Starsucker
Lehrling
- Registriert
- 21. März 2003
- Beiträge
- 31
EU verschärft Urheberrecht
(10.03.2004)
Das Europaparlament hat gestern eine weit reichende Verschärfung des Urheberrechts nach nur einer Lesung verabschiedet. Verbraucherverbände beklagen, dass damit Tauschbörsen-Nutzer wie Schwerverbrecher behandelt werden könnten. Den deutschen Phonoverbänden geht das Regelwerk dagegen nicht weit genug.
Die Direktive soll die Durchsetzung bestehender Urheberrechte in den einzelnen EU-Staaten erleichtern. So sollen beispielsweise Hausdurchsuchungen, Kontosperrungen und Beschlagnahme leichter möglich sein als zuvor. Ursprünglich waren diese Bestimmungen in erster Linie auf kommerzielle Piraterie und Produktfälschungen ausgelegt. Private Piraterie sollte dagegen nur mit ähnlichen Methoden verfolgt werden, wenn ein nachhaltiger Schaden für den Urheber nachgewiesen werden konnte. Diese Unterscheidungen sind jedoch im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens aus dem Regelwerk verschwunden.
Verbraucherschützer und kritische Informationswissenschaftler befürchten deshalb jetzt, dass die Direktive letztlich dazu genutzt werden soll, Tauschbörsen-Nutzer zu kriminalisieren. So befürchtet man, dass Internet-Anbieter in der gesamten EU bald gezwungen sein könnten, Urhebern die persönlichen Daten ihrer Nutzer auch ohne richterlichen Beschluss zu übermitteln. Vom Grünen-nahen Netzwerk Neue Medien heißt es dazu: "Wieder einmal wurde die Balance zwischen den Interessen der Rechteinhaber und den Interessen der Gesellschaft verschoben. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten Hausdurchsuchungen und Kontosperrungen bei Jugendlichen kommen. Hier wurde vollkommen unverhältnismäßig eine Richtlinie auf den Weg gebracht, die ihren ursprünglichen Zweck aus den Augen verloren hat und jugendliche Tauschbörsen-Nutzer mit dem Organisierten Verbrechen gleichsetzt. Dabei werden den Rechteinhabern Instrumente der Selbstjustiz zur Verfügung gestellt, die den Datenschutz aushebeln und Internetprovider zu Hilfspolizisten machen."
Ganz anders die Reaktion der Musikwirtschaft auf die Verabschiedung. Die deutschen Phonoverbände begrüßen diesen Schritt, auch wenn sie sich eigentlich mehr gewünscht hätten. Phonoverbands-Vorsitzender Gerd Gebhardt dazu: "Wir hatten uns zwar noch bessere Schutzmaßnahmen erhofft, sind jedoch zufrieden damit, dass die Richtlinie nicht auf Jahre hinaus verzögert wurde. Entscheidend ist jetzt, dass unmittelbar nach der endgültigen Verabschiedung der Richtlinie die Verbesserungen der rechtlichen Rahmenbedingungen schnell in deutsches Recht umgesetzt werden. Hierfür haben wir zusammen mit dem Forum der Rechteinhaber detaillierte Vorschläge unterbreitet, die im Rahmen der Beratungen über den zweiten Korb einer Urheberrechtsnovelle aufgegriffen werden sollten." (jr)
Links:
www.nnm-ev.de
www.phono.de
Man muss sich do wirklich mal fragen wie weit das noch gehen soll und in welchem Verhältnis die Strafen stehen. Habe ich eine "illegale" MP3 Datei auf meinem Rechner werde ich mit Geldsummen bestraft, die für mich einen unüberwindlich Schuldenberg bedeuten würde, wodurch mein Leben ruiniert werden würde. Sollte mich jedoch der Boss der Firma dem die Rechte gehören vor seinem Firmensitze niederschlagen, kommt der mit vielleicht 10.000 $ davon. Jetzt muss ich doch ernsthaft mal fragen wo das größere kriminelle Potential liegt und schädlicher für die Gesellschaft ist.
