Anschlag auf Schule. Oder doch ein Amoklauf?

DrJones

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An einer Ludwigshafener Schule wurde gestern
ein 23jähriger festgenommen nachdem er mit einem
Messer einen ehemaligen Lehrer niedergestochen hat.

Bewaffnet war der junge Mann mit einem Messer sowie
eine Schreckschusspistole. Ein bengalisches Feuer hatte
er anscheinend auch noch dabei.

Angriff in Ludwigshafener Schule

Eine Tragödie, wie immer. Ich finds auch völlig unverständlich
sich an einen ehemaligen Lehrer, den man selbst vor Jahren
im Unterricht hatte, zu rächen...
Naja zumindest hatte der Täter dutzende Schreckschusswaffen...
da bin ich ja mal gespannt was da wieder für ne Mediendiskussion
losgetreten wird.
 
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Das war weder ein "Anschlag auf die Schule" (wenn ich jemand in der U-Bahn ersteche ist das ja auch kein Anschlag auf die U-Bahn) noch ein Amoklauf sondern ein gezielter Mord.

Er ist da rein mit dem Vorsatz den Lehrer abzustechen, der ihm schlechte Noten gegeben hatte.

Der Typ wurde schon mal von der Polizei von einem - von ihm in Netz angekündigten - Selbstmord abgehalten.

Würde mich nicht wundern, wenn er unter Antidepressiva stand.
Da sollte man mal genauer hinsehen.

Ich stell schon mal die Säue auf, die gleich durchs Dorf getrieben werden:

1. Killerspielverbot
2. Schärferes Messerverbot
3. Noch schärferes Waffenverbot
4. Einführung von stumpfen Küchenmessern und Sicherheits Kartoffelschälern
5. Amoklauf Verbot
6. Verbot von schlechten Noten.

Welches Schweinderl hättens denn gerne?

Wenn Lehrer standardmäßig mit 96er Berettas ausgerüstet wären würde der Mann wahrscheinlich noch leben.
 

Winston_Smith

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Wenn Lehrer standardmäßig mit 96er Berettas ausgerüstet wären würde der Mann wahrscheinlich noch leben.

Aber, aber. Wir wollen doch keine "amerikanischen Verhälnisse". :wink:

ws

P.S. Wer die Ironie bzw. den Sarkasmus in dem Posting nicht erkennt, hat selber Schuld.
 
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Das wird immer wieder behauptet, beweisen konnte es aber noch keiner.

Womöglich wären mehr Kriminelle tot, was keine schlechte Sache wäre.

Ich denke, daß je höher die Wahrscheinlichkeit für einen Kriminellen ist, selbst in die Mündung einer Waffe zu schauen, desto eher wird er sich die Tat vorher überlegen.

Nur wenn von vorne herein Klar ist, daß der Kriminelle nix zu befürchten hat und auf völlig wehrlose Opfer treffen wird, sinkt seine Schwelle für Straftaten.
 

Simple Man

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Wenn Lehrer standardmäßig mit 96er Berettas ausgerüstet wären würde der Mann wahrscheinlich noch leben.
Das wird immer wieder behauptet, beweisen konnte es aber noch keiner. :egal:

Womöglich wären mehr Kriminelle tot, was keine schlechte Sache wäre.
Dazu sage ich lieber nichts ...

Ich denke, daß je höher die Wahrscheinlichkeit für einen Kriminellen ist, selbst in die Mündung einer Waffe zu schauen, desto eher wird er sich die Tat vorher überlegen.
Und je höher die Wahrscheinlichkeit für einen Kriminellen ist, als Strafe hingerichtet zu werden, desto eher wird er sich die Tat vorher überlegen, ja? :gruebel:
 
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Nein, die Strafe ist nie ausschlaggebend, sondern die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden.

Wenn du im Radio hörst, daß auf deiner Strecke ein Blitzer steht, hältst du dich nur deswegen an die Geschwindigkeitsbegrenzung, nicht wegen des Gesetzes, sondern weil die Wahrscheinlichkeit geblitzt zu werden gegen 100% gestiegen ist.

Wenn ein Einbrecher die Wahl zwischen einem Haus, dessen Besitzer ein Sturmgewehr im Schrank hat und es zu nutzen weiß und einem Haus mit wehrlosen Bürgern hat, für welches wird er sich wohl entscheiden?
 

Malakim

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shechinah schrieb:
Wenn ein Einbrecher die Wahl zwischen einem Haus, dessen Besitzer ein Sturmgewehr im Schrank hat und es zu nutzen weiß und einem Haus mit wehrlosen Bürgern hat, für welches wird er sich wohl entscheiden?

Für das mit dem Gewehr wenn dort mehr zu holen ist.
Er wird warten bis der Spinner nicht zu Hause ist und dann einbrechen.
 
