Bundespräsidenten- Wahl

forcemagick

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Paran schrieb:
Auch wenn die Durchschnittskeinkommen der Entwicklungsländer um ein vielfaches niedriger sind als bei uns sind sie seit 1900 stetig gestiegen. Eine Beseitigung der Handelsbarrieren gegenüber dritte Weltstaaten wäre z. B. ein "kapitalistisches" Mittel diesen Ländern zu helfen.

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Die Menschen dachten seit es die Menschheit gibt, dass der Weltungergang nahe ist und bisher ist es nie eingetroffen. Das System von Angebot und Nachfrage ist ganz natürlich, nur muss man es eben nach sozialen Grundlagen modifizieren bzw. so fair sein und allen die selben Bedingungen bieten sich auf dem Markt behaupten zu können. Ein absolut faires System kann es außerdem nicht gebenl.

ohne jetzt all zu sehr ins OT gehen zu wollen immerhin geht es in dem thread ja um unseren demnächst frisch vereidigten präsi..

wenn ich mir die lage in ländern wie brasilien, argentinien oder indien ansehe, kann ich einfach nicht sehen inwiefern die so praktizierte globalisierung große vorteile bringt.... ganz im gegenteil die immer wieder gegen die globalisierung demonstrierenden ( und da wird ja gerade in den ländern der dritten welt von den dort lebenden protestiert ) menschen bringen da ganz interessante argumente vor... davon abgesehen destabilisert der vermeintliche wettbewerb ja auch die nordwestlichen industrienationen.

ich denke man kann nicht argumentieren es ist alles nicht so schlimm weil die menschen schon immer angst vor dem weltuntergang hatten.. unsere umweltprobleme sind einfach hausgemacht und so etwas gab es einfach noch nicht... da fehlt jeder vergleich... und wenn ich mir ansehe was wir menschen in der kurzen zeit der postindustrialisierung alles schon an vernichtung geschafft haben dann sehe ich keinen grund das harmlos zu sehen.... wir verbraten resourcen wie geisteskrank, verschmutzen die atmosphäre, haben es inzwischen schon geschafft, dass sich die klimamaschine verändert hat, haben ein ozonloch produziert, haben größte anzunehmende unfälle geschaffen und weitere stehen aus.... haben waffen erfunden, die wir sorglos an jeden dahergelaufenen deppen verkaufen, die gewaltige schäden anrichten können und ... und ... und ...
wie du schon sagst man muss das system nach sozialen gesichtspunkten modifizieren ..... es mag kein absolut gerechtes system geben aber ein bisschen gerechter als das derzeigite system hätt ich es dann doch ganz gern ;)
 

Paran

Großmeister
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wenn ich mir die lage in ländern wie brasilien, argentinien oder indien ansehe, kann ich einfach nicht sehen inwiefern die so praktizierte globalisierung große vorteile bringt.... ganz im gegenteil die immer wieder gegen die globalisierung demonstrierenden ( und da wird ja gerade in den ländern der dritten welt von den dort lebenden protestiert ) menschen bringen da ganz interessante argumente vor... davon abgesehen destabilisert der vermeintliche wettbewerb ja auch die nordwestlichen industrienationen.

In Indien hat die Armut leider "Tradition" und durch die demokratisierung und durch westliche Investoren wurde dort vieles verbessert. In den Fällen von Brasilien und Argentinien die Schuld allein der Globalisierung oder dem IWF zu geben ist auch etwas einseitig, denn in der Regel sind die lokalen Politiker für diese Zustände verantwortlich. Mit Märkte öffnen meinte ich Importe aus Dreitte-Weltländer nicht länger zu limitieren bzw. wenigstens teilweise Importbeschränkungen aufzuheben.

ich denke man kann nicht argumentieren es ist alles nicht so schlimm weil die menschen schon immer angst vor dem weltuntergang hatten.. unsere umweltprobleme sind einfach hausgemacht und so etwas gab es einfach noch nicht... da fehlt jeder vergleich... und wenn ich mir ansehe was wir menschen in der kurzen zeit der postindustrialisierung alles schon an vernichtung geschafft haben dann sehe ich keinen grund das harmlos zu sehen.... wir verbraten resourcen wie geisteskrank, verschmutzen die atmosphäre, haben es inzwischen schon geschafft, dass sich die klimamaschine verändert hat, haben ein ozonloch produziert, haben größte anzunehmende unfälle geschaffen und weitere stehen aus.... haben waffen erfunden, die wir sorglos an jeden dahergelaufenen deppen verkaufen, die gewaltige schäden anrichten können und ... und ... und ...
wie du schon sagst man muss das system nach sozialen gesichtspunkten modifizieren .....

