Die Macht der Bilder

morgenroth

Großmeister
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Unsere Wahrnehmung scheint ja abhängig von unseren Sinnen zu sein.
Ich frage mich aber immer wieder ob es eine Hirachie der Sinne gibt,und in wie weit diese von manipulierenden Instutitionen missbraucht werden.
Wenn ich mir das ganze mal mit Abstand betrachte,wird mir klar,das man mit Bildern wesentlich mehr suggerieren kann,als mit Worten.
Ich persöhnlich ertappe mich auch öfters dabei,das ich mir mein erstes Bild über euch aufgrund eurer Avatare mache.Mir ist zwar völlig klar daßdas nur irgendwelche Bildchen sind,aber wenn sich jemand RAMBO nennt,und dieses Bildchen auch noch unter seinem Namen auftaucht,habe ich erst mal ne' Meinung.
Hier gehts aber nur um ein Bild-In der Medienlandschaft werden tausende Bilder so zusammen gefügt,das sie das eigentlich geschehene total verzerren.
Ich denke,man kann einzelne Szenen so zusammenschneiden das sie im Prinzip genau das gegenteil vom wahren geschehen wiedergeben.
Das ganze ist-so glaube ich- ein alter Hut,aber eine elementare Ursache für unser jetziges dasein.
 

brausepauline

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meinst du wirklich, daß man mit bilder mehr suggerieren kann, als mit worten? sicherlich stehen bilder für sich, jeder assoziiert andere dinge damit, aber gerade das geschriebene wort läßt ebenso viel spielraum für die phantasie. verstehe leidenschaftlich gern geschriebenes falsch, etwa in briefen oder im chat. aber ich werde noch ein wenig über deinen beitrag grübeln.
 

brausepauline

Lehrling
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hmm...was aber wär das bild ohne schlagzeile?

du kannst das ganze auch umdrehen: du siehst ein bild und denkst dir erstmal nichts weiter dabei. dann läßt du dir von jemandem erzählen, was genau du auf dem bild sehen solltest, und schon siehst du das auch.
 

Winston_Smith

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@brausepauline

Ich würde morgenroth hier erstmal völlig zustimmen. Bilder haben ganz klar die größere Wirkung, als Text.

Nehmen wir mal ein paar Beispiele:

Die Anschläge auf das WTC haben besonders durch die vielen Bilder eine so große Wirkung gehabt. Wenn ich nur in der Zeitung gelesen hätte, daß 3000+X Menschen bei einem Anschlag ermordert wurden, hätte ich es ertmal nicht richtig begriffen und hätte es auch nicht einschätzen können. Oder die Bilder, der aus dem Fenster springenden Menschen...

Anderes Beispiel ist der Untergang der Tintanic. Da es damals noch keine Bilder der Katastrophe gab, war die Wirkung auch eher gering. Hätte man aber gesehen, wie Frauen und Kinder qualvoll ersaufen, hätte diese Nachricht bestimmt eine größere Wirkung gehabt.

winston
 

Booth

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Hallo,

ich denke, daß es sehr stark von der Person abhängt, welche Sinnesreize einen grösseren Einfluss haben. Manche Menschen reagieren stärker auf Dinge, die sie sehen, manche auf das, was sie hören. Sicherlich hängt es auch damit zusammen, ob jemand ein körperliches Handicap zu tragen hat.
Ich selber bin ein Mensch der eher nach dem Gehör funktioniert. Ich "höre" einfach lieber, und achte manchmal eher auf inhaltliche Dinge. Wenn ich zum Beispiel eine Dokumentation sehe, kann es sein, daß ich die Bilder schnell wieder vergesse, aber über die Kommentare noch sehr lange nachdenke.
In dem (teilweise recht umstrittenen) Psycho-Modell "Neurolinguistisches Programmieren" wird übrigens auch darauf eingegangen, daß Menschen unterschiedliche Ausprägungen ihrer Sinneswahrnehmungen haben können.

gruß
Booth
 

riddler

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Es ist etwas anmaßend, den Sehsinn als _das_ einzig Wahre zu deklarieren. Wie schon festgestellt, jeder besitzt eine unterschiedlich starke Auspräung seiner Sinne, meist trifft eine besonders starke Auspärung dann auch nur auf einen Sinn zu, ansonsten ist es wohl krankhaft veranlagt.

Das man sich eine Meinung aus bestimmt Bildern, oder Aussagen bildet, ist wohl keineswegs ein Prozess, der auf einen Sinn zurückzuführen ist, sondern eher darauf, dass deine Sinne den Reiz aufnehmen, und damit im Gehirn einen Denkprozess loslegen lassen. In diesem widerrum, weben sich deine Erfahrungen und so weiter ein, so kann es gut sein, dass du jeden mit einer Glatze für einen Nazi hälst, weil du erstens ziemlich vorbelastet mit Vorurteilen bist, und zweitens evtl. auch schonmal Erfahrungen mit solchen Leuten gemacht hast.

