29. Mai 2004
Al-Qaida greift saudi-amerikanische Öl-Industrie an
Nach Augenzeugenberichten hatten bewaffnete Männer in Militäruniformen am Morgen zeitgleich vier Gebäudekomplexe auf dem Gelände einer Ölanlage in der Stadt Al Chobar gestürmt. Sicherheitskräfte vor Ort teilten mit, Ziel der vermutlich saudischen Angreifer seien Ausländer gewesen, die für die Gesellschaft arbeiteten. In einem der Komplexe wohnen Angestellte des britisch-niederländischen Energiekonzerns Shell, der US-Firma Honeywell und des amerikanischen Konzerns General Electric.
Kurz darauf bekannte sich eine als "Al-Qaida-Netzwerk auf der arabischen Halbinsel" bezeichnete Gruppe in einer im Internet veröffentlichen Erklärung zu der Tat. "Mit der Hilfe Gottes hat eine Einheit unserer heldenhaften Mudschaheddin heute amerikanische Firmen gestürmt, die im Ölgeschäft tätig sind und das Kapital der Muslime stehlen", heißt es dort. Die Terrorgruppe des Moslemextremisten Osama Bin Laden hatte am Donnerstag zu einem Guerillakrieg in den Städten des Königreiches aufgerufen.
Nach Rundfunkberichten hielten sich aber noch am frühen Abend mehrere von ihnen in dem Komplex auf. Hunderte von Polizisten hielten das Gelände weiterhin umstellt. "Bewaffnete Männer sind noch immer auf freiem Fuß", sagte ein westlicher Diplomat. "Die Menschen bleiben in ihren Häusern und gehen in Deckung. Niemand kann die endgültige Zahl der Toten nennen."
Die US-Botschaft in Riad bestätigte am Nachmittag den Tod des Amerikaners. Von Riad aus war ein Team des britischen Außenministeriums unterwegs nach Al Chobar, um die Lage zu klären. Das Auswärtige Amt in Berlin teilte mit, nach bisherigen Erkenntnissen seien keine Deutschen betroffen.
Ein Angestellter des ägyptischen Konsulats sagte, der Vater des toten Jungen habe für die Ölfirma Arab Petroleum Investments Corporation (Apicorp) gearbeitet. Apicorp finanziert und beteiligt sich an Ölprojekten im Mittleren Osten und wird von zehn arabischen Staaten getragen. "Das zielt eindeutig auf den Ölsektor", sagte ein westlicher Manager in Riad zu Reuters. Saudi-Arabien ist der größte Erdölexporteur der Welt. Seit Mai 2003 ist dies schon der fünfte Anschlag auf westliche Interessen in dem Land. Bislang sind dabei mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen.
(...)
"Sie haben 50 Ausländer als Geiseln. Unter ihnen sind Amerikaner, aber noch mehr Italiener. Auch Araber sind unter ihnen", so der Manager laut Reuters.
Sicherheitskräfte meinte, die als Geiseln genommen Araber seien Christen. Die Extremisten töteten mindestens 16 Menschen, darunter sieben Ausländer, bei Attacken auf Büro- und Wohnkomplexe in der Erdölstadt Chobar.
(...)
Fünf entführte Libanesen in Saudi-Arabien wieder freigelassen
EL CHOBAR - Die fünf Libanesen, die am Samstag an der Ostküste Saudi-Arabiens als Geiseln genommen worden waren, sind wieder frei. Dies teilte der libanesische Botschafter in der saudiarabischen Hauptstadt Riad mit.
Bewaffnete hatten in der Nähe von El Chobar mehrere Menschen als Geiseln genommen, darunter laut Diplomaten mindestens fünf Libanesen.
In derselben Region waren am Samstag bei einer Serie von Angriffen bis zu sieben Menschen getötet worden, darunter vier westliche Ausländer. Ihre Nationalität steht noch nicht fest. Gemäss unbestätigten Angaben soll sich mindestens ein US-Bürger unter den Toten befinden.
Auf einer islamistischen Website bekannte sich ein «El-Kaida-Netz auf der Arabischen Halbinsel» zur Tat.
Al-Qaida ruft zum Guerillakrieg gegen die saudische Öl-Monarchie auf: http://onnachrichten.t-online.de/c/20/10/92/2010922.html
Kampf Al-Qaidas in Saudi-Arabien (2000-2004): http://onnachrichten.t-online.de/c/11/87/90/1187900.html
(...)
US-Ölfirmen im Visier
Der Angriff des El-Kaida-Kommandos zielte offenbar auf amerikanische Ölfirmen. Die Organisation hatte erst am Donnerstag zu einem Guerilla-Krieg in den Städten des Königreiches aufgerufen. Saudi-Arabien ist der größte Erdöl-Exporteur der Welt.
Vier Gebäude gestürmt
Nach den jüngsten Berichten haben mehrere Bewaffnete zeitgleich vier Komplexe auf dem Gelände der Ölanlage angegriffen. Zuerst hätten sie das Feuer im "Petroleum Centre" eröffnet, in dem führende westliche Ölfirmen ihre Büros haben. Dann hätten sie drei Komplexe angegriffen, in denen Wartungsfirmen und Wohnungen Beschäftigter untergebracht sind.