Die Menschheit hat sich in ihrer Natur kaum verändert, jedoch haben sich die Auswirkungen verändert, denn aufgrund der extrem schnellen und umfassenden Veränderungen in den letzten 100 Jahren sind die Auswirkungen viel größer. Kriege, Waffen, Verschmutzung hat es immer gegeben, doch nie in diesem Ausmaß. Unsere Herausforderung besteht jetzt darin uns an die neuen Gegebenheiten anzupassen und Lösungsmöglichkeiten für die entstandenen Probleme zu finden.

wie du schon sagst man muss das system nach sozialen gesichtspunkten modifizieren ..... es mag kein absolut gerechtes system geben aber ein bisschen gerechter als das

Das System ist wahrscheinlich das gerechteste, das wir je hatten (wenn man in der Geschichte zurückschaut und vergleicht), nur müssen wir dafür sorgen, dass nicht nur die Wirtschaft "globalisiert" wird sondern auch die Interessen der Menschen, Arbeitnehmer, Konsumenten usw. zusehends einheitlich und koordiniert vertreten werden. Für mich geht es dabei nicht darum das System zu bekämpfen, sondern es nach den Bedürfnissen der Menschen zu verändern!
 

Aladin

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Herr Köhler von der IWF ist jetzt Bundespräsident... Bisher dachte ich immer das nur "Entwicklungsländer" in der "Dritten Welt" Staatsoberhäupter, Minister, Politiker, "Wirtschaftsweisen" vom IWF geliefert bekommen?

Die ganze Theatralik würde ich unter die Überschrift "Neues Opium fürs Volk" stellen... Seine Antrittsrede startete der neue Bundespräsident dort wo der alte Bundespräsident aufgehört hatte... "Kritik" an den Herrschenden aus "Wirtschaft und Politik". Die Volksseele muß beruhig werden... Jetzt erst recht ist die oberste Bürgerpflicht "Ruhe und Ordnung" zu bewahren, jedenfalls ist das die unterschwellige Message des freiheitlich-demokratischen psychologischen Krieges... Schließlich hat "das Volk" jetzt ein Staatsoberhaupt (wenn auch nur mit symbolischer Machtausübung) das "dem Volke" aus der Seele spricht...

Aber die größte farce der Demokratie ist doch das dieser Köhler gerade mal mit einer Stimme die Mehrheit erreichte. Knappe Wahlentscheidungen gibt's ja immer wieder mal, ist nix neues... Aber mich beschleicht seit Gestern das Gefühl, daß das Staatsoberhaupt der BRD direkt durch den Stimmzettel eines (alten) Nationalsozialisten gewählt wurde... Was meinen denn die Demokraten (hier im Forum) dazu?

Zum (alten) Nationalsozialisten hier eine Zeitungsnachricht: http://www.handelsblatt-online.de/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200013,200050,740349/SH/0/depot/0/

Rau wünscht seinem Nachfolger Köhler "Erfolg, Glück und Gottes Segen": http://www.welt.de/data/2004/05/24/282119.html
 

Paran

Großmeister
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@ aladin

Ich finde Köhler ist eine hervorragende Wahl! Außer inhaltsloser Polemik hast du nichts zu diesem Thema beigetragen. Deine Argumentation basiert ganz offensichtlich auf Gerüchten und bitte verrate mir mal wen du als alten Nationalsozialisten bezeichnest. Ich wäre hier sehr vorsichtig mit Beschuldigungen in diese Richtung, denn du hast 1. schon eine gelbe Karte und 2. könnte das rechtliche Folgen haben wenn du Pech hast.
 

Aladin

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Habe jetzt erst gemerkt das der erste Link sich nicht direkt öffnen läßt. Deshalb hier der Gesamt-Text aus dem Handelsblatt:



Proteste auch von jüdischer Seite

Union hält an Filbinger als Wahlmann fest

Die Union will, trotz wachsender Proteste, weiter mit dem früheren baden-württembergischen CDU-Ministerpräsidenten Hans Filbinger als Wahlmann bei der Bundespräsidentenwahl an diesem Sonntag antreten.

