Welche Rolle übernimmt plötzlich das Christentum in der Frage, wie sich Israel zu verhalten habe.....Der Papst hat vor 2 Wochen aufgerufen den Konflikt um Palästina in Sinne der Menschlichkeit zu beenden und eine friedliche Lösung anzustreben....das aus dem Munde einer Religion die fast 2000 Jahre tot und verderb über andersgläubige brachte...
Ich sehe dies mit sehr gemischten Gefühlen....weil wieder einmal Religion Politik macht...sehr bedenklich.....
..jaja mit so einer einstellung wirst du niemals was verändern. klar müssen alle mitziehen aber wenn niemand anfängt wird auch niemals was passieren.Konsumverweigerung, ich lach mich tot. Was für ein Schwachsinn! Als ob es einen Unterschied machen würde, ob Frau Meier aus Klein-Pusimuckel im Schwarzwald Israelische Orangen kauft oder nicht!
Und immer diese absolut schizophrene Logik:
1. Ich war gegen das Embargo gegen den Irak.
2. Embargos sind Scheiße.
3. Israels Politik ist Scheiße.
4. Embargo gegen Israel!
das ist erstens menschenverachtend und zweitens erkennt man an der aktuellen "politik" (beide seiten!), wie blöde die großen wirklich sein können...
Ich war gegen das Embargo gegen den Irak.
Embargos sind Scheiße.
Israels Politik ist Scheiße.
Embargo gegen Israel!
Qrt schrieb:Im Prinzip ist Embargo und Boykott das gleiche .
Embargo : vom Staat aus
Boykott ; vom Volk aus .
gruss
http://www.friwe.at/guernica/IrakEmbargo.htmSelbst einfache Krankheiten wie Durchfall, Grippe, Kinderkrankheiten führen so bei vielen Patienten zu bleibenden Schäden oder gar zum Tod. Kinder sind hier besonders stark betroffen. Man schätzt, dass durch die unmittelbaren Auswirkungen des UN-Totalembargos mehr als eine Million Kinder sterben haben müssen, die bei Anwendung notwendiger Medikamente überleben hätten können. Selbst der Import von Brutkästen für zu früh geborene Kinder wird ohne Angabe von Gründen mit Verweis auf das UN-Embargo immer wieder abgelehnt. Chlor und ähnliche Chemikalien, für die Desinfizierung der Wasserversorgung in klimatisch heißen Gebieten notwendige Mittel, dürfen weder eingeführt, noch kontrolliert angewendet werden. Dies ist der Hauptgrund für die stark gestiegene Kindersterblichkeit im Irak. Importierte Blutkonserven, zwar nicht verboten, werden häufig so lange „kontrolliert“, bis sie nicht mehr verwendet werden können.
Hamsa ist erst eineinhalb Jahre alt – Hämophilie, kein Faktor 8 vorhanden. „Es ist furchtbar, entscheiden zu müssen, wer weiterlebt und wer stirbt, wenn uns die Medikamente wieder ausgehen“, sagt Hassan. „Immer wieder gibt es infolge der Sanktionen Lieferengpässe und Verzögerungen. Selbst Nitroglyzerin ist für unsere Patienten verboten. Es fällt wegen so genanntem ,dual-use‘ unter die Sanktionen.“
[...]
Dr. Abd-El Kareem im Mutter-Kind-Hospital in Basra zeigt mir mehrere Kleinkinder, die an Kala Azar erkrankt sind. „Diese Krankheit ist zu 100 Prozent heilbar, wenn wir das Pentostam zur Verfügung hätten. Warum sind die Kinder im Irak es nicht wert, angemessen behandelt zu werden?“ Hobiger, ebenfalls Mitglied der Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs (IPPNW), berichtet, dass sie das Präparat beim britischen Hersteller bestellen wollte. Als die Firma erfuhr, dass es für das Hilfsprojekt in Basra bestimmt sei, erhielt Hobiger die Auskunft, das Mittel falle unter die Sanktionsbestimmungen. Das Sanktionskomitee bestreitet dies.
Wie verhindert denn bspw. ein Boykott die Einfuhr von lebenswichtigen Medikamenten?
Davon abgesehen sehe ich Boykotte allerdings höchstens als vernünftiges Mittel gegen Konzerne, aber nicht gegen ganze Länder...
Qrt schrieb:Wie verhindert denn bspw. ein Boykott die Einfuhr von lebenswichtigen Medikamenten?
Gar nicht. Das fällt unter Embargo .
Davon abgesehen sehe ich Boykotte allerdings höchstens als vernünftiges Mittel gegen Konzerne, aber nicht gegen ganze Länder...
Darüber kann man streiten . Fakt ist allerdings , das oft Länder gemeint sind , wenn von Boykott die rede ist . Aktuell gegen Israel. An nennenswerten Konzern boykotten kann ich mich nicht erinnern .
Die öffentliche Besorgnis über das Töten der Delphine führte zu einem Verbraucherboykott von Thunfisch. 1990 stoppten die drei größten Betriebe der Thunfischverarbeitung in den Vereinigten Staaten den Ankauf von Thunfisch, der mit Beutelnetzen gefangen worden war.
Ja, merkst du was? Deshalb kann man nicht einfach sagen, dass es "prinzipiell das Gleiche" ist.
Ich erinnere mich aber bspw. an den Boykott gegen Shell - derartigen Aktionen stehe ich noch recht wohlgesonnen gegenüber.
