Überlichtgeschwindigkeit möglich?

saschay2k

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@ Bloody:

Du beisst dich zu sehr an unserer linearen Wahrnehmung und am Prinzip von Ursache und Wirkung fest, um einen Beweis GEGEN Überlichtgeschwindigkeit zu erbringen.

Das wir im Fluss der Zeit schwimmen liegt warscheinlich nur an der Perspektive, durch die wir unsere Realität wahr nehmen.

Nur weil wir als Menschen an den linearen Lauf der Zeit gebunden sind, heisst das nicht, dass das auf jede intelligente Lebensform zutreffen muß.
 

Bloody2k

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Das Prinzip von Ursache und Wirkung hat nicht mit einer subjektiven Wahrnehmung zu tun. Es ist ein objektives und universelles Prinzip im Universum.
Die Gleichzeitigkeit von Ereignissen beziehen sich auf die Wahrnehmung des Beobachters. Speziell gesehen auf seinen gegenwärtigen Zustand im Raum, betreffend der Geschwindigkeit in Bezug auf das zu beobachtende Ereignis.

Wäre Überlichtgeschwindigkeit möglich, würden viele Dinge möglich sein, die wir im Universum einfach nicht beobachten.

Natürlich bezieht sich meine Betrachtung auf die heute, für uns erkennbaren physikalischen Grenzen in der ich meine Betrachtung auch nichts hinzufügen möchte. Theoretisch kann Morgen und in Zukunft vieles
möglich sein, doch erkennen können wir dies noch nicht. Man sollte nicht vergessen, dass ich hier eine herrschende Lehrmeinung vertrete, die sich zugegeben auch irgendwann als falsch herausstellen könnte. Es wäre möglich, dass wir einfach noch zu dumm sind um zu begreifen.

Die Überlichtgeschwindigkeit ist, sollte sie möglich sein, heute von uns soweit entfernt wie vor 500 Jahren ein Airbus A380 lol

mfg Marco*
 

saschay2k

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@ Bloody:

Unter diesem Aspekt und aus der heutigen Sicht der Dinge, verstehe ich deinen Standpunkt.
 

Aphorismus

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Bloody2k schrieb:
Das Prinzip von Ursache und Wirkung hat nicht mit einer subjektiven Wahrnehmung zu tun. Es ist ein objektives und universelles Prinzip im Universum.

Erzähl das mal den Quanten! :lol:

Sorry, aber so wie ich das sehe muss ich wohl oder übel vermuten, dass du dich mit Quantenphysik noch nie ernsthaft auseinandergesetzt hast. Denn das, was du schreibst, verliert auf der Ebene des Plankchschen Wirkungsquantums, also bei allem was kleiner gleich 0,0000000000000000000000000000001 mm komplett seine Bedeutung.

Deswegen finde ich auch den Absolutheitsanspruch, den deine Behauptungen haben, ziemlich unpassend. Mit anderen Worten: So wie es da steht ist das schlichtweg falsch.

Alles was größer ist als das verhält sich tatsächlich streng nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung, das darunter nicht! Und jede Materie ist nunmal das Ergebnis von Quantenfluktuationen. Ich habe darüber schon eine Vorlesung bei Stephen Hawking gehabt und der sieht das ganz genau so.

Stephen Hawking schrieb:
We are the product of quantum fluctuations in the very early universe. God really does play dice.

Auf der Ebene von Quanten existiert objektiver Zufall (Hawking spielt mit dem 'Gott würfelt doch' darauf an, dass Einsteins Einwände gegen die Quantentheorie sich alle als unberechtigt eerwiesen haben, was man ironischerweise mit Hilfe der Realitivtätstheorie beweisen konnte), weil Quanten nur eine Information speichern können und bei verschränkten Teilchen-Paaren diese Eigenschaften komplementär sind.

Wikipedia schrieb:
Unter der Komplementarität zweier Observablen versteht man in der Quantenmechanik die Eigenschaft, dass bei vollständiger Bekanntheit der ersten Größe über das Ergebnis einer Messung der zweiten Größe überhaupt nichts ausgesagt werden kann (alle möglichen Ergebnisse sind gleichwahrscheinlich).

Wenn zwei Teilchen verschränkt sind und du beim ersten Teil die Geschwindigkeit misst, so ist das Verhalten des mit ihm verschränkten Teilchens komplett zufällig (weil es nur eine Information speichern kann).

Bloody2k schrieb:
Wäre Überlichtgeschwindigkeit möglich, würden viele Dinge möglich sein, die wir im Universum einfach nicht beobachten.

