Die Macht des Monopoly

neocore

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Hatte gerade mit nem Kumpel ne lustige Diskussion über den Kapitalismus -was soll man sonst um die Zeit noch machen :lol:
Nach einiger Zeit viel unser Blick auf ein Monopoly Spiel im Schrank. Lässt man das niedliche Y mal Weg und betrachtet das Spielprinzip und den lustigen kleinen Geldsack mal näher kommen einem, vor allem nach einigen Bier, erschreckende Gedanken. Ist dieses scheinbar harmlose Gesellschaftspiel Teil
Kapitalistischer Propaganda, hat uns die Globalisierung schon überrollt? (ist ja bald eh so weit...) Is aber mal im ernst echt faszinierend das, rein spielerisch, in jedem von uns ein machtbessesener kapitalist und globalisierungsförder steckt... man nimmt mit diesem spiel interessante gedankenmuster auf... kleine aber fein...

was haltet ihr davon :O_O: ?
 

Booth

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Ich will zunächst sehr provokant antworten:

Wird ein Monopolyspieler zum Kapitalisten?
Ein Schachspieler zum Soldaten?
Ein Kickerspieler zum Bundesligafussballer? ;)

Ich denke, dass Konkurrenz ein wesentliches Prinzip in der Natur ist. Konkurrenzverhalten kann und sollte man üben - durch Spielen.
Die Art der Spiele kann zuweilen auf bestimmte Handlungen im Leben vorbereiten. Vom Post spielen (hab ich als kleiner Junge noch gemacht) bis zu Monopoly oder Spiel des Lebens (wo ich meine ersten Aktien in meinem Leben kaufte :D ) gibt es zahlreiche solcher Spiele.
Wir leben nunmal im Kapitalismus, und daher ist es sinnvoll, die Kinder und Jugendlichen auch auf diese Realität vorzubereiten. Als Verschwörung sehe ich das ganz sicher nicht.
Wenn sich die Gesellschaft in einigen (vielen?!) Generationen weiter wandeln wird, werde sicher auch die Spiele etwas anders aussehen.
Jedenfalls glaube ich nicht, daß Schach dazu erfunden wurde, um aus uns Krieger oder Strategen zu machen - es spiegelte einfach nur die Gesellschaft wieder. Genauso Monopoly. Den Kapitalismus gab es auch schon vor dem Spiel.

Aber letztlich... wer weiss ;) ... hmmm - hat jemand Infos vom (sicherlich reich gewordenen) Erfinder von Monopoly?

gruß
Booth
 

SentByGod

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Booth schrieb:
Wir leben nunmal im Kapitalismus, und daher ist es sinnvoll, die Kinder und Jugendlichen auch auf diese Realität vorzubereiten. Als Verschwörung sehe ich das ganz sicher nicht.

Ganz meine Meinung.
 

hives

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Booth schrieb:
Ich will zunächst sehr provokant antworten:

Wird ein Monopolyspieler zum Kapitalisten?
Ein Schachspieler zum Soldaten?
Ein Kickerspieler zum Bundesligafussballer? ;)

Nein, nicht unweigerlich und monokausal.

An dieser Stelle sollte jedoch an "America's Army" erinnert werden...


Den Kapitalismus gab es auch schon vor dem Spiel.

Da hast du wohl recht ;)
Dennoch würde ich davon ausgehen, dass monopoly von vielen Kapitalisten sehr wohlwollend betrachtet wird. ob und wie stark Verkauf oder Werbung durch den hier diskutierten Aspekt beeinflusst werden, halte ich zumindest für eine interessante Frage...


Aber letztlich... wer weiss ;) ... hmmm - hat jemand Infos vom (sicherlich reich gewordenen) Erfinder von Monopoly?

das ist offenbar ein reizvolles thema für sich, das eine menge zu bieten hat: wirtschaftsspionage, aufklärungsarbeit, gute absichten, instrumentalisierung, manipulation - und gerichtsprozesse, die anders ausgehen, als sich dies die kläger gewünscht haben...



Industrial espionage occurs everywhere. No idea is safe, not even when it has been patented. Just ask Lizzie J. Maggie, the true inventor of Monopoly. According to Time Magazine, Charles Darrow, who is credited for being the inventor of Monopoly, acquired the idea when he was shown the game by a distant friend of Lizzie J. Maggie. Then Parker Brothers bought it for $1 million from Mr. Darrow, and soon thereafter purchased the rights to all previous versions.
Quelle



Lizzie Magie wanted to use her game, which she called "The Landlord's Game" as a teaching device for George's ideas. The Landlord's Game and Monopoly are very similar, except all the properties in Magie's game are rented not acquired as in Monopoly and instead of names like "Park Place" and "Marvin Gardens" one finds "Poverty Place", "Easy Street" and "Lord Blueblood's Estate". The objectives of each game are also very different. In Monopoly the idea of the game is to buy and rent or sell property so profitably that one becomes the wealthiest player and eventually monopolist. In The Landlord's Game, the object was to illustrate how (under the system of land tenure) the landlord had an advantage over other enterprisers and to show how the single tax could discourage speculation.
Quelle


[polemik]
Und wieder einmal wurde eine Erfindung, die ursprünglich der Aufklärung dienen sollte, durch kapitalistische Kräfte instrumentalisiert...
[/polemik]


Die Erfinderin Lizzie J. Magie:

"The object of this game is not only to afford amusement to players, but to illustrate to them how, under the present or prevailing system to land tenure, the landlord has an advantage over other enterprisers, and also how the single tax would discourage speculation."


