Barack Obama - Hoffnung für die USA und Europa?

somebody

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Heute Abend spricht Barack Obama, der (zwar noch nicht offizielle) US-Präsidentschaftskandidat der Demokraten, in Berlin vor der Siegessäule.

Mich würde interessieren was die Userschaft davon hält, seht ihr der Rede positiv entgegen? Haltet Ihr es für sinnvoll den Wahlkampf mehr oder weniger nach Europa zu holen?
Haltet Ihr Obama für einen guten Präsidentschaftskandidaten?
Denkt ihr das sich nach einem positiven Wahlausgang für die Demokraten weltpolitisch etwas ändert?
 

Winston_Smith

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"Hoffnung für die USA und Europa" - Wenn ich mir unsere heimische Presse so ansehe, könnte man denken, dass Barack Hussein Obama übers Wasser laufen und Kranke heilen kann.

Was für ein unglaublicher Wirbel mit Live-Ticker und allem PiPaPo...

Wenn man dagegen bedenkt, dass der Herr über NULL außenpolitische Erfahrung verfügt (Im Gegensatz zu McCain. Der z.B. Stammgast auf der Münchener Sicherheitskonferenz ist.), frage ich mich schon, ob wir hier den richtigen bejubeln.
:read:


ws
 

Laokoon

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Ich zitiere mal das Ende eines Kommentars in der Sueddeutschen von gestern, die ich hier zufaellig erhaschen konnte.

"Seine Biographie, die individueller kaum sein koennte, wird zu einer grossen Erzaehlung, unter deren Dach viele Platz finden, ohne auf eine allzu einengende Identitaet festgelegt zu werden. Er ist eine universelle Ikone. Und das, nachdem der Universalismus in den letzten Jahren sehr abgewirtschaftet hatte. Nun tritt der ganze Glanz und Erloesungsschimmer des Universalismus noch einmal neu in Erscheinung. Auch in Berlin."
"...grosse Erzaehlung..." aeh reden wir hier noch ueber einen Menschen aus Fleisch und Blut, oder ist ein neuer Sol Invictus aus dem Orcus der Zeitgeister gestiegen?

Da stimme ich Dir zu, Winston... Jesus, Mohammed und Jim Morrison waren gestern - der neue Messias scheint wohl Obama zu heissen. :plemplem:
Was fuer ein Hype...
 

Simple Man

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Ich frage mich ja immer, inwieweit solche Hypes durch die entsprechende Person/deren Team selber befeuert werden und wieviel davon verselbstständigt ist. Im Endeffekt kann Obama im Laufe der Zeit nur verlieren - wenn er den Wahlkampf nicht gewinnt sowieso und wenn er Präsident wird spätestens dann, wenn er die an ihn gestellten Erwartungen, die imo immer utopischer werden, nicht erfüllt.

Dennoch wäre er mir lieber als McCain ... :egal:
 

Dominus

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Winston_Smith schrieb:
"Hoffnung für die USA und Europa" - Wenn ich mir unsere heimische Presse so ansehe, könnte man denken, dass Barack Hussein Obama übers Wasser laufen und Kranke heilen kann.

Was für ein unglaublicher Wirbel mit Live-Ticker und allem PiPaPo...

Wenn man dagegen bedenkt, dass der Herr über NULL außenpolitische Erfahrung verfügt (Im Gegensatz zu McCain. Der z.B. Stammgast auf der Münchener Sicherheitskonferenz ist.), frage ich mich schon, ob wir hier den richtigen bejubeln.
:read:


ws

Könnte glatt aus der Feder eines Rebulikaners stammen.

Wundert mich das du "Hussein" nicht auch noch hervorhebst, dass auch ja niemand übersieht

Auch wenn er Null Erfahrung hat, ist diese immer noch besser als die eines Bush oder McCain.

Was gibts ausser der außenpolitischen Unerfahrenheit auszusetzten.
Das ist es, was dich zweifeln lässt? Lächerlich :k_schuettel:
 

Mr. Anderson

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Naja, ich fand, es war ja doch eher eine klassische, allgemeine Rede eines Politikers und weniger eine individuelle idealistische Rede, und auch nicht gerade eine Wahlkampfrede. Was er da ausgedrückt hat, dürfte überwiegend allgemeiner Konsens sein. Kritisch ausgedrückt hat er sich kaum, außer natürlich an der Stelle, wo er etwa sagte "in the last few years, what we did in the world was not always to our best intentions" oder so ähnlich.
 

erdal5

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da muss ich winston mal teilweise zustimmen, auch mir ist dieser obama-hype völlig ominös. vor allem ist es mir ein rätsel, warum der springer-verlag in obama dem neuen messias sieht.
ich kenne das wahlprogramm von obama nicht, deshalb sollte ich eigentlich nichts dazu sagen, doch die amis sagen wohl, das der gute hussein zwar immer von "change" spricht, aber keinerlei konkreten pläne dafür habe.
ich denke, die amis wollen sich einen neuen kennedy erzwingen, koste es, was es wolle. da würden sie sogar eine schwarzen akzeptieren, aber wohl auch nur, weil er ein sog. "magic negroe" ist (so nennen die das glaube ich).
zu mccain: ebenfalls unbegreiflich für mich, warum der ein HELD sein soll, letzlich war er doch so "doof" und hat sich vom feind gefangen nehmen lassen. ob es einen zum helden macht, wenn man gefoltert wird, ich weiß nicht...
naja, das winston mccain'ler ist, war auch klar.
wäre ich ami, hätte ich keinen davon gewählt.
 
