Erfindungen und Erungenschaften der Weltkriege

Malakim

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Ein_Liberaler schrieb:
Ich bestreite das. Wir können unmöglich sagen, was entwickelt und erfunden worden wäre, wenn Geld und Personal für die zivile Forschung zur Verfügung gestanden hätte.

Der springende Punkt ist das eben genau dieses Geld nur im Krieg locker gemacht wird. Leider.

Ein_Liberaler schrieb:
Warum nochmal wolltest Du die ganze Luftfahrt und diverse militärische Entwicklungen die nun auch zivil genutzt werden aussenvor lassen?

Die Luftfahrt ist eine zivile Entwicklung.

Sicherlich die Anfänge ja. Aber der Schritt von der Erfindung zur Serie ist länger als der Schritt aus dem Nichts zur Erfindung.
 

agentP

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Das erste in Serie hergestellte und steuerbare Fluggerät, war der Normal-Segelapparat von Otto Lilienthal, der ab 1894 gebaut wurde. Den ersten gesteuerten Flug unternahm selbiger Lilienthal 1891. Der Schritt von der Erfindung zur Serie war hier also sehr kurz.
Die ersten Kampfflugzeuge wurden erst 20 Jahre später in Serie gebaut und erst im spanischen Bürgerkrieg 1936 spielten Flugzeuge als Kriegsgerät eine entscheidende Rolle. Als Transportmittel im zivilen Bereich waren sie da schon längst etabliert.
 

Hidratos

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Mme. Curie hat, im ersten weltkrieg, mobile Röntgenwagen entwickelt, die sie selber (!!!) noch an der Front bedient hat.

http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/CurieMarie/

1914-1918
Gemeinsam mit ihrer Tochter Irène entwickelt sie im Ersten Weltkrieg eine mobile Röntgenstation. Curie steuert selbst an der Front einen dieser Röntgenwagen, der die Untersuchung verletzter Soldaten vor Ort ermöglicht.
 

seven

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Die Psychotraumatologie. Jeder Krieg lieferte unzähliges neues Anschauungsmaterial. Vom Kriegszitterer und shell shock nach dem ersten Weltkrieg über WWII, Vietnam und Golf (und allen anderen Kriegen des Jahrhunderts, die zu umfangreich sind, um hier alle aufgezählt zu werden) zur Posttraumatischen Belastungsstörung inklusive Diagnosekriterien, Behandlung und Therapieversuche.

Ohne Kriege und ohne Holocaust hätte sich auf diesem Gebiet sicher auch etwas bewegt, aber garantiert in ungleich geringerem Umfang. Weil der Bedarf nur ein Bruchteil von dem gewesen wäre, wie er sich heute darstellt.

Naja, müßig, darüber nachzudenken, ob dies nun positiv oder negativ wäre...
 

Malakim

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agentP schrieb:
Das erste in Serie hergestellte und steuerbare Fluggerät, war der Normal-Segelapparat von Otto Lilienthal, der ab 1894 gebaut wurde. Den ersten gesteuerten Flug unternahm selbiger Lilienthal 1891. Der Schritt von der Erfindung zur Serie war hier also sehr kurz.
Die ersten Kampfflugzeuge wurden erst 20 Jahre später in Serie gebaut und erst im spanischen Bürgerkrieg 1936 spielten Flugzeuge als Kriegsgerät eine entscheidende Rolle. Als Transportmittel im zivilen Bereich waren sie da schon längst etabliert.

Meine Güte, JA WEIß ICH. Ich habe den schwachsinn studiert ...
Willst Du mir nun also erzählen das die Flugzeug Technologie NICHT einen riesen Sprung durch WKII gemacht hat oder was?
 

Ein_Liberaler

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Malakim schrieb:
Der springende Punkt ist das eben genau dieses Geld nur im Krieg locker gemacht wird. Leider.

