Bundeswehr-Professor räsoniert über Vorzüge der Folter

MeisterEder

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@ tibbery
zum 1: da hast du recht. ich weißß nciht wie sein unterricht abläuft. aber wie er selber meinte schwimmt er gerne gegen den strom. und daher nehm ick auch mal an das es in seinem unterricht auch bissel herber zur sache geht,

zum 2: nein ich meine nciht das soldaten "nicht-selbstständig-denkende maschinen" sind. ich meine es sind menschen ...die sich durchaus manipulieren lassen. manche werden es ainfach als bla bla abtun ..aber andere werden seine ideen aufschnappen.

..ich bin mir sicher in deiner klasse gibts einige die alles deinem lehrern nachplabbern.
 

Bundeskanzler

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Niemand hat zu keinem Zeitpunkt aus irgendeinem Grund, Folter gegen irgend jemanden anzuwenden - Folter ist aus gutem Grund weltweit geächtet, und in den verschiedensten Erklärungen haben sich die zivilisierten Länder dieser Welt auch ausdrücklich dazu erklärt, Folter niemals und unter keinen Umständen zuzulassen.

Alleine schon dafür, dass der Israeli Wolffsohn (geboren in Israel; Wehrdienst geleistet in Israel) solch eine Debatte in diesem friedliebenden Land ausgelöst hat, gehört er geächtet und aus dem öffentlichen Lehrdienst entfernt. Im Übrigen ist es schon äußerst interessant, dass ein Mensch, der bei einer fremden Armee - die es mit Menschenrechten nicht wirklich ernst nimmt - seinen Eid geleistet hat, in Deutschland Offiziersnachwuchs unterrichtet.

WER will unter WELCHEN Voraussetzungen WELCHER Beweise entscheiden, WER ein Terrorist oder ein 'legaler' Kämpfer ist? Herr Wolffsohn? Und wenn er ihm dann Zehen amputiert, Fingernägel und Zähne gezogen und ihm einen Lötkolben in den After eingeführt hat, stellt er ihn vor ein Gericht? Der Mann ist doch geisteskrank - ab in den Ruhestand mit dem Herrn!

Selbst wenn jemand ein Geständnis abgelegt hat, ist ein Mensch unschuldig! Erst muss ein Richter in einem ordentlichen Verfahren feststellen, dass dieses Geständnis frei und ohne Pression oder krankheitsbedingt enstanden ist - alles andere ist menschenverachtend und einer freien Gesellschaft unwürdig und widerspricht den grundlegenden Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit, wie wir sie in Europa spätestens seit Ende des 2. Weltkrieges pflegen.

Wer Folter will, will einen anderen Staat! Wer einen anderen Staat will, ist ein Staatsfeind!
 

Onkel_Hotte

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:ironie:
Islamische Terroristen zu foltern ist wohl auch nicht der Weisheit letzter Schluss, denn je größer deren Schmerzen vor dem Ende sind, desto schneller kommen sie ins Paradies. Daher wäre es effizienter, deren Kinder vor deren Augen langsam zu tode zu folter, vor allem die Töchter. Damit kriegt man bestimmt den hartgesottesten Mullah klein. Für nicht religiöse Kleinkrimminelle dagegen ist die Folter sicher ein adäquates Mittel zur Wiederbeschaffung von Diebesgut. Tja, sein Pech, hat ihn ja keiner gezwungen mir die Swatch zu klauen...
:ironie:

Mal im Ernst, wer Folter fordert verfügt entweder über keinerlei Emphatie oder is schlichtweg ne sadistische Dreckssau.
 

streicher

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Die Aussagen des Professors stossen auf Ablehnung.

