Barca und Inter beleidigen Muslime

Booth

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Z schrieb:
Ja es steckt eine treibende Kraft dahinter: Die der Presse!
Das klingt so, als wäre die weltweite Presse quasi identisch. Als... Fox News arbeitet mit Al Jazeera zusammen?!
Die großen Medien heizen die Debatte ständig aufs neue an. Der Islam ist das neue Feindbild im Westen und Leute wie du sind diesem (nennen wir es mit Vorbehalt mal) "Schwindel" aufgesessen.
Nur... läuft dieser Mist nicht auch in den Medien der muslimisch orientierten Länder?!

Und gibt es nicht auch westliche Medien, die diesen Mist nicht in den Nachrichten bringen, bzw nur auf Seite 8, unten?!
Zwischen dem statistischem und dem medial aufgebauschten Terrorismus des Islam liegen Welten.
Naja - Tatsache ist, daß es nunmal einen islamisch-extremistischen Terror gibt. Aber daß dieser auch von reichlich westlichen Instanzen instrumentalisiert wird, ist wohl klar. Aber liegt der Grund letztlich nicht darin, daß sich dieses Thema gut verkauft?! Und verkauft es sich nicht deshalb so gut, weil die meisten Medien-Konsumenten diesen Murks gerne in sich reinsaugen?! Übrigens... eben auch in den islamischen Ländern?!
Zbigniew Brezinskis alte Werke oder Huntingtons "Clash of Civilizations" kann ich dir als Standwartwerke dieser Thematik nur ans Herz legen.
Naja - wieso sollte es im Westen nicht auch extremere Meinungen geben... gibt es ja im Islam auch. Und auch dort verkaufen sich Bücher und Meinungen rund um Osama Bin Laden ja glänzend. Prinzipiell halte ich ne Menge Publikationen für Müll... nur muss man in einer freiheitlichen Demokratie wohl damit leben, daß jedermann Müll schreiben und jeder Verlag diesen Müll drucken darf. Es gibt sicher auch ne Menge weniger tendenziöse Veröffentlichungen über dieses Thema.
Die Angst vor dem Islam wird im Tenor der westlichen Massenmedien seit einigen Jahren unverhältnismäßig aufgebauscht! Da hilft nur eines: Sich differenziert informieren.
Sicher wird diese Angst in EINIGEN westlichen Massenmedien aufgebauscht. Aber... ich denke, daß die islamischen Medien sich auch viel zu sehr um die Unterschiede kümmern, als um Gemeinsamkeiten. Dort werden ja auch gerne Menschenmassen gezeigt, die Fahnen verbrennen - wenn auch mit einer völlig anderen Intention.

gruß
Booth
 

erdal5

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seid mir alle nicht böse, aber ihr pauschalisiert OHNE die hintergründe zu kennen. diese anzeige ging nicht von DEN türkischen muslimen aus, sondern von einem EINZELNEN anwalt. die türkische presse hat fast gar nicht über diesen fall berichtet und wenn, dann haben sie sich über diesen "anwalt" lustig gemacht. der bevölkerung ist das völlig schnuppe, außer ein paar fenerbahce fans, die hoffen, das das spiel wiederholt wird.
ihr nehmt einen einzelnen, in der türkei kaum beachteten und verspotteten fall eines kleingeistigen anwalts, der hofft, so in die medien zu kommen und leitet mal wieder den clash of civilizations ein.
winstonsmith wartet nur auf solche einzelnen spinner, um gleich von DEN muslimen zureden. nochmal, in der türkei interessiert das keine sau. ich denke doch, das man diffenzieren sollte.
 

Winston_Smith

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@erdal5
Hast Du mein Posting überhaupt gelesen? Ich habe geschrieben: "...droht vielleicht eine neue Empörungswelle..."

