Was die Atombombe und der Klimawandel gemeinsam haben.

Telepathetic

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Die gemeinschaftliche Angst vor dem Untergang der Welt.
An entire generation – a generation which included both David Lynch and Mark Frost, grew up with “duck and cover” drills at school as part of their normal routines in case of nuclear war. They grew up not only questioning their own mortality like we all do but the mortality of the entire world as well.
How Part 8 is Crucial to Understanding The Return

Die im Link erwähnte Episode 8 stellt einen Zusammenhang her zwischen der Atombombe und dem "Bösen in den Wäldern" von Twin Peaks. Genauer gesagt ist eine Atomexplosion der Ursprung dieses Bösen, dass in Twin Peaks sein Unwesen treibt. Und anders gesagt hat die Einführung der Atomwaffe einen massenhaften psychologischen Effekt ausgelöst, der bis heute andauert und nicht auf die USA beschränkt ist.

Der Klimawandel, bzw. die mediale und politische Aufbereitung des Themas, zeigt seit letztem Jahr auch einen massenhaften psychologischen Effekt, nämlich die Hysterie vor allem in den Kindern. Da scheinen zumindest Teile einer Generation unter dem Eindruck aufzuwachsen, dass die Welt kurz vor dem Untergang steht, wenn nicht gar, dass es bereits zu spät ist. Gut möglich, dass sich noch andere Symptome erkennen lassen, wie z. B. Depression, weil eh alles sinnlos ist angesichts der unausweichlichen Katastrophe, und Selbstablehnung, denn schließlich ist der Mensch ja Schuld am Untergang, wie lässt es sich da aushalten, ohne dass man am eigenen Menschsein verzweifelt. Oder so.

Soviel zum Hintergrund. Mir fällt leider keine bessere, zur Diskussion geeignetere Frage ein, als die, ob sich aus den Reihen der jetzigen unter Angst leidenden Kinder dereinst auch Künstler wie Lynch und Frost hervortun werden? Künstler, die die psychische Verfassung und die Psychose ihrer Generation mittels ihrer Kunst untersuchen werden.
 

hives

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Die gemeinschaftliche Angst vor dem Untergang der Welt.
How Part 8 is Crucial to Understanding The Return

Die im Link erwähnte Episode 8 stellt einen Zusammenhang her zwischen der Atombombe und dem "Bösen in den Wäldern" von Twin Peaks. Genauer gesagt ist eine Atomexplosion der Ursprung dieses Bösen, dass in Twin Peaks sein Unwesen treibt. Und anders gesagt hat die Einführung der Atomwaffe einen massenhaften psychologischen Effekt ausgelöst, der bis heute andauert und nicht auf die USA beschränkt ist.

Interessante Interpretation in Bezug auf Twin Peaks.
Generell jedoch vermutlich etwas zu monokausal gedacht. Nuklearwaffen sind m.E. sicher eines der zentralen Meme wenn es um weitreichende Vernichtung geht, aber es gibt andere, bspw. umfassende Epidemien und Seuchen (man denke nur an die ganzen Seuchen- und Zombie-Filme, -Serien und -Spiele), Naturkatastrophen usw. Auch dass Nuklearwaffen im Gegensatz zu Vulkanausbrüchen o.ä. durch Menschen eingesetzt werden ist btw imho kein Alleinstellungsmerkmal, etwa in Bezug auf biologische Waffen.
Wichtiger, der Gedanke der vergangenen und kommenden Zerstörung der Welt wie man sie kannte oder kennt war schon immer von kultureller Bedeutung. Religionsstiftende Werke haben idR entsprechende Passagen die recht wichtig sind, bspw. Sintflut in der Vergangenheit, Apokalypse in der Zukunft usw. - A-Waffen haben dem Ganzen "nur" ein neues schreckliches Gesicht gegeben.

