Die 4. Dimension [Frage]

Vondenburg

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@dimbo: Der Flaschenhals berührt an keiner Stelle den Flaschenbauch auch wenn es dreidimensional so aussieht...
 

XakaY

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Vondenburg schrieb:
@dimbo: Der Flaschenhals berührt an keiner Stelle den Flaschenbauch auch wenn es dreidimensional so aussieht...

Sie nähern sich demnach unendlich nahe an, wobei man immer wieder einen Schritt näher gehen könnte und demnach eine umgekehrte Unendlichkeit in der Annäherung an Null erfährt.
Und auch hier darf ich abermals auf das Problem der Sorites-Paradoxien und deren Auffasung von Vagheit verweisen, die sich wiederum in die Wiedersprüche der semantische und epistemische Lehre verfangen.
Das Problem selbst liegt zumeist in der unvagen Auffassung der Wörter selbst, wonach kein Wort ein Ding perfekt beschreiben kann.
Da wir hier allerdings von Dimensionen reden und nicht von grammatikalischen Spitzfindigkeiten, gebe ich mal einen vollkommen anderen Denkanstoss bei der Bestimmung von Dimensionen.

In Stephen Kings Dreamcatcher (das Buch, nicht die grausige Filmumsetzung) besitzt einer der Hauptprotagonisten die Fähigkeit in die Sinneswahrnehmung anderer hineinzuschlüpfen und dies sogar bei mehreren Personen gleichzeitig.
Der Gedankengang, der nun auch im Buch nur andeutungsweise beschrieben wird, da er eigentlich zu phantastisch ist um ihn zu erklären, ist folgender:

es sitzen vier Wachleute um ein Feuer (wir können in diesem Fall aber jeden x-beliebigen Gegenstand nehmen), ein jeder ist auf eine der vier Himmelrichtungen verteilt. Prämisse ist, das alle gleichzeitg auf den Gegenstand unserer Wahl blicken just in dem Moment als sich besagter Körperwanderer in alle gleichzeitig beamt. Wir betrachten nun dieses Objekt von vier Seiten gleichzeitig, was sehen wir dann? Die Dimension des Gegenstandes ändert sich nicht, er ist was er ist, doch was ist mit der Dimension unserer Wahrnehmung, welcher Gesetzmäßigkeit unterliegen wir und vor allem, wie können wir uns den Anblick dieses Gegenstandes vorstellen. Wem das Beispiel mit Körperwanderern zu utopisch ist, der stelle sich ein imaginäres Tier vor, welches vier Stielaugen ähnlich denen einer Schnecke besitzt, die das Objekt aus den verschiedensten Winkeln in Betracht nehmen. Weiterhin sei die Voraussetzung (ich vergass sie weiter oben), dass die Informationen, die wir (das Tier) empfangen nicht nacheinander im Gehirn bearbeitet werden, sondern tatsächlich gleichzeitig. Vier ist natürlich eine ziemlich kleine Zahl, wer Spass daran findet, kann sich das Beispiel auch mit 100 oder unendlich vielen Blickwinkeln vorstellen.
 

antimagnet

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wow, ähnliche gedanken in ganz vielen threads:

zur vagheit der sprache:
http://www.weltverschwoerung.de/mod...6&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=


irgendwo hab ich was zum vierdimensionalen wahrnehmen geschrieben, aber ich finds nicht mehr...

ja, ok, ich habs gefunden - einfach mal nach oben scrollen...

:oops:

und gilt das sorites-paradoxon nicht auch für dieses problem?:

antimagnet schrieb:
ach ja, und wenn meine begründung mit dem paradox oben stimmt (etwas kann nicht aus unendlich kleinen einheiten bestehen, da dieses etwas dann selbst unendlich kleine wäre):
gibt es denn (mathematische) zahlenquanten?
denn die kleinste zahl, die es gibt, kann ich unendlich oft mit sich selbst addieren - das was rauskommt, ist immer unendlich klein....
wieso können wir überhaupt zählen???
http://www.weltverschwoerung.de/modules.php?name=Forums&file=viewtopic&p=228630&highlight=#228630

müsste man dann auch nicht von einer vagheit der zahlen sprechen? pi kann ja auch nicht zu 100% bestimmt werden, oder?
 

