streicher
Ehrenmitglied
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- 15. April 2002
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- 4.865
In diesem Thread soll Platz für Austausch über neue oder auch alte demokratische Ideen, Demokratieformen und demokratische Verfahrensweisen sein.
#1
Wahldemokratie gibt den Eliten die Möglichkeit, die politischen Zügel in die Hand zu geben. Parteien suchen viele Mitglieder zu rekrutieren, unter ihnen die Eliten heranzubilden, um sie für die Gewinnung von politischen Ämtern aufzustellen. Eliten regieren, doch das Volk fühlt sich oft nicht überzeugend politisch repräsentiert, aus verschiedensten Gründen. Im alten Griechenland wurde dereinst zur Bestimmung eines "Rates der 500" gelost, und diese Methode als demokratisch gehalten, weniger die Wahl. Aristoteles selbst meinte: "So gilt es, will ich sagen, für demokratisch, dass die Besetzung der Ämter durch das Los geschieht, und für oligarchisch, dass sie durch Wahl erfolgt. Interessant, nicht wahr? Die Wahl hielt er für oligarchisch.
Mehr Zufriedenheit dürfte durch mehr Partizipation und mehr Möglichkeiten für die Erfahrung von Selbstwirksamkeit entstehen. In Irland und in Österreich (Vorarlberg) wurden vereinzelt "Bürgerräte" (englischer Begriff interessanterweise "wisdom councils") eingesetzt, deren Mitglieder zufällig oder über Los ermittelt wurden. Ist es ein Modell, dass in Zukunft durchaus häufiger installiert werden sollte?
In der Vorarlberger Landesverfassung ist die partizipative Demokratie verankert. Der erste Bürgerrat wurde dort 2006 aus der Taufe gehoben, seitdem sind es weit über 30 geworden. Auch Unternehmen greifen die Idee auf. Könnten das Anfänge einer sich neu zeichnenden demokratischen Kultur darstellen?
BürgerInnenrat
#1
Wahldemokratie gibt den Eliten die Möglichkeit, die politischen Zügel in die Hand zu geben. Parteien suchen viele Mitglieder zu rekrutieren, unter ihnen die Eliten heranzubilden, um sie für die Gewinnung von politischen Ämtern aufzustellen. Eliten regieren, doch das Volk fühlt sich oft nicht überzeugend politisch repräsentiert, aus verschiedensten Gründen. Im alten Griechenland wurde dereinst zur Bestimmung eines "Rates der 500" gelost, und diese Methode als demokratisch gehalten, weniger die Wahl. Aristoteles selbst meinte: "So gilt es, will ich sagen, für demokratisch, dass die Besetzung der Ämter durch das Los geschieht, und für oligarchisch, dass sie durch Wahl erfolgt. Interessant, nicht wahr? Die Wahl hielt er für oligarchisch.
Mehr Zufriedenheit dürfte durch mehr Partizipation und mehr Möglichkeiten für die Erfahrung von Selbstwirksamkeit entstehen. In Irland und in Österreich (Vorarlberg) wurden vereinzelt "Bürgerräte" (englischer Begriff interessanterweise "wisdom councils") eingesetzt, deren Mitglieder zufällig oder über Los ermittelt wurden. Ist es ein Modell, dass in Zukunft durchaus häufiger installiert werden sollte?
In der Vorarlberger Landesverfassung ist die partizipative Demokratie verankert. Der erste Bürgerrat wurde dort 2006 aus der Taufe gehoben, seitdem sind es weit über 30 geworden. Auch Unternehmen greifen die Idee auf. Könnten das Anfänge einer sich neu zeichnenden demokratischen Kultur darstellen?
BürgerInnenrat