Der Münchner Bundeswehr-Professor Michael Wolffsohn ist wegen seiner Äußerungen zum Thema Folter heftig kritisiert worden. Ein Sprecher des Verteidigungsministerium in Berlin sagte, es würden «rechtliche und disziplinarische Maßnahmen» gegen Wolffsohn geprüft. Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) teile «keinesfalls» die Aussagen des Professors der Bundeswehrhochschule. Struck habe Wolffsohn daher zu einem Gespräch einbestellt.
Massive Kritik an Folter-Äußerungen von Bundeswehr-Professor

Das Bundesverteidigungsministerium erwägt disziplinarische Massnahmen.
 

Genocide

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ich muss mich dem EDERle anschliessen.
immerhin haben die usa die heutigen terrorführer und diktatoren, gegen die sie so eifrig vorgehen gröstenteils selber im kalten krieg ausgebildet.

n teil der al-quaida oder der taliban sind überbleibsel aus den söldnern, die die usa seinerzeit im ganzen nahen osten rekrutiert und dann nach afganistan geschickt haben, um sie gegen die russen kämpfen zu lassen. als nach jahren der krieg vorbei war haben sich die amis von afganistan abgewand und haben die söldner und die bevölkerung ihrem schicksal in einem verwüsteten und vermienten land überlassen. hatten die amis echt gedacht, dass alle nu ihre waffen niederlegen und sich die hand reichen? das resultat war damals anarchie und n schöner bürgerkrieg, mit dem die amis nix mehr zu tun haben wollten, weil es sich nich mit ihren interessen gedeckt hat.

das selber auch bei sadam. den haben se aufgeputscht, nachdem ihr günstling, der schah (der seinerzeit immerhin die viert größte armee der welt hatte und als bollwerk gegen den kommunismas im nahen osten dienen sollte) friedlich unter der führung eines radikalen islamisten geputscht wurde. damals war es ein gewisser herr rumsfeld, der sadam ausgewählt hatte, weil er wuste, dass sadam nichts mit religion am hut hatte und es ihm nur darum ging sich und seine leute zu bereichern. also wurde sadam auf den iran gehetzt um "díe neue gefahr" abzuwenden. als belohnung wurden ihm die öl-quellen versprochen, die er einnehmen würde. das dumme war nur, dass sich die iraner gewehrt haben (immerhin hatten sie ja noch die waffen, die von den usa vorher dem schah gesponsort wurden). und das ganze 8 jahre lang. als sadam merkt, dass er im iran nichts reisen konnte zog er sich zurück und wollte trotzdem ne belohnung haben (immerhin hatte er ja den krieg geführt). allerdings wollte die amis ihm nix mehr geben. das resultat war, dass seine armee kurs auf ein anderes land nahm, dass leichter zu besiegen war...

im grossen und ganzen läst sich also sagen, dass die kurzsichtige ausenpolitik der usa einen nicht gerade geringen anteil an der momentalen lage hat.

wenn ich mir dazu noch einen komentar erlauben darf:
weitsichtiger als in den letzten 20 jahren ist die momentane ausenpolitik der usa auch nicht...
 

nicolecarina

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ich finde folter genauso feige wie terroristen oder die taten derer, die für diverse straftaten unter folter verhört werden.

was soll das sein? wetten dass für total perverse?
 

woelffchen

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was haltet ihr von Wahrheitsdrogen ?
Die Person bleibt körperlich unversehrt und man quatscht aus, was man sonst nicht sagen würde.
bei manchen helfen schon 4 Bier....
 

sdrulezagain

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wär aber ne ganz schöne wunderdroge wenn nur die wirkung "wahrheit erzählen" erzielt erden würde und nix weiter nebenbei
also da musste erstmal eine entwickeln
 

morkaz

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Folter gabs auch schon 1974 bei uns. Damals schwelgte das Land auch in Terrorhysterie.
Zwangsernährung und Isolationshaft für RAF-Terroristen.
Holger Meins starb damals an den Folgen der Zwangsernährung.
Zwangsernährung wird heute als Folterinstrument geächtet.
 