Natürlich gibt das äußere Auftreten einen Teil des Ichs wider, aber ich würde nicht soweit gehen, dies zu pauschalisieren. Ich kenne dieses Beispiel gut. Wenn sich jemand seine Haare lang wachsen lässt, ist es nur eine Frage der Zeit bis die ersten dummen Bemerkungen kommen, von wegen er sei eine dreckige Person, hätte allem Guten abgedankt, mache sich nichts aus seiner gesellschaftlichen Stellung, ihm seien alle Anderen egal etc. Genau das ist der Punkt an dem jener Mensch auch genausogut mißverstanden werden kann. Niemand macht sich die Mühe und fragt einmal ernsthaft nach dem Grund, und so wird er auch nie eine ernsthaft Antwort bekommen, eher eine, die ihn die Lust an dem Gespräch verlieren lässt.

Es gibt Menschen, die können mit Worten weit mehr ausdrücken als mit Bildern, dies ist auch eine Frage der Veranlagung. Mancher kann besser photografieren, malen usw. und ein Anderer kann dir allein mit Worten eine unverfälschbare Darstellung eines Geschehens geben, oder eines Bildes.
 

Winston_Smith

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Aaaah! Das Gruselbild ist zurück!!! 8O

Ne im Ernst. Ich glaube, daß besagter Thread nicht so viel Aufmerksamkeit gefunden hätte, wenn das angesprochene Bild nicht auch noch upgeloaded worden wäre...

winston
 

Laurin

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@ riddler: schon mal den begriff augenmensch gehört???? es ist wohl nicht anmaßend, sndern fakt, das (bis auf wenige ausnahmen) die menschen ihre hauptinformation über den seh sinn erfahren....


es gibt auch menschen, die es über andere sinne erfahren .,.....sehr zu empfehlenist hier Das Parfüm von sußkind....führt einen sehr bildlich in die welt eines mit dem riechorgan wahrnehmenden menschen.


ich habe mal gahört, dass wir 80% der informationen über die augen aufnehmen......hab aber keine quellen. hab das aus gesprächen mit leuten diem sich ein wenig beschäftigt haben und aus reportagen zum thema. is aber zu lange her, dass ich titel benennen könnte


Laurin
 

Dojocan

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Die Interpretation eines Fotos dürfte weitergehen, um seine Deutung derweiligen Interessenlage anzupassen. Beruhigend mag es sein, dass Bilder alleine nicht notwendig seien, um eine Macht auszuüben, aber es ist der Kontext, durch den Sie ihre Überzeugungs- und Wirkungskraft schließlich ausüben. Bilder werden erst durch die kommentierenden und auslegenden Worten, über die herrschende Deutung zu wirklichen Waffen im Medienkampf. Diese Waffe ist die Macht die ein Foto ausübt und der dazugehörigeText.
Anderseits können einprägsame oder schockierende einzelne Bilder, wie z.B. ein Terroranschlag(11.9.), ein Bus-Unfall mit 30 Toten oder ein Selbstmord, sehr mächtig sein.

Aber Bilder werden auch immer eine Spur in der Psyche der Menschen hinterlassen, die ja bereits eine vorgeprägte Haltung besitzen, in die solche oder andere Bilder, eingefügt werden.

Fazit:

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

und noch ein Bild:

http://www.weltverschwoerung.de/upload/weltver.jpg

Dojo
 

gloeckle

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Um über eine evtl. Hirarchie der Sinne diskutieren zu können, wäre es evtl. hilfreich folgende Fakten zu kennen.

Sie haben zwei Gehirne, ein linkes und ein rechtes. Die moderne Neurowissenschaft weiß heute, dass Ihr linkes Hirn Ihr verbales, rationales Gehirn ist; es denkt seriell und reduziert seine Gedanken auf Zahlen, Buchstaben und Wörter... Ihr rechtes Hirn ist Ihr nonverbales, intuitives Gehirn; es denkt in Mustern oder Bildern, die sich aus <ganzen Dingen> zusammensetzen, und versteht Reduktion auf Zahlen, Buchstaben oder Wörter nicht

Aus The Fabric of Mind - Richard Bergland, New York 1985


Die linke Hirnhälfte (Hemisphäre), welche die rechte Körperhälfte kontrolliert, "denkt" also in Worten; die rechte in Bildern.

Obwohl jede unserer Hirnhemisphären dieselben Sinneswahrnehmung speichert, kann doch jede Hälfte die Informationen auf versch. Weise verarbeiten. Entweder teilen sich die beiden Hälften die Aufgabe und jede übernimmt den ihr gemäßen Teil. Oder eine Hemisphäre, oft die dominante linke, übernimmt die Führung und hemmt damit die andere Hälfte. Die linke Hemisphäre analysiert, abstrahiert, zählt, misst Zeit, plant schrittweises Vorgehen, fasst in Worte und trifft rationale, logisch begründete Feststellungen. Im rechten Hirnmodus sehen wir, wie die Dinge im Raum angesiedelt sind, wie die Teile zusammengehören und sich zu einem Ganzen zusammenfügen.