HB BERLIN. CDU-Chefin Angela Merkel bezeichnete die Ablehnung am Freitag als „unverständlich“, da der 90-Jährige mehrfach den Bundespräsidenten gewählt habe, ohne dass damals Widerspruch geäußert worden sei. Nach SPD, Grünen und PDS äußerten nun aber auch jüdische Organisation mit Blick auf Filbingers Rolle als Marinerichter in der NS-Zeit massive Kritik. Die Bundesregierung ging ebenfalls auf Distanz zu der Entscheidung des baden-württembergischen Landtags, Filbingers zu entsenden. Diese war auch von den Landtagsfraktionen von SPD und Grünen mitgetragen worden. Die Südwest-SPD verteidigte dies nun.

Merkel sagte in Wiesbaden, man müsse die Entscheidung des Landtags akzeptieren. Filbinger war von 1966 bis 1978 Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Der Jurist war vor 26 Jahren wegen der Diskussion über seine Mitwirkung an vier Todesurteilen zurückgetreten. Filbinger hatte die Vorwürfe stets als ungerechtfertigt bezeichnet. Nach Angaben des Stuttgarter Landtags hat er bereits sechs Mal als Vertreter Baden-Württembergs an der Wahl des Bundespräsidenten teilgenommen.

Das Simon Wiesenthal Center, eine Vereinigung jüdischer Menschenrechtsorganisationen, forderte seine Abberufung als Unions- Wahlmann: „Seine Beteiligung an der Präsidentenwahl würde ein falsches Zeichen zur falschen Zeit setzen. Sie wäre ein Schandfleck der deutschen Demokratiegeschichte.“ Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, sagte der Berliner Tageszeitung „B.Z.“ (Freitag): „Ich kann nicht nachvollziehen, warum die baden-württembergische CDU Herrn Filbinger überhaupt aufgestellt hat.“ Spiegel ist selbst CDU-Wahlmann.

Regierungssprecher Thomas Steg verwies am Freitag in Berlin auf die Vergangenheit Filbinger als „furchtbarer Jurist“. Außerdem sei Filbingers Satz „Was früher Recht war, kann heute nicht Unrecht sein“ bis heute „unvergessen“. SPD-Generalsekretär Klaus Uwe Benneter warf Merkel vor, sich wieder so zu verhalten, „wie sie damals auch 'rumgeeiert ist, als es um ihren Fraktionskollegen aus dem Bundestag (Martin) Hohmann ging“.

Die Südwest-SPD verteidigte ihre Zustimmung zur baden- württembergischen Wahlleute-Liste mit Filbinger darauf und erklärte, sie habe seine Wahl nicht verhindern können. Die vier Fraktionen im Stuttgarter Landtag hätten eine gemeinsame Liste verabschiedet, sagte der Chef der SPD-Landtagsfraktion, Wolfgang Drexler, der Hörfunkagentur dpa/Rufa. „Das ist ein guter Brauch hier, und da gab es bisher nie eine Diskussion.“ Die Linie seiner Fraktion gegenüber Filbinger sei aber klar. „Hätten wir durch unsere Stimmen Filbinger verhindern können, hätten wir es getan“, sagte Drexler.

HANDELSBLATT, Freitag, 21. Mai 2004[


Weitere Quellen zu Filbingers NS-Vergangenheit:

http://www.hagalil.com/archiv/2004/05/filbinger.htm

http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=2718

http://www.svz.de/prignitzer/newspri/PRIVermischtes/22.05.04/heit/heit.html
 

Franziskaner

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Paran schrieb:
Zu Filibinger gibt es noch folgenden interessanten Link:

http://www.kas.de/db_files/dokumente/die_politische_meinung/7_dokument_dok_pdf_3181_1.pdf

Ansonsten glaube ich, dass man bereits zur Genüge über diesen Mann diskutiert hat!

Schön, dass du den Artikel nicht direkt von hans-filbinger.de verlinkt hast, wo er wortwörtlich auch zu finden ist (wär vielleicht auch zu auffällig) :wink:

Weiterhin interessant in Bezug auf diesen Link ist, dass Herr Filbinger und Herr Gillessen (der Verfasser jenes Artikels) sich vom Studienzentrum Weikersheim her kennen, wo beide als Referenten auftreten. http://www.studienzentrum-weikersheim.de/xxxreferenten2.htm

Honni soit qui mal y pense :lol:

In einem hast du Recht, wir haben über den ehemaligen Nazirichter Filbinger schon zu viel geredet. Trotzdem bleibt die rechnerische Tatsache, dass die 1 Stimme die Herrn Köhler die Mehrheit im ersten Wahlgang brachte, von Herrn Filbinger kam. Und das hat, wie es bei uns so schön heisst, "a Gschmäckle". Der Schwabe Filbinger wirds verstehen...
 