G

Guest

Guest
Wozu braucht Obama außenpolitische Erfahrung?

Sein Berater und die graue Eminenz im Hintergrund, Zbigniew Brzezinski, hat bereits alles in der Hand. Obama muss nur ausführen, nicht selbst denken.

Genau wie bei Bush Jr. - seine Spin Doctors Wolfowitz, Cheney oder Rumsfeld habens gerichtet, er hat seine Fresse in die Kamera gehalten.

paul20dd schrieb:
ist euch eigentlich aufgefallen das heute zur gleichen Zeit [edit] H. Kissinger in der amerikanischen Botschaft George H. W. Bush den Kissinger Preis verliehen hat ?

Man kennt sich eben: http://i8t.de/j2dlo08u

Z
 

Malakim

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Mich wundert das alle so aus dem Häuschen sind. Obama ist ein Prediger. In Chicago steht er öfter in so einer Massenkirche vor einigen hundert verwirrten Christen ... da bin ich ja irgendwie voreingenommen muß ich gestehen.
 

agentP

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zu mccain: ebenfalls unbegreiflich für mich, warum der ein HELD sein soll, letzlich war er doch so "doof" und hat sich vom feind gefangen nehmen lassen. ob es einen zum helden macht, wenn man gefoltert wird, ich weiß nicht...

Das kommt unter anderem da her, weil der Vietcong ihn vorzeitig freilassen und das politisch ausschlachten wollte. McCainhat das wohl aus diesem Grund verweigert und damit noch ein paar Jahre mehr im Folterkeller verbracht.
Und was heisst doof? Welche Optionen hat den ein Pilot so, der über feindlichem Gebiet abgeschossen wird?

Ich verstand schon den Hype um die Vorwahlen nicht. Das wurde ja hier in den Medien ausgeschlachtet wie ein Sportereignis, inklusive Erklärung der exotischen Regeln.

Mir ist das eigentlich recht egal, wer von den beiden drankommt, aber ich glaube nicht dass aussenpolitische Erfahrung allein so ein tolles Argument ist.
Was nützt den aussenpolitische Erfahrung, wenn zuhause gerade die Wirtschaft den Bach runter geht, die Leute reihenweise ihre Altersversorgung verlieren und der aussenpoltische ach so erfahrene Präsidentschaftskandidat selber zugibt, dass er von diesen Dingen keine Ahnung hat und sein Wirtschaftsberater noch einen drauflegt und meint, die leute sollten das Jammern lassen. Allein aus diesem naiven Auftreten zu dieser Zeit, könnte man schon fast ableiten, dass der Mann irgendwie keine Ahnung hat, was seine Landsleute gerade so umtreibt.
Ich denke wenn nicht Obama noch einen dicken Lapsus liefert oder eine neue aussenpolitische Krise von den innenpolitischen Problemen ablenkt, dann wird es sehr schwer für McCain, weil er thematisch von vorne herein auf´s falsche Pferd gesetzt hat.
 

Winston_Smith

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@dominus
Könnte glatt aus der Feder eines Rebulikaners stammen.

Nicht wirklich. In den USA wäre ich mit meinen politischen Ansichten fast schon ein liberaler.

Wundert mich das du "Hussein" nicht auch noch hervorhebst, dass auch ja niemand übersieht

Wieso sollte es jemand übersehen? Uns ist allen bekannt, dass der Mann "Hussein" heißt. Es ist also keine Überraschung. Und sein vollständiger Name ist eben Barack Hussein Obama. Stört DICH der Name Hussein? Mich nicht.

Auch wenn er Null Erfahrung hat, ist diese immer noch besser als die eines Bush oder McCain.

Der gute Herr Obama fährt so ziemlich die gleiche Schiene wie die beiden anderen Herren. Mehr noch: Er wird als Präsident wohl mehr Einsatz von uns deutschen verlangen.

Was gibts ausser der außenpolitischen Unerfahrenheit auszusetzten.
Das ist es, was dich zweifeln lässt? Lächerlich

Ich bin da ganz ehrlich. Mich, als Europäer, interessieren weder die Vision für ein US-Gesundheitssystem, den Küstenschutz oder die Todesstrafe. Weil mich das nicht betrifft. Die Außenpolitik und das Verhältnis zu Europa wird mich schon betreffen.


Zbigniew Brzezinski

Ist einer der begnadetsten Berater.


ws
 

Simple Man

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Das interessante ist imo ja - auch um meinen Gedanken von oben weiter zu spinnen - dass egal was passiert, das Bild das viele Europäer scheinbar von Amerika haben, sich nicht so großartig ändern wird.