Das neue "Garantiert zeichnen lernen" - Betty Edwards/rororo

Ich lasse diese Infos einfach mal unkommentiert stehen, versucht sie mal in eure Überlegungen mit einzubeziehen.
 

riddler

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Laurin schrieb:
@ riddler: schon mal den begriff augenmensch gehört???? es ist wohl nicht anmaßend, sndern fakt, das (bis auf wenige ausnahmen) die menschen ihre hauptinformation über den seh sinn erfahren....


es gibt auch menschen, die es über andere sinne erfahren .,.....sehr zu empfehlenist hier Das Parfüm von sußkind....führt einen sehr bildlich in die welt eines mit dem riechorgan wahrnehmenden menschen.


ich habe mal gahört, dass wir 80% der informationen über die augen aufnehmen......hab aber keine quellen. hab das aus gesprächen mit leuten diem sich ein wenig beschäftigt haben und aus reportagen zum thema. is aber zu lange her, dass ich titel benennen könnte


Laurin

Ok toll, spielst du ein Spiel mit mir? 80%? Das kann man doch nach eurer Philosophie aufrunden auf 100%. Dann gehst du zum Arzt, und bittest darum, dass er dir unter Narkose die Zunge rausoperiert, dein Gehör zerstört, alle geschmackempfindenden Zellen abtötet und die geruchsintentionalen genauso. Dann kannst du soviel Sehmensch sein wie du willst. Sry, aber das ist wieder genau das was ich nicht mag, totale Verallgemeinerung. Ich bin stolz darauf, dass ich alle meine Sinne brauche, um mir ein Bild von meiner Umwelt machen zu können.

Quellen hin oder her, glaubt euren Statistiken. Sind Blinde dementsprechend eigentlich Idioten?
 

Booth

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@gloeckle

Das ist so nicht mehr der aktuelle Stand der Neurowissenschaft. Du solltest auch beachten, daß Du aus dem Jahre 1985 zitierst - das sind fast 20 Jahre her... die fundierte Hirnforschung hat im Prinzip erst in den 60ern begonnen, sodaß 20 Jahre hier eine riesig lange Zeit sind.
In der aktuellen Forschung kann man kaum einem Bereich des Hirns alleinige Verantwortlichkeit über bestimmte Funktionen des Denkens zuordnen. In der Tendenz und im "grossen und ganzen" stimmt vieles klassisches (das die Hirnhälften schon recht unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen), aber daß das eine nix mit dem anderen zu tun hat, ist passe.
Das Gehirn funktioniert viel komplexer, als wir bis vor kurzem noch annahmen. Man kann es einfach nicht mit von uns geschaffenen Maschinen vergleichen, wo jeder Chip und jeder Teil eines Chips eine konkrete und wohldefinierte Aufgabe wahrnimmt. Das Gehirn ist in der Lage sehr flexibel zu sein, und selbst bei Verlust von Teilen des Hirns vieles zu kompensieren, indem Aufgaben durch andere Bereiche übernommen werden.

Ich kann da nur das Spiegel-Dossier über das Denken empfehlen, wie auch ein interessantes Buch, welches inzwischen in der 3. Auflage zu haben ist:
Kognitive Psychologie von John R. Anderson (Spektrum Verlag)
Spiegel Dossier: http://www.spiegel.de/archiv/dossiers/0,1518,244145,00.html

gruß
Booth
 

morgenroth

Großmeister
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Natürlich können Bilder alleine nicht so manipulieren,wie in Verbindung mit dem Wort.Aber man sieht's ja in den Medien.Sie (die Medien) berichten immer nur so,wie es den Interessen der Verlage entspricht,von neutralität keine Spur. Das geschehene wird primär(?) mit dem Wort transportiert,lässt sich aber vom kritischen Leser anzweifeln.Wenn dem ganzen aber Bilder als Beweismaterial beigefügt werden,scheint die Sache erstmal klar zusein.Beispiel:Wenn mir irgendein Vorhaben eines Politikers nicht passt,würde ich ihn doch nie in Siegerpose neben meinen Artikel abbilden.Ich würde ihn in einem desolaten Zustand zeigen,während ich seinen politischen Gegner freudestrahlend zeigen würde.Damit kriegt man natürlich auch nicht jeden,aber durch ständiges Wiederholen zieht man zumindest die meinungsfreien Leser auf seine Seite.Nicht umsonst heisst unser massenmanipulierungsblättchen Bild-Zeitung.
Es ist ein bischen so wie in Clockwork Orange,wo man den aufmüpfigen therapiert,indem er sich mit Klammern in den Augen ganz grausame Bilder anschauen muss,als so eine Art Gehirnwäsche.

Ein anderes (uraltes) Beispiel:Bei der Partnersuche ist es doch genau so.
Wenn der andere Mensch nicht irgendwie sympatisch erscheint geht man vorrüber. Gott,wie oberflächlich werden alle schreien,aber im Prinzip ist es doch so.Natürlich sind die inneren Werte wichtiger,aber die erfährt man ja nicht weil einem sein Gegenüber nicht sympatisch erscheint.Sad but true.Der visuelle Kontakt ist der erste und entscheidene.(natürlich nicht im Netz)

Ich glaube einfach das Bilder viel suggestiver sind als andere transportmöglichkeiten.
 

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