Paran

Großmeister
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@ franziskaner

Nazirichter lass ich aber wirklich nicht gelten! Er war 1. Marinerichter und 2. war die Todesstrafe zu dieser Zeit bei jedem Militär der Welt üblich. Hättest du den Artikel gelesen würdest du nicht so einen Unsinn schreiben. Du würdest auch wissen, dass Filbinger zu dem Zeitpunkt als er das Urteil vollstrecken ließ keine Einflussmöglichkeiten mehr auf das Urteil hatte. Ich finde es außerdem immer wieder interessant wie viele sich einbilden über Leute urteilen zu dürfen die unter widrigen Umständen solche Entscheidungen treffen mussten, aber Hauptsache an den Pranger, denn er ist ja von einer konserativen Partei und außerdem ein ehemaliger Nazi. Komischerweise fallen den Oberhetzern diese Dinge erst auf wenn es um etwas geht. Da sieht man auch wie ehrlich diese ganzen Kamagnen sind. Bisher störte es ja niemanden, dass Filbinger jahrelang Wahlmann war. Die Linken und ihre Doppelmoral sind hin und wieder unergründlich.
 

Fantom

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Paran schrieb:
Bisher störte es ja niemanden, dass Filbinger jahrelang Wahlmann war.

mich hat es gestört, ich bitte dich, nicht mehr irgendetwas zu behaupten, was so ganz einfach nicht richtig ist.

aber gut, wir sagen nichts mehr gegen den soldatenmörder.

ich fänd es klasse, wenn dein einsatz für die opfer des nationalsozialismus ebenso eifrig wäre, wie der für seine schergen.
 

Paran

Großmeister
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mich hat es gestört, ich bitte dich, nicht mehr irgendetwas zu behaupten, was so ganz einfach nicht richtig ist.

Dann fühl dich bitte nicht angesprochen!

aber gut, wir sagen nichts mehr gegen den soldatenmörder.

Wenige Wörter viel Dummheit!

ich fänd es klasse, wenn dein einsatz für die opfer des nationalsozialismus ebenso eifrig wäre, wie der für seine schergen.

Wenn jemand die Opfer beleidigt mache ich das gern, aber hier geht es nicht um die Opfer des Nationalsozialismus!
 

Franziskaner

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Paran schrieb:
@ franziskaner

Nazirichter lass ich aber wirklich nicht gelten!

Warum nicht?

Er war 1. Marinerichter und 2. war die Todesstrafe zu dieser Zeit bei jedem Militär der Welt üblich.

Und 3. war Filbinger von 1933-1936 Mitglied des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB), von 1934 bis 1937 auch Mitglied der SA. Im Mai 1937 trat er in die NSDAP ein. Ich weiss nicht, was es noch braucht, bis man jemand einen Nazi nennen darf.

Hättest du den Artikel gelesen würdest du nicht so einen Unsinn schreiben.

Und hättest du den Artikel gelesen, den ich dir zweimal ans Herz legte, so wirst du sehen, dass es 1. sehr wohl für den damaligen Nazirichter Filbinger gab und 2. er die Todesstrafe für einen Soldaten beantragte, der vorher nur zu 2 Jahren Haft und unehrenhafter Entlassung verurteilt wurde. Und das später auch noch mit unwahren Behauptungen zu rechtfertigen versuchte.

Ich finde es außerdem immer wieder interessant wie viele sich einbilden über Leute urteilen zu dürfen die unter widrigen Umständen solche Entscheidungen treffen mussten, aber Hauptsache an den Pranger, denn er ist ja von einer konserativen Partei und außerdem ein ehemaliger Nazi.

Da ich halt aus der eigenen Familie weiss, das es Leute mit Courage gab, die für ihre Überzeugungen sogar schlimmste Verfolgung und Mißhandlung aushielten, halte ich Mitläufer und Mittäter in der Tat für das Verachtenswerteste. Im übrigen ist nicht jeder konservative ein Nazi - aber kaum ein Nazi kein Konservativer.

