Weitergabe der Eigenschaften in Genen

minimalize

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Hi,

Hab gestern ne ziemlich interresante Diskussion mit nem Freund geführt. Wir sind irgendwie darauf gekommen dass die Weitergabe der guten Eigenschaften der Gene vielleicht irgendwie auf das Soziale Verhalten der Eltern zurückzuführen ist

Was ich damit meine:

Gute sozial eingestellte Eltern --> erfolgreiche intelligente Kinder

Schlechte unsozial eingestellte Eltern --> dumme Kinder :D

Ist zwar ein krasser Gedankengang aber wir haben unseren Bekanntenkreis hergenommen und ein bischen analysiert. Uns ist dabei echt aufgefallen wenn die Eltern nicht gerade sozial drauf waren sind die Kinder auch nicht gerade Inteligent. Allerdings haben wir da auch ein paar Beispiele gefunden wo die Eltern ziemlich weit unten standen und es im Leben auch nicht weit gebracht haben, aber ziemlich gute soziale Eltern waren. Da waren die Nachkommen alle Abiturienten und total gut in der Schule und so.

Was meint ihr so dazu. Mich würde da echt noch mal so die Meinungen von anderen interesieren.
 

holo

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Du sprichst von Epigenetik und Methylgruppen.

Gruß
Holo
 

agentP

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Wir sind irgendwie darauf gekommen dass die Weitergabe der guten Eigenschaften der Gene vielleicht irgendwie auf das Soziale Verhalten der Eltern zurückzuführen ist
Gene verändern sich aber normalerweise nicht einfach so im Laufe des Lebens, es sei denn man lebt neben einem Atommeiler oder ist ein Mutant. :wink:
 

erik

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Der Mensch ahmt nach.

Wer sich also seine Eltern als Vorbild wählt (und das tut jeder während eines gewissen Lebensabschnittes) übernimmt Eigenschaften von diesen.

Möglicherweise gibt es eine genetische Disposition für "längere Brutpflege" und "günstiges Sozialverhalten" was dazu führt, dass der Nachwuchs besser sozialisiert wird.

Das sind aber dann zwei unabhängige Faktoren die einander bedingen.

Andererseits bezweifele ich, daß euer Bekanntenkreis groß genug ist, um statistische Aussagen treffen zu können.
 

Flowing_tears

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Gene werden nicht in laufe eines Lebens verändert sondern nur während des Crossing Overs während der intrachromosomalen Rekombination gebildet.
Danach "nutzen" sie sich nurnoch ab und verschlechtern ihren Zustand, was aber keineswegs die Informationen auf den kodierenden Gen-Abschnitten (Allele) verändert.
Wird also alles ne Sache der Erziehung der eigenen Eltern sein ;)
 

dkR

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Flowing_tears schrieb:
Gene werden nicht in laufe eines Lebens verändert sondern nur während des Crossing Overs während der intrachromosomalen Rekombination gebildet.
Danach "nutzen" sie sich nurnoch ab und verschlechtern ihren Zustand,

Hö? 8O :O_O: :gruebel:
 

holo

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Ich denke, er meint dieses "Lead out" am Ende der Schlusssequenz, die mit jeder Teilung immer kürzer wird.

Gruß
Holo
 

agentP

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Für mich hört sich die Theorie, die da oben zwischen den Zeilen durchtropft aber eher nach Lamarckismus an, als nach Epigenetik.
 

holo

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Ja und nein, wenn du nur ein bisschen weiter interpretierst.

Ja, wenn es zum Beispiel um Artikulation geht. Ein mögliches nein, wenn es um Verhaltensmuster, wie Unruhe oder Ausgeglichenheit geht.

Ich denke da an eine vierfache Mutti, die fest davon überzeugt ist, ihre Kinder mit den jeweiligen "Gemütszuständen" geprägt zu haben. Hat es das ungeborene Kind erlernt oder mitbekommen?