Also "vielleicht". Die Krawalle nach den Comics und der Papstrede fingen doch genau so klein an. Einer hat sich aufgeregt und nach den Freitagsgebeten sind dann auf einmal tausenden auf die Straßen marschiert und haben Flaggen verbrannt.

nochmal, in der türkei interessiert das keine sau.
Ist doch super! Das zeigt, dass die türkische Presse kritisch ist. Fein. Damit haben sich meine Befürchtungen also erledigt.

leitet mal wieder den clash of civilizations ein
Man muß den CoC nicht einleiten, denn es gibt ihn bereits. Irgendwo prallen immer Kulturen aufeinander. Die Frage ist nur, was die verschiedenen Seiten draus machen.

ws
 

vonderOder

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Nach dem sich im letzten Jahr angeblich Spieler und Offizielle des türkischen Fußballvereins Fenerbahce Istanbul durch das Trikot des renommierten italienischen Fußballvereins Inter Mailand an die Rüstungen der Kreuzritter und an blutige Tage der türkischen Vergangenheit erinnert und beleidigt fühlten, und Klage gegen den Verein eingereicht wurde, hat sich nun der deutsche Fußball-Traditionsverein Eintracht Frankfurt entschlossen, das Abstimmungsergebnis einer Internetwahl für die Saison 2008/09 zu annullieren.
Statt dem beim Trikot Voting 2008 hervorgegangenem Sieger, dem Trikot Nr.16, ist nun der zweitplazierte Trikotentwurf, das Trikot Nr.1, als Trikot für die Fußballer von Eintracht Frankfurt, vom „Verein“ gewählt. Die Begründung:
"Nach eingehender Prüfung wurde festgestellt, dass das Siegertrikot mit dem Kreuz leider nicht zu realisieren ist, da es sich bei diesem auf der Vorderseite um ein religiöses Symbol handelt. ..."
.

Einige der Fans des Vereins sind stinksauer und wollen eine neue Wahl, bzw. dieses vom „Verein“ bestimmte Trikot boykottieren, und sich ein eigenes Trikot wählen, dass dann so aussieht.

hier mal zwei Meinungen:
Die dafür bei der Eintracht verantwortlich sind sollten sich mal auf ihren Geisteszustand hin überprüfen lassen, stellen was zur Wahl was dann nicht genommen wird, als wüsste man das nicht vorher (die Begründung ist eh besonders dämlich). Dafür kommt jetzt so ein Scheisslappen mit irgendwelchem Firlefanz drauf, haben sie mal wieder super hingekriegt.
Heute ist es ein Trikot, das nächste mal dürfen Brasilianer und Italiener kein Kreuz mehr schlagen (oder auch nur zum Himmel blicken) wenn sie ein Tor geschossen haben.... und dann: Verbot von Schweinswürstchen und Bier!

es aber auch Voter die den Vorschlag Nr.16, wegen dem Kreuz als Symbol der Kreuzritter, abgelehnt haben.
 

Hans_Maulwurf

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vonderOder schrieb:
... hat sich nun der deutsche Fußball-Traditionsverein Eintracht Frankfurt entschlossen, das Abstimmungsergebnis einer Internetwahl für die Saison 2008/09 zu annullieren...

Ich weis nicht was ironischer ist, statt dem Kreuz eine Welle zu wählen oder zu glauben Frankfurt würde innerhalb der nächsten Zehn Jahre international spielen .
 

vonderOder

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Hans_Maulwurf schrieb:
vonderOder schrieb:
... hat sich nun der deutsche Fußball-Traditionsverein Eintracht Frankfurt entschlossen, das Abstimmungsergebnis einer Internetwahl für die Saison 2008/09 zu annullieren...
Ich weis nicht was ironischer ist, statt dem Kreuz eine Welle zu wählen oder zu glauben Frankfurt würde innerhalb der nächsten Zehn Jahre international spielen .
ich glaube darum geht nicht, es geht dabei wohl darum das sich die Fans von Eintracht Frankfurt verarscht fühlen. er wird hochtrabend eine Internetabstimmung gemacht und angekündigt, dass das Trikot das auf Nummer Eins kommt das Trikot für die nächste Saison wird. dann kommt der Tag der Wahrheit, und der Vorstand entscheidet nach seiner Wahl - mit einer Begründung die man in die Tonne kloppen kann.
 

Winston_Smith

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mit einer Begründung die man in die Tonne kloppen kann.