Du meinst Energieübertragung mit Überlichtgeschwindigkeit. Die ist natürlich nicht möglich. Aber Energieübertragung ist ja bei verschränkten Teilchen auch gar nicht zwingend nötig um eine Simultanität zu ermöglichen, die beide Teilchen instantiv reagieren lässt, obwohl keine Energieübertragung stattgefunden haben kann. :wink:

Bloody2k schrieb:
Natürlich bezieht sich meine Betrachtung auf die heute, für uns erkennbaren physikalischen Grenzen in der ich meine Betrachtung auch nichts hinzufügen möchte.

Ich kann meine Vermutung nur wiederholen, dass du dich schlichtweg nicht intensiv mit Quantenphysik beschäftigt hast, weil du sonst zu anderen Ergebnissen kommen würdest. Die Grenzen sind schon ganz woanders als vor hundert Jahren bei Einsteins Realitivitätstheorie. :wink:

Bloody2k schrieb:
Man sollte nicht vergessen, dass ich hier eine herrschende Lehrmeinung vertrete, die sich zugegeben auch irgendwann als falsch herausstellen könnte.


Das ist zumindest an Universitäten Deutschlands und der USA nicht 'die herrschende Lehrmeinung'. Die Lehrmeinung die du vertittst ist etwa so aktuell wie die Ansichten des typischen Amerikaner in Sachen Erziehung von 1950! :motz: Ich weiß nicht wie du zu deiner Einschätzung kommst - mir haben die Koryphäen der Physik wie Hawking, Feynman und Zeilinger ein ganz anderes Bild der 'herrschenden Lehrmeinung" vermittelt.

Das ist erstmal ärgerlich und man fragt sich zurecht, wieso man da in der Schule so gut wie nix von gehört hat. Aber scheinbar ist das für Schüler 'zu schwer' (ich glaube eher die Lehrer sind nicht gut genug dafür) und wird deshalb erst an der Uni ernsthaft behandelt. Das hat mich schon immer in der Schule genervt: Erst kann man 7 nicht durch 3 teilen ("geht nicht"), und wer was anderes sagt kriegt ne Fünf - ein, zwei Jahre später "geht's" dann doch und wer sagt, dass es nicht geht, kriegt ne Fünf. :roll:

Vielleicht verrätst du mir deine e-mail-Addy, dann kann ich dir die Antrittsvorlesung von Richard Feynman als mp3 schicken. Der vertritt bereits ein gaaaanz anderes Bild von Physik als du es hier beschreibst - und das 1961!

@ saschay2k:

Äh... Nur leider liegt er ja mit seiner Einschätzung des aktuellen Standes der Physik ziemlich daneben... :wink:
 

saschay2k

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@ Aphorismus

Ich habe ja auch nicht gesagt, dass ich ihm zustimme. Ich habe gesagt, dass ich verstehe, warum er zu seinen individuellen Schlüssen gekommen ist.

Das er grundlegende Aspekte der Quantenphysik ausser Acht gelassen hat, war mir schon klar - aber ich möchte hier niemanden bekehren :)
 

Atteist

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Nun es gibt schon eine Möglichkeit Überlichtgeschwindigkeit zu erreichen ^^ ist allerdings bei genauer Betrachtung nicht ganz so spektakulär wie wir es gerne hätten. ;)
Es ist bereits gelungen über den Tunneleffekt 4,7 fache
Lichtgeschwindigkeit zu erreichen.
Mikroskopisch kleine Teilchen können scheinbar unüberwindbare Hindernisse durchtunneln. Dies geschieht einigen Experimenten zufolge mit Überlichtgeschwindigkeit.

Bin zu faul so viel zu schreiben :) deshalb ein Link :

http://www.wissenschaft.de/wissen/hintergrund/173235.html
 

Bloody2k

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Die Quantenphysik ist sicherlich voll von interessanten und auch spektakulären Phänomenen. Zeitreisen sind dabei nur ein Aspekt, die nach physikalischen Theorien wirklich möglich sind. Photonen zum Beispiel bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeit. Es spielt keine Rolle ob sie sich in der Zeit vorwärts oder rückwärts bewegen.
Wenn man die Raum Zeit stark verzerren würde, sodass die Zeit eine Raumdimensionen darstellen würde und diese Raumdimension die Zeitsimension einnehmen würde so wäre es möglich in der Zeit zu reisen. Wir könnten uns im Raum vorwärts und rückwärts bewegen. Jedoch wie sollte man diese Raums Zeit Verzerrung in die Praxis umsetzen?