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/eco/17438/1.htmlDer Boykott findet in den Köpfen statt
Die Beliebtheit von US-Produkten hat weltweit nachgelassen
Ob Coca Cola, McDonalds, Nike oder Microsoft - das Image US-amerikanischer Marken ist weltweit angekratzt. Betroffen sind in erster Linie diejenigen Marken, die als typisch amerikanisch gelten. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue internationale Konsumentenstudie des US-amerikanischen Marktforschungsunternehmens NOP World. Danach sei die Zahl der Konsumenten, die US-Markenprodukte schätzen, innerhalb des vergangenen Jahres erstmals seit 1998 signifikant zurückgegangen. Ursache sei ein eklatanter Imageschaden der Vereinigten Staaten, hervorgerufen durch den Irakkrieg sowie durch den von der Bush-Regierung praktizierten "Krieg gegen den Terrorismus". Aber auch unternehmerische Skandale wie die WorldCom-Affär sowie die Weigerung der USA, das Umweltprotokoll von Kyoto zu unterschreiben, hätten diesen Imageschaden mit verursacht.
da hast du selbstverständlich recht.Posted: Thu May 27, 2004 1:11 pm Post subject:
Ich finde an den Boykotts gerade bedenklich, dass sie "in den Köpfen" stattfinden! Schliesslich geht es ja darum, die Politik einer Regierung zu bestrafen und nicht das Bild einer bösen, bösen israelischen Orange zu erzeugen.
dimbo schrieb:"Kauft nicht beim Juden" löst bei mir immer noch komische Erinnerungen hervor, sorry...
dimbo schrieb:Das ist Populismus und den halte ich für gefährlich.
Es macht viel Sinn alle Hilfsleistungen an Israel zu blockieren, die dem Aufrechterhalten der Besetzung dienen. Das umfasst fast die gesamte militärische Unterstützung und einen großen Teil der Wirtschaftshilfen. Diese Position stützt sich auf Prinzipien und könnte effektiv sein. Sie steht im Einklang mit der Mehrheitsmeinung in den USA, auch wenn das Thema in der Öffentlichkeit ignoriert wird.
Im Kampf gegen diesen gefährlichen Mix aus Ressentiment und nationale Interessen stößt man schmerzhaft auf die Grenzen der Aufklärung. Schon Theodor Lessing hat dieses Phänomen beobachtet. Als ihn die völkischen Studentenverbände in trauter Einigkeit mit der bürgerlichen Öffentlichkeit wegen seines Porträts des Kandidaten Hindenburg bei der Reichspräsidentenwahl 1925 anfeindeten, schrieb er sinngemäß: Er könne sagen, schreiben oder tun, was er wolle, es werde immer als Beleg für seine Niederträchtigkeit und finsteren Absichten ausgelegt. Solche abgeschottete Wahrnehmung, die keine Tatsache und kein Argument zur Kenntnis nehmen mag, sofern sie das eigene Weltbild in Frage zu stellen drohen, ist mit Aufklärung nur schwer beizukommen.
Die Frage bleibt im Raum stehen, wer entscheidet, wessen Sichtweise eigen, sehr einseitig und eingeschränkt ist?
...Wenn ein Palästinenser einen unschuldigen israelischen Zivilisten tötet, dann ist dies Antisemitismus. Wenn Palästinenser einen Soldaten der israelischen Besatzungsarmee in ihrem eigenen Dorf angreifen, ist es Antisemitismus. Wenn die UN-Hauptversammlung mit 133 zu 4 gegen Israels Entscheidung, den gewählten palästinensischen Führer zu ermorden, stimmt, bedeutet dies, dass außer den USA, Mikronesien und den Marschallinseln alle anderen Länder rund um den Globus antisemitisch sind. Sogar wenn eine hochschwangere Palästinenserin an einem israelischen Checkpoint festgehalten wird und sie deshalb auf offenem Feld ein Kind gebiert, so ist die einzige Lektion aus dem Artikel des Haaretz-Journalisten Gideon Levy, dass er antisemitisch sei. (Er hat übrigens von zwei derartigen Fällen in den vergangenen 2 Wochen berichtet: eins der Neugeborenen starb an Ort und Stelle.)
Antisemitismus ist eine all-umfassende Erklärung. Alles was anti- palästinensischen Ohren missfällt, ist ein weiteres Beispiel für Antisemitismus. Jüdisches Bewusstsein, das sich auf Antisemitismus konzentriert, hat die Form von antisemitischen Verschwörungstheorien angenommen, wie die Protokolle der Weisen von Zion, wobei der klassische Antisemit jedes Unglück jüdischer Verschwörung zurechnet. Juden rechnen jede Kritik an Israel antijüdischer Verschwörung zu.
...Der Missbrauch von angeblichem Antisemitismus ist moralisch verabscheuungswürdig. Es waren Hunderte von Jahren nötig und Millionen von Opfer, um Antisemitismus eine spezielle Form von Rassismus, die historisch zum Genozid führte in ein Tabu zu wandeln. Menschen, die diesen Vorwurf missbrauchen, um Israels Unterdrückung der Palästinensern zu unterstützen, tun nichts anderes, als die Erinnerung an die Opfer zu schänden, deren Tod aus humanistischer Perspektive nur insofern Sinn hat, als er eine ewige Warnung an die Menschheit ist vor allerart von Diskriminierung, Rassismus und Genozid.