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DrJones schrieb:
Also da muss ich widersprechen. Ich erinnere mich gerade an diese
Lehrerin die wegen ihrer versagten Verbeamtung auch um sich
geschossen hat.
Blutbad an Universität

Gezielter Mord wie bei unserem Messerstecher.
Allerdings verstehe ich deinen Widerspruch nicht.

Wenn die Kollegen bewaffnet gewesen wären, so wie ich es vorgeschlagen hatte, hätten Sie das Blutbad womöglich verhindern können. Mangelnde Bewaffnung der Opfer hat auch hier die Tragödie erst möglich gemacht.

Und wieder werden die Mörder geschützt und die Opfer im Stich gelassen.
 
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Simple Man schrieb:
Wenn Lehrer standardmäßig mit 96er Berettas ausgerüstet wären würde der Mann wahrscheinlich noch leben.
Das wird immer wieder behauptet, beweisen konnte es aber noch keiner. :egal:

Doch. Je höher die Schusswaffendichte in der Bevölkerung, desto geringer die Mordrate. Das weiß man schon lange.

Das verlässliche «European Sourcebook of Crime and Criminal Justice Statistics» weist für die Schweiz, das Land mit der wohl grössten Schusswaffendichte in Europa die tiefsten Mordraten aus...

Die Zahl der privat gehaltenen Schusswaffen und das gesetzliche Waffenregime haben mit der Zahl der Opfer somit definitiv nichts zu tun. Keine einzige Statistik kann eine solche Korrelation herstellen. Wenn unbedingt eine Wechselbeziehung zwischen Feuerwaffen und Tötungen konstruiert werden muss, dann ist eher die gegenteilige Aussage erlaubt: Eine hohe Dichte von Schusswaffen bedeutet ein geringes Risiko, ermordet zu werden....

Im Jahre 2006 sind im Kanton Luzern zehn Tötungsdelikte verübt worden, drei davon wurden «vollendet»...In keiner einzigen der zehn Bluttaten spielte eine Schusswaffe irgendeine Haupt- oder Nebenrolle

In der gleichen Zeitspanne wurden im Kanton Bern total 24 Tötungsdelikte (versuchte und «vollendete») gezählt. Bei jedem zweiten dieser Kapitalverbrechen, also zwölfmal, wurde mit dem Messer zugestochen; lediglich sechsmal war eine Feuerwaffe im Spiel.

Noch tiefere Werte für den verbrecherischen Gebrauch des Gewehrs oder der Pistole weist der Kanton Zürich in seiner detaillierten, indes nach etwas anderen Kriterien erstellten Kriminalstatistik (Krista 2006) aus. Bei den schweren Delikten gegen Leib und Leben dominiert mit grossem Abstand die Stichwaffe (86 Fälle) vor «anderen gefährlichen Gegenständen» (44) und den Schlagwaffen (19). Die Schusswaffe (10) kam fast gleich wenig zum Einsatz wie Gift und Chemikalien (8 Fälle).

Die gesamtschweizerischen Erhebungen, die aktuellste für 2006 ist abzurufen unter www.fedpol.admin.ch/fedpol/de/home/dokumentation/medieninformationen/2005/2005-07-07.html, belegen, dass die Gewehre, Revolver, Pistolen und Flinten in der Schweizer Kriminalität eine untergeordnete Rolle spielen.

http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2007-49/artikel-2007-49-messerland-schweiz.html
 

agentP

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Doch. Je höher die Schusswaffendichte in der Bevölkerung, desto geringer die Mordrate. Das weiß man schon lange.
Ach so einfach ist das? Die Schußwaffendichte in Deutschland ist deutlich niedriger als in den USA, die Mordrate ebenfalls.
In Europa hat Finland die höchste Schusswaffendichte UND die höchste Mordrate.

http://www.carsten-korfmacher.com/PHOTOS/murderintl.htm
http://www.sueddeutsche.de/panorama/457/311379/text/
http://www.shortnews.de/start.cfm?id=651929

Da sehe ich einen gewissen Widerspruch zu deiner These. Zumal der Artikel sich ausschliesslich auf die Schweiz bezieht und den Sonderfall, dass die hohe Schusswaffendichte in erster Line daher kommt, dass an der Waffe beim Militär ausgebildete Reserviste ihre Waffe zu Hause halten.
 

Glaurung

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Genauso machen wirs shechinah, das erleichtert dann auch die Arbeit der Polizei die an der Schule eintrifft und unter 1500 bewaffneten Schülern und Lehrern, den Amokläufer herausfinden darf. Selbst wenn der schon erschossen worden ist, sind alle potenzielle Mittäter oder Komplizen.
Ein Alptraum für Polizisten.