Mr. Anderson

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haruc schrieb:
Im Grundgesetz gibts nen Artikel (bin jetz zu faul um ihn anzugeben, aber wer sucht, der findet) in dem ausdrücklich steht, dass man einem Bürger der BRD, wenn er sich verfassungswiedrig verhält, Grundrechte aberkennen kann. (Über hohe Instanzen)....
Es handelt sich um Artikel 18, aber nur die Grundrechte, die explizit darin aufgelistet sind, können eingeschränkt werden; das Recht auf Leben und Körperliche Unversehrtheit gehört nicht dazu.
Ich kann mich nur der Meinung anschließen, Folter ist grundsätzlich verboten. Die Frage stellt sich nur dahingehend, inwiefern ein "Folterer" bestraft werden kann.
Unser Strafrecht ist ja so aufgebaut, daß eine Straftat nicht notwendigerweise rechtswidrig ist, wenn ein höheres Rechtsgut geschützt werden muß. Des weiteren wird jemand nicht bestraft, wenn es einen entsprechenden Entschuldigungsgrund gibt. Ich kann mir also durchaus vorstellen, daß es Situationen gibt, in denen jemand, auch nach unserem Rechtssystem, ungestraft "foltern" kann.
Aber legalisiert wird das Foltern dadurch noch lange nicht; es steht in keinem Gesetzbuch, und da gehört es auch nicht hinein! Folter wird verfassungswidrig bleiben; Ansonsten: bye bye Deutschland, ich zieh in die Schweiz.
 

Bundeskanzler

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morkaz schrieb:
Folter gabs auch schon 1974 bei uns. Damals schwelgte das Land auch in Terrorhysterie.
Zwangsernährung und Isolationshaft für RAF-Terroristen.
Holger Meins starb damals an den Folgen der Zwangsernährung.
Zwangsernährung wird heute als Folterinstrument geächtet.

Heute heißt das nicht Zwangsernährung, sondern "Änderung in der Ernährung" (schließt wahrscheinlich die Zwangsverspeisung von Schäferhundkot gleich mit ein). Sprache kann so pervers sein, siehe auch das "Verharren in unangenehmen Positionen".

Und all das ist laut den angestellten Anwälten des US-Verteidungsminsiteriums natürlich legal und mit INTERNATIONALEM RECHT vereinbar (China? Uganda? Nordkorea? Iran?)

Amerika als leuchtendes Vorbild der AXIS OF TORTURE? Oder nur als Vorbild für Israelische Professoren an Deutschen Universitäten, die sich - rein akademisch natürlich - mit den Vorzügen der Folter in den Neuen Deutschen Konzentrationslagern (NDK) beschäftigen?
 

DrFlammentod

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Grundsätzlich hat Prof. Wolffsohn natürlich das Recht seine eigene Meinung zu haben und solange er dies nicht lehrt, halte ich dies für durchaus legitm. Sollte er dies allerdings auch in Lehrveranstaltungen propagieren, dann sollte man auf jedenfall etwas dagegen unternehmen.
Das Problem ist wohl, dass es nicht deutlich war, ob dies nun eine private Überzeugung oder offizielle Lehrmeinung der Bundeswehr ist. Das ist ihm wohl bis zu einem gewissen Grad wohl auch vorzuwerfen, ihm war sicherlich klar, dass eine solche Aussage kritisch aufgefasst werden wird und deshalb hätte er deutlich machen sollen, dass dies seine private Meinung ist.
 

Danie

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Bundeskanzler schrieb:
Amerika als leuchtendes Vorbild der AXIS OF TORTURE? Oder nur als Vorbild für Israelische Professoren an Deutschen Universitäten, die sich - rein akademisch natürlich - mit den Vorzügen der Folter in den Neuen Deutschen Konzentrationslagern (NDK) beschäftigen?
Entschuldigt die dumme Frage aber wie viele Prof's haben denn so etwas gesagt?
 

