Egoismus

racingrudi

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dann wäre also das individuelle ziel entscheidend bzw. altruistisch wäre jemand, der sein ursprüngliches vorhaben aufgibt, um jemandem anderen beizustehen.
 

Aphorismus

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@ racingrudi:

Nach der Definition würden auch palästinensische Selbstmordattentäter altruistisch handeln, oder?

Ich verstehe eine Handlung als altruistisch, wenn demjenigen, der handelt, kein direkter Vorteil daraus erwächst, es aber jemand anderen gibt, der durch die vollzogene Handlung begünstigt und niemand anders geschädigt wird. :wink:

Deswegen wäre der Selbstmordattentäter nur ein sehr selektiver Altruist.

Dass Leute, die nett sind und sich um andere kümmern, wahrscheinlich auch im Gegenzug von anderen Menschen besser behandelt werden oder zu sich selbst ein besseres Verhalten haben als Menschen, die nur selten altruistisch handeln, ist zwar imho richtig, sollte aber nicht als Motiv für Altruismus betrachtet werden.

Die meisten altruistischen Handlungen sind in dem Sinne spontan, als dass man sich nicht vorher überlegt, dass einem dadurch ja ein irgendwie gearteter (moralischer oder karmatechnischer) Vorteil erwächst.
 

Sonium

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Also die überwiegende Mehrheit hier stimmt darüber überein, dass der Mensch immer egoistisch handelt und es altruismus in dem Sinn nicht gibt.

Das führt dann zum zweiten Teil der Frage:

wäre es legitim zu sagen: weil sowieso alle immer egoistisch handeln, darf ich auch direkt egoistisch Handeln und mich über moralische Schranken hinwegsetzen?


meine Antwort wäre: Nein, der einzelne fährt langfristig besser, wenn sich alle über an gewisse Regeln halten (also so Richtung kathegorischer Imperativ). Man würde sich durch eine rücksichtslose Verhaltensweise also warscheinlich selbst schaden.
 

antimagnet

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weil sowieso alle immer egoistisch handeln, darf ich auch direkt egoistisch Handeln und mich über moralische Schranken hinwegsetzen?

wie kommst du jetzt auf direkt egoistisch? ist das ein unterschied zu nur egoistisch?
 

Sonium

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direkt egoistisch wäre für mich dem Bettler kein Geld zu geben, verdeckt egoistisch hingegen wäre dem Bettler Geld zu geben, um ein gutes Gefühl dabei zu haben.

Also direkt, wäre sich über moralische Schranken zu seinem eigenen Vorteil hinweg zu setzten.
 

Aphorismus

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Wenn man etwas tut um ein gutes Gefühl zu haben, ist das automatisch egoistisch? Was soll ich denn sonst für ein Gefühl haben, wenn ich jemandem, den ich überhaupt nicht kenne ohne irgendwelche Gegenleistungen mein Geld gebe? Soll ich mich dann schlecht fühlen? :gruebel:

Der Zusammenhang zwischen Fühlen und Handeln ist mir in Bezug auf Egoismus nicht klar.
 

_Dark_

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Sonium schrieb:
direkt egoistisch wäre für mich dem Bettler kein Geld zu geben, verdeckt egoistisch hingegen wäre dem Bettler Geld zu geben, um ein gutes Gefühl dabei zu haben.

ich denke wenn man da einen unterschied macht, dann geht der sinn der theorie baden.. es ist ja grade so, dass eben alles rein egoistisch ist, direkt oder indirekt gibts da ja nicht..
aber insgesamt ist die diskussion relativ sinnlos..

wie anti schon geschrieben hat, kann man da eigentlich kein gegenargument finden und wirklich weiter bringen tut einen diese einsicht auch nicht..

trotzdem ein interessanter ansatz
 

Sonium

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Aphorismus schrieb:
Wenn man etwas tut um ein gutes Gefühl zu haben, ist das automatisch egoistisch?

Ja.

Was soll ich denn sonst für ein Gefühl haben, wenn ich jemandem, den ich überhaupt nicht kenne ohne irgendwelche Gegenleistungen mein Geld gebe? Soll ich mich dann schlecht fühlen? :gruebel:

nein, sagt ja auch keiner.

Der Zusammenhang zwischen Fühlen und Handeln ist mir in Bezug auf Egoismus nicht klar.

Angenommen der Mensch hat keinen freien Willen, also braucht er eine Motivation für sein Handeln, diese Motivation definieren wir hier als Egoismus. So einfach ist das :)

_Dark_ schrieb:
ich denke wenn man da einen unterschied macht, dann geht der sinn der theorie baden.. es ist ja grade so, dass eben alles rein egoistisch ist, direkt oder indirekt gibts da ja nicht..
aber insgesamt ist die diskussion relativ sinnlos..

