Tagchen allerseits,
ich habe in den letzten Jahren eine Beobachtung in meinem Umfeld gemacht, von der ich nicht genau weiss, ob sie Zufall ist, Normalität, oder tatsächlich der Erwähnung wert.
Kern meiner Wahrnehmung: Kleine Unternehmer sind zu oft egomane Idioten
Ich weiss... klingt etwas krass... und ich selber kann dies aus eigener Erfahrung auch nicht beurteilen, aber ich kenne halt nicht wenige Leute, die bei kleinen Unternehmern arbeiten (also bis zu 50 Angestellte) und fast überall höre ich von extrem unwirtschaftlichen Entscheidungen, überaus unprofessionellem Verhalten, Dummdreistigkeit der Unternehmensleitung insbesondere, wie Mitarbeiter abgezockt und weit über die Arbeitsverträge hinaus gefordert werden, ohne Gegenleistungen zu bieten. Ständige Versuche, Kunden zu prellen, und die Mitarbeiter dazu zu bringen, Kunden zu prellen.
Den schlimmsten Höhepunkt gab es bei einem Konkurs eines Autohändlers, bei dem mein Vater bis vor ca. 2 Jahren gearbeitet hat, und wo er jahrelang erzählt hat, daß der Unternehmer viel zu viel Kohle aus dem Laden rauszieht, und total unfähige Leute an die entscheidenden Positionen brachte. Zudem wurde mehr und mehr versucht, Kunden zu bescheissen, was mein Vater auf Grund seines Alters nicht mehr mitmachen wollte - und nebenbei feststellen konnte, daß er mit einer professionellen und nicht bescheisserischen Art (also Kunden auch mal von einem Kauf abraten, der zu ihnen eigentlich nicht passt - insbesondere keine unsinnigen Kreditgeschäfte aufschwatzte) am meisten Autos verkaufte, weil seine Kunden eben oft genug wiedergekommen sind.
Die Reaktion der Firmenleitung und seiner Kollegen: Ablehnung. Als er mir das erzählt hat, hab ichs nicht geglaubt, bis er wegen eines eher nichtigen Streits mit dem Filialleiter rausgeflogen ist. Inzwischen natürlich froh, da er vor Konkurs nun längst was anderes hat.
Dennoch... was ist los mit den Unternehmern? Dieser Unternehmer war in der Autobranche seit den 70er oder 80er Jahren. Anscheinend ist er in den vergangenen 5-10 Jahren immer fordernder geworden, und hat die Mitarbeiter immer schlechter behandelt, und gleichzeitig immer schlechtere wirtschaftliche Entscheidungen getroffen - teilweise wirklich total idiotische Entscheidungen, die jeder, der auch nur ein bißchen Ahnung von BWL hat, als unsinnig empfindet.
Und das erstaunliche der letzten Monate: Sobald ich mit Bekannten über dieses Thema rede, die ebenfalls bei Kleinunternehmern arbeiten, höre ich nur Bestätigung. Oke... das sind nichtmal ein Dutzend Aussagen - nicht repräsentativ. Aber der Tenor ist wirklich überall derselbe. Die Unternehmer ziehen übermäßig viel Kohle aus ihrem Unternehmen, fordern von Mitarbeitern mindestens soviel wie von sich selber, natürlich zu einer erheblich schlechteren Bezahlung, sorgen für eine miese Atmosphäre, fordern "krummes Verhalten" gegenüber Kunden, treffen teilweise absolut schlechte Entscheidungen im Sinne der Betriebswirtschaftslehre, was sogar einfachere Mitarbeiter kritisieren, und sind gleichzeitig am jammern.
Wie sind Eure Erfahrungen in diesem Unternehmensbereich? Als Kunde, Mitarbeiter, Bekannter? Ist meine Beobachtung ein totaler Ausnahmefall? Waren viele Kleinunternehmer eigentlich schon immer so, also auch insbesondere den berühmt-berüchtigten Wirtschaftswachstumjahren 1950/60?
Ich muss zugeben, daß ich in den letzten Jahren echte Mühe habe, ein positives Bild von Kleinunternehmern zu behalten... wo sind die positiven Beispiele... wär schön, zu erfahren, daß es diese nicht nur gibt, sondern diese die große Mehrheit stellen... tun sie das?
gruß
Booth
ich habe in den letzten Jahren eine Beobachtung in meinem Umfeld gemacht, von der ich nicht genau weiss, ob sie Zufall ist, Normalität, oder tatsächlich der Erwähnung wert.