JimmyBond

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nicolecarina schrieb:
ich finde folter genauso feige wie terroristen oder die taten derer, die für diverse straftaten unter folter verhört werden.

hae? wieso ist denn das foltern deiner meinung nach feige? erklaer mir das mal bitte :!:

zum thema BMVg: ich denke struck und seine leute wollen wolffsohn jetzt nur aus einem grund strafbar machen und zwar weil er diese angelegenheit oeffentlich ausgesprochen hat. ich denk mal (fast) jeder wuerde folter anwenden um eine grosse gefahr abzuwenden.

nur das was mit der soldatin jetzt. was sie im fernsehen das sie den befehl dazu bekam diese leute so zu ernidriegen, sowas tat sie teils aus eigener lust und laune. wenn sie glaubt das das das richtige war dann ist sie einfach nur dumm. oder sie versucht jetzt einfach nur ihre haut zu retten.

jeder der spass daran hat andere menschen zu quaelen. der ist auch meiner meinung ein sadist. aber....wenn diese leute die das vollbringen genau wissen das es nicht richtig ist, es aber trotzdem tun muessen sei es um leben zu retten und dabei vielleicht ihre karriere riskieren. dann ist es meiner meinung richtig. sie muessen einfach wissen was sie tun und ihre gefuehle vollkommen ausser acht lassen.

und ich mein auch nicht das sie es zu offiziel zeigen sollen.
 

Aladin

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Folter wird von JEDER Armee eingesetzt. Davon sind Armeen sogenannter demokratischer Staaten nicht ausgeschlossen. Natürlich gibt es eine offizielle Sicht der Dinge, den Menschen wird vorgegaukelt das solche Verbrechen in "freiheitlich-demokratischen" Gesellschaften nicht mehr vorkämen. Im Irak hat, insbesonderen im Westen, auch niemand glauben wollen das gezielt Folter eingesetzt wurde... Bis dann unwiderlegbare Beweise (und dabei auch nur die eher "harmlosen" Folterakte) auftauchten. Gewußt oder zumindest geahnt hat es aber jeder halbwegs frei denkende Mensch schon lange.

Wenn jetzt irgendein Bundeswehr-Bluthund ganz öffentlich mit der These kommt das man (die Streitkräfte und der Staatsschutz) ruhig Folter gegen Terroristen (weil diese ja keine Menschen mehr sind!?) einsetzen könne, regt sich das Gutmenschentum (künstlich) auf...

Während meiner Wehrdienstzeit habe ich selbst von einem Feldwebel gehört das ihm (und anderen) während seiner Unteroffiziersausbildung Foltermethoden beigebracht wurde. Zunächst dachte ich (und andere Kameraden) das der Fedwebel (übrigens war dieser ein echt feiner Typ und bei der Wachmannschaft sehr beliebt) sich einen fake erlaubt. Auf die naive Frage eines Kameraden das es doch "soetwas" in Deutschland garnicht gäbe, antwortete der Feldwebel nur: "Das glaubst auch nur du".

Man weiss in solchen Situationen intuitiv das es sich um die Wahrheit handelt. Der Feldwebel hat die Wahrheit gesagt. Er hatte uns dann auch knapp einige Folter-Methoden erläutert... Die Palette reicht von groben Schlägen und Körperverletzung (zB. Fingerbrechen) über Würgen und in Wasser tauchen (beide Methoden sollen Todesangst beim Opfer aufkommen lassen), Scheinexikutionen mit Schußwaffen bis zur "Elektro-Behandlung"...

Ich habe das ganze nur einmal von diesem Feldwebel persönlich gehört. Natürlich kommt man als einfacher Wehrdienstleistender nicht in den "Genuß" einer ähnlichen Ausbildung(!).

Vielleicht sind hier ehemalige Zeitsoldaten (besonders Unteroffiziere) der Bundeswehr die, erlicherweise, mehr daüber schreiben können?

