schwarze Menschen – weisse Hunde

Ellinaelea

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Eine seltsame Frage, ich weiss, aber die Antwort würde mich schon interessieren.
In meiner Nähe ist ein Asylanten-Heim. Diese Heime sind über die ganze Schweiz verteilt von den kleinsten bis zu den grössten Gemeinden. Ich finde das so gut, weil es die Integration fördert. In diesen Heimen leben Asylsuchende bevor ihr persönlicher Fall entschieden ist. Eine Art Durchgangsheim also. Die Leute, die da ankommen, sprechen in den seltensten Fällen Deutsch (weils sie halt erst angekommen sind) und ich spreche halt nur Deutsch.

Wenn ich Nachrichten sehen und lesen würde, würde ich die Antwort vermutlich selbst kennen, aber das tue ich nicht und daher wende ich mich mit dieser Frage an euch.

Seit ungefähr 3-4 Jahren tauchen wesentlich mehr dunkelhäutige, sprich afrikanisch aussehende Menschen auf. Wenn ich mit meinen Hunden spazieren gehe, begegne ich öfter welchen. Jedesmal, wenn die einen hellen Hund sehen, werden sie vorsichtig oder kriegen sogar Panik. Einer ist schon mal hunderte Meter vor mir in Gleich-Renn-Ich-Weg-Stellung stehen geblieben und hat mit aufgerissenen Augen zu meinen spielenden Hunden geguckt. Ich hab ihm dann mit den Armen gewedelt und möglichst breit gelacht, um anzuzeigen, dass die Hunde harmlos sind. Hat nichts genutzt, der wollte schon umkehren. Da hab ich ihm hinterher gepfiffen und ihn direkt herangewinkt (er hätte sonst einen Umweg von ca. 20 Minuten machen müssen). Demonstrativ, also auch von Weitem deutlich sichtbar, hab ich dann meine Hunde an die Leine genommen und mich mit ihnen auf eine Bank gesetzt. Da ist der Mann dann weiter gelaufen. Als er auf meinre Höhe war, hat er mich freundlich angelächelt. Für mich sah er aus, als wäre er sehr erleichtert. Ich wollte ihn fragen, warum er vor den Hunden so Angst hatte. Aber er hat mich nicht verstanden und ich hab ihn nicht verstanden. Ich konnte noch nicht mal seine Sprache einsortieren. Keine Ahnung, nach was das klang.
Von diesen Typen gibts hier nun wie gesagt seit 3-4 Jahren mehrere. Ich hab noch 2-3x welche angesprochen, die deutliche Angst vor meinen Hunden gezeigt haben. Aber auch mit diesen konnte ich mich nicht verständigen.

Naja, wenn ich nun nen schwarzen Asylanten sehe, rufe ich sofort die Hunde zurück und zeige so, dass sie gut gehorchen. Wenn ich immer noch Unsicherheit im Gegenüber erkenne, leine ich sie auch mal an.

Meine Hunde sind übrigens nicht weiss und nicht reinrassig, sondern Mischlinge, die eher Richtung Golden Retriver gehen. Und ausserdem leb ich auf dem Land und es herrscht hier nirgendwo ausserhalb von Naturschutzgebieten Leinenzwang.

Könnt ihr mir sagen, woher diese neuen Asylanten kommen? Und warum haben die so höllische Angst vor hellhaarigen Hunden?

(Ich tippe darauf, dass die Asylanten aus einem Kriegsgebiet stammen, auch wenn ich keine Ahnung habe, welches. Daher hab ich den Thread hier plaziert.)
 

Franziskaner

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Da gabs doch mal diesen Film "der weisse Hund von Beverly Hills", wo irgendwelche weissen Rassisten weisshaarige Hunde abrichten, damit sie Schwarze angreifen. Weiss nicht, ob das damit zusammenhängen könnte.
 