Unabhängig von der Egoismus-Definition der Theorie finde ich kann man sehr wohl unterscheiden.

Aber ich wollte immer noch auf meine Frage (siehe oben) zurück kommen.
 

Tuss

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Und was ist wenn ich denke: Ich würde dem Bettler gerne Geld geben, sogar aus voller überzeugung aber dann sitzt er morgen immer noch da und ist kein
Schritt weiter und deshalb gebe ich ihm keins. Ist das Egoistisch?
 

Aphorismus

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@ Sonium:

Sonium schrieb:
Angenommen der Mensch hat keinen freien Willen, also braucht er eine Motivation für sein Handeln, diese Motivation definieren wir hier als Egoismus. So einfach ist das :)

Gegenthese:

Der Mensch braucht eine Motivation, und diese Motivation nenne ich Altruismus. Auch Menschen, die andere oder sich selbst umbringen, wollen "nur das beste". Also handeln alle Menschen nur aus altruistischen Gründen.

Wer dem Bettler nichts gibt, kann ja damit auch die natürliche Selektion a la Sozialdarwinismus begünstigen wollen und somit "nur für alle Menschen das beste."

Eigentlich will ich mit dem Gegenbeispiel nur zeigen, dass Konzepte wie Egoismus und Altruismus als finale Erklärungsmodelle meiner Meinung nach gleich viel, bzw. gleich wenig taugen. Ge- oder erklärt wird - wie antimagnet ja bereits festgestellt hat - dadurch überhaupt nichts.

By the way: Ich glaube ja, dass der Mensch nicht einmal auf seinen freien Willen verzichten muss, um eine Motivation für sein Handeln zu brauchen, aber das ist eine andere Diskussion. :wink:
 

antimagnet

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kann man denn überhaupt eine motivation haben, wenn der wille nicht frei ist?

wenn der wille nicht frei ist, seh ich gar keine chance für egoistisches verhalten. man hat ja gar keine wahl...


:gruebel:

sind tiere eigentlich egoistisch?
 

holo

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antimagnet schrieb:
kann man denn überhaupt eine motivation haben, wenn der wille nicht frei ist?

wenn der wille nicht frei ist, seh ich gar keine chance für egoistisches verhalten. man hat ja gar keine wahl...


:gruebel:

sind tiere eigentlich egoistisch?
Ja, sie denken ans eigene Überleben. So gesehen handelt der Hund aus "Mein Partner mit der kalten Schnauze" nicht egoistisch. Auch die Jagd im Rudel ist im Grunde ein egoistischer Vorgang. Wenn der Wille frei ist, kann also ein angeborenes Verhaltensmuster ausgesetzt werden. Da Egoismus ein solches Muster dar stellt, lässt es sich durch den freien Willen aushebeln.
Interessant ist die Frage, ob es ohne Egoismus in der Natur eine Evolution geben könnte, das was ich zum Beispiel mit deinem Einwand bzgl. der Motivation verbinde. Ein Vogel bräuchte keine Flügel, wenn wir ihm das Brot vor die Füße werfen. Aber wo ist die Motivation, die mir Hände wachsen lässt, um das Brot weiter zu reichen. Ein Elefant könnte mich durch seinen Rüssel ernähren. Na ja, geistige Blähung ... muss auch mal sein ;-)
 

DragoMuseveni

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Sonium schrieb:
Also die Theorie ist follgende (ich weiß leider nicht wer sie das erste Mal formuliert hat):

Der Mensch handelt nicht frei sondern immer nur aus Egoismus.

Selbst wenn er etwas "gutes" tut, z.B. anderen Menschen hilft, will er dadurch nur ein "gutes Gefühl" erziehlen, oder hofft auf positive Konsequenz seinens Handeln.

Dadurch würde sich auch jegliche Moralvorstellung relativieren, da ich sagen kann: Weil jeder Mensch eigensinnig handelt kann ich das auch direkt tun und mich über moralische Grundsätze, wenn ich dadurch mein persönliches Glück steigern kann hinweg setzen.

Irgendwie gefällt mir aber die Vorstellung nicht, bzw ich will mich dem nicht anschließen.

Also, was denkt ihr dazu und wer hat sowas das erste Mal formuliert.
Stimmt wir tun nur gutes um uns als Selbstlose retter zu fühlen!
alles letztlich "Wille zur macht" b.z.w. VornehmheitsethiK
aber was ist den schlecht daran jemanden etwas zu geben(zu beispiel geld)
Um sich selbst besser zu fühlen!
 

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