Homepage der US-Ölfirma "Apicorp": http://www.apicorp-arabia.com/
Homepage der US-Firma "Honeywell": http://www.honeywell.com
Der US-Konzern "General Electric" im Nahen Orient: http://www.ge.com/en/ge/asia_country.html
"Shell's operations around the world": http://www.shell.com/home/Framework...re_stories/2004/dir_feature_stories_2004.html
Al-Qaida greift saudi-amerikanische Öl-Industrie an
Nach Augenzeugenberichten hatten bewaffnete Männer in Militäruniformen am Morgen zeitgleich vier Gebäudekomplexe auf dem Gelände einer Ölanlage in der Stadt Al Chobar gestürmt. Sicherheitskräfte vor Ort teilten mit, Ziel der vermutlich saudischen Angreifer seien Ausländer gewesen, die für die Gesellschaft arbeiteten. In einem der Komplexe wohnen Angestellte des britisch-niederländischen Energiekonzerns Shell, der US-Firma Honeywell und des amerikanischen Konzerns General Electric.
Kurz darauf bekannte sich eine als "Al-Qaida-Netzwerk auf der arabischen Halbinsel" bezeichnete Gruppe in einer im Internet veröffentlichen Erklärung zu der Tat. "Mit der Hilfe Gottes hat eine Einheit unserer heldenhaften Mudschaheddin heute amerikanische Firmen gestürmt, die im Ölgeschäft tätig sind und das Kapital der Muslime stehlen", heißt es dort. Die Terrorgruppe des Moslemextremisten Osama Bin Laden hatte am Donnerstag zu einem Guerillakrieg in den Städten des Königreiches aufgerufen.
Nach Rundfunkberichten hielten sich aber noch am frühen Abend mehrere von ihnen in dem Komplex auf. Hunderte von Polizisten hielten das Gelände weiterhin umstellt. "Bewaffnete Männer sind noch immer auf freiem Fuß", sagte ein westlicher Diplomat. "Die Menschen bleiben in ihren Häusern und gehen in Deckung. Niemand kann die endgültige Zahl der Toten nennen."
Die US-Botschaft in Riad bestätigte am Nachmittag den Tod des Amerikaners. Von Riad aus war ein Team des britischen Außenministeriums unterwegs nach Al Chobar, um die Lage zu klären. Das Auswärtige Amt in Berlin teilte mit, nach bisherigen Erkenntnissen seien keine Deutschen betroffen.
Ein Angestellter des ägyptischen Konsulats sagte, der Vater des toten Jungen habe für die Ölfirma Arab Petroleum Investments Corporation (Apicorp) gearbeitet. Apicorp finanziert und beteiligt sich an Ölprojekten im Mittleren Osten und wird von zehn arabischen Staaten getragen. "Das zielt eindeutig auf den Ölsektor", sagte ein westlicher Manager in Riad zu Reuters. Saudi-Arabien ist der größte Erdölexporteur der Welt. Seit Mai 2003 ist dies schon der fünfte Anschlag auf westliche Interessen in dem Land. Bislang sind dabei mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen.
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"Sie haben 50 Ausländer als Geiseln. Unter ihnen sind Amerikaner, aber noch mehr Italiener. Auch Araber sind unter ihnen", so der Manager laut Reuters.
Sicherheitskräfte meinte, die als Geiseln genommen Araber seien Christen. Die Extremisten töteten mindestens 16 Menschen, darunter sieben Ausländer, bei Attacken auf Büro- und Wohnkomplexe in der Erdölstadt Chobar.
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Fünf entführte Libanesen in Saudi-Arabien wieder freigelassen
EL CHOBAR - Die fünf Libanesen, die am Samstag an der Ostküste Saudi-Arabiens als Geiseln genommen worden waren, sind wieder frei. Dies teilte der libanesische Botschafter in der saudiarabischen Hauptstadt Riad mit.
Bewaffnete hatten in der Nähe von El Chobar mehrere Menschen als Geiseln genommen, darunter laut Diplomaten mindestens fünf Libanesen.
In derselben Region waren am Samstag bei einer Serie von Angriffen bis zu sieben Menschen getötet worden, darunter vier westliche Ausländer. Ihre Nationalität steht noch nicht fest. Gemäss unbestätigten Angaben soll sich mindestens ein US-Bürger unter den Toten befinden.
Auf einer islamistischen Website bekannte sich ein «El-Kaida-Netz auf der Arabischen Halbinsel» zur Tat.
Al-Qaida ruft zum Guerillakrieg gegen die saudische Öl-Monarchie auf: http://onnachrichten.t-online.de/c/20/10/92/2010922.html
Kampf Al-Qaidas in Saudi-Arabien (2000-2004): http://onnachrichten.t-online.de/c/11/87/90/1187900.html
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US-Ölfirmen im Visier
Der Angriff des El-Kaida-Kommandos zielte offenbar auf amerikanische Ölfirmen. Die Organisation hatte erst am Donnerstag zu einem Guerilla-Krieg in den Städten des Königreiches aufgerufen. Saudi-Arabien ist der größte Erdöl-Exporteur der Welt.
Vier Gebäude gestürmt
Nach den jüngsten Berichten haben mehrere Bewaffnete zeitgleich vier Komplexe auf dem Gelände der Ölanlage angegriffen. Zuerst hätten sie das Feuer im "Petroleum Centre" eröffnet, in dem führende westliche Ölfirmen ihre Büros haben. Dann hätten sie drei Komplexe angegriffen, in denen Wartungsfirmen und Wohnungen Beschäftigter untergebracht sind.
Homepage der US-Ölfirma "Apicorp": http://www.apicorp-arabia.com/
Homepage der US-Firma "Honeywell": http://www.honeywell.com
Der US-Konzern "General Electric" im Nahen Orient: http://www.ge.com/en/ge/asia_country.html
"Shell's operations around the world": http://www.shell.com/home/Framework...re_stories/2004/dir_feature_stories_2004.html