Vergessene Orte (war: Bunkerimpressionen)

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Da sich ja anscheinend keiner traut hier was reinzuposten, werde ích hier mal ab und an Bilder meiner neusten Exkursionen hereinstellen.
Ich werde nichts bis wenig zu den Objekten sagen, da ich Sie vor Vandalismus schützen will, so sie denn ohnehin noch nicht demoliert wurden.

Los gehts:

Na was ist hier zu sehen?
aussen.jpg


Schon wärmer...
loch.jpg


Genau... es ist ein Bunker
tuer.jpg


Leider ein sehr heruntergekommener. Hier einer der 3 Räume:
mittelraum.jpg


Gruß Kai
 

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  • #2
Und über das bin ich heute auch noch gestolpert:
lukezu.jpg


Na da wurde ich ja erst richtig neugierig:
lukedeckelseite.jpg


Sieht ja recht spannend aus, wenn man mal vom Müll absieht:
einblickluke.jpg


Und um die Fragen gleich vorwegzunehmen:
Ja, Euer Admin kennt keinen Ekel und ist da reingekrochen. Leider hatte er keine Taschenlampe dabei und es ging noch eine Etage weiter nach unten. Von daher werdet Ihr Euch noch ein paar Tage gedulden müssen bis das Geheimnis dieser Luke im Wald gelüftet wird.

Gruß Kai
 

olaf

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Nette Bilder...von den Müll und den Schmierereien mal abgesehen. Typisch Brandenburgischer Forst :lol: :eek:
Würd' mich mal interessieren, obs hier im Forst Rosengarten (bei Frankfurt (Oder)) Bunker gibt. Mal Informieren.


Übrigens gibts in Falkenhagen gut erhaltene Bunker. Dort hatte man irgenwas mit Sarin (Nervengas) zu tun. Mein Kumpel hat ein Poster von. Gibt auch Führungen. Werde mich auch dazu mal informieren, zwecks Bunkertour :D

Nachtrag: Was zum Bunker in Falkenhagen (Englisch): http://fp.coldwar.f9.co.uk/falkenhagen.htm

Dann ne Gute Bunkerseite: Bunkernetzwerk

Angebot Führung durch Bunker von Falkenhagen und Seelower Höhen
 

Harakiri

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entschuldigt, aber ich verstehe nicht ganz was an bunkern so interessant ist, dass man fotos von ihnen macht ...
 

Rukhai

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keien ahnung aber ich denk mal die es is schon enn bissel spannend in so relikte aussem kalten krieg rein zu kriechen...
 

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  • #6
Nun,

was ist so reizvoll dran?

Zunächst einmal ist es sicher der Reiz des Unbekannten, dieser direkte Kontakt mit der Geschichte, dieser typische Geruch. Zum anderen und das ist auch der Grund warum ich Fotos schiesse ist es die Art wie mit der Geschichte umgegangen wird.

Als ich 1992 diverse Russenkasernen besucht habe war eigentlich noch alles Recht vernünftig, leider habe ich dort noch keine Fotos gemacht. Von Woche zu Woche wurde von Vandalen immer mehr zerstört und man konnte sehen wie dies alles zerfällt. Heutzutage wird immer mehr abgerissen, weil es keine Sinn machen würde das zu erhalten oder gar zu sanieren. Man kann förmlich sehen wie solche Einrichtungen von Woche zu Woche mehr herunterkommen bis Sie eines Tages abgerissen werden. Ich finde es schade so mit der Geschichte umzugehen. Dies betrifft heutzutage Russenobjekte ebenso wie Stasibunker. Man schämt sich oder will aus sonstigen Gründen nicht drüber reden. Das traf zu DDR Zeiten auch für die Relikte aus dem 2. WK zu, das war halt etwas worüber man nicht sprach.

Wie auch immer, es ist zumindest ein tolles Hobby. Man lernt viel über die Geschichte, forscht selber nach z.B. in Museen oder bei Landesvermessungsamt, ist bei Einsätzen shön an der Luft und kann sich mit Gleichgesinnten austauschen.

Heute war ich auch unterwegs Bilder folgen.

Bye Kai
 

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  • #7
Ich habe den Titel des Threads mal in vergessene Orte umbenannt, da es ja hier nicht nur um Bunker gehen soll.

Ein sehr interessantes Objekt ist das Olympische Dorf von 1936 in der Nähe von Berlin. Es wurde, wie der Name schon sagt, für die Olympioniken der damaligen Zeit gebaut. Schon 1936 waren die tendenzen im Reich klar zu erkennen: Es durften nur arische Bauarbeiter ran. Dies hält aber die Gebäude auch nicht davon ab vor sich hinzugammeln. Mehr Infos zum Olympischen Dorf gibt es zum Beispiel hier: http://www.lostplaces.de/index.html?/olympia/

Fangen wir mal mit dem Veranstaltungshaus an. Hier fanden allabendlich Tanz und Musik, sowie weitere Kulture Veranstaltungen statt:

bismarkhaus1.jpg



Ein Highlight ist unter anderem die Schwimmhalle, nicht aufgrund Ihrer Bahnen von 25m, sondern weil sie die erste Halle mit elektrischen Fenstern war. Die Wasserbefüllung findet leider mittlerweile durch die Decke statt.