Komischerweise fallen den Oberhetzern diese Dinge erst auf wenn es um etwas geht. Da sieht man auch wie ehrlich diese ganzen Kamagnen sind. Bisher störte es ja niemanden, dass Filbinger jahrelang Wahlmann war. Die Linken und ihre Doppelmoral sind hin und wieder unergründlich.

Ich frage mich schon, was bei einem ehemaligen Schreibtischtäter, Mitläufer und Stütze eines Unrechtsregimes jetzt so deinen Beschützerinstinkt weckt? :?:
 

Paran

Großmeister
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Und 3. war Filbinger von 1933-1936 Mitglied des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB), von 1934 bis 1937 auch Mitglied der SA. Im Mai 1937 trat er in die NSDAP ein. Ich weiss nicht, was es noch braucht, bis man jemand einen Nazi nennen darf.

Weil es sachlich nicht korrekt und verzerrend ist wenn man jemanden Nazirichter nennt, der in Wirklichkeit ein Richter einer militärischen Gerichtsbarkeit ist!

Und hättest du den Artikel gelesen, den ich dir zweimal ans Herz legte, so wirst du sehen, dass es 1. sehr wohl für den damaligen Nazirichter Filbinger gab und 2. er die Todesstrafe für einen Soldaten beantragte, der vorher nur zu 2 Jahren Haft und unehrenhafter Entlassung verurteilt wurde. Und das später auch noch mit unwahren Behauptungen zu rechtfertigen versuchte.

Tatsächlich wurden 2 Urteile in Abwesenheit der verurteilten gefällt (es konnte diesen also Schnurze sein und Filbinger wusste das mit Sicherheit) und der Marinesoldat der zum Tode verurteilt wurde (und dessen Urteil auch vollstreckt wurde) hatte eine zerbombte Apotheke geplündert, außerdem Abzeichen von der Ostfront gefälscht (aus heutiger Sicht natürlich moralisch kein Grund jemanden zum Tode zu verurteilen) und wurde auf ausdrücklichen Befehl von Admiral Dönitz (welcher tatsächlich die Möglichkeit gehabt hätte diesen zu begnadigen) zum Tode verurteilt. Eine ähnliche Gerichtsbarkeit war bei praktisch allen Kriegsparteien die Praxis!

Da ich halt aus der eigenen Familie weiss, das es Leute mit Courage gab, die für ihre Überzeugungen sogar schlimmste Verfolgung und Mißhandlung aushielten, halte ich Mitläufer und Mittäter in der Tat für das Verachtenswerteste. Im übrigen ist nicht jeder konservative ein Nazi - aber kaum ein Nazi kein Konservativer.

Alle Achtung vor den Widerstandskämpfern, doch geht es hier nicht um jene!

Ich frage mich schon, was bei einem ehemaligen Schreibtischtäter, Mitläufer und Stütze eines Unrechtsregimes jetzt so deinen Beschützerinstinkt weckt?

Es geht hier jetzt nicht um meinen "Beschützerinstinkt" sondern darum, dass gewisse Kreise eine politischen Spektrums immer dann aufschreien wenn es um die Wurst geht und es ist meiner Meinung nach verächtlich wenn man so etwas benutzt um eine Wahl zu beeinflussen! Das ist alles andere als mutig und moralisch!
 

Fantom

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Paran schrieb:
aber gut, wir sagen nichts mehr gegen den soldatenmörder.

Wenige Wörter viel Dummheit!

ich fänd es klasse, wenn dein einsatz für die opfer des nationalsozialismus ebenso eifrig wäre, wie der für seine schergen.

Wenn jemand die Opfer beleidigt mache ich das gern, aber hier geht es nicht um die Opfer des Nationalsozialismus!

wenn du diese dickfälligen und geschmacklosen dinge der familie von walter gröger ins gesicht sagen kannst ohne rot zu werden... nur zu.

es spricht nicht gerade für dich, dass du dich (auch als konservativer) nicht hinter die person stellst, die durch filbinger krepieren musste, sondern vehement einen nationalsozialisten verteidigst.

aber bitte. suum cuique.
 

Paran

Großmeister
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wenn du diese dickfälligen und geschmacklosen dinge der familie von walter gröger ins gesicht sagen kannst ohne rot zu werden... nur zu.

es spricht nicht gerade für dich, dass du dich (auch als konservativer) nicht hinter die person stellst, die durch filbinger krepieren musste, sondern vehement einen nationalsozialisten verteidigst.

