Die neue, alte Afghanistan-Strategie

[Simple Man]

Wäre mir neu, dass Kreuzzüge, 30jähriger Krieg und das Mittelalter im letzten Jahrhundert lagen ... ^^ ... inwiefern waren die Kriege Israels religiöse Kriege? Ging es da nicht eher um Land, Einfluss und Macht? Und welcher der Balkankriege war religiös motiviert? Ging es da nicht eher um Nationalismus und Separationsbestrebungen?

Wurden die meisten Kriege nicht wegen Nationalismus geführt? Oder wegen Rohstoffen? Land? Macht? Rassismus?

Ich bezweifle ganz stark, dass man Religion als monokausale Ursache der meisten Kriege ansehen kann ...

 

[wintrow]

@simple man
Ich habe auch geschrieben in der Geschichte der Menschheit, das umfasst mehr als das letzte Jahrhundert. Ist mir auch klar das die Kreuzzüge nicht im letzten Jahrhundert liegen.

Ich denke schon das die Kriege Israels um seine Existenz religiös motiviert waren. Es heisst das heilige Land, daher sehen es sowohl Juden als auch Moslems als ihr Land an.
Natürlich hast du auch recht und es geht auch um Einfluss und Macht. Die Balkankriege wurden unter anderen auch zwischen religiös geprägten Gruppen geführt, sprich Moslems und Christen.

Ich halte die Religion nicht für die monokausale Ursache der meisten Kriege, sondern als Teil der Ursachen für Kriege. Natürlich spielen auch andere Faktoren eine wichtige Rolle. Aber die Religion nur als Mittel zu sehen wie es Themis gern hätte halte ich für nicht richtig.

 

[Themis]

Selbst die konfessionellen Gegensätze im 30 jährigen Krieg können mit dem habsburgisch-französischen Ringen um mehr Einfluß in Europa & Machtverfestigung /-erweiterung auf eine rein weltliche Ursache zurückgeführt werden.

@wintrow
Eigentlich habe ich das wesentliche schon geschrieben.

Vereinfacht kann man sagen, dass es sich bei dem islamistischen Terrorismus um einen verblendeten Kampf gegen weltliche Herrscher muslimischer Staaten und nichtmuslimische Regierungen handelt, welche sich aus diversen Gründen den Zorn der selbsternannten Gotteskrieger zugezogen hatten (UdSSR, USA, Israel, Ägypten, Saudi-Arabien etc.).
Die Religion eignet sich hierbei zur Mobilisierung des eigenen Volkes und Motivation der eigenen Kämpfer sehr gut (wie schon bei den Kreuzzügen, wo es um konkrete politische und ökonomische Interessen der Republik Venedig ging, welche Interessen an den Handelswegen im westlichen Mittelmeerraum hatte).
Auch beim Nahostkonflik bedienen sich beide Seiten im Kampf um Territorium bei ihren Religionen. Und das, nachdem dort seit fast 1 1/2 Jahrtausenden Moslems und Juden nebeneinander gelebt haben.

Ohne den radikalen Glauben hätten die Terroristen mit Sicherheit nicht soviel Erfolg unter den Menschen.

Und warum sind diese Menschen radikal? Wegen der Religion? Wären Afghanen unisono nett zu ihren Frauen wenn sie Christen wären, oder die Yemeniten allesamt überzeugte Pazifisten, wenn sie Atheisten wären?

Religionen sind etwas kulturell gewachsenes. Ich glaube daher, dass es egal ist, welches heilige Buch wo vornehmlich gelesen wird.

EDIT:
jetzt hat sich einiges mit Deinem letzten post überschnitten.