Gewinnt McCain, dann war der Amerikaner so doof, nicht Obama gewählt zu haben, sondern eine ältere Version von Bush. Und das hat man dann ja schon immer geahnt.

Gewinnt Obama und kann die an ihn gesteckten Erwartungen nicht erfüllen, dann wird man allenthalben enttäuscht sein und zur Erkenntnis gelangen, dass das Problem scheinbar eher bei der amerikanischen Gesellschaft liegt, als am Präsidenten. Und das hat man dann ja schon immer geahnt.

Und die VT'ler habens am allerschönsten. Egal wer gewinnen wird, er hat dem armen Ron Paul die Präsidentschaft geklaut ( :geifer: ) und wird eh nur vom militärisch-industriellen Komplex gesteuert. Somit ist es eh wurscht, wer gewinnt, das sind eh alles Puppets der Elite. Und das hat man dann ja schon immer geahnt.
 

Mr. Anderson

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Dann würde ich ganz einfach mal hoffen, dass Obama gewinnt und dass er zumindest einige Erwartungen erfüllt.
 

Simple Man

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Kann er sie denn erfüllen? Ich meine, mal ganz realistisch gesehen ... :gruebel:
 

Simple Man

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Gut, Guantanamo, klar ... aber Truppenabzug? Aus dem Irak und Afghanistan? Wie schnell soll das passieren? Ist imo nicht unbedingt realistisch, dass das schnell passiert ... und was wird geschehen, wenn er stärkere Unterstützung durch die europäischen Verbündeten fordert?
 

Mr. Anderson

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Soweit ich weiß, hat er für den Irak einen Abzugsplan für 14 Monate; was Afghanistan angeht: k. A.

Die Formulierung "stärkere Unterstützung durch die europäischen Verbündeten fordern" finde ich ziemlich schwammig und nichtssagend. Wo kommt die denn her?
Aber mal grundsätzlich: wenn er z. B. die Merkel zu irgendetwas "auffordert" wäre das schon ein ziemlich ungewöhnlicher und diplomatisch fragwürdiger Schritt. Normalerweise sollte man sogar mit "Bitten" sparsam umgehen.
 

Simple Man

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16 Monate, aber selbst das ist noch nicht sicher, da er sich vorher mit den Kommandeuren vor Ort unterhalten will. Ich meine, er hat seine Position bzgl. des Iraks ja schon mal geändert. (Was ja an sich nichts schlimmes ist, wenn man nach Rücksprache mit besser informierten Personen seine Position neu ausrichtet.) Zudem ist die Mehrheit der Amerikaner wohl eher für den Plan McCains, also den Abzug wenn nötig bis 2013 aufzuschieben ... könnte mir vorstellen, dass viele Amerikaner raus wollen aus dem Irak, verlieren wollen sie diesen Krieg aber auch nicht ...

In Afghanistan will er die Truppen aufstocken, auch auf Pakistan soll verstärkt ein Auge geworfen werden ...

Nun ja, und ob er nun um Unterstützung bittet oder sie fordert ... imo wäre das für viele, die ihn jetzt bejubeln gleichermaßen ernüchternd ... :egal:
 

Sentinel

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Wie auch immer, es wird sich die Politik des Council On Foreign Relations und des AIPAC durchsetzen, da kann sich die Deutsche Presselandschaft, allen voran die Springerpresse ja nur vor lauter Begeisterung überschlagen.

Truppenabzüge im Irak und Afghanistan sind undenkbar, die Besatzungen spielen eine wichtige langfristige geostrategische Rolle und sind nur der Beginn der Durchsetzung vermeintlich US- amerikanischer Interessen in der Region.
Die Rede von Truppenabzügen ist nichts als leere Propaganda, das wissen sowohl McCain als auch Obama und vor allem die grauen Eminenzen Kissinger und Brzezinski, deren Kreise schon dafür sorgen werden, daß man Gründe haben wird, um dort zu bleiben.
Um das zu erkennen muss man kein "VTler" sein. Der militärische- industrielle Komplex hat im US- amerikanischen Pluralismus die Hosen an und ist der Motor der US- Wirtschaft, bzw. des sogenannten Wirtschaftswachstums inklusive der grandios systemimmanenten Umverteilung nach oben, welche den Status Quo weiter fixiert.

Obama selbst kann gar nichts erfüllen, ebensowenig McCain und ebensowenig Bush. CHANGE- wers glaubt. Wie schon geschrieben ist das nur eine symbolisch emotionale Aufladung für eine Scheinpartizipation des Pöbels, sowohl in den USA als auch in Deutschland pompös inszeniert, besonders durch eine Kooperation der corporate media mit der "deutschen" Bundesregierung. Da muss schon ein Schilderverbot durchgesetzt werden, da mit ja keine antidemokratischen Störenfriede den scheinheiligen Gutmenschentotalitarismus trüben können.

Es ist beängstigend, wie weit sich die Konstruktion eines öffentlichen politischen Bewußtseins bereits von der Realität entfernen kann.
 

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