Wieso in die Tonne kloppen? Die Begründung ist doch erschreckend schlüssig: Man möchte niemanden durch die Abbildung eines Kreuzes beleidigen.

ws
 

vonderOder

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Winston_Smith schrieb:
mit einer Begründung die man in die Tonne kloppen kann.
Wieso in die Tonne kloppen? Die Begründung ist doch erschreckend schlüssig: Man möchte niemanden durch die Abbildung eines Kreuzes beleidigen
die Begründung ist erschreckend - Du sagst es.
deshalb sollte man bestimmt auch in Erwägung ziehen, den Kirchen statt des Kreuzes einen Halbmond auf den Turm zu setzen.
außerdem soll dieses 'Kreuz' auf dem Trikotentwurf ein Schwert darstellen.
 

erdal5

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ich verstehe deine aufregung ja, aber leider wird hier einiges - von der frankfurter seite - hochgepuscht. kein moslem hat sich darüber beschwert und schon bei der inter mailand aktion war es ein einzelner mann, der sich beschwert hat.
inzwischen glauben manche prophylaktisch, das es ärger geben wird, was ich sehr bedenklich finde. übrigens finde ich das verlinkte trikot ziemlich cool.
PS: bin zwar hesse, war aber nie eintracht fan.
 

vonderOder

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erdal5 schrieb:
ich verstehe deine aufregung ja, aber leider wird hier einiges - von der frankfurter seite - hochgepuscht. kein moslem hat sich darüber beschwert und schon bei der inter mailand aktion war es ein einzelner mann, der sich beschwert hat.
inzwischen glauben manche prophylaktisch, das es ärger geben wird, was ich sehr bedenklich finde. übrigens finde ich das verlinkte trikot ziemlich cool.
PS: bin zwar hesse, war aber nie eintracht fan.
ich bin werder Hesse noch Eintracht Fan.
ich habe das nur verlinkt, um zu Zeigen wie weit das verbiegen und einknicken in Deutschland schon geht.
 

Booth

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vonderOder schrieb:
ich habe das nur verlinkt, um zu Zeigen wie weit das verbiegen und einknicken in Deutschland schon geht.
Weiss gar nicht, was Du hast - ist doch ne simple, ökonomische Betrachtung. Eintracht Frankfurt ist ein Wirtschaftsunternehmen - das Produkt heisst Fussball-Shows. Die Kunden sind Zuschauer - die loyale Kundenschar nennt man "Fans". Gerade unter der loyalen Kundengruppe gibt es nicht wenige Personen aus anderen Religionskreisen, als dem Christlichen - insbesondere, weil in Frankfurt (und Umland) eine recht hohe Quote von Bürgern mit afrikanischer, sowie nahöstlicher Abstammung leben.

Wenn man nun ein Produktlogo entwirft, was eindeutig einer bestimmten religiösen Gruppe zugeordnet ist, könnte das Unternehmen Eintracht Frankfurt diverse Kunden irritieren. Da Fussball keinerlei materialistischen Produktwert besitzt, sondern rein ideel an die Emotionen apelliert, kann es da zu Konflikten innerhalb der Kunden kommen, die letztlich bei einigen dazu führen kann, sich dem Produkt Eintracht Frankfurt abzuwenden.

Wer sich als Unternehmer keine Gedanken über seine Kunden macht, sollte eigentlich gleich einpacken.

Und ein Profi-Fussball-Club ist nunmal ein Unternehmen - nichts weiter.

Die von der Vereins-Führung genannte Begründung ist eben nur der halbe Inhalt, die zweite (betriebswirtschaftliche) Hälfte lässt man gerne weg. Es geht dem Unternehmer letztlich um die Kohle und damit um die Erhaltung/Verbreiterung der Kundengruppe - das schreibt er offenbar nicht (oder doch? - hab nicht alles verlinkte gelesen). Wohl auch, weil genug Fussballfans nach wie vor denken, daß das ganze mehr wäre, als ein Wirtschaftszweig und in Deutschland sowieso popelige, betriebswirtschaftliche Betrachtungen ungerne neutral und sachlich betrachtet werden.

