Armut in Deutschland

dkR

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Völlig erstaunt hat die Politik neulich die altbekannte Tatsache festgestellt, dass Armut in Deutschland zunimmt. Bzw.die Schere zwischen arm und "reich" aufgeht.

Huch, wie überaschend. Wie peinlich. Und wer ist Schuld? Die Sozis!
So weit so schlimm. 13% der Deutschen leben unter der Armutsgrenze (781€/monat)(mich eingeschlossen), weitere 13% werden nur durch Transferleistungen davor bewahrt, stand der Dinge nach 10 Jahren SPD an der Macht. Über 1/4 der Menschen sind vom Staat abhänig. Ausgesprochen sozial, die Sache.
Quelle
Quelle II

Jetzt kommen die Sozis an, statt die Armen reicher zu machen, macht man einfach die Reichen ärmer! :jubel: Und schmeißt allen einen Schulabschluß hinterher :jubel: :jubel: Alle Probleme gelöst.
 

Lt.Stoned

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hm.
die grundproblematik besteht natürlich, garkeine frage.
trotzdem frage ich mich immer, wie kommen die leute auf genau diese 781€?
demnach bin ich auch arm, und diverse andere leute die ich kenne.
ich verstehe diese definition von arm aber nicht ganz.
das ding ist doch,dass es im prinzip niemanden gibt in deutschland der wirklich arm sein müsste. klar, es gibt viele leute denen es wirklich schlecht geht, dies nich auf die reihe kriegen ihre stütze abzuholen, oder leute wo das amt irgendwie unfair vorgeht, alkis, junkies, uswusf.
fakt ist aber, es ist durchaus möglich unterhalb dieser grenze zu leben und ein menschenwürdiges leben zu führen.
klar, man wird keine wohnung für 300 euro in hamburg blankenese finden, man kann keine großen sprünge machen, und urlaub fällt auch erstmal flach.
meiner meinung nach müssten sich viele (auch wieder leute die ich kenne) die sich beschweren und den lieben langen tag auf vadder staat schimpfen (was häufig sicherlich berechtigt is) einfach mal am riemen reißen, und halt mal ne packung kippen und n sixpack bier weniger am tag konsumieren.
natürlich sieht die sache bei leuten, die wirklich nich mehr können, pflege benötigen o.ä. etwas anders aus, aber der durchschnittliche gesunde mensch, bei dem es hoffnung gibt dass er irgendann (wieder) der arbeitswelt beitritt, kann ohne probleme eine zeitlang oder auch etwas länger unter der sog. armutsgrenze leben.
klar, ich hätte auch gern mehr geld.
aber schlecht? geht es mir als "armen" menschen nun wirklich nicht.
ich glaub das ging etwas an der beabsichtigten richtung die dkr einschlagen wollte ab, aber das waren grad meine gedanken zur armut :)
 

Shishachilla

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Sind "Arme" nicht dadurch definiert, dass sie auf staatliche Unterstützung angewiesen sind?
Also Menschen, die ohne staatliche Hilfe auf der Straße sitzen würden?
 

Ein_Liberaler

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Nein. Arm ist, wer weniger als 60% des Durchschnittseinkommens bezieht. Das ist willkürlich so festgelegt.
 

Shishachilla

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Unser lokaler Radiosender hat das anders zitiert, aber kann gut sein, dass die da was verdreht haben. Die bringen grad ab und an NEWS unter der Überschrift "Armut in Deutschland" oder so ähnlich. Und reden immer davon, dass ständig mehr Menschen auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Ist nur die Frage, ob da auch Menschen dazu gehören, die einfach alle staatlichen Mittel und Subventionen nützen, es aber nicht müßten. :egal:
 

dkR

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Ein_Liberaler schrieb:
Nein. Arm ist, wer weniger als 60% des Durchschnittseinkommens bezieht. Das ist willkürlich so festgelegt.
Dann kann es dem Rest der Bevölkerung ja nicht so schlecht gehen, wenn 780€ 60% des Durchschnittes sind. Und erzählt mir jetzt nicht, dass ein paar "die Reichen" die Statistik von 80mio Menschen rausreißen.
 

Shishachilla

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Also ich finde auch, selbst mit 780€ sollte man ganz gut hinkommen. Irgendwo muss man natürlich Abstriche machen, was Wohnort und Anzahl der jährlichen Urlaub angeht.
 

Ein_Liberaler

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Anzahl der Urlaube? Du bist gut. Rechne Dir mal aus, wieviel da am Monatsende übrigbleibt, nach Miete und Versicherung.
 

dkR

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Wenn du davon ne Familie ernähren willst, ist das schon etwas wenig.
 