Das Folter und Mafiamethoden den Herrschenden in diesem "freiheitlichen" Lande kein unbekannter Gedanke ist, zeigt auch diese Nachricht:


Freitag 14. Mai 2004

Anwalt Wolffsohns greift Schily an

Kiel (AP) In der Affäre um den wegen seiner Folter-Äußerungen umstrittenen Historiker Michael Wolffsohn greift dessen Anwalt jetzt Innenminister Otto Schily an. Schily hatte sich in einem «Spiegel»-Interview an islamische Terroristen gewandt und gesagt: «Wenn ihr den Tod so liebt, dann könnt ihr ihn haben.» Wenn ein Minister so etwas sagen dürfe, sei die Äußerung seines Mandanten erst recht zulässig, sagte der Kieler Anwalt Trutz Graf Kerssenbrock am Freitag der Nachrichtenagentur AP. Wolffsohn hatte in der Sendung «Maischberger» erklärt, er halte als Mittel gegen Terroristen auch «Folter oder die Androhung von Folter für legitim».

Schily wies die Argumentation des Anwalts zurück. Ministeriumssprecher Rainer Lingenthal sprach von einem «haltlosen Rückzugsgefecht». In dem «Spiegel»-Interview sei es um die Frage gegangen, wie die staatlichen Sicherheitsbehörden sich in der direkten Auseinandersetzung mit Menschen verhalten sollten, die die Sicherheit in Deutschland gefährdeten. Schily habe sich anders als Wolffsohn immer strikt gegen jede Art von Folter ausgesprochen. «Herr Wolffsohn soll die Öffentlichkeit und vor allen Dingen seine Studenten sowohl mit seinen menschenrechtsverachtenden Äußerungen als auch mit seinen Dummheiten verschonen», sagte Lingenthal.

Bereits zuvor hatten führende Politiker von SPD, Grünen und FDP Wolffsohn, der seine Äußerungen später relativierte, zum Verzicht auf seine Lehrtätigkeit an der Münchner Bundeswehruniversität aufgefordert. Diese Forderungen entbehrten jeglicher Rechtskenntnis, sagte jetzt Anwalt Kerssenbrock. Für Wolffsohn gelte nicht nur die Freiheit von Lehre und Forschung, sondern auch das Recht auf freie Meinungsäußerung: «Ein Dienstvergehen ist nicht erkennbar.» Verteidigungsminister Peter Struck hatte Wolffsohns Äußerungen als «unglaublich und in keiner Weise tolerabel» bezeichnet. Er prüft Disziplinarmaßnahmen gegen den Professor.

Sollte Struck mit der Verpflichtung auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung argumentieren, müsse er sich erst einmal mit seinem Kollegen Schily auseinandersetzen, rügte Kerssenbrock.
 

Ein_Liberaler

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Ich bin ehemaliger Zeitsoldat der Bundeswehr (Offizier, Infanterie), mir sind keine Foltermethoden beigebracht worden, ich hätte keine lernen wollen, und ich kenne niemandem, dem welche beigebracht worden wären. Beim KSK werden die Bewerber im Rahmen der Einstellungsprüfung bekanntermaßen als "Kriegsgefangene " etwas härter verhört, das ist aber weit von jeder Folter entfernt.

Jüngere Feldwebel neigen bekanntlich ein wenig zu Angeberei und spielen sich gelegentlich als die großen Verächter der Genfer Konvention auf. Dieses Bramarbasieren sollte man nicht ernstnehmen.
 