@Aphorismus

Wahrscheinlich haben wir beide aneinander vorbeigeredet. Ich habe nur auf der makroskopischen Ebene rumgeritten und du auf der Quantenebene. Diese habe ich aber für mich ausgeklammert. Geht es um Überlichtgeschwindigkeit denke ich vorrangig an den makroskopischen Raum, den wir mit unseren Augen erkennen können. Da es nicht möglich ist ein Teilchen, welches eine Masse besitzt, auf Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen, spielt für MICH die Quantenphysik nicht die tragende Rolle in meinen Betrachtungen. Mich interessieren masselose Teilchen nicht nicht wirklich, wenn es um Überlichtgeschwindigkeit geht. Wenn dann interessieren mich Raumschiffe die schneller fliegen können als das Licht.
 

Trestone

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In dem thread zu "Unschärferelation und Zeitreisen":
http://www.ask1.org/fortopic17500.html
versuche ich ein Modell zur Quantentheorie zu entwickeln, das auch Determinismus zulässt. Dabei sind "Möglichkeitsteilchen", die sich in der Zeit vor und zurück bewegen, Teil des Modells. Allerdings bleiben diese auf die nicht wahrnehmbare und nicht meßbare "Möglichkeitswelt" beschränkt und äußern sich nur in "Informationen", die für Quanten nichtlokal und nichttemporal verfügbar sind.
In der messbaren Makrowelt bliebe es dabei bei den Beschränkungen durch die Lichtgeschwindigkeit.

Gruß
Trestone
 

gaia

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Hallo,
ich bin heute morgen auf einen Artikel gestossen in dem es darum ging das man herausgefunden haben will, das Neutrinos sich schneller als Licht bewegen können.
Das wäre eine ziemliche Sensation, oder?
Hier die Artikel dazu.
Einmal im Spiegel:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,787972,00.html

Grenzwissenschaften aktuell... :mimpel:

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2011/09/experimente-am-cern-stellen.html

Und hier der die Veröffentlichung der/ der Experiment(e)
http://arxiv.org/abs/1109.4897

Was haltet ihr davon?
 

Goatboy

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Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ist es denn nicht so, dass die Relativitätstheorie lediglich das Durchbrechen der Lichtgeschwindigkeit ausschließt, dass also Teilchen, die schon immer schneller waren, ihr nicht zwingend widersprechen? Daraus ergibt sich meines Wissens auch die theoretische Möglichkeit der Existenz von Tachyonen, von denen doch schon seit langem gemutmaßt wurde, dass sie mit den Neutrinos identisch sein könnten.
 

Gilgamesh

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60ns sind ne verdammt kurze Zeit und auch eine sehr hohe räumliche Auflösung. Ich wäre mir da nicht sicher, ob die Entfernung vom Sender zum Detektor so genau aufgelöst werden kann, denn schließen geht die Flugbahn durch die Erde und man kann keine Referenzmessung mittels eines Lasers oder so machen.
 

Gammel

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Goatboy schrieb:
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ist es denn nicht so, dass die Relativitätstheorie lediglich das Durchbrechen der Lichtgeschwindigkeit ausschließt, dass also Teilchen, die schon immer schneller waren, ihr nicht zwingend widersprechen? Daraus ergibt sich meines Wissens auch die theoretische Möglichkeit der Existenz von Tachyonen, von denen doch schon seit langem gemutmaßt wurde, dass sie mit den Neutrinos identisch sein könnten.

Aber Tachyonen und Co gehören schon eher in die exotischen Bereiche der spekulativen Physik. Nachgewiesene Überlichtgeschwindigkeit wär schon echt nen Hammer.

@Gilga
stimmt, 60ns sind echt sehr kurz, und sie selber geben die ja nur mit ca +- 14 ns an. Ich denke, die haben da einen systematischen Fehler drinne, oder einen anderen unbekannten physikalischen Effekt, der bei der Berechnung oder Eichung der Geschwindigkeiten reinhaut.

Aber sollte sich das wirklich bestätigen, dann wäre das echt spannend.
 

Gilgamesh

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Wenn man betrachtet, was die Mechanik für einen Entwicklungsschub in der Antike und die Maxwellschen Gleichungen im letzten Jahrhundert geleistet haben, wäre ich mir nicht so sicher, ob aktuelle Entdeckungen aus dem CERN wirklich unmittelbar veröffentlicht werden, weil die Folgen einfach zu weitreichend wären. Zu unserer Zeit ist Wissen nämlich mehr Macht als je zuvor.
 
G

Guest

Guest
Wenn ich es richtig verstanden habe (ist schon eine Weile her) hat Einstein niemals was von Lichtgeschwindigkeit gesagt.

Das "c" in der berühmten Gleichung bezog sich auf ein masseloses Teilchen.
Die masselosesten Teilchen, die man damals kannte waren Photonen.

Allerdings weiß man längst, das Photonen durch Masse angezogen werden. Sie sind also nicht masselos, sondern nur verdammt leicht.

Letztendlich also keine so große Revolution.
 

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