XakaY

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Ich denke, dass Dinge nur vage sind weil sie der menschliche Verstand in Kategorien einordnet, die für die Existenz einer Sache belanglos. Die Mathematik ist zwar unsere zuverlässigste Wissenschaft/Philosophie, da sie nur von Verhältnissen zwischen Dinge ausgeht und demnach die eigentliche Sache gar nicht gefunden werden muss um berechnet zu wedren, andererseits heisst genau dies auch, dass wir Dinge in Brüche oder unvollständige Vorstellungen quetschen, wo sie für sich selbst als Vollkommen und Ganzes darstellen.
Der Mensch hat sich seine Umgebung schon immer nach seinem Bilde geschaffen. Dadurch können wir unsere Umgebung besser einordnen als z.B. andere Tiere, haben aber auch das Problem, dass wir eine Ewigkeit hinter falschen Weltbildern herjagen, die nur schwer zu korrigieren sind (siehe Flachwelttheorie oder erdzentrales Sonnensystem).
 

RockRebell

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Interessanter Thread hier....
Ich hab mir ab und an auch einige Gedanken darüber gemacht, speziell darüber, wie man eine 4. Dimension wahrnehmen kann.

Weit bin ich allerdings nicht gekommen...

Meine Gedanken dazu:

Wahrnehmung von mehr als 3 Dimensionen (Ansatz).
Ich stelle fest, dass ich mit meinem Auge lediglich 2-dimensional sehen kann.
Denn was sehe ich: Linien, Objekte, Schatten. Ich kann objektiv nicht beurteilen, ob der eine Mann hinter dem anderen steht, oder ob er einfach nur kleiner ist.
Unser Hautpwahrnehmungsorgan, das Auge, ist letztlich auch nur 2-dimensional, bzw. der Teil, der uns überhaupt zum sehen befähigt: die Netzhaut.

Um mehr als 2 Dimensionen wahrnehmen zu können, bräuchten wir also ein "neues" Sinnesorgan? Ich denke nicht. Unser Gehirn an sich ist ebenfalls ein Sinnesorgan, sonst wäre z.B. Telepathie nicht möglich.

Wirklich "sehen" kann ich also nur 2 Dimensionen. Alles weitere muss ich mir "denken", sprich, andere Fähigkeiten der Wahrnehmung einsetzen.

Wie ist das mit der Wahrnehmung - etwas wahrnehmen hat auch immer etwas mit "erleben", "erkunden" zu tun. Ich kann mit meinen Augen die Landschaft um mich herum erkunden, mit meinen Ohren erlebe ich die Kommunikation von Tieren wie Vögeln, Hirschen etc.

Ein Test: Wie kann ich die dritte Raumdimension, die Tiefe des Raums erleben? Die einfachste Möglichkeit:
Ich stelle mich hin und blicke auf die Umgebung vor mir. Nüchtern betrachtet sehe ich alles "nur" 2-dimensional. Ich kann meine Hand ausstrecken oder nach vorne gehen, und erlebe ausser Breite und Höhe meiner Umgebung auch die Tiefe.
Rein gedanklich funktioniert dies ebenfalls:
Ich stelle mir ein Quadrat vor, welches ich geistig "vertiefe", also einen Würfel daraus mache. So füge ich zu den 2 Dimensionen, die ich mir vorstelle, die Dritte hinzu.

