Welche Möglichkeiten und Wege seht Ihr, den Terrorismus aktiv zu bekämpfen? Swordfish - Organisationen?
JimmyBond schrieb:wenn es keine moeglichkeit auf frieden mit deplomatischen zwecken gibt, dann muss halt die gewalt ran um den sieg und den frieden und natuerlich die freiheit zu erlangen
Winston_Smith schrieb:Allgemein gesagt, läßt sich Terrorismus am besten durch Demokratie bekämpfen. In der Geschichte der Menschheit gab es noch nie einen Krieg zwischen zwei/mehrern Demokratien.
Speziell gesagt, sind die Symptome: Mangelnde Bildung, Unfreiheit, Unterdrückung, schlechte wirtschaftliche Situation der Bevölkerung usw.
Abdullah Azzam, 1988After [the defeat of the USSR in] Afghanistan, nothing is impossible for us anymore. There are no superpowers ... what matters is the willpower that springs from our religious belief
We have to thoroughly demoralize the enemies of God by means of destroying and blowing up the towers that constitute the pillars of their civilization, such as the high buildings of which they are so proud
Die Offensive des Islamo-Faschismus
Appeasement ist keine Antwort. Die Spanier ziehen die falsche Lehre aus den Anschlägen von Madrid
Von Josef Joffe
Wie man es auch wendet: In Spanien hat der Terror zum ersten Mal eine Wahl gewonnen. Man darf die Aznar-Konservativen des Zynismus, ja der Volksverdummung zeihen, weil sie mit dem Verweis auf die Eta nicht informiert, sondern manipuliert und deshalb zu Recht Stimmen verloren haben. Doch helfen keine dialektischen Sprünge über zwei Fakten hinweg: Der Irak hat in den Vorwahl-Umfragen eine mindere Rolle gespielt. Und kurz vor den Anschlägen schienen die beiden großen Parteien gleichauf zu liegen. Es folgte der Erdrutsch für die Sozialisten.
Dass es doch die Eta war, wird tagtäglich unwahrscheinlicher, derweil die Islamic Connection sich verdichtet. Wie auch immer: Die spanischen Sozialisten haben mit dem Argument hausiert – und haussiert –, dass die 200 Toten die Quittung für Aznars Amerika-Allianz gewesen seien. Und sie haben gesiegt, obwohl ihr Kandidat Zapatero so charismatisch war wie ein Amtsrat. Prompt verkündet der nun, dass der „Irak-Krieg ein Desaster war“, dito die „Besatzung“; also hasta la vista für die 1300 spanischen Soldaten im Irak.
Doch wird es noch ominöser. Bislang hat sich jede westliche Demokratie im Angesicht des Terrors um ihre Führung geschart – ob in England, Amerika, Italien oder Israel. Nicht aber in Spanien, weshalb sich der internationale Terrorismus doppelt freuen darf: Er hat nicht nur einen Pfeiler der Anti-Terror-Allianz gesprengt, sondern auch einen psychologischen Traumsieg errungen, indem er dem Appeasement eine mächtige Bresche schlug. Dieser Triumph wird den Terror nicht besänftigen, sondern weitere Anschläge geradezu erzwingen.
Wie aufgescheuchtes Geflügel laufen nun die europäischen Innenminister durcheinander. Mehr Überwachung, mehr Zentralisierung, weniger Einwanderung, leichtere Ausweisung lauten die Parolen. All diese Vorschläge wird man sehr sorgfältig an dem alles überwölbenden Prinzip des liberalen Rechtsstaates messen. Denn die Schlüsselfrage ist: Machen wir uns zum Handlanger des Terrors, indem wir die Freiheiten einengen, die zu zerstören das Ziel des Terrors ist? Doch wirft das Beschwichtigungsverdikt des spanischen Wahlvolks noch eine andere, „philosophische“ Frage auf: Wer ist denn der Feind, der nicht mehr in New York, auf Djerba, auf Bali oder in Kerbala operiert, sondern mitten auf unserem gesegneten Kontinent, der nach Jahrhunderten des Massenmords im Namen von Gott oder Führer zur wundersamen Friedensinsel geworden ist?
Die Frage ist deshalb so kritisch, weil falsche Antworten die falschen Strategien zeugen würden. Gerade haben Jacques Chirac und Gerhard Schröder sehr vertraute Antworten angeboten. Chirac will den „Dialog fördern“, Schröder die „Ungleichheit und Unterentwicklung in der Dritten Welt“ angehen. Was aber, wenn der Islamo-Terror den Dialog gar nicht will, wenn seine Triebfedern nicht Ungleichheit und Unterentwicklung sind? Oder ganz schlicht: Wenn das denn der Kern ist, warum attackieren die Dschihadisten nicht die Kleptokratie der Saudis, die dynastische Diktatur in Syrien, das Mubarak-Regime in Ägypten, das sein Volk zwischen Geburtenüberfluss und Wachstumsschwund verkommen lässt? Warum meucheln die Killer unschuldige Spanier?
„Ihr liebt das Leben, und wir lieben den Tod“
Eine interessante Antwort liefert das Video, in dem al-Qaidas „Militärsprecher für Europa“ auftritt. Der Schlüsselsatz lautet: „Ihr liebt das Leben, und wir lieben den Tod.“ Ist das die Botschaft des Propheten? Der hat laut Koran allerlei Blutrünstiges gesagt, aber derlei Sprüche kann man sich auch aus der Bibel herausklauben (etwa aus der Offenbarung des Johannes, die sich wie eine einzige Blutorgie liest). „Ihr liebt das Leben, wir den Tod“, ist eine sehr moderne, sehr säkulare Parole. Es ist die Rückkehr des angeblich so kurzen 20. Jahrhunderts, das scheinbar 1989 mit dem „Ende der Geschichte“ aufhörte, wie Paul Berman in Terror und Liberalismus notiert. Es ist eine Kernaussage des europäischen Totalitarismus in seiner bolschewistischen, faschistischen und nazistischen Prägung. Es ist die Botschaft des modernen Nihilismus, der zwar die Erlösung im Namen von Klasse oder Rasse gepredigt, dabei aber eine unauslöschliche Blutspur durch Europa und Asien gezogen hat, mit Abermillionen von Toten. Auf diesem Weg gab es keinen „Dialog“, nur Massenmord.
Nennen wir’s nicht „Islamismus“ oder „Dschihadismus“, sondern „Faschismus“ ohne Duce oder Führer. Betrachten wir’s wie unsere eigene Gegen-Reformation oder deren totalitäre Fortsetzung im 20. Jahrhundert. Lesen wir nicht im Koran, sondern bei Dostojewski nach, der eine seiner Figuren erklären lässt: „Alles ist erlaubt.“ Oder bei Baudelaire: „Der wahre Heilige ist, wer die Menschen zu ihrem Wohle peitscht und mordet.“ Das Ziel ist nicht die Freiheit, sondern die Unterwerfung, nicht die Erlösung, sondern die Vernichtung – sei’s im Gulag, im KZ oder in der spanischen Eisenbahn.