Giacomo_S
Ehrenmitglied
- Registriert
- 13. August 2003
- Beiträge
- 2.835
In den letzten Jahren habe ich definitiv eine deutliche Verschlechterung der Qualität vieler Produkte feststellen müssen. Manchmal lässt mir dieser miese Dreck schreiend die Halskrause schwellen. Dieser Thread soll dazu dienen, unsere Erfahrungen diesbezüglich auszutauschen, ja durchaus mal die Wut heraus zu lassen.
Es mag das Argument berechtigt sein: Gib' halt gleich mehr Geld aus und kauf' Dir was Anständiges. Das mag sein, aber es muss auch einmal möglich sein, ein Produkt einfach mal mitzunehmen. Nicht immer kann man ein Produkt darauf abklopfen, ob es das hat, was wir in meiner Küche mittlerweile "Chinesenqualität" nennen. Und von einem Produkt soll man erwarten können, dass es bei bestimmungsgemäßen Gebrauch - allermindestens - die Garantiezeit durchhält.
Ich fange mal mit ein paar Besipielen an:
1. Für meine Arbeit (bin Koch) brauchte ich eine Kartoffelpresse. Also hat mir mein Chef beim Hamberger - ein großer Gastronomiehandel - eine gekauft. In etwa so einen Klassiker, was soll schon groß dabei sein ?
Nach 3 Wochen bestimmungsgemäßer Benutzung - ich presse gekochte Kartoffeln damit und knacke mit dem Gerät nicht etwa Tresore - war das Ding kaputtgebrochen. Zwei Schweisspunkte brachen am Punkt des größten Drehmoments, außerdem war das Ding verbogen.
Da wir dringend eine brauchten, hat mein Chef mir - wiederum beim Hamberger - eine neue Presse gekauft. Die hat nicht einmal einen einzigen Einsatz durchgehalten, dann war sie an derselben Stelle gebrochen.
Was, bittesehr, soll das für ein Produkt sein ? Ein Gerät mit simpelster Mechanik, welches nicht einmal einen einzigen, bestimmungsgemäßen Einsatz durchhält ?
Die nächste Presse, ein anderes Modell, welches mein Chef mir vom Hamberger mitgebracht hat, habe ich ihm gleich unbenutzt wieder in die Hand gedrückt: Es war ihr schon anzusehen, dass das Ding nicht lange durchhalten würde.
Nun, dachte ich ... der Hamberger ... und ging zum Stahlwarenhändler meines Vertrauens, ein Familien- und Traditionsunternehmen.
Dem mein Leid geklagt, sagte er mir: Ich verstehe Dich und könnte Dir auch die Qaulität besorgen, die Du haben willst - im Prinzip. Denn eine einzelne Presse kann ich nicht bestellen, und einen ganzen Karton werde ich in Jahren nicht los. Verständlich, aber ...
Das ist oft das Schöne, wenn man Geld ausgeben und eine wirkliche Qualität haben will: Es wird zur Odyssee.
2. Mein Chef hat mir einen Handmixer, z.B. sowas
mitgebracht, mit den Worten "im Vorbeigehen beim Aldi, für'n 10er. schaul mal, ob Du was damit anfangen kannst." Mein Blick sprach Bände, denn von diesen Dingern halte ich ohnehin nicht viel.
Nun gut ... zufällig hatte ich am Tag eine kleine Menge Teig zu machen (Haushaltsmenge: 500g) und dachte: Versuch's mal mit den Teigknetern von dem Ding.
Nach 20 Sekunden kneten war einer der Knethaken abgebrochen !
3. Einer meiner Freunde backt gern (im Haushalt) und daher wollte er sich eine Mühle kaufen, um Nüsse damit zu mahlen. Im Kaufhaus fand er ein Handmahlgerät für wenig Geld.
Es hat nicht einmal das Mahlen von 100g Erdnüssen durchgehalten, dann war es kaputt.
Ein Freund gab ihm einen Tipp: Geh' doch mal zu jenem Trödler.
Dort erstand er ein Gerät aus deutscher Herstellung. Es war aus Gusstahl (?) und auf der Seite war das Herstellungsjahr eingraviert: 1898. Und es funktioniert noch immer ! Man mag sich kaum vorstellen, was mit dieser "deutschen Wertarbeit" ganze Generationen was auch immer durchgemahlen haben ...