Glaurung

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Und erzählt mir jetzt nicht, dass ein paar "die Reichen" die Statistik von 80mio Menschen rausreißen.

aber es ist doch nunmal so
...dagegen besitzen die oberen 20 Prozent der Haushalte 61 Prozent, die obersten zehn Prozent allein fast 41 Prozent des Gesamtvermögens...
http://www.tagesspiegel.de/politik/div/;art771,1933408 und das ist aus dem Jahre 1999, was aktuelleres hab ich bisher nicht gefunden,
d.h. es dürfte mittlerweile noch um einiges mehr sein.
klar geht es hier um das gesamtvermögen und nicht um die netto löhne aber die tendenz ist erkennbar
 

Shishachilla

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Ich dachte mir das jetzt eher pro Kopf, Einpersonen-Haushalt.
Und ohne große Ansprüche sollte ne Woche Türkei allinclusive im Jahr schon drin sein. ^^
Oder übersehe ich irgendwo die großen versteckten Kosten? ^^
 

Ein_Liberaler

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Auch als Single kannst Du da Urlaub vergessen.

Allerdings konnten das früher viele, ohne als arm zu gelten. Die KdF-Reisen unter den Nazis waren für ganze Volksschichten die ersten Urlaubsreisen überhaupt, normale Leute fuhren höchstens zum Onkel auf den Bauernhof.

Tja, mein Vater hat noch möbliert gewohnt, und meine Mutter hatte Lehrerinnen, die in einer WG lebten.

Die Ansprüche sind gewachsen, schneller als die wirtschaftliche Leistungsfähigkei
 

Ein_Liberaler

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Du hast keine Wohnung, oder, Shish?

Edit: Dafür fehlen mir alle Erfahrungen, was eine Woche Pauschalurlaub in der Türkei kosten könnte.
 

Shishachilla

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Nuja, ich hab gerechnet, jeden Monat nen Fuffi zurücklegen, dann hast im Jahr 600 für Urlaub, da sollte schon was zu finden sein. War mal für 530 ne Woche in Tunesien. :egal:
Nein, hab keine eigene Wohnung, wieso?
 

Giacomo_S

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Ein_Liberaler schrieb:
Tja, mein Vater hat noch möbliert gewohnt, und meine Mutter hatte Lehrerinnen, die in einer WG lebten.

Die Ansprüche sind gewachsen, schneller als die wirtschaftliche Leistungsfähigkei

Und im Frühkapitalismus haben ganze Familien in einem Zimmer gehaust in verrußten schiefen Häusern mit zerbrochenen Fensterscheiben. Das Klo haben sie sich dann mit 200 Leuten geteilt.

Warum muten wir den Leuten nicht gleich das wieder zu, im 19. Jh. ging das ja auch.
 

Ein_Liberaler

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Wieviel Quadratmeter würdest Du denn wollen, Shish? Wir nehmen fünf Euro kalt, Nebenkosten hab ich nicht im Kopf. Pflichtversicherungen und Steuern scheinen allerdings schon rausgerechnet zu sein, das war mir nicht klar. Dann langt es vielleicht doch für einen Urlaub.

Giacomo, ich ahne, was Du sagen willst. Vielleicht sollten wir uns trotzdem nicht auf Andeutungen beschränken.
 

Glaurung

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da das thema ja armut in deutschland generell ist finde ich es wichtig auch den aspekt "arm trotz arbeit" anzusprechen. klar haben menschen die von staatlicher unterstützung leben nicht die möglichkeit in saus und braus zu leben und das ist irgendwie ja auch gut so (klingt schrecklich ich weiß)
aber was ist mit den menschen die zwischen 40 und 50 stunden die woche arbeiten gehen und trotzdem nicht genug haben um sich urlaub oder ein auto leisten zu können..
das finde ich noch schlimmer
 

Ein_Liberaler

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Inwiefern sind die schlimmer dran als diejenigen, die trotz aller Mühen keine Arbeit finden, aus welchen Gründen auch immer?
 

Glaurung

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ist ja wohl was anderes ob du die ganze woche über für dein geld irgendeinen beschissenen job machen musst oder fast genau den gleichen betrag von vater staat "einfach so" bekommst
 

Ein_Liberaler

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Ich denke, das kommt auf den Menschen an. Der eine ist mit einer sinnvollen Beschäftigung glücklich und könnte es nicht ertragen, auf der faulen Haut zu liegen, der andere kann mit viel freier Zeit auch viel anfangen. Von beiden Gruppen hört man immer wieder.
 
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