Quaserritter - Wer weiß was?

DrKai

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Guten Tag zusammen,

bei meiner Forschungsarbeit für ein weiteres Buch über die "diskreten Gesellschaften" bin ich auf den Orden "Ritter von Quasers Blut" bzw. auch "Quaserritter" gestoßen.

Im Archiv in Reikjavik habe ich nicht viel gefunden - Erwähnung als "af rauda fra kvisa". Wohl um 1300 herum gegründet.

Meine Weiteren Forschungen ergaben, dass es sich wohl um eine Art "Bardenorden" gehandelt haben muss (Die Barden waren nicht einfach nur Sänger sondern sehr einflusreiche Verwalter des Nachrichtengeschehens - etwa wie die Nachrichtenmoderatoren von heute).

Im 19ten Jahrhundert taucht dann die o.a. Namensgebung auf und eine ausweitung auf bildende Künste.

Es heißt in verschiedenen Quellen ähnlich (u.a. Nachricht des Geheimrats Fürst Fugger von Babenhausen an seinen Dienstherrn) "sie (die Quaserritter) wissen sich im Besitze eines Schlüssels, welcher die in vieler Kunstwerken verborgenen Botschaften zum Heile der Menscheit erschließen solle. Selbst sind sie eifrige Künstler auf verschiedenem Gebiete und auch unter Euer Gnaden Lande finden sich nicht unbekannte Namen, welche wenn nicht selber Rittersleute so doch in engerer Beziehung zu solchen stehen. Auch sollen wohl Meister wie der hochverehrte Rafaelo Santi, Palestrina, Thomas Morus Ordensmänner sein gewesen und es habe gar deutliche Einflüsse auf Papst Alexander Chigi gegeben. Zu suchen ist nach dem Symbole eines zehnspitzigen Strahlenkranzes, darinnen sich eine Goldene Leier befindet. An jenem Zeichen nämlich pflegen sich die Quaserritter zu erkennen ..."

Laut meinen Recherchen ist der Orden nach wie vor aktiv. :!:

Weiß jemand mehr über diese Vereinigung? :?:

Bin für jede Information dankbar :O_O:

Kai
 

Hosea

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Dr Kai schrieb :

Bin für jede Information dankbar

Das will ich jetzt mal wörtlich nehmen, von Quaserrittern hab ich noch nie was gehört. Quaser ist ja eine "beliebte" Kreuzworträtsel Frage, da wird eine altgermanische Sagengestalt gesucht.
Andersrum kann Quasser auch für eine altnordische Bezeichnung für einen weisen Mann gedeutet werden.
Nach deinem Bericht hört sich jetzt das zweite für mich wahrscheinlicher an.
Ich weiß das ist dir keine Hilfe, aber ich wollte auch eigentlich meine Neugier stillen :

Dr Kai schrieb:

Laut meinen Recherchen ist der Orden nach wie vor aktiv.

Wenn es nicht zu indiskret ist, würde ich gerne wissen, woran du das festmachst, das der Orden noch aktiv ist?

Lg Hosea
 

DrKai

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Hallo Hosea,



Wenn es nicht zu indiskret ist, würde ich gerne wissen, woran du das festmachst, das der Orden noch aktiv ist?

Warum indiskret? Kannst gerne fragen!

Ich hatte meine Dr. Arbeit über "Diskrete Gesellschaften" geschrieben und mich dabei durch unzählige Archive wühlen müssen. Dabei bin ich nur ein einziges Mal auf die Quaserritter gestoßen. Ich habe den Ordenaußen vor gelassen, zumal mein Thema eher die geheimbündlierischen Strukturen der Kriminalität war und ich nur vergleichsweise noch aktive Geheimbünde anzuführen hatte.

Das Thema hatte mich aber nicht losgelassen und so habe ich mich in meinen nächsten Publikationen wieder mit Geheimbünden und Diskreten Gesellschafte befasst (Oh mein Gott, - ich glaube ich fang wieder an zu schwafeln - was müssen nur meine Stdenten denken???) :wink:

Jedenfalls bin ich bei diesen Recherchen darauf gestoßen, dass die Organisation im 19ten Jahrhundert den Namen "Ritter von Quasers Blut" geführt hat . - Was übgigens in der Tat auf die von Dir angeführte nordische Sagengestalt hinweist. Das hat mich nach Island geführt um der Gestalt (die dort Kvisa oder Kwasir heißt) nachzuspüren. Die Geschichte weißt deutliche Paralellen zur Christlichen Erlösungslehre und zu Eucharisite auf: Kvisa wird ermordet und wer sein Blut trinkt wird weise etc. etc.

Der Hammer war folgender: Die Gestalt taucht das erstem mal in einem Lied von Snorri Sturloson (1178 - 1241) auf. Im gleichen Archiv finde ich eine Schrift von 1297 in der eine Vereinigung der "af rauda fra Kvisa" (übersetzt ungefähr "Vom Blut [oder der Wunde] des Kvisa) erwahänt wird. Sonst nichts.