samhain

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WER FOLTER VERTEIDIGT, IST NICHT DUMM, SONDERN GEFÄHRLICH

Die Entgrenzung der Moral

Folter hat wieder Konjunktur. Den gefährlichsten Aufschwung erfährt die Menschenquälerei jedoch nicht im Gefängnis von Abu Ghraib, sondern in den Köpfen mancher Politiker und Intellektueller im Westen. Der Münchner Professor Michael Wolffsohn steht keineswegs alleine mit seinem Anstoß, Folter für legitim zu erklären. Im Umfeld der US-Regierung sympathisieren eine Reihe von Denkern mit der Auffassung, die neue Lage erfordere neue Gesetze. Sie wissen viele Amtsträger der Bush-Administration auf ihrer Seite, die das nicht sagen, aber danach handeln. Es wäre daher ebenso falsch, die Macht der Verfechter der Folterfreiheit zu unterschätzen wie die Wucht ihrer Argumente. Der Verweis auf Grundgesetz oder Menschenrechtscharta alleine reicht zur Abwehr dieser Vorstöße nicht aus. Gerade wer Folter unter allen Umständen ablehnt, muss ein Interesse daran haben, das Folterverbot immer wieder aufs Neue zu verteidigen - und es unter sich ändernden Umständen neu zu begründen.

Zu den geistigen Wegbereitern einer Linie, die den Rechtsstaat für Terroristen aufgehoben sehen möchte, gehören etwa Joshua Muravchik vom American Enterprise Institute in Washington oder George Bushs Ideologie-Botschafter in Berlin, Jeff Gedmin. Ohne das Wort Folter zu benutzen - und kurz vor Veröffentlichung der Fotos aus Abu Ghraib - schrieb Gedmin: "Im Krieg gegen den Terror wollen wir alle gern den Rechtsstaat schützen und die Freiheitsrechte bewahren. Aber sollen wir nicht langsam einmal das Moralisieren einstellen und die ernste und quälende Debatte darüber führen, wann das Gesetz der aktuellen Lage angepasst wird?" Die Gefahr von Wolffsohns wie Gedmins Argument liegt nicht darin, dass es dumm ist, sondern amoralisch. Deshalb wird es von Menschen geteilt, die nicht dumm sind, sondern gefährlich.

Angelpunkt der Folterrelativisten ist die Verhältnismäßigkeit der Mittel. Damit knüpfen sie an den Topos eines politischen Idealismus an, wie es auch Linken nicht fremd ist - dass nämlich neue Bedrohungen auch neue Antworten erfordern. So hat etwa die Ökologiebewegung ihren Ruf nach absolutem Vorrang für die Umweltpolitik damit begründet, dass der existenziellen Gefahr für den Planeten nicht mit einem "Weiter so" begegnet werden dürfe. Die Integrität dieser prinzipiellen Überlegung wird jedoch von den Folteranwälten pervertiert. Mit ihren Argumenten für eine Lockerung des Folterverbotes in Zeiten des Antiterrorkampfes unterwerfen sie das Prinzip der Humanität dem Kalkül des Nutzens. Sie führen in die politische Debatte eine undenkbare Frage ein: Was bringt es, menschlich mit Unmenschen umzugehen? Damit überschreiten sie die Grenze zum geistigen Totalitarismus. Sie stellen den Wert des menschlichen Maßes für die Politik in Frage - das Individuum und seine Rechte werden zur Variable im Bruchrechnen des Antiterrorkampfes: Wird das Leid der Gefolterten nicht aufgewogen durch den Segen, den die Folter bringt - an Informationen über Anschläge oder als psychologische Waffe zur Demoralisierung der Gegner?

Wer anfängt, so zu rechnen, der findet kein Ende. Dieses Denken kennt keine Grenzen mehr im Kampf für die eigene Sache. Es ist total in seinem Anspruch, die Welt nach eigenem Gutdünken zu scheiden in die Guten von den Bösen. Dahinter steht die Hybris, wissen zu können, wann der Schutz der vielen das Opfern der wenigen erfordert. Insofern ist Folter nicht nur Ausfluss von moralischer Hemmungslosigkeit, sie befördert auch die Entgrenzung der Moral. Der Folter wohnt der Exzess inne, das zeigten zuletzt wieder die Vorgänge im Foltergefängnis Abu Ghraib.