Noch ein Test: Wie kann ich mir eine weitere Dimension, eine vierte, vorstellen?
Schwierig - reicht es, wenn ich mir vorstelle, dass ein 3-dimensionales Objekt zur selben Zeit an zwei verschiedenen Orten existiert?
Ein zweiter Ansatz: Stelle ich mir wieder einen Würfel vor mit einer Kantenlänge von 1 Meter, der jedoch ein Volumen von 2 Kubikmetern hat - habe ich dann eine 4. Dimension hinzugefügt?
Noch ein Ansatz: Wieder stelle ich mir den Würfel mit 1 Meter Kantenlänge vor. Diesmal befinde ich mich auf der Oberfläche des Würfels und versuche, ohne den Würfel zu durchqueren, ohne seine Oberläche zu verlassen UND ohne seine Oberläche zu überqueren, die gegenüberliegende Seite zu erreichen.
"Scotty, Energie!".
Irgendwie schaffe ich also, die andere Seite zu erreichen, ohne dabei eine der o. g. Möglichkeiten zu nutzen (durchqueren, verlassen oder überqueren).
Wie habe ich mich bewegt? Meine "Beobachtung" dabei: Ich "verschwinde" von den einen Seite des Würfels, und tauche auf der anderen Seite "einfach so" wieder auf. Durch welchen Raum, bzw. durch welche Dimension habe ich mich bewegt?
Da ich keine der 3 Dimensionen, die ich sehen kann, dafür benutzt habe, muss es eine 4. Dimension sein.

Im Endeffekt kann ich aber nicht (noch nicht) nachvollziehen, wie ich mir diese 4. Dimension vorzustellen habe. In dieser Dimension müssen die offensichtlich räumlich getrennten Würfelseiten "am gleichen Ort" sein. Ein dreidimensionaler Würfel mit räumlicher Ausdehnung - möglicherweise Punktförmig in einer 4. Dimension? Quasi eine direkte Verbindung von jedem räumlichen Punkt zu jedem anderen räumlichen Punkt des Würfels?

Vorläufig bin dabei zu diesem Schluss gekommen:
Meine Augen sind lediglich 2-dimensional, so dass ich objektiv eine dritte Dimension nicht sehen kann. Wahrnehmen kann ich sie erst in dem Moment, in dem ich anfange, mich zu bewegen.
Ist die Bewegung an sich auch eine Dimension?
Weiterhin kann ich über eine vierte, für mich "nicht sichtbare" Dimension nachdenken oder philosphieren.
Ziehe ich hier eine Parallele zu meinen Augen, bringt mich das zu der Überlegung, dass mein Gehirn - mit dem ich letztendlich die 3. und weitere Dimensionen "wahrnehme", ebenfalls mehr als 2-dimensional sein muss.
Dass unser Gehirn ein 3-dimensionales Wahrnehmungsorgan ist, steht ausser Zweifel - es ist nicht einfach nur, wie die Netzhaut, "platt", sondern dehnt sich in 3 Dimensionen.
Da ich aber darüber nachdenken kann, dass es nicht nur eine 4., sondern auch eine 5., 6. etc. Dimension geben könnte - müsste das Gehirn dann nicht ebenfalls mehr als 3 Dimensionen haben?

Etwas wirr - aber ich hoffe, einigermassen verständlich.

Gruss

der Rebell
 

dkR

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Ein Auge ist zweidimmenional, aber beie Augen liefern zwei verschobene Zweidimensionale Bilder aus denen dein Gehirn die 3.Dimension errechnet sowie sofort die Entfernung trianguliert.
 

RockRebell

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dkR schrieb:
Ein Auge ist zweidimmenional, aber beie Augen liefern zwei verschobene Zweidimensionale Bilder aus denen dein Gehirn die 3.Dimension errechnet sowie sofort die Entfernung trianguliert.

Das stimmt schon, auf dem gleichen Prinzip basieren z.B. Stereo-Bilder.
Letztendlich sind diese Bilder dennoch "nur" 2-dimensional, den Rest macht unser Gehirn.

Ok, meine Gedanken haben etliche Löcher und Ungereimtheiten, z.B. sehe ich in meinem Ansatz Auge und Hirn getrennt - beides zusammen genommen ist aber im Prinzip auch ein Wahrnehmungsorgan.
Ich spiele ja auf das "reine" Sehen an, obwohl ich mich dabei immer wieder frage, ob das nicht schon ein Fehler in meinem Ansatz ist :wink:

Gruss

der Rebell
 
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