Dann finde ich auf verschiednen Stäben (Holztafeln mit eingeritzen Schriftzeichen) den in einer Abart des Runenalfabetes geschribenen Namen Kwasir und daneben oder darunter immer einen (gar nicht nordischen) zehnzackigen Stern. Die Stäbe waren aber teilweise älter als Snorri vor 1100.

Konnte ich mir keinen Reim drauf machen.

Wieder in München grabe ich nach anderen Orden und finde die zitierte Textstelle von Fürst Fugger von Babenhausen in der es heißt
"... Zu suchen ist nach dem Symbole eines zehnspitzigen Strahlenkranzes, darinnen sich eine Goldene Leier befindet. An jenem Zeichen nämlich pflegen sich die Quaserritter zu erkennen ..."

Das war im 19ten Jahrhundert.

Dann steckte ich fest. Hab in verschiednen Foren gepostet etc. etc.

Jetzt kam vor einigen Wochen König Zufall zur Hilfe. Ich bin bei meinem Opa (Germanist und leidenschaftlicher Büchersammler) zu Besuch und wie ich reinkomme liest er in einem Gedichtband der Werke von Nikolaus Lenau. Der Band erschien Anfang des 20ten Jahrunderts und ist so ein großer völlig überfrachteter Folioband mit Verzierungen und Schnörkeln auf jeder Seite. Just über dem Gedicht was Opa las ist als Verzierung ein Zehnzackiger Stern mit einer Leier drin abgebildet. Das Gedicht hieß "An einen Dichter" und hat starken "Einweisungscharakter".

Das Buch ist aus einer Serie von Werkausgaben von denen mein Opa einige besitzt. Ich blättere sie durch und finde das Symbol in verschiedenen Bänden wieder. Meist auf Gedichtseiten.

Ich suche also verstärkt nach dem "Erkennungszeichen": Im Bistum Münster finde ich eine Devotionaliensammlung, in der eine superkitschge moderne Madonna enthalten ist, die von 9 elektrisch leuchtenden Sternen umrandet wird, die man per Konopfdruck einschalten kann. Alle sind zehnspitzig.

In einer Ausstellung in Bonn finde ich Kompositionsskizzen von Raffael die als Grundelemt den zehnzackigen Stern haben.

Dann wieder König Zufall: In der Fußgängerzone ist ein Plakat mit der Ankündigung eines Konzertes mit Lesung. Als Logo des Veranstalters prangt der erwähnte Stern mit der Goldenen Leier getragen von einem Einhorn und einem Geflügelten Pferd. Beide Tiere stehen auf einem Spruchband mit den Worten "Ars Agape Amicitia" (wörtlich: Kunst Liebesmahl [Euchrestie] Freundschaft).

Dummerweise war das Konzert schon vorbei als ich das Plakat gesehen hatte und der Küster (fand in einer Kirchengemeinde statt) konnte mir nur mitteilen, dass der Gemeindesaal von einem gewissen Herrn Hahn angemietet worden sei.

Tja da steh ich nun und bin noch nicht viel weiter. Soviel jedenfalls zu meiner Annahme, dass der Orden noch aktiv ist.

Eines ist auffällig: Je mehr ich recherchiere, desto häufiger stoße ich auf das Symbol in Zusammenhang mit Kunst, Dichtung oder Musik.

Ich kann jetzt hier nicht alles niederschreiben - würde zu umfangreich - aber wenn dich mehr interessiert frag ruhig, dann nehme ich mir nochmal Zeit, oder informiere dich wenn sich Neuigkeiten ergeben.


Und an Alle gilt: Wer etwas über die Vereinigung weiß - BITTE MELDEN!"

Viele Grüße

Kai
 

Malakim

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Hallo,
als Freimaurer interessiere ich mich natürlich für Deine Thematik.
Kann man Deine Publikationen irgendwo bekommen?

Gruß
Malakim
 

DrKai

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Hallo Malakim,

Soweit ich weiß kann man bei der DB nicht ausleihen die beiden Pflichtexemplare dienen nur zur Archivierung. Die Dissertation findest du aber auch online im Uni-Netz unter http://edoc.ub.uni-muenchen.de/.

Ich hab aber auch noch gebundene Exemplare.

Die meisten für das Thema relevanten Artikel erschienen in der "Freiburger Zeitschrift für Phliosophie und Theologie". Ich bin sicher da ist dranzukommen.

Der Band "Politische Geheimverbände" meine Überarbeitung des Buches von Franz Schweyer ist vergriffen. Vieles geht aber in das neue Buch ein. Wenn es erchienen ist geb ich dir gerne Bescheid (ich denke posten darf mans wahrscheinlich nicht - wegen Werbung).

Wenn du aber als Mauerer mehr über die Geschichte der Freimaurerei (nicht mein Hauptthema s.o.) erfahren willst empfele ich ausdrücklich "Die Diskrete Gesellschaft" von Dieter Binder. Es enthält sich wohltuend aller Klischees und Vorurteile.

Bitte vergesst überdies mein eigentliches Anliegen nicht. Such immernoch Infos über den Orden Ritter von Quasers Blut.


