Armenien-Resolution

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Der Bundestag hat beschlossen, die Massenvertreibungen und Massaker an den Armeniern als Völkermord zu bezeichnen, so wie sie es nach dem Maßstab der Genozid-Konvention der Vereinten Nationen tatsächlich waren.
Ein absolut richtiger und wichtiger Beschluss, auch wenn es unserer Regierung ungelegen kommt, und auch, wenn die Regierung der Türkei deswegen mit der Verschlechterung der beiderseitigen Beziehungen droht.

Bundestag: Die Armenien-Resolution im Wortlaut
 

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Im Vorfeld war heftig darüber gestritten worden, ob die Massaker, wie unter Historikern unumstritten, als Völkermord bezeichnet werden sollten. Oder ob es, aus diplomatischer Rücksicht auf die Türkei im Sinne des Versöhnungsprozesses ratsamer wäre, auf den Begriff zu verzichten. Lammert sagte dazu: „Geschichte erzwingt jenseits der historischen Fakten eine Deutung, sie ist damit zwangsläufig politisch. Diesen Streit mag man beklagen, aber er ist unvermeidlich – und er gehört auch ins Parlament.“

„Wir Deutsche haben niemanden über den Umgang mit seiner Vergangenheit zu belehren. Aber wir können durch unsere eigenen Erfahrungen andere ermutigen, sich ihrer Geschichte zu stellen, auch wenn das schmerzt. Das selbstkritische Bekenntnis zur Wahrheit ist Voraussetzung für Versöhnung.“ {Norbert Lammert}

Aus Das Parlament: »Das war ein Völkermord«
 

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Kritik an der Armenien-Resolution gab es vielfach. Dann müssten die Taten der deutschen Truppen in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika ebenfalls Völkermord genannt werden. Ein Fingerzeig kam übrigens auch vom türkischen Präsidenten.
Das könnte auch bald Realität werden: vielleicht steht bald eine Herero-Resolution an. An der Aufarbeitung arbeitet die BRD mit Namibia zusammen.
Lammert für Bekenntnis zu Völkermord an Herero
Der Bundestagspräsident findet es peinlich, dass es dazu keine klare Erklärung gibt.

"Der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts wurde durch die Deutschen im heutigen Namibia an den Herero und Nama begangen", erklärte Özdemir in einer ersten Reaktion: "Es ist höchste Zeit, dass sich die Bundesrepublik ihrer historischen Verantwortung stellt und das Verbrechen beim Namen nennt. Deswegen freue ich mich über die klare Haltung des Bundestagspräsidenten."
 

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