Wenn dieselbe oder eine ähnliche Aktion in Chemnitz oder Rostock stattgefunden hätte - dann kann man dies kritisieren, weil deren Kundengruppe wirklich kaum wahrnehmbar muslimischen oder anderen Religionen zuzuordnen sind, die mit christilichen Symbolen evtl Schwierigkeiten hätten. Oder wenn eine dänische Zeitung keine (wenn auch teilweise schlechten) Karikaturen mehr drucken will, obwohl deren Kundengruppe ebenfalls kein Problem mit dem Produkt hat. In solchen Fällen muss man wirklich nach der Motivation des Unternehmers fragen - und die scheint dann einer ökonomisch kaum begründbaren Angst zu folgen - und daher muss man hier den Aspekt der freien Entscheidung ganz sicher anbringen. Aber bei Eintracht Frankfurt sehe ich ein direktes ökonomisches Interesse, was in einer Marktwirtschaft kaum kritisierbar sein dürfte - es sei denn, man mag auch nicht die Marktwirtschaft... aber dann hat die ganze Diskussion ja nix mehr mit dem ursprünglichen Thema zu tun.

Meines Erachtens hat jedenfalls dieser konkrete Vorfall wenig mit "verbiegen und einknicken in Deutschland" zu tun, sondern mit simplem Marketing, bzw genauer mit Markt- und Kundenorientierung. Wird demnächst noch der Bäcker kritisiert, der in einem Viertel mit starker muslimischer Bevölkerung lebt und daher Milchbrötchen im Halbmond-Stil anbietet, weil er sich ja "verbiegt und einknickt"?!

Wäre nett, wenn man mal die Kirche... oder die Moschee... oder den Schrein... oder was auch immer im Dorf lässt ;)

gruß
Booth
 

vonderOder

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Booth schrieb:
Und ein Profi-Fussball-Club ist nunmal ein Unternehmen - nichts weiter.
Wäre nett, wenn man mal die Kirche... oder die Moschee... oder den Schrein... oder was auch immer im Dorf lässt
ich glaube, dass sich kaum einer unserer unserer zugereisten Mitwewohner muslimischen Glaubens, der bei einem Spiel der Frankfurter Eintracht anwesend wäre, sich schokiert oder gedehmütigt gefühlt hätte. s. a. den Beitrag von erdal5.
auch hätte man solche "Bedenken" auch schon bei der Auswahl der Trikot-Vorschläge haben und äußern können. für mich ist die Begründung Quatsch.
aber Du hast Deine Meinung und ich habe die meinige.
 

Booth

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vonderOder schrieb:
ich glaube, dass sich kaum einer unserer unserer zugereisten Mitwewohner muslimischen Glaubens, der bei einem Spiel der Frankfurter Eintracht anwesend wäre, sich schokiert oder gedehmütigt gefühlt hätte. s. a. den Beitrag von erdal5.
Ist ja weniger die Frage, was Du glaubst, sondern was die Vereinsführung von Eintracht glaubt.
auch hätte man solche "Bedenken" auch schon bei der Auswahl der Trikot-Vorschläge haben und äußern können.
Korrekt - aber auch hier könnte man Gründe finden, wieso dies nicht getan wurde.
für mich ist die Begründung Quatsch.
Das ist Dein gutes Recht, dies zu glauben. Frag einfach die Vereinsführung. Prinzipiell halte ich es aber für Quatsch, mögliche Marktbetrachtungen als Quatsch zu bezeichnen, wenn man über unternehmerische Entscheidungen spricht ;)
aber Du hast Deine Meinung und ich habe die meinige.
Yup - und die Vereinsführung von Eintracht darf ihre haben. Deine Kritik ("einknicken" vor... ja was eigentlich?) klingt aus meiner Sicht jedenfalls weiter hergeholt, als die Theorie einer ökonomischen/unternehmerischen Motivation.

Aber vielleicht halte ich die Vereinsfrühung der Eintracht für schlauer, als sie ist :)

gruß
Booth
 

Winston_Smith

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@booth

Das man bei der Eintracht auch an die Kohle denkt, ist unbestritten. Nur in desem Fall stellt sich die Sache ein wenig anders dar.

Nach der Abstimmung ist jemandem aufgefallen, dass die beiden Balken von einigen auch als Kreuz gesehen werden können. Und um niemanden zu beleidigen, hat man das Kreuz halt aus der Wertung genommen.