4. Um unsere Nudelküche zu standardisieren, sollte mir mein Chef eine Eieruhr mitbringen. Er kaufte mir ein Ding beim Fackelmann, immerhin Gastronomieausstatter. Ich besah mir das Ding und schaute ihn an ... "es gab keine andere !" versicherte er mir.
Bei Benutzung stellte ich fest:
- Das "Designerteil" lässt sich schlecht bedienen
- Mal klingelt es, mal nicht (wozu brauche ich es, wenn ich mich nicht darauf verlassen kann ?)
- Als ich es einmal mit leicht fettigen Fingern anfasste, war die Zeitskala abgewischt ... kommt ja auch nie vor, das man es in einer Küche mit Fett zu tun hat.
Es ist mir dann so der Kragen geplatzt, das ich das Ding an die Wand gepfeffert habe, worauf es ein letztes Mal klingelte ...
Auf dem Nachhauseweg ging ich an einem Kaufhaus vorbei. Die Verkäuferin nach Eieruhren befragt, zeigte sie mir einen ganzen Tisch - mit Dingern, die genauso sinnfrei sind.
Aber immerhin: Als ich sagte, ich möchte was Solides, dachte sie kurz nach und führte mich zum Stand der Fa. Silit. Ich erstand das, was man noch vor ein paar Jahren unter einer Eieruhr verstand: Ein stabiles Gerät mit simplem Drehknopf, sicher in der Handhabung, Skala eingeprägt. Hat auch schon den einen oder anderen Sturz durchgehalten. Hat 17 Euro gekostet, funktioniert aber auch, wie es soll.
Es fallen mir noch eine ganze Reihe Besipiele ein, belasse aber erst einmal dabei.
Sicher, es mag sein: An einer "lifelong Guarantee" können Firmen heutzutage vielleicht nix mehr verdienen. Dennoch bin ich der Meinung: So simple Produkte wie die o.g. sollten wenigstens mal 2,3 Jahre durchhalten - erreichen aber noch nicht einmal den Ablauf der Garantie !
So einen Schrott möchte ich nicht einmal geschenkt haben, denn dafür sind mir meine Nerven zu schade.
Was für Beispiele habt ihr ?
Es mag das Argument berechtigt sein: Gib' halt gleich mehr Geld aus und kauf' Dir was Anständiges. Das mag sein, aber es muss auch einmal möglich sein, ein Produkt einfach mal mitzunehmen. Nicht immer kann man ein Produkt darauf abklopfen, ob es das hat, was wir in meiner Küche mittlerweile "Chinesenqualität" nennen. Und von einem Produkt soll man erwarten können, dass es bei bestimmungsgemäßen Gebrauch - allermindestens - die Garantiezeit durchhält.
Ich fange mal mit ein paar Besipielen an:
1. Für meine Arbeit (bin Koch) brauchte ich eine Kartoffelpresse. Also hat mir mein Chef beim Hamberger - ein großer Gastronomiehandel - eine gekauft. In etwa so einen Klassiker, was soll schon groß dabei sein ?
Nach 3 Wochen bestimmungsgemäßer Benutzung - ich presse gekochte Kartoffeln damit und knacke mit dem Gerät nicht etwa Tresore - war das Ding kaputtgebrochen. Zwei Schweisspunkte brachen am Punkt des größten Drehmoments, außerdem war das Ding verbogen.
Da wir dringend eine brauchten, hat mein Chef mir - wiederum beim Hamberger - eine neue Presse gekauft. Die hat nicht einmal einen einzigen Einsatz durchgehalten, dann war sie an derselben Stelle gebrochen.
Was, bittesehr, soll das für ein Produkt sein ? Ein Gerät mit simpelster Mechanik, welches nicht einmal einen einzigen, bestimmungsgemäßen Einsatz durchhält ?
Die nächste Presse, ein anderes Modell, welches mein Chef mir vom Hamberger mitgebracht hat, habe ich ihm gleich unbenutzt wieder in die Hand gedrückt: Es war ihr schon anzusehen, dass das Ding nicht lange durchhalten würde.