Das Urteil wurde unter britischer Aufsicht gefällt, also kann von einem Naziurteil keine Rede sein, dass es nach den heutigen moralischen Grundsätzen nicht in Ordnung ist ist klar. Nach damaligem Militärrecht war es allerdings in Ordnung und wurde bei sämtlichen Kriegsparteien so gehandhabt. (auch wenn es so etwas aus heutiger Sicht inakzeptabel ist; ich meine jetzt das Urteil Petzold) Hier der Fall Gröger:

Die Absicht der
Fahnenflucht und die Länge der Abwesenheit
von der Truppe ließ keine andere
Deutung zu. Das Gericht verurteilte Gröger
zu acht Jahren Zuchthaus und sah von
der Todesstrafe ab, weil es in dem Matrosen
trotz seines beträchtlichen Strafregisters
einen „guten Kern“ entdeckt hatte.
Die Frau wurde zu zwei Jahren Gefängnis
wegen „Wehrkraftzersetzung“ verurteilt.
Ihre Strafe wurde ausgesetzt.
Das Bestätigungsverfahren führte in
Etappen bis zum Flottenchef. Der erste
Gerichtsherr, der Befehlshaber der Seeverteidigung
Oslo-Fjord, entschied sich
für die Bestätigung des Urteiles über Gröger,
aber gegen die Strafaussetzung für
die Frau. Der Flottenchef, Generaladmiral
Schniewind, bestätigte die Feststellung
der Fahnenflucht des Matrosen, aber
nicht die Zuchthausstrafe für Gröger. Er
forderte die Todesstrafe.
Damit ging der Fall zurück an das Militärgericht
in Oslo. Der Untersuchungsführer,
derselbe wie im ersten Verfahren,
setzte alle Hebel in Bewegung, um günstige
Zeugnisse früherer Vorgesetzter Grögers
herbeizuschaffen, damit das Gericht
mildernde Umstände nachweisen und
am ersten Urteil festhalten könne. Das Leben
Grögers hing am Nachweis guter
Führung. Doch alle zusätzlich eingeholten
Beurteilungen fielen niederschmetternd
aus. Auch die Uniformjacke mit
dem Band des Eisernen Kreuzes und der
Ostmedaille war gestohlen. Der Fall war
aussichtslos geworden.
Filbinger war bis dahin nicht damit befasst.
Am Tag der Hauptverhandlung,
Mitte Januar 1945, war der Untersuchungsführer
verhindert, die Anklage zu
vertreten. Filbinger, erst im Dezember
nach Oslo versetzt, musste eine Anklage
übernehmen, auf deren Vorbereitung er
keinerlei Einfluss hatte nehmen können.
In diesem späten Stadium des zweiten
Verfahrens war Filbinger angewiesen, die
Todesstrafe zu fordern. Das Gericht fand
keine Gründe, am milderen ersten Urteil
festhalten zu können. Die Behauptung des
„guten Kerns“ Grögers war kollabiert.
Franz Neubauer weist in seinem Buch
mit Entschiedenheit Ansichten von Kritikern
zurück, Filbinger hätte Widerspruch
gegen die Weisung des Flottenchefs einlegen
können; aber die Weisung war nicht
gesetzwidrig ergangen. Oder: Filbinger
hätte um Gnade bitten können. Doch das
war dem Anklagevertreter nach der Gnadenordnung
verwehrt. Nur der Verteidiger
konnte den Gerichtsherrn um Gnade
bitten. Immerhin waren bei Verurteilungen
zum Tode die Richter verpflichtet, in
verschlossenen Umschlägen dem Gerichtsherrn
Gründe für einen Gnadenerweis
darzustellen. Am Ende war es nicht
der Flottenchef, sondern der Oberbefehlshaber
der Marine selbst, Admiral Dönitz,
der den Begnadigungsantrag des Verteidigers
für Gröger ablehnte und die Vollstreckung
verfügte.
Als die Akte am 15. März 1945 in Oslo
eintraf, ordnete Filbinger die Vollstreckung
für den nächsten Tag an. Man hat
ihm vorgeworfen, er habe damit nicht
einmal bis zum Ende der Frist, dem dritten
Tage, abgewartet. Hätte es etwas geändert?
Dass Filbinger sich selbst zum
Leitenden Offizier der Vollstreckung einsetzte,
ist ihm als Sadismus ausgelegt
worden. Den Kritikern war unbekannt,
dass der Staatsanwalt verpflichtet war,
die Vollstreckung zu beaufsichtigen, und
dass es in der Justiz als ungehörig galt,
wenn derjenige Staatsanwalt, der die Todesstrafe
beantragt hatte, einen anderen
mit der Aufsicht über den entsetzlichen
Vorgang beauftragte. Man hat Filbinger
schließlich auch noch die Kargheit des
Hinrichtungsprotokolls als Herzlosigkeit
ausgelegt. Kann man aber in der bürokratischen
Formelhaftigkeit des Protokolls
und der Unterlassung jedes persönlichen
Wortes nicht eher einen Akt bewussten
Verstummens des Aufsicht führenden
Offiziers gegenüber der Schrecken und
Günther Gillessen
Seite 72 Die politische Meinung
Mitleid erregenden Exekution eines jungen
Burschen erkennen?
 