Vielleicht ist der Unterschied - wenn er denn so existiert - in seiner Speichermenge begründet. Die Information will ja untergebracht werden, wenn sie denn vererbbar ist.
Das Interessantere sah ich in einer Dokumentation, in der verdächtig oft Eigenschaften der Großeltern auf das Enkelkind übertragen wurden. Auch das allgemeine Nahrungsangebot sollte demnach eine Rolle spielen. Die Zeit wird zeigen, ob es in Zeiten der Hungersnot bei den Enkelkindern mehr Diabetesfälle gibt als bei jenen Enkelkindern, dessen Großeltern "wie die Made im Speck" gelebt haben.
Wirklich schade, dass ich keine Quelle habe - ich halte das für sehr sehenswert.

Gruß
Holo

EDIT: Was ist mit den grundlegenden Verhaltensmustern, die den Menschen nach Tierkreiszeichen zugesprochen werden? Gibt es diese Unterschiede wirklich? Wie könnten sie entstanden sein?
 

agentP

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Ich beziehe mich da drauf:

Wir sind irgendwie darauf gekommen dass die Weitergabe der guten Eigenschaften der Gene vielleicht irgendwie auf das Soziale Verhalten der Eltern zurückzuführen ist
Das interpretiere ich beispielhaft entweder so: In den Genen ist die Anlage zu fleissigem Lernen, aber wenn die Eltern saufen und ihre Kinder prügeln, dann kann diese Anlage eventuell nie zum tragen kommen. Dass es das gibt, daran dürfte ja kein Zweifel bestehen, wenn unsere Prägung durch Kultur und soziales Umfeld nicht der Lage wäre unsere genetische Disposition zu überlagern, dann würden wir vermutlich noch auf Bäumen sitzen und Blätter kauen. Dieser Mechanismus funktioniert aber dann natürlich in beider Richtungen, also wie oben im Beispiel unter Umständen auch zum Nachteil des Individuums.

oder so: Die Eltern sind fleissig, das wird dann irgendwie auf die genetische Festplatte gespeichert und weitervererbt. Das wäre dann Lamarck in Reinkultur.

Epigenetik scheint mir hier deshalb problematisch, weil ja das soziale Verhalten (im Beispiel von minimalize) unmittelbar wirken soll, d.h. das soziale Verhalten wirkt auf die Kinder und ihr Lernverhalten (im Beispiel war von Bildung die Rede). Das würde ja dann bedeuten, im Laufe des Lebens sind die Eltern so lieb zum Kind, dass die vorher gesperrte Gensequenz jetzt doch aktiviert wird und daraufhin das Kind zum fleissigen Pauker wird und das halte ich für etwas gewagt, es sei denn ich sitze in einem X-Men-Film. :)
Ich räume aber gerne ein, daß ich a) das mit der Epigenetik missverstanden habe oder b) das Post da oben ganz anders gemeint war. Vielleicht sollte der Threadersteller das nochmal genauer ausführen oder ic) ich mich in meinem Geschwafel gerade völlig verzettelt habe.
:lol:
 

dkR

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agentP schrieb:
oder so: Die Eltern sind fleissig, das wird dann irgendwie auf die genetische Festplatte gespeichert und weitervererbt. Das wäre dann Lamarck in Reinkultur.

Und seit wann ist Lamarck verboten? :wink:
 

agentP

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Habe ich doch gar nicht gesagt, daß er verboten ist, auch wenn ich persönlich nicht an Giraffen glaube deren Hals von Generation zu Generation länger wird, weil sie sich immer so schön nach den Blättern strecken, weil wenn das so einfach ginge, dann würde uns Männern sicher allen der Schlari schon bis zum Boden hängen. :)
 

holo

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Ja, das Dilemma ist, dass sowohl Lamark als auch seine "Widersacher" der Genetik im Recht sind - von einem gewissen Standpunkt aus.

