicht abnehmen.

Lächerlicher Vorwurf. Ich habe mehrfach geschrieben, dass ich Frau Herman durchaus glaube, dass sie kein Nazi ist. Das ändert nichts daran, dass ihre Aussage ein Lob der Werte der Nazis war. Dass du das nicht im Detail durchsprechen willst, kann ich mir denken, schließlich hast du Unrecht.

Merke: Was sie gesagt, und was sie gemeint hat, sind zwei paar Schuhe. Sie hat gemeint, dass die ursprünglichen Werte in Bezug auf Familie und Kinder von den Nazis pervertiert wurden, was dann zur Folge hatte, dass die 68er sich gegen diese Werte gewendet haben. (Dass das imho auch Unfug ist, ist im Moment egal.) Gesagt hat sie aber etwas anderes, und zwar, dass in der Nazi-Zeit Werte wie die Stellung der Mutter, Kinder, Familie und der Zusammenhalt "gut war(en)". Und das ist hanebüchener Quatsch. (Ich denke, weshalb das Quatsch ist, muss ich nicht allen Ernstes erneut erklären.) Sie hat sich da nicht nur selbst widersprochen, sondern etwas anderes gesagt, als sie gemeint hat. Dass du das, genau wie sie, nicht einsehen willst, ist mir egal. Ich hätte dir aber intelektuell mehr zugetraut, wenn ich ehrlich bin. Etwas merkwürdig, diese Solidarität.
 

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