Das deutsche Bildungssystem

Simple Man

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OECD kritisiert Bildung in Deutschland:

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat in ihrem diesjährigen Wirtschaftsbericht zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland zwar auch Lob, aber noch mehr Kritik angebracht. Vor allem die Bildung scheint einmal mehr gut, aber nicht gut genug für den internationalen Vergleich zu sein und die Wirtschaftskraft auf diese Weise langfristig zu schwächen.

Insgesamt 15 Punkte kritisiert die OECD am derzeitigen Bildungssystem. Darunter unter anderem auch einmal mehr das dreigliedrige Schulsystem. Zum einen werden die Schüler zu früh getrennt und in verschiedene Schulformen aufgeteilt. Die Zukunft der Jungen und Mädchen wird somit schon früh beeinflusst, bevor sich Talente und Neigungen überhaupt richtig ausgeprägt haben. Der Vorschlag: Real- und Hauptschule sollen zusammengefasst werden.

Auch die frühe Förderung der Kinder soll weiter gefördert werden, ebenso wie eine tiefergreifende Qualifizierung der Lehrkräfte. Doch gleichzeitig wird in weiten Teilen Deutschlands "G8" eingeführt – die weiterführende Schule in acht statt in neun Jahren, wie bisher in vielen Bundesländern. Der Stoff soll so komprimiert werden, die Ganzstagsbetreuung ausgeweitet. Ein weiteres Problem stellt der soziale Hintergrund jedes Kindes dar, der immer noch zu sehr die Bildungslaufbahn bestimmt.

Bayern will gar ein "Süd-Abitur" einfügen, gemeinsam mit Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen, eine Art Zentralabitur für die südlichen Bundesländer. Währenddessen mahnt der Deutsche Philiologenverband an, "wichtiger wäre es, sich auf gemeinsame Bildungsstandards zu einigen" und Notengerechtigkeit zu schaffen. Für eine gute Note müsse man in verschiedenen Bundesländern verschieden viel tun.

Die Zeit titelt gar: Keine Konjunktur ohne Bildung.

"Es bedarf weiterer Bildungsreformen, um Bildungserträge und Bildungsniveaus anzuheben und den Effekt des sozioökonomischen Hintergrunds auf die Bildungsergebnisse zu verringern" (OECD-Bericht 2008)

"Die Entwicklung des Humankapitals ist für die langfristige Wirtschaftsleistung von größter Bedeutung. Seine Verteilung ist auch ein wichtiger Faktor für die Wahrung des sozialen Zusammenhalts"

Meine Meinung könnt ihr im BLOG nachlesen:

http://www.ask1.org/blog/index.php?/archives/238-guid.html
 

Komplize

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Der Unternehmensberater Roland Berger (früher bei Deutscher Bank) hat ja jetzt eine Stiftung gegründet, mit der er jungen Menschen aus "bildungsfernen" Schichten eine gute Ausbildung ermöglichen will. Abgesehen davon, dass Stiftungen für Reiche steurlich interessant sind, hört sich das alles so an (auch die Veröffentlichungen der BertelsmannStiftung), als ob man Bildung noch stärker marktwirtschaftlich und damit gewinnorientiert organisieren will. Bildung soll ein Handelsgut werden, für das bezahlt werden muss. Die Infrastruktur der Bildungseinrichtungen wird sozialisiert, also ist vom Steuerzahler zu tragen, aber die Gewinne werden von einer Lehrindustrie privatisiert. Das Übliche halt. :roll:
Weil aber die Reichen nicht nur kluge, intelligente Kinder haben, braucht Deutschland auch erfolgversprechenden Nachwuchs aus der Unterschicht. Der will sich Roland Berger annehmen. Das ist praktisch, denn diese Elite wird dann nicht nur schon von klein auf mit den neoliberalen Gedanken ihres Gönners vertraut und wird sie später willig anwenden (Schneeballsystem) sondern durch diese emotionale Abhängigkeit (man muss dankbar sein für die Chance, etwas "Besseres" werden zu dürfen, als der soziale Status eigentlich hergibt) wird zusätzlich die Kritikfähigkeit an dem Gesellschaftsbild der Berger Consultig unterdrückt.
Ich finde es sehr bedenklich, wenn Berger und McKinsey die Gesellschaft formen wollen, denn der Wert eines Menschen wird bei diesen Leuten nur nach der Kennziffer "Gewinn pro Mitarbeiter" berechnet.
 