Mother_Shabubu

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Vielleicht ist es ja Aberglaube. Weiße oder helle Exemplare von gewöhnlich dunkleren Tierarten sind ja in der Natur nicht so häufig und werden gerne mal als Geister oder Götter angesehen. Hast Du schon mal beobachten können, ob sie bei ähnlich aussehenden, aber dunklen Hunden genauso reagieren?
 

orbital

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ich vermute mal das diese leute schlechte erfahrungen mit hunden der polizei oder vom militär gemacht haben, die ja oft nicht zimperlich eingesetzt werden?!

haben deine hunde ähnlichkeit mit einem rhodesian ridgeback?
1anonga_2-thumb.jpg

die sind ja nicht ganz ohne und troz hunederfahrung seit kindheit hab ich vor denen einen heiden respekt.

andere frage:
hab mal einen bericht aus der schweiz über solche unterkünfte gesehn, den "insassen" war es aber verboten z.b. ins dorf zu gehn wegen der tories und so. da war nicht sehr viel mit integration!

wie ist es den nun??
 

Ellinaelea

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Ja, ich habe mit ein paar anderen Hündelern gesprochen, die dunkelhaarige Hunde haben. Die haben sowas noch nicht erlebt. Zwei andere dafür mit ebenfalls hellhaarigen Hunden haben mir die Reaktionen bestätigt.
 

Ellinaelea

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orbital schrieb:
haben deine hunde ähnlichkeit mit einem rhodesian ridgeback?
null Ähnlichkeit. Meine sehen eher so aus:
golden-retriever-0015.jpg
Aber wie gesagt, es sind Mischlinge, keine rassenreine Tiere.

orbital schrieb:
hab mal einen bericht aus der schweiz über solche unterkünfte gesehn, den "insassen" war es aber verboten z.b. ins dorf zu gehn wegen der tories und so. da war nicht sehr viel mit integration!
Davon hab ich noch gar nichts gehört. Wär mir echt das neueste. Die Asylanten spazieren hier überall rum. Sonst könnt ich ihnen ja nicht begegnen ;-) Sei es nun beim Gassigehen oder beim Einkaufen. Die gehören hier zum Alltagsbild. Das war so, als ich Zürich lebte und es ist nun so, da ich auf dem Land lebe.
Ich schätze, es gäbe hier nen Volksaufstand, wenn man die Flüchtlinge so einsperren würde.
 

orbital

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also warum die vor so einem hund angst haben kann ich allerdings auch nicht verstehen :D :wink:

ich kann leider nicht mehr an den namen des orts errinnern, sicher aber das es die schweiz war und ein touri-ort und das war fakt das die "insassen" nur bis zum ortschild durften und sich beklagt haben das sie abends nicht mal ein bier dor trinken können.
aber schön zu höhren das es nicht die regel bei euch ist und ich mein bild korrigieren kann.
 

Mother_Shabubu

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Ellinaelea schrieb:
Ja, ich habe mit ein paar anderen Hündelern gesprochen, die dunkelhaarige Hunde haben. Die haben sowas noch nicht erlebt. Zwei andere dafür mit ebenfalls hellhaarigen Hunden haben mir die Reaktionen bestätigt.
Das würde dann eher zu Aberglauben passen. Du kannst ja mal z. B. mit einem weißen Kaninchen auf dem Arm spazierengehen und schauen, was das für Reaktionen bei diesen Asylanten hervorruft.

@orbital: Wahrscheinlich sind die Regeln einfach in jedem Kanton anders. Die Schweiz ist halt sehr föderal.
 

Ellinaelea

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Ich hab schon in fünf Kantonen gelebt, habe sieben Jahre lang bei den News gearbeitet und war früher lange Jahre mit einer Frau befreundet, die von Behördenseite mit Asylanten gearbeitet hat. Aber ich hab trotzdem noch nichts davon gehört, dass Asylanten eingesperrt werden, nur weil sie Asylanten sind.

Das einzige, was ich mir vorstellen könnte, dass man sie abseits halten möchte, wenn Besuche von irgendwelchen Promis anstehen oder so. Aber auch von sowas hab ich noch nie gehört.
Was ich dagegen schon gehört habe, ist dass solche eingesperrt werden, die wieder ausgewiesen werden, damit sie nicht untertauchen können. Dies aber nur zwischen dem Entscheid bis zum erzwungenen Abflug.