Die Genetik bezieht sich z. B. auf die Basenpaare und deren Kombination, Lamark konnte dementgegen nicht ahnen, dass seine Theorien in einer Art Formatierung der Basenpaare begründet sein können.

Die Genetik hat den Weg geebnet, die Epigenetik ergänzt sie - so würde ich das ausdrücken.

Ich will jedoch dem Threadersteller nicht sagen, dass er es ungenau formuliert hat - er hatte bei Erstellung sicher keine Ahnung, wie sich die Debatte entwickeln würde. ;-)

Aber er kann ja noch nachbessern, wenn er mag.

Gruß
Holo
 

phoenix

Großmeister
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Gute sozial eingestellte Eltern --> erfolgreiche intelligente Kinder

Schlechte unsozial eingestellte Eltern --> dumme Kinder

Und was für Eltern haben erfolglose intelligente Kinder?


Ist wahrscheinlich mehr ein "soziales" Phänomen..........
 

Eskapismus

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An Kindern, die nach der Geburt adoptiert worden sind, lässt sich eindeutig nachweisen, dass sie Verhaltensmuster von ihren biologischen Eltern übernehmen. (In den meisten Fällen sind dies leider negative Verhaltensmuster, weil Mütter, die ihre Kinder weggeben meist nicht zur Bildungselite gehören). Der Einfluss, welcher die Eltern auf solche Kinder haben ist erstaunlich gering. Die Kinder schneiden in der Schule meist schlechter ab als ihre Geschwister, welche biologisch mit den Eltern verwandt sind. Interessant ist aber, dass diese Kinder später aufholen und sobald sie erwachsen sind, ihren Geschwistern in nichts nachstehen was schulische Fähigkeiten betrifft.


Dazu empfehle ich Levitts Buch Freakonomics. Dort ist ein Kapitel diesem Thema gewidmet. Dort wird auch noch mit vielen anderen Legenden bei der Kindererziehung anhand von Statistik aufgeräumt.


PS: Ist es das, was der Threadersteller meinte?
 

agentP

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Wie schliesst man bei solchen Statistiken aus, daß der negative Einfluss nicht von den Adoptiveltern kommt, indem sie die Adoptivkinder z.B. bewusst oder unbewusst anders behandeln, als die leiblichen Kinder?
Ausserdem werden diese Kinder ja aus ihrer vertrauten Umgebung gerissen, selbst wenn es unmittelbar nach der Geburt passsiert. Immerhin weiss man, daß auch Neugeborene durchaus in der Lage sind die Mutter zu erkennen. Könnte nicht auch diese Trennung ein Trauma auslösen, das Einfluss auf die Entwicklung hat? Zumal ja diese Kinder später aufholen, was ja darauf hindeutet, daß es sich um ein Handicap handelt, das offenbar überwindbar ist. Eine entsprechende genetische Disposition wäre ja im Laufe eines Lebens eher nicht zu ändern.
Was ich damit sagen will ist, daß diese Studien, so wie du sie beschreibst, ja nur einen Hinweis darauf geben, daß sich Adoptivkinder womöglich anders entwickeln, als leibliche Kinder, aber noch längst nicht, daß der Grund dafür in den Genen liegt.
Wobei ich an der Stelle nochmal betonen möchte, daß ich natürlich grundsätzlich an die Macht der Gene glaube und das auch gar nicht ausschliesse.
 

holo

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Ich frage mich, wann das Zicklein ihre Mimik ablegen wird - sie erinnert stark an meine eigene Mimik.

Nu wirds aber kompliziert. Wenn das Verhaltensmuster codiert ist - jedoch nicht in der Gensequenz selbst - wie wird von dort aus die Brücke ins Gehirn geschlagen (und wäre es möglich, dass es unterschiedliche Prioritäten in der Informationsauswertung der verschiedenen Quellen gibt)?

Gruß
Holo
 
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