Wenn die Seele weint.....

Der Legat

Geselle
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Die Seele weint.......

In Zeiten in denen die Seele weint, das Herz schwer und die Freunde nicht hilfreich sind erkennen wir uns selbst. Ich sitze hier und denke über den Tod eines menschen der mir nichts bedeutet hat; aber dessen Tod mir mein eigenes Ende zeigte.
Ich fühlte die Leere; das fast greifbare Vorhandensein von Antimaterie. Der Zug im Herzen und dessen Hilflosigkeit als es Zoll für Zoll Kraft verlor; die Unmöglichkeit des Redens über Gefühle und deren Farben und Bilder die sie in meinem Kopf malten. Ich fühlte die seele weinen, fühlte die Kraft des Herzens schwinden und fühlte die Machlosigkeit des Ich´s. Ich danke dem Menschen der mich das fühlen ließ, auch wenn er mich nie gekannt hat; denn er hat mir die Angst vor dem genommen was kommen wird. Dem Tod!


Euer legat
 

Magna

Erleuchteter
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Hi!
Also der Text an sich gefällt mir, aber eine Frage hätt' ich denn doch. Oder auch mehrere, mal sehen.
Man beginnt also damit, sich zu erkennen, erst wenn etwas passiert ist? Erst wenn man einsam ist? Warum?
Und hat man wirklich Angst vor dem Tod als solchem? Nicht viel eher vor dem, was vorher passiert? Vor der Todesart?
Alles in allem etwas seltsam, was du da schreibst, weil sich automatisch Fragen nach dem Hintergrund des Textes aufdrängen, die hier niemand zu stellen das Recht hat.
Liebe Grüße,
Magna
 

Der Legat

Geselle
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Hallo Magna,
freut mich das Du hinterfragst. Dieser Text; nun er entstand als ich erfuhr dass der Tod eines mir völlig unbekannten Menschen eine mir nahestehende Person sehr betroffen machte. Ich reflektierte hier meine gefühle und begann selbst den Tod zu betrachten. Wie bekannt ist der Tod für mich nichts erschreckendes, das hatte ich schon in anderen Postings hier im Board definiert. Ich wollte mit dem Text zum Denken über die eigenen Schranken anregen; den Tod mal so zu nehmen wie er ist. Es ist nur eine Bezeichnug für einen Üergang in etwas was uns nicht einsichtig ist.
Man muß nicht mehr Angst haben als beim Durchschreiten einer Tür.
Das Wie ist es was uns beschäftigt; Dich und viele andere auch. Mich auch, jedoch weiß ich das ich das Wie nicht bestimmen kann; es wird so kommen wie ES sein soll.
Die Frage warum erst etwas passieren muß finde ich sehr interessant; denn das ist was den Menschen prägt. Wodurch lernt ein Mensch? Er lernt durch Erfahrung, durch Gewesenes und durch das Erleben. Es geschieht immer etwas; es muß immer eine Aktion vorhanden sein um eine Reaktion zu erzeugen. Dieser Vorgang nennt sich Denken. Jede Wahrnehmung ist eine Reaktion auf Erlebtes.
Der Tod ist was besonderes; den nichts bewegt so tief wie ER.


Der Legat
 

Magna

Erleuchteter
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hmm... Ich frage mich, auch wenn der Tod natürlich ein sehr einschneidendes Ereignis ist, warum muß erst etwas schlimmes passieren? Warum muß man sich einsam fühlen um zu sich selbst zu finden?
Der Mensch lernt doch auch aus guten Erfahrungen und Freude gehört genauso zum Leben. Warum scheint es so schwer, dass sich jemand auf sich selbst besinnt, weil ihm etwas Gutes passiert?
Das frag ich mich schon seit geraumer Zeit immer wieder und dein Text provoziert die Frage geradezu.
Warum immer nur etwas Schlechtes?
Liebe Grüße,
Magna
 

ParaM!nd

Meister
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23. Mai 2002
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Du definierst sowohl Einsamkeit als auch Tod selbstverständlich als etwas schlechtes - dort solltest du mit der Suche nach Antwort anfangen.

ParaM!nd
 

Magna

Erleuchteter
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Im Zusammenhang mit diesem Text (die Seele weint, das Herz ist schwer, Freunde können nicht helfen) ist es doch recht natürlich nicht von Frohsinn zu sprechen, oder seh ich das falsch?
Liebe Grüße,
Magna
 

BigIgnazion

Meister
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10. April 2002
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war lange nicht im forum und nun lese ich hier mkal quer, um ehrlich zu sein ist das hier, das erste schreibwerk das mir gefällt .

allerdings würde ich an deiner stelle den halbsatz betreffend antimaterie rauslassen, der wirkt irgendwie wie ein bruch auf mich.

grüsse
 

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