Also, wenn ich für diese Behauptung bitte einen Beleg haben könnte? Dann würde ich nämlich sofort ein paar alte Bekannte aus der Medienszene darauf ansetzen.


Der vorgeschlagene Test mit dem weissen Kaninchen wär sicher interessant. Aber leider hab ich keins zur Hand und meine vier Katzen sind auch nicht weiss :)
 

Sepiroth

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warum fragst du nicht einfach einen verantwortlichen im asylantenheim woher die typen kommen und warum sie in die schweiz wollen?
jemand der da arbeitet sollte sich ja ein wenig mit ihnen beschäftigt haben (zwangsweise)
 

NormaJean

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Franziskaner schrieb:
Da gabs doch mal diesen Film "der weisse Hund von Beverly Hills", wo irgendwelche weissen Rassisten weisshaarige Hunde abrichten, damit sie Schwarze angreifen. Weiss nicht, ob das damit zusammenhängen könnte.
Das war auch mein erster Gedanke - da die Information sich allerdings auf einen Film stützt, kann ich den Wahrheitsgehalt der Story nicht beurteilen. (Ich hab grad mal nachgesehen, es scheint den Film nicht auf VHS/DVD zu geben und amazon hat nur n Buch ohne Beschreibung mit dem Titel...)


Ich hab mich vor kurzem mal mit einer Mitarbeiterin unseres Tierheims unterhalten, die sagte, dass schwarze Katzen und schwarze (große) Hunde besonders schwer zu vermitteln seien, weil die Leute sich "fürchten" bzw. das Tier als "Böse" ansehen. Eine schwarze Katze bringt dem Aberglauben nach Unglück und der große schwarze Hund könnte ja der verkleidete Teufel sein :roll:
Es könnte also auch nur ein kulturell geprägtes Vorurteil sein. Vielleicht sind im Herkunftsland der Asylbewerber helle Hunde selten und werden dort in Geschichten und Legenden als "Inkarantion des Bösen" beschrieben...


Find ich auf jeden Fall gut, dass du deine Hunde dann zu dir rufst und anleinst, wenn du merkst dass sie die Menschen verunsichern - vielleicht kannst du, wenn die Leute dann vorsichtig vorbeigehen noch irgendwas sagen wie "Der ist ganz brav" oder so, damit sie ihre Furcht verlieren. Wenn deine Tiere dann auch lieb still sitzen und nicht rumzappeln, als wollten sie gleich losstürmen, wird der ein odere andere vielleicht sogar zu der Überzeugung kommen, dass ihm in der Schweiz vor hellen Hunden keine Gefahr droht.
 

lowtide

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orbital schrieb:
ich kann leider nicht mehr an den namen des orts errinnern, sicher aber das es die schweiz war und ein touri-ort und das war fakt das die "insassen" nur bis zum ortschild durften und sich beklagt haben das sie abends nicht mal ein bier dor trinken können.
aber schön zu höhren das es nicht die regel bei euch ist und ich mein bild korrigieren kann.

Stimmt leider was du da sagst, das war so vor etwa 5 jahren gross in der presse das asylanten in luftschutzbunkern untergebracht wurden. dazu gehörte auch das sie das dorf nicht betreten dürfen, da sie das schöne bild stören würden. war aber ein einzelfall, der bürgermeister hatte massiv übertrieben und das ganze wurde nach dem presserummel auch sehr schnell korrigiert.
 

Ellinaelea

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Sepiroth schrieb:
warum fragst du nicht einfach einen verantwortlichen im asylantenheim woher die typen kommen und warum sie in die schweiz wollen?
Wenn ich mal einen sehe, werd ich das sicher tun. Ich quatsch die Leute eh hemmungslos an. Aber extra suchen gehen oder gar nen Termin machen mag ich dann doch nicht.