Kern meiner Wahrnehmung: Kleine Unternehmer sind zu oft egomane Idioten
Ich weiss... klingt etwas krass... und ich selber kann dies aus eigener Erfahrung auch nicht beurteilen, aber ich kenne halt nicht wenige Leute, die bei kleinen Unternehmern arbeiten (also bis zu 50 Angestellte) und fast überall höre ich von extrem unwirtschaftlichen Entscheidungen, überaus unprofessionellem Verhalten, Dummdreistigkeit der Unternehmensleitung insbesondere, wie Mitarbeiter abgezockt und weit über die Arbeitsverträge hinaus gefordert werden, ohne Gegenleistungen zu bieten. Ständige Versuche, Kunden zu prellen, und die Mitarbeiter dazu zu bringen, Kunden zu prellen.
Den schlimmsten Höhepunkt gab es bei einem Konkurs eines Autohändlers, bei dem mein Vater bis vor ca. 2 Jahren gearbeitet hat, und wo er jahrelang erzählt hat, daß der Unternehmer viel zu viel Kohle aus dem Laden rauszieht, und total unfähige Leute an die entscheidenden Positionen brachte. Zudem wurde mehr und mehr versucht, Kunden zu bescheissen, was mein Vater auf Grund seines Alters nicht mehr mitmachen wollte - und nebenbei feststellen konnte, daß er mit einer professionellen und nicht bescheisserischen Art (also Kunden auch mal von einem Kauf abraten, der zu ihnen eigentlich nicht passt - insbesondere keine unsinnigen Kreditgeschäfte aufschwatzte) am meisten Autos verkaufte, weil seine Kunden eben oft genug wiedergekommen sind.
Die Reaktion der Firmenleitung und seiner Kollegen: Ablehnung. Als er mir das erzählt hat, hab ichs nicht geglaubt, bis er wegen eines eher nichtigen Streits mit dem Filialleiter rausgeflogen ist. Inzwischen natürlich froh, da er vor Konkurs nun längst was anderes hat.
Dennoch... was ist los mit den Unternehmern? Dieser Unternehmer war in der Autobranche seit den 70er oder 80er Jahren. Anscheinend ist er in den vergangenen 5-10 Jahren immer fordernder geworden, und hat die Mitarbeiter immer schlechter behandelt, und gleichzeitig immer schlechtere wirtschaftliche Entscheidungen getroffen - teilweise wirklich total idiotische Entscheidungen, die jeder, der auch nur ein bißchen Ahnung von BWL hat, als unsinnig empfindet.
Und das erstaunliche der letzten Monate: Sobald ich mit Bekannten über dieses Thema rede, die ebenfalls bei Kleinunternehmern arbeiten, höre ich nur Bestätigung. Oke... das sind nichtmal ein Dutzend Aussagen - nicht repräsentativ. Aber der Tenor ist wirklich überall derselbe. Die Unternehmer ziehen übermäßig viel Kohle aus ihrem Unternehmen, fordern von Mitarbeitern mindestens soviel wie von sich selber, natürlich zu einer erheblich schlechteren Bezahlung, sorgen für eine miese Atmosphäre, fordern "krummes Verhalten" gegenüber Kunden, treffen teilweise absolut schlechte Entscheidungen im Sinne der Betriebswirtschaftslehre, was sogar einfachere Mitarbeiter kritisieren, und sind gleichzeitig am jammern.
Wie sind Eure Erfahrungen in diesem Unternehmensbereich? Als Kunde, Mitarbeiter, Bekannter? Ist meine Beobachtung ein totaler Ausnahmefall? Waren viele Kleinunternehmer eigentlich schon immer so, also auch insbesondere den berühmt-berüchtigten Wirtschaftswachstumjahren 1950/60?
Ich muss zugeben, daß ich in den letzten Jahren echte Mühe habe, ein positives Bild von Kleinunternehmern zu behalten... wo sind die positiven Beispiele... wär schön, zu erfahren, daß es diese nicht nur gibt, sondern diese die große Mehrheit stellen... tun sie das?
gruß
Booth