Erschreckend ist, dass sich noch niemand über ein vermeintliches Kreuz beschwert hat. (Zumindest was wir offiziell wissen.)

Man hat also ohne Grund das Design verworfen. Einfach nur aus falscher Angst/Rücksicht.

BTW: Es ist schon interessant, dass Bielefeld ebenfalls zwei Balken auf der Brust hat und bisher noch kein Moslem beleidigt wurde. Und die englische Nationalmannschaft spielt sogar mit einem roten Kreuz auf weißem Untergrund.
 

Booth

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Winston_Smith schrieb:
Nach der Abstimmung ist jemandem aufgefallen, dass die beiden Balken von einigen auch als Kreuz gesehen werden können. Und um niemanden zu beleidigen, hat man das Kreuz halt aus der Wertung genommen.
Wenn man erst im Nachhinein eine Markt-Betrachtung vornimmt, kann man auch erst im Nachinein einen Produktvorschlag rausnehmen. Es geht hier nicht um die Beleidigung von "niemanden" - es interessiert keine Sau, ob irgendwelche Leute in China, Mexiko oder Palästina sich beleidigt fühlen. Aber wenn sich irgendwelche Eintracht "Fans" (also Kunden) beleidigt fühlen könnten, dann ist das nunmal eine sinnvolle Reaktion.
Erschreckend ist, dass sich noch niemand über ein vermeintliches Kreuz beschwert hat. (Zumindest was wir offiziell wissen.)
Finde ich nicht. Erschreckend ist nur, daß hier jeder zu denken scheint, daß die Eintracht ein Folklore-Verein ist, dem die zahlenden Kunden völlig wurscht sind.
Man hat also ohne Grund das Design verworfen. Einfach nur aus falscher Angst/Rücksicht.
Die Angst vor Umsatzeinbußen finde ich für einen Untenehmensführer alles andere als falsch. Keine Ahnung, ob Du jemals in Frankfurt gewesen bist - ich wohne hier. Und es gibt massig Eintracht-Fans mit Migrationshintergrund. Klar... nun könnte die Vereinsführung es drauf ankommen lassen, oder ne Umfrage starten... oder einfach son vollkommen unichtiges Logo umändern. Ich selber würde wohl den letzten Weg beschreiten. Billig und einfach. Wo ist das Problem?
Es ist schon interessant, dass Bielefeld ebenfalls zwei Balken auf der Brust hat und bisher noch kein Moslem beleidigt wurde
Keine Ahnung, wie hoch der Anteil der Kunden von Bielefeld mit Migrationshintergrund ist. Und keine Ahnung, wie die Führung von Bielefeld tickt. Und ich persönlich finde, daß jeder Unternehmer in einer relativ freien Marktwirtschaft das Recht haben muss, sich auf seine (vermuteten) Kunden so einzustellen, wie er es für richtig hält.
Und die englische Nationalmannschaft spielt sogar mit einem roten Kreuz auf weißem Untergrund.
Nicht alles was hinkt, ist ein Beispiel :)

Wie schon einige mal angedeutet - ich persönlich kenne nicht die wirklichen Gründe für die Entscheidung der Vereinsführung der Eintracht. Aber aus Sicht eines Unternehmers finde ich es absolut lauter und integer, sich so zu verhalten, daß man seiner Zielgruppe ein möglichst "mundgerechtes" Produkt inkl Produktlogo anbietet.

Ich selber habe kein Unternehmen, aber wenn ich von einem Produkt irgendwelche Symbole entfernen würde, weil ich mir davon einen wirtschaftlichen Vorteil verspreche, und irgendwelchen Leute wollten dies als "einknicken vor dem Islam" verstehen würde ich schlicht sagen: "Falsch - ich knicke nicht vor "dem Islam" ein, sondern vor meinen Kunden... - wovor soll man als Unternehmer einknicken, wenn nicht vor seinen Kunden"?!

Und da ich mich nun eigentlich zum zweiten male nur wiederholt habe, versuche ich eine weitere Reaktion gut sein zu lassen. Ich halte meine Begründung für durchaus sinnvoll und nachvollziehbar - ob sie zutrifft, weiss hier offenbar niemand. Ich finde die Kritik, die genannt wird, auch durchaus nachvollziehbar - aber in der Stärke doch vollkommen übertrieben, zumal... wenn wirklich unternehmerische Gründe eine Rolle spielen. Naja... letztlich... egal :)

gruß
Booth
 

Winston_Smith

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@booth

So weit sind wir mit unserer Meinung doch gar nicht auseinander.