Das Ganze wurde übrigens (nach einem einzigen Artikel über die wirkliche Erfinderin in den 30ern) erst wieder publik im Verlauf der Prozesse zwischen den "Parkers Brothers" und Anspach, dem Erfinder von "Anti-Monopoly"....



Mehr zum Thema:

http://www.adena.com/adena/mo/

http://en.wikipedia.org/wiki/Monopoly_(game)
 
W

Weinberg, Oliver

Guest
Vor geraumer Zeit...(Erinnerungen eines Dirty old man :wink: ) gab es mal einen Fernsehbeitrag zum Monopoly, in dem untersucht wurde, wie es von einzelnen Bevölkerungsgruppen gespielt wird: New Yorker Börsen Yuppies z.B. verhandeln hier sehr viel, während in einer anderen Bevökerungsgruppe nur gerafft, gerafft, gerafft wurde (welches Gruppe das war, nun..das überlasse ich Eurem Ermessensspielraum - es waren jedenfalls nicht die ..hüstel..Juden, eher die, die ihnen gern ein solches Verhalten unterstellen, da kann man mal sehen...)
 

Brow

Geselle
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Hm - hab mich früher mal fürn Kapitalisten gehalten und es häufig gezockt - mittlerweile hat sich das grundlegend geändert, aber das Spiel gibts immer noch. Auch bin ich ein Schachzocker und Zivi - soviel dazu

Es ist sicher ein ähnlicher Vergleich wie der mit dem egoshooter-Spielen - ua auch Americas Army. Bin auch leidenschaftlicher egoshooterzocker und trotzdem recht pazifistisch.
 

neocore

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hätte ja nicht gedacht, das man zu Monopoly so viel finden kann :O_O:
Faszinierend, wie genau die kleinsten Dinge unsere Alltagswelt wiederspiegeln ...

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Ich geh dann mal ne runde Zocken *muhahahaha* :lol:
 

Rennfahrer

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neocore schrieb:
Ist dieses scheinbar harmlose Gesellschaftspiel Teil
Kapitalistischer Propaganda, hat uns die Globalisierung schon überrollt?

Erstmal ist Globalisierung nicht gleichzusetzen mit Kapitalismus. Globalisierung bedeutet lediglich, die Föderalisierung zwischen einzelnen Produktionsländern..

neocore schrieb:
Is aber mal im ernst echt faszinierend das, rein spielerisch, in jedem von uns ein machtbessesener kapitalist und globalisierungsförder steckt... man nimmt mit diesem spiel interessante gedankenmuster auf... kleine aber fein...

Also dem kann ich so nicht zustimmen. Ich bin jetzt in der 3. Klasse Handelsakademie, und bin sowas von gar kein Kapitalist!! Klar wird man sowohl im Spiel als auch in meiner Schule mit profitsteigerndem Denken konfrontiert, allerdings liegt die Entscheidung, ob du es auch annimmst, bei dir ganz alleine!

Marx lesen, dann weiterschreiben! :wink:
 

forcemagick

Forenlegende
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wir leben nun mal in einem kapitalistischem system und wir haben uns da anzupassen und auf keinen fall zu widersprechen...

nein...

ich glaube nicht, dass wir das so sehen sollten..

resistance
 

Aphorismus

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Warum ließ Goebbels "Monopoly" verbieten?
Das erste deutschsprachige Monopoly nahm sich die Stadt Berlin zum Vorbild. Mit 8.000 Reichsmark Miete war die Insel Schwanenwerder die teuerste Adresse auf dem Spielfeld. Reichspropagandaminister Goebbels ließ das Spiel 1936 als "jüdisch-spekulativ" verbieten. Ein Grund dafür mag gewesen sein, dass er selbst auf Schwanenwerder residierte. Die hebräische Monopoly-Variante, 1940 in Palästina produziert, weist lokale Besonderheiten auf: So ist das wichtigste Verkehrsmittel das Flugzeug, und jedes farbige Feld stellt eine Stadt, einen Kibbuz oder eine Ansiedlung dar. Am teuersten sind die Küstenstädte Haifa und Tel Aviv, am billigsten Orte in der Negevwüste. Wer sich aufs falsche Feld würfelt, landet nicht im Gefängnis, sondern muss nach Ägypten ziehen.
http://www.hagalil.com/archiv/2004/02/zeichen.htm
 

Salina

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182
@neo

Hm, ist noch garnicht so lange her, da kam mir der Gedanke auch mal - find ihn jetzt nicht so abwegig. Würde ja reinpassen.

Gruß,

Salina
 

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