Weil ihre Verteidiger das wissen, operieren sie mit einem Versprechen, das im besten Falle Selbstbetrug ist - und häufiger vorsätzliche Täuschung: Die intellektuellen Wegbereiter der Folter behaupten, Menschenquälerei lasse sich begrenzen - auf wenige Opfer, wenige Werkzeuge, wenige Vergehen. Doch wer die Grenze der menschlichen Unverletzlichkeit im Grundsatz nicht respektiert, der kann sie auch im Einzelnen nicht achten.

So brauchte die Welt offenbar den Schock von Abu Ghraib, um die Infamie von Guantanamo Bay zu verstehen. Erst die Bilder vor aller Augen riefen der Öffentlichkeit ins Bewusstsein, was sie in Worten schon lange vorher hatte lesen können: Hier erhebt sich der Mensch über den Menschen, ohne dass das Recht darüber wacht. Damit zeigt die Folterdebatte auch, wie groß die Verführung ist, Politik am Prinzip des Nutzens allein auszurichten. Der Weg wurde oft beschrieben und doch halfen die Warnungen wenig: Wer alleine handelt, macht nicht nur seine Fehler alleine, er macht auch mehr davon, denn er verliert den Maßstab, den alle Macht braucht. Wenn eine Großmacht beginnt, alleine bestimmen zu wollen, wann sie Kriege führt, sind nicht nur ihre Opfer verloren, sie selbst ist es auch. Die Folter ist der Zwilling von George Bushs Präventivdoktrin."

Unsere Hände sind seit langer Zeit schmutzig“

Der New Yorker Terrorexperte Strozier sieht in Amerika eine lange Tradition des Folterns

...Nach Informationen der „New York Times“ treibt es die CIA so schlimm, dass die Bundespolizei FBI damit lieber nichts zu tun haben will.

Das FBI ist sehr vorsichtig geworden, Folter so systematisch wie die CIA zu nutzen, weil die Bundespolizisten rechtliche Konsequenzen fürchten. Ihnen ist es deshalb untersagt, an Verhören von Topterroristen der Al Qaida teilzunehmen. Die FBI-Leute sind wirklich keine Weicheier, aber die glauben mittlerweile, die CIA sei außer Kontrolle geraten.

Warum interessierte sich im Weißen Haus bislang niemand für die Grausamkeiten hinter verschlossenen Türen?

Nach dem 11. September gab es eine geheime Absprache mit Präsident George W. Bush, gegen Terroristen neue, härtere Foltermethoden anzuwenden. Schlafentzug, Wasserfolter und Gott weiß was noch. Danach hat Bush so getan, als wisse er von nichts. Niemand sollte ihn zum Beispiel darüber unterrichten, wo und unter welchen Umständen Khalid Scheich Mohammed, einer der mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September, gefangen gehalten wird. Die CIA lässt keinen zu den ranghohen Al-Qaida-Häftlingen, keine Menschenrechtsorganisationen, keine Journalisten, niemanden...

lesenswertes interview.

http://www.tagesspiegel.de/politik/...tagesspiegel.de/archiv/15.05.2004/1125258.asp

zur bundeswehr:

Auch die Bundeswehrsoldaten brauchen keinen Wolffsohn, der ihnen Ratschläge gibt. Ein im Bundeswehrausbildungszentrum Hammelburg gedrehtes Video »zeigt Soldaten, wie sie unter anderem eine Frau – dargestellt von einem Bundeswehrangehörigen – vergewaltigen und kreuzigen, einen an einen Baum Gefesselten erschießen oder einem Dritten die Kehle durchschneiden. Aufgenommen wurde der Film 1996, während sich das zu den sogenannten Krisenreaktionskräften gehörende Bataillon auf seinen Einsatz im ehemaligen Jugoslawien vorbereitete,« berichtete 1997 die österreichische Internetseite Zoom.Mediaweb.

diese szenen waren gestellt, aber die frage ist doch erlaubt, warum man solche szenen überhaupt nachstellt...

http://www.jungewelt.de/2004/05-14/009.php
 

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