Es mag sein dass es der Plattenindustrie im Moment nicht so gut geht, was mich aber ärgert, ist dass in diesem Zusammenhang nie von einer schwachen Konjunktur gesprochen wird. Alles ist immer das Netz schuld und die P2P Börsen. Ich denke der Plattenindustrie wird hier schon eine Art Selbstjustiz eingeräumt, die es in diesem Land so mit Sicherheit nie geben darf.
Es ist doch auch schon fast verständlich dass Tauschbörsen so beliebt sind. Zum einen finde ich die Musik die auf den Markt kommt ist unerträglich. Es gibt vielleicht 1,2 gute Songs auf einem Album für die ich nicht 15€ oder bezahlen möchte. Zum anderen liest man immer was diese Popstars so bezahlt bekommen (also hier meine ich mal diese Superstars wie Robby Williams und anderer), wo doch der ein oder andere schnell auf die Idee kommen könnte mit einem Download wird er schon nicht schaden.
Die Musikindustrie sollte wie ich finde auch mal verstehen, dass die "fetten" Jahre einfach vorbei sind, wie in allen anderen Industrien auch.
Wie wäre es denn mal mit einer Senkung der CD-Preise wie es in den USA gemacht worden ist bzw. gemacht werden sollte. Es wären bestimmt wieder mehr Leute bereit zu kaufen, denn eine Original CD mit richtigem Cover und Booklet ist doch immer noch was anderes als eine gebrannte CD.
Wie wäre es denn einfach mal mit einem weltweiten Internetaufruf zu einer Protestaktion. So wie einen Tag sollten weltweit keine Tonträger gekauft werden oder ähnliches.
Das Verhalten der Industrie ist mir echt ein Dorn im Auge und ich bin der Dumme der weiterhin die Platten kauft. Eins sei noch gesagt. Würde es keine MP3's im Netz geben würde ich heute eine ganze Menge Bands geben die ich noch nicht endeckt und gekauft hätte.
Eindeutig ist dass die Musikindustrie es schlichtweg versäumt hat sich mit dem Thema MP3 u beschäftigen und jetzt mit aller Macht versucht den Schaden zu minimieren. Dabei kommt es meiner Meinung nach zu einer unverhältnismäßigen Kriminaliesierung der Internet User, zu dem haöte ich die technische Seite der Verfolgung für äußerst schwierig und bedenkenswert.
(10.03.2004)
Das Europaparlament hat gestern eine weit reichende Verschärfung des Urheberrechts nach nur einer Lesung verabschiedet. Verbraucherverbände beklagen, dass damit Tauschbörsen-Nutzer wie Schwerverbrecher behandelt werden könnten. Den deutschen Phonoverbänden geht das Regelwerk dagegen nicht weit genug.
Die Direktive soll die Durchsetzung bestehender Urheberrechte in den einzelnen EU-Staaten erleichtern. So sollen beispielsweise Hausdurchsuchungen, Kontosperrungen und Beschlagnahme leichter möglich sein als zuvor. Ursprünglich waren diese Bestimmungen in erster Linie auf kommerzielle Piraterie und Produktfälschungen ausgelegt. Private Piraterie sollte dagegen nur mit ähnlichen Methoden verfolgt werden, wenn ein nachhaltiger Schaden für den Urheber nachgewiesen werden konnte. Diese Unterscheidungen sind jedoch im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens aus dem Regelwerk verschwunden.
Verbraucherschützer und kritische Informationswissenschaftler befürchten deshalb jetzt, dass die Direktive letztlich dazu genutzt werden soll, Tauschbörsen-Nutzer zu kriminalisieren. So befürchtet man, dass Internet-Anbieter in der gesamten EU bald gezwungen sein könnten, Urhebern die persönlichen Daten ihrer Nutzer auch ohne richterlichen Beschluss zu übermitteln. Vom Grünen-nahen Netzwerk Neue Medien heißt es dazu: "Wieder einmal wurde die Balance zwischen den Interessen der Rechteinhaber und den Interessen der Gesellschaft verschoben. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten Hausdurchsuchungen und Kontosperrungen bei Jugendlichen kommen. Hier wurde vollkommen unverhältnismäßig eine Richtlinie auf den Weg gebracht, die ihren ursprünglichen Zweck aus den Augen verloren hat und jugendliche Tauschbörsen-Nutzer mit dem Organisierten Verbrechen gleichsetzt. Dabei werden den Rechteinhabern Instrumente der Selbstjustiz zur Verfügung gestellt, die den Datenschutz aushebeln und Internetprovider zu Hilfspolizisten machen."