Natürlich geht es auch ums liebe Geld. Und wenn die Eintracht ihre Produkte "weichspült", ist es deren gutes Recht.

Es geht aber auch darum, dass man ohne Not ein vermeintlich religiöses Symbol (Man kann in dem Kreuz ja auch zwei Balken sehen.) ablehnt.
Niemand hat sich über das neue Trikot beschwert. Es gab keinen Protest oder ähnliches.

Aber einfach, weil die zwei Balken vielleicht jemanden beleidigen könnten oder es zu Problemen kommen könnte wurde es abgelehnt.

Diese falsche Rücksicht (oder auch Angst vor Problemen) schadet der Glaubwürdigkeit des Vereins.

ws
 

Booth

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Winston_Smith schrieb:
Aber einfach, weil die zwei Balken vielleicht jemanden beleidigen könnten oder es zu Problemen kommen könnte wurde es abgelehnt.
Da kann man nur eines sagen: Willkommen im Bereich des Marketing.
Diese falsche Rücksicht (oder auch Angst vor Problemen) schadet der Glaubwürdigkeit des Vereins
Sorry... aber... LOL - "Glaubwürdigkeit des Unternehmens"... wenn ich so einen Quatsch lese... als ob man irgendeinem Unternehmen irgendetwas glauben könnte, ausser das es bemüht ist, Profit zu erwirtschaften, und nicht (zu sehr) mit den Gesetzen anzuecken... aber... vielleicht sehe ich den Profi-Sport ja auch zu nüchtern, und sollte mehr diesen quasi-religiösen Bestandteil akzeptieren... wobei... ach ne... lieber doch nicht ;)

edit: Aber Du hast sicher recht - unsere Meinungen sind nicht so weit auseinander... nur... ich sehe keinen Grund für eine überzogene Kritik und die angesprochene "Rücksicht" ist für mich selbstverständlich. Es geht um Profit. Und Kundengruppen sind haufenweise emotional und irrational - auf die müssen Unternehmer nunmal Rücksicht nehmen, wenn Sie ihr Produkt verkaufen wollen. Problematisch wirds nur, wenn ein Unternehmer beginnt, RÜcksicht auf Gruppen zu nehmen, die gar nicht zu seinen Kunden zählen.

gruß
Booth
 

jones

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aber die potentiellen kunden sprich die fans hatten doch eindeutig votiert, und wer außer den fans, die über das trikot abstimmen konnten kauft denn wohl ein trikot der eintracht.
die begründung dem 2.platzierten vorschlag den vorzug zu geben war ja schließlich mailand und das es trubel um das trikot von inter gegeben habe.

davon abgesehen könnte man das design (mit fraport als sponsor) auch als flugzeug sehen.

es war aber wohl eher so, daß sich einige fans schon als "kreuzritter" und auf dem "kreuzzug" zur tabellenspitze sahen und es der vereinsführung aufgrund der kommentare zum trikot mulmig wurde.

siehe auch hier:

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Winston_Smith

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Sorry... aber... LOL - "Glaubwürdigkeit des Unternehmens"... wenn ich so einen Quatsch lese... als ob man irgendeinem Unternehmen irgendetwas glauben könnte, ausser das es bemüht ist, Profit zu erwirtschaften, und nicht (zu sehr) mit den Gesetzen anzuecken

Entschuldigung. Aber es gibt für ein Unternehmen nur wenig was wichtiger ist als die eigene "Glaubwürdigkeit".

Warum spenden Leute Geld an Greenpeace? Weil sie glauben, dass Greenpeace etwas gutes bewirkt.

Oder andersrum. Siemens behauptet: "Wir gehören zur Familie." Wenn jetzt aber 1000de Mitarbeiter entlassen werden, glaubt das doch keine Mensch mehr.

Da kann man nur eines sagen: Willkommen im Bereich des Marketing.

Danke für die Lehrstunde... :|

ws
 
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