Booth

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Wenn ich Worte, wie "Humankapital" lese, dann wird mir immer klar, daß Bildung auch so umgesetzt werden kann, daß wir Menschen uns nicht unbedingt menschlicher verhalten (und nach meiner Meinung weiter entwickeln)... aber... ich halte es dennoch für absolut notwendig, daß wir unser Bildungssystem verändern... und... wer weiss... vielleicht verbessern wir es dadurch sogar an manchen Ecken ;)

gruß
Booth
 

dkR

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Komplize schrieb:
Der Unternehmensberater Roland Berger (früher bei Deutscher Bank) hat ja jetzt eine Stiftung gegründet, mit der er jungen Menschen aus "bildungsfernen" Schichten eine gute Ausbildung ermöglichen will.
Vielleicht ist Berger auch nur ein netter Mensch?
 

Winston_Smith

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Vielleicht ist Berger auch nur ein netter Mensch?

Ach was. Glaube ich nicht. Berger will bestimmt eine neue Generation von Supermanagern züchten, die ihm und seinen Hintermännern treu ergeben sind. Ja, das macht mehr Sinn...

ws
 

vonderOder

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Mal ganz ehrlich, für mich macht das mit Hauptschule, Realschule und Gymnasium wenig Sinn. wir in der DDR, hatten die POS, die die Klassen 1 bis 10 umfasste und die EOS, sie umfasste die Klassen 9 bis 12, in die man im allgemeinen, bei entsprechender Begabung wechseln konnte. dann gab es noch einige Spezialschulen, wie Sportschule oder auch Schulen die die Ausbildung in mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Richtung abhielten. auch gab es die Möglichkeit der Berufsausbildung mit Abitur.

Das Abschlusszeugnis der POS entsprach in etwa dem heutigen Realschulabschluss (Mittlere Reife) und wird heute in der Regel auch als solcher anerkannt.

der aller größte Blösinn für mich ist, das Schule Länder und nicht Bundessache ist.
 

GalaXie

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<'' Real- und Hauptschule sollen zusammengefasst werden. ''>


Das ist meiner Meinung nach aber garnicht so einfach,
frage mich da nur, wie will man diese beiden Schularten
zusammenfassen? Der Stoff und das "Niveau" ist total
unterschiedlich. Solle man eher die HS der RS anpassen oder
umgekehrt?
Allerdings sind auch 3 Schularten nicht wirklich vorteilhaft,
man sieht es ja nun, wie schwer es die Hauptschüler
haben, eine Ausbildung zu bekommen - obwohl es ja
so ist, daß viele Hauptschüler motivierter sind als manche mit einem
höheren Abschluss.
Man geht einfach viel zu sehr nach den Noten, als nach den Leistungen.


Mfg.

Galaxie
 

GalaXie

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Aber Du kannst die schulischen Leistungen nicht immer
mit den in der Arbeit vergleichen. Viele haben Lernschwächen aus verschiedenen
Gründen, aber im Job sind sie super.
ich sehe es einfach so:

z.B einer, der im Büro arbeiten will, braucht nicht der beste
in Geschichte, Biologie und Sport zu sein.

Es wird aber in allen Berufen ein gutes Zeugnis verlangt.
eine 5 in Biologie oder einem anderen Fach, daß für den
Beruf nicht relevant ist, bringt einiges weniger an Chancen.

Allgemeinbildung ist gefragt.. klar, aber im Beruf zählt doch
eher die Leistung, und nicht das, was er nun über die Anatomie
des Menschen weiss, was es für Kaiser gab oder ob er einen
tollen 100m- Sprint hinlegen kann ..
 

Shishachilla

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Das bisschen Allgemeinbildung was man bis einschließlich 10. Klasse bekommt sollte aber doch mit Fleiß zu bewältigen sein. Wenn wir ehrlich sind liegt es bei den meisten doch einfach an der Faulheit. :roll:
Mich eingeschlossen :oops:
 

JimmyBond

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@galaxy,

allerdings leben wir in einer zeit, in der nur die wenigsten ein job ihr ganzes leben machen. da gibs weiter -und umschulungen und am ende landet man in einer ganz anderen branche, als worin man sich urspruenglich ausbilden liess.

man muss flexibel sein und schlechte noten zeigen einem nur, dass dieser es auf lange sicht einfach nicht bringt. vielleicht ist der potentielle azubi mit den schlechten noten faul oder einfach nur dumm. so oder so... nicht lernfaehig und somit als kandidat am ende...
 

agentP

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Es wird aber in allen Berufen ein gutes Zeugnis verlangt.
eine 5 in Biologie oder einem anderen Fach, daß für den
Beruf nicht relevant ist, bringt einiges weniger an Chancen.

Ein einigermassen ausgeglichenes Zeugnis zeigt aber, dass man in der Lage ist sich auch Dinge anzueignen, die einem nicht so schmecken und die einem nicht so leicht fallen (mal vorausgesetzt, das niemand von allen Fächern begeistert ist, die er in der Schule hat). Das ist eine Fähigkeit die auch in den meisten Berufen gefragt ist.
 

wintrow

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@agentp
Dann lassen wir alle die kein Abi oder Real mit 2.0 haben auf der Strecke? Für die meisten Berufe muss man nicht hochgebildet sein. In der verarbeitenden Industrie, handwerklichen Berufen oder Landwirtschaft werden viele Menschen eingestellt die keine guten Abschlüße haben und trotzdem leisten sie hervorragende Arbeit.