Ganz anders die Reaktion der Musikwirtschaft auf die Verabschiedung. Die deutschen Phonoverbände begrüßen diesen Schritt, auch wenn sie sich eigentlich mehr gewünscht hätten. Phonoverbands-Vorsitzender Gerd Gebhardt dazu: "Wir hatten uns zwar noch bessere Schutzmaßnahmen erhofft, sind jedoch zufrieden damit, dass die Richtlinie nicht auf Jahre hinaus verzögert wurde. Entscheidend ist jetzt, dass unmittelbar nach der endgültigen Verabschiedung der Richtlinie die Verbesserungen der rechtlichen Rahmenbedingungen schnell in deutsches Recht umgesetzt werden. Hierfür haben wir zusammen mit dem Forum der Rechteinhaber detaillierte Vorschläge unterbreitet, die im Rahmen der Beratungen über den zweiten Korb einer Urheberrechtsnovelle aufgegriffen werden sollten." (jr)
Links:
www.nnm-ev.de
www.phono.de
Man muss sich do wirklich mal fragen wie weit das noch gehen soll und in welchem Verhältnis die Strafen stehen. Habe ich eine "illegale" MP3 Datei auf meinem Rechner werde ich mit Geldsummen bestraft, die für mich einen unüberwindlich Schuldenberg bedeuten würde, wodurch mein Leben ruiniert werden würde. Sollte mich jedoch der Boss der Firma dem die Rechte gehören vor seinem Firmensitze niederschlagen, kommt der mit vielleicht 10.000 $ davon. Jetzt muss ich doch ernsthaft mal fragen wo das größere kriminelle Potential liegt und schädlicher für die Gesellschaft ist.
Es mag sein dass es der Plattenindustrie im Moment nicht so gut geht, was mich aber ärgert, ist dass in diesem Zusammenhang nie von einer schwachen Konjunktur gesprochen wird. Alles ist immer das Netz schuld und die P2P Börsen. Ich denke der Plattenindustrie wird hier schon eine Art Selbstjustiz eingeräumt, die es in diesem Land so mit Sicherheit nie geben darf.
Es ist doch auch schon fast verständlich dass Tauschbörsen so beliebt sind. Zum einen finde ich die Musik die auf den Markt kommt ist unerträglich. Es gibt vielleicht 1,2 gute Songs auf einem Album für die ich nicht 15€ oder bezahlen möchte. Zum anderen liest man immer was diese Popstars so bezahlt bekommen (also hier meine ich mal diese Superstars wie Robby Williams und anderer), wo doch der ein oder andere schnell auf die Idee kommen könnte mit einem Download wird er schon nicht schaden.
Die Musikindustrie sollte wie ich finde auch mal verstehen, dass die "fetten" Jahre einfach vorbei sind, wie in allen anderen Industrien auch.
Wie wäre es denn mal mit einer Senkung der CD-Preise wie es in den USA gemacht worden ist bzw. gemacht werden sollte. Es wären bestimmt wieder mehr Leute bereit zu kaufen, denn eine Original CD mit richtigem Cover und Booklet ist doch immer noch was anderes als eine gebrannte CD.
Wie wäre es denn einfach mal mit einem weltweiten Internetaufruf zu einer Protestaktion. So wie einen Tag sollten weltweit keine Tonträger gekauft werden oder ähnliches.
Das Verhalten der Industrie ist mir echt ein Dorn im Auge und ich bin der Dumme der weiterhin die Platten kauft. Eins sei noch gesagt. Würde es keine MP3's im Netz geben würde ich heute eine ganze Menge Bands geben die ich noch nicht endeckt und gekauft hätte.
Eindeutig ist dass die Musikindustrie es schlichtweg versäumt hat sich mit dem Thema MP3 u beschäftigen und jetzt mit aller Macht versucht den Schaden zu minimieren. Dabei kommt es meiner Meinung nach zu einer unverhältnismäßigen Kriminaliesierung der Internet User, zu dem haöte ich die technische Seite der Verfolgung für äußerst schwierig und bedenkenswert.