Ian

Lehrling
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@Fantom:Wo ist Dein Problem mit der militärischen Gerichtsbarkeit im Kriegsfalle?Das aussprechen von Todesurteilen ist manchmal einfach nötig,und ist in keinster Weise zu beanstanden,daß verschleppen von Verfahren,aus welchem Grund auch immer,aber sehr wohl.Solche Urteile wurden und werden noch heute in Kriegsgebieten verhängt und vollstreckt,was glaubst Du würde im Kriegsfall hierabgehen,meinst Du hier würde jemand Plünderungen,Urkundenfälschung oder Wehrkraftzersetzung überleben?Zur aufrechterhaltung der Ordnung würde man auch hier etwas andere Methoden anwenden als nur ein verschärftes Du Du böser evtl.würde man den "Verdächtigen"sogar sofort erschiesen ohne einen Richter zu bemühen der dann nach 60 Jahren von irgendwelchen BLÖDBIRNEN als Mörder beschimpft wird.
Mfg Ian
 

Fantom

Erleuchteter
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Das Urteil wurde unter britischer Aufsicht gefällt, also kann von einem Naziurteil keine Rede sein

NOCH schlimmer!! er hätte das urteil gar nicht mehr vollstrecken müssen! nur die übelsten nazis haben ihre barbarischen traditionen noch in gefangenschaft (oder darüber hinaus) fortgeführt.

Ian schrieb:
Das aussprechen von Todesurteilen ist manchmal einfach nötig

tut mir leid, da bin ich ganz einfach anderer meinung!

ohne einen Richter zu bemühen der dann nach 60 Jahren von irgendwelchen BLÖDBIRNEN als Mörder beschimpft wird.

vielleicht solltest du dich etwas zurücknehmen, denn hier ist es üblich, dass das standgericht der moderatoren es für nötig erachtet, ein rausschmissurteil zu fällen.
vor allem gegen unverschämte neulinge, die denken, sie könnten mal eben so irgendwen beleidigen.
 

Pfeifenkopf

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Franziskaner schrieb:
Weiterhin interessant in Bezug auf diesen Link ist, dass Herr Filbinger und Herr Gillessen (der Verfasser jenes Artikels) sich vom Studienzentrum Weikersheim her kennen, wo beide als Referenten auftreten.
Hast Du auf der Referentenliste mal bis "S" runtergescrollt? Da finden sich folgende Einträge:

SCHWAN, Prof. Dr. Alexander, Universität Berlin
SCHWAN, Prof. Dr. Gesine, Universität Berlin

Alexander Schwan spielte auch in der "Notgemeinschaft für eine freie Universität e. V.", einer stramm rechten Professorenvereinigung, die in den Siebzigern und Achtzigern mit recht unfeinen Mitteln gegen linke Studenten vorgegangen ist, eine Rolle. (*klick* *klack*) Mit von der Partie waren auch der "Folterprofessor" Michael Wolffsohn und der ehemalige Bundespräsi Roman Herzog.

Tja, die Welt ist klein...
 

nicolecarina

Erleuchteter
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ich bleib dabei: ein Trauerspiel und für mich der endgültige Anfang vom Ende souveräner deutscher Politik.

Mein Pulver hab ich leider aus Versehen in einem neuen Thread verschossen.
http://www.weltverschwoerung.org/

Nach gründlicher Recherche, denke ich, kein Grund zur Hysterie, bescheinige den Kritikern im Falle dieser Bundespräsidentenwahl aber allergesündesten Menschenverstand.
 

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