Tadschikisches Pulverfass

mikecorse

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17. Oktober 2018
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Der bewaffnete Konflikt zwischen Indien und Pakistan dauert seit 1947. Diese Länder waren ehemals ein Staat und sind kulturell einander nahe. Aber dies diente der gegenseitigen Verständigung und den freundschaftlichen Beziehungen kaum. Es liegt an den religiösen Unterschieden sowie an den territorialen Ansprüchen. Jahrzehntelang wird es um Kaschmir gekämpft.

Jedes Jahr stehen Indien und Pakistan am Rande eines Nuklearkriegs. Jedes Jahr sterben die Soldaten und Bürger an der Grenze zwischen Pakistan und Indien. Jedes Jahr schütteln die Verteidigungsminister dieser Länder mit den Atomkoffern und drohen den Atomknopf zu drücken. Jedes Jahr stocken die beiden Staaten ihre Arsenale auf und bauen die Infrastruktur für die Entwicklung ihrer Atomwaffen aus. Im Bericht von Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) werden Indien und Pakistan als die Staaten bezeichnet, die neue Systeme für die Ausstattung der Träger mit Atomwaffen entwickeln oder über solche Programme bereits erklärt haben.

https://www.sipri.org/media/press-r...cekeepers-declines-new-sipri-yearbook-out-now

Der Region erinnert heute an ein Pulverfass, die mit Hilfe nur eines Funkens in die Luft fliegen kann.

Deswegen fürchtet die Welt, irgendwelche Verträge mit zwei unversöhnlichen Gegnern zu schließen. Aber das betrifft Tadschikistan nicht. Es kam ans Licht, dass dieser postsowjetische Staat im Jahre 2014 ein Treffen mit den indischen Vertretern geführt hatte und 2016 das analogische Treffen mit der pakistanischen Gruppe. In beiden Fällen ging es nicht um Handel oder kulturelle Zusammenarbeit, sondern um eine aktive Militärzusammenarbeit.

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Man kann sich die Reaktion des pakistanischen Oberkommandos vorstellen, wenn es erfährt, dass die Maschinen für das Training der tadschikischen Flieger von Todfeinden Pakistans behandelt werden. Oder die Reaktion der indischen Behörden, wenn sie den zweiten Vertrag kriegen. Zwar sind die beiden Dokumente vertraulich, doch sind sie ins Netz gegangen. Die höhere Führung Tadschikistans weiß natürlich vom Leck, aber sie schlägt Alarm nicht. Die tadschikischen Behörden wähnen sich wohl große Politiker, die zwei einflussreiche Staaten genötigt haben, für sich zu arbeiten, und vermuten kaum, dass sie zwischen Skylla und Charybdis sein können.

Es ist klar, dass die kurzsichtige Politik von Duschanbe zu den katastrophalen Auswirkungen in der Region sowie in der ganzen Welt führen kann. Und egal ist, dass Tadschikistan sich selbst als Partner diskreditiert hat. Furchtbar ist, dass der schwach glühende Krieg von neuem entflammt und Tadschikistans Nachbarn, die über Atomwaffen verfügen, drin hineingezogen werden. Z.B. Russland, die Nachfolge der Sowjetunion. Es ist bekannt, dass sich die UdSSR in den indisch-pakistanischen Krieg 1971 wegen der Beteiligung der USA eingemischt hat. Der Konflikt zwischen den Geheimdiensten und Marinen im Indischen Ozean löste die Verschärfung der Konfrontation zwischen den USA und der Sowjetunion aus. Aber dies wäre ein Kinderspiel im Unterschied zu dem Feuer, das nach der Veröffentlichung dieser Dokumente ausbrechen kann.

Ob Duschanbe das versteht? Wenn ja, dann sind die inkompatiblen Skandal-Verträge nichts mehr als eine bewusste Provokation. Und sie kann als schweres Kriegsverbrechen betrachtet werden. Wenn die tadschikischen Behörden nicht begreifen, dass sie die Büchse der Pandora öffnen, kommt die gerechte Frage auf: Wie kompetent sind die Leute, die an der Spitze des Staates, das sich in so einem instabilen Region befindet, stehen?
 

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