Der Klimawandel, bzw. die mediale und politische Aufbereitung des Themas, zeigt seit letztem Jahr auch einen massenhaften psychologischen Effekt, nämlich die Hysterie vor allem in den Kindern. Da scheinen zumindest Teile einer Generation unter dem Eindruck aufzuwachsen, dass die Welt kurz vor dem Untergang steht, wenn nicht gar, dass es bereits zu spät ist.

Naja, man könnte auch sagen, dass lange Zeit große Teile der Menschheit im kapitalistisch kanalisierten Irrglauben aufgewachsen sind, dass wir alles machen können, was wir wollen, ohne uns um irgendwelche potentiellen Effekte auf unsere Umwelt zu kümmern. Ich will hier keineswegs in die Klimadiskussion einsteigen, aber wenn von "Hysterie vor allem in den Kindern" die Rede ist - die Kinder sind eben darauf angewiesen, dass wir uns ein wenig um ihre Zukunft sorgen, was eben auch die Effekte unserer Planned-Obsolescence-Wegwerf-Konsumgesellschaft auf die Lebensbedingungen künftiger Generationen einschließt. Das passiert derzeit nicht systematisch, da langfristige Folgekosten und -risiken idR nicht in Betrachtungen und Analysen einbezogen werden.

Davon abgesehen stimme ich Dir absolut zu. Ich würde absolut davon ausgehen, dass die Auseinandersetzung mit Problemen (egal ob realistisch oder nicht) negative psychologische Effekte haben kann, vermutlich inklusive depressiver Aspekte. Positiv wäre eben nur, wenn diese Auseinandersetzung eben Verbesserungen der Möglichkeiten menschlicher Existenz in der Zukunft dienen würde.

Soviel zum Hintergrund. Mir fällt leider keine bessere, zur Diskussion geeignetere Frage ein, als die, ob sich aus den Reihen der jetzigen unter Angst leidenden Kinder dereinst auch Künstler wie Lynch und Frost hervortun werden? Künstler, die die psychische Verfassung und die Psychose ihrer Generation mittels ihrer Kunst untersuchen werden.

Daran habe ich keinerlei Zweifel!
 

Telepathetic

Großmeister
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Interessante Interpretation in Bezug auf Twin Peaks.
Generell jedoch vermutlich etwas zu monokausal gedacht.
Ich schätze, dass Lynch und Frost vor allem von der Angst vor der A-Bombe erfasst worden sind. Das ist kein Argument gegen Deine Aufzählung anderer massenvernichtender Waffen oder Naturkatastrophen und Epidemien. Weiterhin sind Lynch und Frost Geschichtenerzähler, und zumindest von Lynch weiß ich, dass er immer wieder betont, dass er träumt und dass Geträumte dann künstlerisch-ästhetisch umsetzt. Das hat dann alles weniger mit Statistik und einer faktengetreuen Darstellung zu tun, sondern damit, was er fühlt und sieht. Deswegen kann ich mir gut vorstellen, dass David Lynch, wäre er in den letzten 10 Jahren geboren, von der Angst vor dem menschengemachten Klimawandel erfasst worden wäre, was sich dann in seiner Kunst wiederspiegeln würde.

Naja, man könnte auch sagen, dass lange Zeit große Teile der Menschheit im kapitalistisch kanalisierten Irrglauben aufgewachsen sind, dass wir alles machen können, was wir wollen, ohne uns um irgendwelche potentiellen Effekte auf unsere Umwelt zu kümmern. Ich will hier keineswegs in die Klimadiskussion einsteigen, aber wenn von "Hysterie vor allem in den Kindern" die Rede ist - die Kinder sind eben darauf angewiesen, dass wir uns ein wenig um ihre Zukunft sorgen, [...]
Ja, volle Zustimmung. Ich mache einen Unterschied zwischen Klimawandeldiskussion und Umweltschutz und sparsamen Umgang mit Ressourcen. Macht ja z. B. sehr viel Sinn, dass Betriebe, in denen große Mengen an Mineralöl verbraucht werden, ihr verbrauchtes Öl nicht einfach in den Boden abkippen. In der Twin Peaks-Welt von Ursache und Wirkung würde die Verschmutzung des Bodens mit dem Öl die Erdgeister dazu bringen, sich mit den Menschen anzufeinden, so wie der Trinity-Atomtest zur Geburt von BOB und den anderen Kreaturen geführt hat, die im Wald von Twin Peaks ihre Heimat haben, und von dort aus, ihre Opfer suchen. Wie oben schon gesagt, Twin Peaks ist weniger logisch-realistisch aufgebaut, und es ist schwierig, eine wohlgeordnete Charakteristik der Logeninfrastruktur und ihrer Bewohner und der Dynamik zwischen Logenbewohnern und Menschen zu finden. Realität, Traum und etwaige Symbolik-/Metaphernebene sind dafür miteinander zu sehr miteinander verflochten.