NormaJean schrieb:
Ich hab mich vor kurzem mal mit einer Mitarbeiterin unseres Tierheims unterhalten, die sagte, dass schwarze Katzen und schwarze (große) Hunde besonders schwer zu vermitteln seien, weil die Leute sich "fürchten" bzw. das Tier als "Böse" ansehen. Eine schwarze Katze bringt dem Aberglauben nach Unglück und der große schwarze Hund könnte ja der verkleidete Teufel sein :roll:
*lol* ... zwei von meinen vier Katzen sind brandschwarz. In den nächsten 1-2 Jahren müssen wir umziehen. Danach wollt ich mir noch nen Hund zulegen. Und da ich eh immer die nehme, die sonst keiner will, werd ich mir in dem Fall dann nen schwarzen zulegen :)
 

Aphorismus

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Ich könnte mir auch vorstellen, dass diese Leute schlechte Erfahrungen mit weißen Hunden gemacht haben.

Meine Eltern haben mal einen Gastschüler aus Afrika mit dem schönen Namen Olewole Banjoku aufgenommen, der sich geweigert hat in den Garten zu gehen (nur für ein Spiel von Werder Bremen und die Schule hat er das Haus verlassen), weil diese Insekten mit den langen Beinen - wir nennen sie "Schuster" - die völlig harmlos sind, da, wo er herkommt, dich mit einem Stich töten oder zumindest mit großer Wahrscheinlichkeit verkrüppeln können.

Als meine Mutter die Mal aus dem Bad entfernt hat, indem sie sie auf die Hand genommen hat, ist er vor Bewunderung ihres todesmutigen Einsatzes ganz hysterisch geworden. Geglaubt, dass die hier harmlos sind, hat er trotzdem nicht. Vielleicht hat er gedacht wir Weißen wären immun oder meine Mutter nicht ganz frisch. :lol:
 

Giacomo_S

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Es ist tatsächlich so:

Die haben Angst vor Hunden, nicht weil die Hunde weiß sind, sondern deren Halter !
Es ist in der Tat so, dass Hunde in Afrika auf Schwarze abgerichtet werden. Das ist möglich, weil der Schweiß von Schwarzen eine andere Zusammensetzung hat und die Hunde das wahrnehmen können.

Es gibt sogar afrikanische Hunderassen, die extra für Verfolgung Schwarzer gezüchtet wurden.
 

agentP

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Das würde mich genauer interessieren. Woher hast du das ? Bei google finde ich nichts dazu.
 

orbital

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Es gibt sogar afrikanische Hunderassen, die extra für Verfolgung Schwarzer gezüchtet wurden.
doch wohl nicht auch derrhodesian ridgeback oder, der stammt aus afrika.
und das mit dem schweiss hab ich ja noch nicht gehört, sicher das es nicht rein visuell antrainiert wird?
 

Giacomo_S

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orbital schrieb:
Es gibt sogar afrikanische Hunderassen, die extra für Verfolgung Schwarzer gezüchtet wurden.
doch wohl nicht auch derrhodesian ridgeback oder, der stammt aus afrika.

Ja, ich glaube, der war das.

orbital schrieb:
und das mit dem schweiss hab ich ja noch nicht gehört, sicher das es nicht rein visuell antrainiert wird?

Ist natürlich möglich, aber sehen können die meisten Hunde ja nicht so gut.

Es ist schon erstaunlich, worauf man Hunde alles so abrichten kann.
In England gibt es eine spezielle Hundeschule, die Hunde für Epileptiker ausbilden. Das ist sehr schwierig, aber die Hunde können einen epileptischen Anfall bis zu einer Stunde im voraus feststellen und ihren Besitzer warnen.
Wie die das machen ist unbekannt, man vermutet aber, dass es im Vorfeld von epileptischen Anfällen im Körper von Epileptikern zu Stoffwechselveränderungen kommt, die über den Hautschweiß von den Hunden wahrgenommen werden können.

Wenn also Hunde schon so geringe Unterschiede über den Geruch wahrnehmen können - warum nicht auch vieles andere.
 

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