Ausserdem ist mir absolut nicht wohl dabei Waffen in die Hände von Leuten zu geben die damit absolut nicht umzugehen wissen. In der Schweiz ist ein großteil der Waffenträger bei der Armee entsprechend ausgebildet worden, das ist ein gewaltiger Unterschied.

Ich wäre eher für Metalldetektoren und einen bewaffneten Sicherheitsdienst, stellt sich nur die Frage wer das wieder bezahlen soll. Die Schulen haben ja jetzt schon kein Geld für ausreichende Lehrmittel.
 
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Glaurung schrieb:
Ausserdem ist mir absolut nicht wohl dabei Waffen in die Hände von Leuten zu geben die damit absolut nicht umzugehen wissen.

Aber bei den ganzen illegalen Waffen in den Händen von Kriminellen ist dir immerhin so wohl, daß du glaubst es sei nicht nötig daß man sich selbst verteidigen kann?

Ich persönlich ziehe es vor mich meiner Haut adäquat wehren zu können.

Wenn ihr euch lieber ausrauben, vergewaltigen, zusammenschlagen oder wie Vieh abknallen läßt, nur weil ihr einem Kriminellen unbedingt wehrlos gegenübertreten wollt ist das eure Sache.

Jedem das seine. Auch wenn ich es nicht verstehen kann, wie man sich freiwillig einem Verbrecher hingeben kann ohne sich wehren zu wollen.

:?!?:
 

haruc

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Ich wäre eher für Metalldetektoren und einen bewaffneten Sicherheitsdienst, stellt sich nur die Frage wer das wieder bezahlen soll. Die Schulen haben ja jetzt schon kein Geld für ausreichende Lehrmittel.

Genau, das schafft nämlich auch eine ganz dolle Lernumgebung. Studien haben gezeigt, dass Kinder und Jugendliche sich viel wohler fühlen, wenn sie pauschal wie Kriminelle behandelt werden und in einem gefängnisgleichen Hochsicherheitstrakt die Hälfte ihrer Jugend verbringen!


@ Waffendichte USA.

Ein Kumpel von mir ist auch ein begeisterter Anhänger der These, dass die Gefahr durch eine Schusswaffe zu sterben umso niedriger ist, je mehr Leute mit möglichst vielen Schusswaffen ausgestattet sind... Vor allem Betrunkene neigen ja bekanntlich zu einem hohen Maß an Selbstbeherrschung und Vernunft. Und Choleriker sind auch bestens geeignet...

Zuletzt kommt dann immer das Argument, dass man in den Staaten evtl etwas länger auf die Polizei warten muss, wenn denn mal was passiert. Mag stimmen. Allerdings kann man die Bevölkerungsdichte der USA nicht mit der in D vergleichen.


In der Schweiz ist ein großteil der Waffenträger bei der Armee entsprechend ausgebildet worden, das ist ein gewaltiger Unterschied.

Außerdem haben die daheim Sturmgewehre vom Modell SIG510 stehen, die sind über 1 Meter lang und dementsprechend schlecht in der Hosentasche zu verstecken. Zudem ist die Munition in einem versiegelten Magazin, das nur im Notfall angebrochen werden darf. (Quelle: Schweizer Reservist)
Das mag zwar einen Amokläufer nicht abschrecken. Aber insgesamt senken diese Maßnahmen das Risiko auf ein Minimum.
 

Simple Man

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Wow, Shechinah, für jemanden, der ständig darauf hinweist, wie effekthascherisch doch unsere Medien bei der Darstellung von potentiellen Gefahren seien (Schweinegrippe, Terrorgefahr, Iran), war dieser Beitrag echt sachlich und nüchtern ...

:honk:
 

Shishachilla

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Meine Meinung:
Das war weder ein Anschlag auf die Schule noch ein Amoklauf.
Ein Typ war sauer auf seinen ehemaligen Lehrer, und hat sich nach langer Planung an ihm vergriffen.
Dass das halt an dessen Arbeitsplatz passiert ist sollte imo nicht überbewertet werden. :egal:
 

Glaurung

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Aber bei den ganzen illegalen Waffen in den Händen von Kriminellen ist dir immerhin so wohl, daß du glaubst es sei nicht nötig daß man sich selbst verteidigen kann?

Ich persönlich ziehe es vor mich meiner Haut adäquat wehren zu können.

Wenn ihr euch lieber ausrauben, vergewaltigen, zusammenschlagen oder wie Vieh abknallen läßt, nur weil ihr einem Kriminellen unbedingt wehrlos gegenübertreten wollt ist das eure Sache.


Ja, du hast natürlich recht, bei den bürgerkriegsähnlichen Zuständen auf deutschen Straßen, sollte man sich schon bewaffnen...
 

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