Nur im Krieg wird es für diese Forschungsrichtung lockergemacht. Was damit im Frieden passieren würde, können wir schlicht nicht wissen. Alles was wir wissen ist, daß im Frieden viel mehr Kapital überhaupt zur Verfügung steht, weil nicht so viele an sich produktive Menschen damit beschäftigt sind, es in einem riesigen Feuerwerk sinnlos zu verbrennen.

Mme. Curie hat, im ersten weltkrieg, mobile Röntgenwagen entwickelt, die sie selber (!!!) noch an der Front bedient hat.

Wozu braucht man die, außer zum Kriegführen?
 

agentP

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Willst Du mir nun also erzählen das die Flugzeug Technologie NICHT einen riesen Sprung durch WKII gemacht hat oder was?
Nein, das will ich dir nicht erzählen, aber leider wissen wir beide nicht wie sie sich entwickelt hätte ohne den Krieg, da es den Krieg nunmal gab. :roll:

Ausserdem bezog sich das auf den Satz: "Aber der Schritt von der Erfindung zur Serie ist länger als der Schritt aus dem Nichts zur Erfindung." und der lässt sich mit dem Beispiel Lilienthal recht gut widerlegen, zumindest was die Luftfahrt betrifft.
 

Malakim

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agentP schrieb:
Willst Du mir nun also erzählen das die Flugzeug Technologie NICHT einen riesen Sprung durch WKII gemacht hat oder was?
Nein, das will ich dir nicht erzählen, aber leider wissen wir beide nicht wie sie sich entwickelt hätte ohne den Krieg, da es den Krieg nunmal gab. :roll:

Pfiu ich dachte schon :D
Ja leider werden ohne Krieg irgendwie weniger Motivationen frei.
Ab und zu frage ich mich ob Zerstörung nicht zu Schaffen gehört.


agentP schrieb:
Ausserdem bezog sich das auf den Satz: "Aber der Schritt von der Erfindung zur Serie ist länger als der Schritt aus dem Nichts zur Erfindung." und der lässt sich mit dem Beispiel Lilienthal recht gut widerlegen, zumindest was die Luftfahrt betrifft.

Da wäre ich nicht so sicher. Die Schwierigkeiten auf dem Weg zur Serien produktion können trotzdem riesig gewesen sein. Mal ganz davon ab meinte ich eine industrielle Serienfertigung und nicht den Bau von Einzelstücken in Serie. :roll:

Übrigens auch etwas das im Krieg verbessert wurde. Verfahren, Maschinen allg. und nicht zu Vergessen in der Materialforschung ist viel getan worden. (Vor allem wenns um MaterialSPAREN ging)
 

C3H5-NO3-3

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Ich mach das als Präsentation in ner Abiprüfung. Das eigentliche Thema ist Geschichte, also sollte es nicht darum gehen Erfindungen aufzuzählen, sondern die Bedeutung der Kriege für Innovationsschübe herauszuarbeiten.

Dazu gehören wirtschaftliche (z.b. IG Farben), soziale (Zwangsarbeit) und natürlich militärische Faktoren.
Dazu kommt, dass die zivile Nutzung oft erst nach dem kriege wichtig wurde, der Krieg aber der Geldgeber war.

Ich werd das Haber-Bosch Verfahren ansprechen, das Salpeterversprechen, vielleicht Haber als Kampfgasforscher ansprechen, Carl Bosch im Zuge der IG Farben AG, Buna, Synthetisierung von Benzin und Standard Oil (internat. Verflechtungen) ansprechen.
Dann werd ich den Radar als Erfindung des zweiten Weltkriegs herausstellen. Die Anfänge waren zwar vorher da, aber in den 30ern haben USA, Deutschland, Russland und GB fast unabhängig von einander dasselbe erfunden unter dem Kriegsdruck. Heute kann man Radar fast nicht mehr wegdenken.
Wenn die Zeit reicht, schlag ich noch einen Bogen zu Wernher von Braun und den Übergang von Raketen als Waffen zur zivilen Raumfahrt.