Positiv wäre eben nur, wenn diese Auseinandersetzung eben Verbesserungen der Möglichkeiten menschlicher Existenz in der Zukunft dienen würde.
Absolut! Ich frage mich in letzter Zeit - unabhängig von der grassierenden schlechten Meinung vom Kapitalismus - auch, wo die Grenzen sind. Ich kann mich einfach nicht entscheiden, ob ich die technischen Entwicklungen in der IT ablehnen oder gutheißen soll. Einerseits scheint das Leben noch leichter zu werden, und ungeahnte Möglichkeiten der Datennutzung aufzutun. Andererseits scheint das Leben noch schwerer zu werden, und ungeahnte Möglichkeiten der Datennutzung aufzutun. Mit Blick auf den Social Credit Score in China, der allumfassenden Totalüberwachung, bin ich geneigt, die Schwäche Europas in Bezug auf die Digitalisierung als Stärke anzusehen. Das klingt ein wenig offtopic, passt aber auch zu Endzeitängsten, der Angst davor, von einer unkontrollierten "Macht", die wie eine Naturkatastrophe oder eine Seuche auf die Menschheit zurollt und einfach alles umschmeißt und zumindest aus der jetzigen Sicht heraus, die Lebensqualität zwar materialistisch betrachtet besser macht, aber psychologisch betrachtet wie ein Alptraum ausschaut.
 

Rivale-von-Nogar

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Nun ich habe den Film Twin Peaks zwar noch nie gesehen, finde aber trotzdem nicht, dass Atombomben und der Klimawandel etwas miteinander gemeinsam haben und zwar aus einem einfachen Grund. Atombomben gibt es – den Klimawandel gibt es nicht. Man ist ja inzwischen am überlegen, ob man die Leugnung des Klimawandels unter Freiheitsstrafe stellen will, was natürlich blanker Hohn wäre. Den Klimawandel gibt es schlicht und einfach nicht, sondern die Erde ist leicht gekippt. https://www.horizonworld.de/inuit-es-gibt-keinen-klimawandel-sondern-die-erde-ist-leicht-gekippt/
 

Telepathetic

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Eine andere Meinung besagt, dass sich das Klima immer wandelt, immer gewandelt hat, und dass der menschliche Einfluß auf den Klimawandel über den CO2-Ausstoß so geringfügig ist, dass der Einfluß keine Rolle spielt.
 

hives

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Aha, "Erde gekippt", "Klima wandelt sich immer", ganz egal, es geht ja nur darum, dass wir uns absolut sicher sind, dass alles, was wir Menschen machen, absolut keinen Einfluss auf unser Klima haben kann :read:
 
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Rivale-von-Nogar

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Ja natürlich ist die Erde gekippt hives. Irgendwann wird es wieder zu einem Polsprung kommen. Zum Polsprung kommt es alle Zigtausend Jahre mal und der Mensch hat daran selbstverständlich nicht den geringsten Einfluss.
 

Zerch

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Egal ob Fritz Haber's Giftgas, Robert Oppenheimer's Atombombe, oder Edward Teller's Wasserstoffbombe. Die Herren hinter der Realisierung derartiger Massenvernichtungswaffen sind jüdisch.
 

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