schwimmbad1.jpg


schwimmbad3.jpg


schwimmbad4.jpg


Kernstück der Anlage aber ist das "Speisehaus der Nationen", ein 3 etagiger Ovalbau mit den Küchen und Speiseräumen für die Olympioniken. Es gab 38 Küchen dort.

speisehaus7.jpg


speisehaus2.jpg


speisehaus4.jpg


Dies ist natürlich nur ein kleiner Einblick in das Areal. Da nach dem 2. WK sofort die Russen das Gelände als Kaserne benutzt haben und dort die Plattenbauten errichtet haben, ist nur noch wenig von den Mannschaftsunterkünften vorhanden. Es gibt jedoch noch einen sehr schönen Park.

Viele Grüße

Kai
 

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  • #8
And now to something complete different:

Ein Jägerleitstand aus dem 2. Weltkrieg. Man hat sich das so vorzustellen wie man sich so ein Kommandozentrum denkt. In der Mitte des großen Saals war eine riesen Glasplatte mit einer Landkarte drauf, von einer Seite wurden die guten Flugzeuge draufprojiziert und von einer anderen die bösen.

Oben auf dem Dach ist noch ein Ausguck für Flieger.

ausguck1.jpg



Bedingt durch die Dunkelheit in diesem großen Saal muss man eine sehr große Belichtungszeit verwenden.

innen2.jpg


Das hat allerdings den Vorteil, daß tolle Effekte möglich werden. Bei den folgenden Bildern waren es ca. 3 Sekunden Belichtungszeit.

innen6.jpg


innen4.jpg


Zum Abschluss noch ein Blick in die Halle und auf die Technik

innen3.jpg


technik1.jpg


Viele Grüße

Kai
 

Tortenhuber

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Hm, das erinnert mich spontan an Jonastal. :?

... gibts keinen anderen, der hier auch ein paar vergessene Orte hat? Falls nein, dann hab ich evt. welche. :wink:
 

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Hmm Tortenhuber,

Jonastal dürfte ja weniger Bunker als vielmehr Stollen sein. Aber nichtsdestotrotz werde ich mich auch mal dorthin begeben, natürlich nur mit Ortskundigen. So ellenlange Stollen sind schon was anderes als so ein mickriger Bunker.

Gruß kai
 

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  • #11
And now to something complete different:

Heute habe ich mal wieder keine Kosten und Mühen gescheut und ein Expeditionsteam zusammengestellt. Das Ziel lag etwa 300km von mir entfernt. Es war eine Troposphärenfunkanlage aus einem Verbund des Warschauer Paktes. In der DDR existierten davon 3.

Hier also ein paar Eindrücke:

Das Areal ist sehr gut geschützt, da es fast rundum von einem Moor umgeben ist.

moor.jpg
 

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  • #12
Die Eingänge sind alle durch dicke Betonklötze versperrt. Alle? Nein, natürlich nicht. Hier also ein noch offener Gang in das Herz des Bunkers.
eingangentfernt.jpg
 

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  • #14
Hier der Blick aus dem Gang in Richtung Ausgang.
gang1.jpg
 

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  • #15
Der Gang fällt ab und ist recht lang. Er macht schliesslich einen 90 Grad Knick und führt dann noch tiefer in den Bunker hinein.
gang4.jpg


gang2.jpg
 

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  • #16
Wie gesagt, es ist ein langer Gang, der leider stellenweise auch ein paar Zentimeter Wasser am Boden aufweisst.

gang3.jpg
 

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  • #17
Unten angekomme sieht man erstmal, daß die anderen Zugänge nicht nur oben einen Betonklotz draufhaben, sondern auch "fachmännisch" verschüttet wurden.

verschuettet.jpg
 

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  • #18
Der Bunker diente wie bereits erwähnt als Funkstation, daher gibt es dort auch etlcihes an Technik zu sehen.

technik.jpg
 

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  • #19
Es ist bemerkenswert, daß noch so viel im Bunker vorhanden ist über 10 Jahre nach Aufgabe desselbigen.

schraenke.jpg


schraenke3.jpg


schraenke2.jpg
 

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  • #20
Natürlich hat die Jahre nicht alles unbeschadet überstanden. Diese Einrichtungsgegenstände hier sind von einem kleinen aber feinen Pelz überwuchert.

schimmel1.jpg


schimmel2.jpg


Damit habe ich wohl meine Lebenserwartung drastisch gesenkt und werde am Fluch des Pharaohs sterben (oder war es der Fluch des Honeckers?).

Soviel erstmal zu diesem Objekt. Hoffe es hat Euch mal wieder gefallen. Es ist wirklich faszinierend was immer ganz unscheinbar in der Erde schlummert und langsam von der Natur zurückgeholt wird. Das Untegeschoss dieses Bunkers steht schon ca. 1,50 Meter unter Wasser, ist ja auch kein Wunder bei dem Moor.

Viele Grüße

Kai
 

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