Davon abgesehen interessiert mich das Thema schon lang, muss es nur fürs Abi eingrenzen.

Es ist bemerkenswert, wie durch Kriege erst der Erfindergeist geweckt und die Geldmittel bereitgestellt werden und was dann später daraus wird.

Gummipuppe wurde z.B. von den Deutschen für die Ostfront entworfen, um die Vergewaltigungen an der Zivilbevölkerung zu mindern. Dazu hat man das Ideal der deutschen Frau ermittelt, einige Dinge von damals gelten heute noch als Schönheitsideale. Find nur dummerweise den artikel nicht mehr, wo ich das gelesen hab :(
 

Ein_Liberaler

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Dann wäre es aber vielleicht auch angebracht, die gegenteilige Meinung zumindest zu erwähnen - daß nämlich Kriege (und staatliche Intervention im allgemeinen) der Innovation vielleicht nur eine Richtung gewiesen haben, die nicht unbedingt die sinnvollste gewesen sein muß.

Es ist bemerkenswert, wie durch Kriege erst der Erfindergeist geweckt und die Geldmittel bereitgestellt werden und was dann später daraus wird.

Das kann ich nämlich gar nicht nachvollziehen. Was haben ein Edison, ein Tesla, etc. pp. nicht ohne jeden Krieg alles erfunden! Nicht nur das Auto, auch die Massenproduktion des Autos durch Ford - ohne jeden Krieg! Kruppsche Gußstahlkanonen - entwickelt im tiefsten Frieden. Selbst das MG - Bastelarbeit von Zivilisten, mitten im Frieden. Usw., ad infinitum.

Der US-Bürgerkrieg, der deutsch-französische Krieg - beide undenkbar ohne Eisenbahnen und Telegrafen - rein zivile Erfindungen.

Gummipuppe wurde z.B. von den Deutschen für die Ostfront entworfen, um die Vergewaltigungen an der Zivilbevölkerung zu mindern. Dazu hat man das Ideal der deutschen Frau ermittelt, einige Dinge von damals gelten heute noch als Schönheitsideale. Find nur dummerweise den artikel nicht mehr, wo ich das gelesen hab

Da würde mich eine Quelle aber wirklich interessieren. Gegen Vergewaltigungen half in der Truppe meines Vaters nämlich das feste Versprechen der standrechtlichen Erschießung. Und dann gab es noch die berüchtigten Wehrmachtsbordelle.
 

tamalo

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nazi-deutschland war von den coca-cola rohstoffen abgeschnitten und musste fanta erfinden.
 

Totoro

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Das mit den Erschiessungen, da hat mir mein Opa auch von erzählt!

Aber nochmal zu den Flugzeugen! War mir nicht so, daß die deutschen das erste flugfähige Düsenflugzeug bauten? (Me262 wenn ich mich recht entsinne!)
 

Ein_Liberaler

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Wobei mir einfällt, daß Anai Nin schon ihrem Buch "Das Delte der Venus", entstanden 1940, eine Gummipuppe erwähnt, die eine komplette Schiffsbesatzung mit einer ekligen Krakheit infiziert.
 

C3H5-NO3-3

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Totoro schrieb:
Das mit den Erschiessungen, da hat mir mein Opa auch von erzählt!

Aber nochmal zu den Flugzeugen! War mir nicht so, daß die deutschen das erste flugfähige Düsenflugzeug bauten? (Me262 wenn ich mich recht entsinne!)
Zumindest das erste in Serie soweit ich informiert bin.

Natürlich haben viele Menschen Erfindungena uch ohne Krieg gemacht. Aber die Not des Krieges ändert die Situation oftmals zu Gunsten von neuer Technologie. Solang Geld da ist. Aber die Hoffnung ruht oft in solchen Entwicklungen.
 

Malakim

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Ich denke die V2 und ihr Antrieb sind wohl nennenswerte Erfindungen.
 
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