Noten alleine sagen auch nicht viel aus über die Leistungsbereitschaft eines Menschen. Ich hab mit Menschen zusammen gelernt die hochentwickelte Algorithmen programmieren konnten aber 2 Jahre lang nie ne Zahnbürste angefasst haben und sich von gummibärchen ernährt haben. Glaubst solche Fähigkeiten sind gesucht? Eher nicht. Man muss schauen was einem liegt. Natürlich gehört Fleiß und Willen dazu, gar keine Frage...aber nur weil jemand die Differentialrechnung nciht versteht heisst das noch lange nicht das er nicht will.
 

wintrow

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Achja und zum Thema Allgemeinbildung...habe festgestellt das es genügend Akademiker gibt die noch nicht mal wissen wo Sachsen Anhalt oder Erfurt liegt. Schon peinlich wenn man vorgibt hochgebildet zu sein und noch nicht mal fähig ist sämtliche 16 Bundesländer plus deren Hauptstädte zusammen zubekommen...2.Klasse glaub ich...
 

Shishachilla

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wintrow schrieb:
Für die meisten Berufe muss man nicht hochgebildet sein. In der verarbeitenden Industrie, handwerklichen Berufen oder Landwirtschaft werden viele Menschen eingestellt die keine guten Abschlüße haben und trotzdem leisten sie hervorragende Arbeit.
Was ist denn hochgebildet für dich?
In größeren Handwerksbetrieben wird heutzutage kaum jemand mit schlechterer Qualifikation als mittlere Reife überhaupt eingestellt.
Ist meine Erfahrung hier in der Gegend.
Niemand kann pauschal sagen, dass jemand, der nen schlechten Abschluss hat minderwertige Arbeit abliefert. Aber die Vermutung liegt nahe, dass der mit besserem Abschluss auch der fleißigere ist. Würde ich in der Personalabteilung sitzen, würde ich mich wahrscheinlich auch danach richten. Das Verfahren ist allgemein gebräuchlich, und jeder weiß das. Und wer das ignoriert sollte imho bei der Jobvergabe nicht gerade bevorzugt werden.
 

wintrow

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Mit hochgebildet mein ich Studium. Natürlich wird nach den Noten gegangen. irgendein Kriterium braucht man ja. Aber ich bin der Meinung man darf die Leute mit Hauptschule nicht vergessen. Sie sollen auch ihre Chance bekommen. Und bei Mercedes am Fließband zu stehen dafür braucht man kein Abitur oder gute Reife!
 

agentP

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Dann lassen wir alle die kein Abi oder Real mit 2.0 haben auf der Strecke?
Wer hat das behauptet oder gar gefordert? Manchmal wäre es schon sinnvoll, wenn man nicht nur einen Satz aus einem Posting liest, sondern vielleicht auch den Verlauf der Diskussion anschaut.
Es ging nämlich überhaupt nicht um einen bestimmten Abschlusss, wie Quali, mittlere Reife oder Abis, sondern im allgemeinen darum, dass es in keinem Zeugnis komplett belanglose Noten gibt.


Achja und zum Thema Allgemeinbildung...habe festgestellt das es genügend Akademiker gibt die noch nicht mal wissen wo Sachsen Anhalt oder Erfurt liegt.
Ja? Hast du fesftgestellt, hm? Wieviele Akaddemiker gibt es in Deutschland? Wieviele hast du befragt und wieviele wussten es nicht? Und was heisst genügend? 1%? 2%? 80%?
Ich leg das mal unter Stammtischblabla ab, wenn´s recht ist.
 

wintrow

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Ist es halt nicht..es sind Beispiele...Und die stehen bekanntlich für viel. Achja ich bin selbst Akademiker...Nur kann cih es nciht ab wenn sich ein gruppe über eine erheben will...Das gab es nämlich schonmal mit den bekannten Resultaten!

Und ich weiss ja nicht wo du wohnst, aber in Deutschland zählen Beziehungen mehr als alles andere bei der Vergabe von Stellen!
 

Ein_Liberaler

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Warum zählen Beziehungen? Weil man lieber Leute einstellt, die man kennt und denen man vertraut oder für die jemand bürgt, dem man vertraut. Warum? Weil man Angestellte nur schwer wieder loswird. Deshalb ist eine strengere Vorauswahl nötig.

"Mehr als alles andere" ist natürlich Quatsch. Geeignet muß der Bewerber schon sein.
 

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