Nun, dachte ich ... der Hamberger ... und ging zum Stahlwarenhändler meines Vertrauens, ein Familien- und Traditionsunternehmen.
Dem mein Leid geklagt, sagte er mir: Ich verstehe Dich und könnte Dir auch die Qaulität besorgen, die Du haben willst - im Prinzip. Denn eine einzelne Presse kann ich nicht bestellen, und einen ganzen Karton werde ich in Jahren nicht los. Verständlich, aber ...
Das ist oft das Schöne, wenn man Geld ausgeben und eine wirkliche Qualität haben will: Es wird zur Odyssee.
2. Mein Chef hat mir einen Handmixer, z.B. sowas
mitgebracht, mit den Worten "im Vorbeigehen beim Aldi, für'n 10er. schaul mal, ob Du was damit anfangen kannst." Mein Blick sprach Bände, denn von diesen Dingern halte ich ohnehin nicht viel.
Nun gut ... zufällig hatte ich am Tag eine kleine Menge Teig zu machen (Haushaltsmenge: 500g) und dachte: Versuch's mal mit den Teigknetern von dem Ding.
Nach 20 Sekunden kneten war einer der Knethaken abgebrochen !
3. Einer meiner Freunde backt gern (im Haushalt) und daher wollte er sich eine Mühle kaufen, um Nüsse damit zu mahlen. Im Kaufhaus fand er ein Handmahlgerät für wenig Geld.
Es hat nicht einmal das Mahlen von 100g Erdnüssen durchgehalten, dann war es kaputt.
Ein Freund gab ihm einen Tipp: Geh' doch mal zu jenem Trödler.
Dort erstand er ein Gerät aus deutscher Herstellung. Es war aus Gusstahl (?) und auf der Seite war das Herstellungsjahr eingraviert: 1898. Und es funktioniert noch immer ! Man mag sich kaum vorstellen, was mit dieser "deutschen Wertarbeit" ganze Generationen was auch immer durchgemahlen haben ...
4. Um unsere Nudelküche zu standardisieren, sollte mir mein Chef eine Eieruhr mitbringen. Er kaufte mir ein Ding beim Fackelmann, immerhin Gastronomieausstatter. Ich besah mir das Ding und schaute ihn an ... "es gab keine andere !" versicherte er mir.
Bei Benutzung stellte ich fest:
- Das "Designerteil" lässt sich schlecht bedienen
- Mal klingelt es, mal nicht (wozu brauche ich es, wenn ich mich nicht darauf verlassen kann ?)
- Als ich es einmal mit leicht fettigen Fingern anfasste, war die Zeitskala abgewischt ... kommt ja auch nie vor, das man es in einer Küche mit Fett zu tun hat.
Es ist mir dann so der Kragen geplatzt, das ich das Ding an die Wand gepfeffert habe, worauf es ein letztes Mal klingelte ...
Auf dem Nachhauseweg ging ich an einem Kaufhaus vorbei. Die Verkäuferin nach Eieruhren befragt, zeigte sie mir einen ganzen Tisch - mit Dingern, die genauso sinnfrei sind.
Aber immerhin: Als ich sagte, ich möchte was Solides, dachte sie kurz nach und führte mich zum Stand der Fa. Silit. Ich erstand das, was man noch vor ein paar Jahren unter einer Eieruhr verstand: Ein stabiles Gerät mit simplem Drehknopf, sicher in der Handhabung, Skala eingeprägt. Hat auch schon den einen oder anderen Sturz durchgehalten. Hat 17 Euro gekostet, funktioniert aber auch, wie es soll.
Es fallen mir noch eine ganze Reihe Besipiele ein, belasse aber erst einmal dabei.
Sicher, es mag sein: An einer "lifelong Guarantee" können Firmen heutzutage vielleicht nix mehr verdienen. Dennoch bin ich der Meinung: So simple Produkte wie die o.g. sollten wenigstens mal 2,3 Jahre durchhalten - erreichen aber noch nicht einmal den Ablauf der Garantie !
So einen Schrott möchte ich nicht einmal geschenkt haben, denn dafür sind mir meine Nerven zu schade.
Was für Beispiele habt ihr ?