Hoffe ich konnte weiterhelfen

Kai
 

Hosea

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Hallo Kai, bin etwas kurz angebunden....aber ich habe eine Webseite gefunden.., die Infos über die Ritter hat.

Der Orden "Ritter von Quasers Blut" ist ähnlich dem bekannteren Lukasbund ein Zusammenschluss von Künstlern im Dienste einer "religiösen" Idee. Im Unterschied zum Lukasbund ist diese Idee allerdings nicht einzig christlicher Natur. ... den Wirren des Überganges vom nordischen Heidentum zum Christentum ...

Edit ! Guck mal bei http://www.aragam.de und dann auf auf RVQB (oben)

Lg Hosea
 

DrKai

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Hallo Hosea,

ich google mich zu Tode und dann kommst Du innerhalb weniger Tage mit sowas. Wie bist du denn darauf gestoßen?

Egal - auf jend Fall erstmal Tausend Dank. Ich werde mit den Leuten Kontakt aufnehmen und hier posten wenn ich mehr weiß.

Danke nochmal, Du alter Prohet, Du :wink:

Kai
 

Hosea

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Google gefällt mir immer weniger, www.alltheweb.com ist meiner Meinung fast immer besser.

Dr.Kai schrieb :

Danke nochmal, Du alter Prohet, Du

Hab ich Glück gehabt...und vorsicht mit dem Propheten :wink:

Hosea =

Über das Leben des Hosea wissen wir recht wenig. Es gibt keinen Bericht von seiner Berufung, noch Hinweise auf seine soziale Herkunft. Lediglich seine Ehe mit Gomer, Tochter Diblajims, einer ehemaligen Hure (unsicher) kann gewisse Rückschlüsse erlauben. Sein Vater hieß Beeri.
...Wiki..

Viel Erfolg bei deiner weiteren Recherche...und halt uns mal auf dem laufenden.

Lg Hosea
 

DrKai

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...und vorsicht mit dem Propheten

Da siehst du mal wie schlecht ich in bibl. Dingen bewandert bin. Da will man mal ein bisschen angeben und schon liegt man auf der Schnauze ;-))

:lol:

Trotzdem danke nochmal - auch für den Tipp mit alltheweb.com - hab ich schon in meine Favoriten aufgenommen.

Klar halt ich euch auf dem Laufenden - was euch nicht hindern sollte, wenn ihr mehr erfahrt es auch zu posten.

Kai
 

Malakim

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DrKai schrieb:
Der Band "Politische Geheimverbände" meine Überarbeitung des Buches von Franz Schweyer ist vergriffen. Vieles geht aber in das neue Buch ein. Wenn es erchienen ist geb ich dir gerne Bescheid (ich denke posten darf mans wahrscheinlich nicht - wegen Werbung).

Gern. Interessiert mich sehr. :)

DrKai schrieb:
Wenn du aber als Mauerer mehr über die Geschichte der Freimaurerei (nicht mein Hauptthema s.o.) erfahren willst empfele ich ausdrücklich "Die Diskrete Gesellschaft" von Dieter Binder. Es enthält sich wohltuend aller Klischees und Vorurteile.

Danke, guter Tipp. Das Buch habe ich bereits gelesen und auch vorliegen ;)
 

DrKai

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Also es hat geklappt!

Ich habe im neuen Jahr einen Termin bekommen um mit einem echten Ritter (huihuihui :lol: ) zu reden und meine Fragen zu stellen.

Ich musste gar nicht mal allzu lange betteln für die Audienz ;-)

Das einzige war von vornherein der Dämpfer: "Es wird keinen Einblick in die Ordensregeln geben und Fragen zu Anzahl, Namen und Ständen der Schwestern und Brüder werden ebesowenig beantwortet, wie solche nach bestimmten Inhalten der Ordensäulen. Ansonsten werden wir bemüht sein, auf ihr wissenschaftliches Interesse einzugehen und soweit unsere Verantwortung es zuläßt, Ihre Fragen beantworten."



Man gab allerdeings auch deutlich zu verstehen, dass es denen nicht unlieb wäre überhaupt nicht in meiner Publikation zu erscheinen.

Zitat: "Es hat uns über die Jahunderte in keiner Weise geschadet, unserer Aufgabe im Schutze der Anonymität zu dienen."


Naja, wie dem auch sein - ich bin auf jeden Fall mal auf Januar gespannt.

Wenn Interesse besteht, werde ich meine Erfahrungen hier posten.

Kai
 

DrKai

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Nun seh ich klarer

Hallo zusammen,

wie versprochen möchte ich von meinem Treffen mit einem Ritter berichten.

Zunächst vorneweg: Es war sehr aufschlußreich und eine offene und herzliche Atmosphäre. Ich wurde gleich von drei Mitgliedern empfangen.

Nach einem Glas Tee und etwas Small-Talk über meine bisherigen Arbeiten (hier war ich beeindruckt wie präzise meine Gesprächspartner über mich informiert waren - fast ein wenig erschreckend) durfte ich mein Anliegen vortragen.

Zunächst wollte ich natürlich etwas über die Herkunft und den Ordensstifter erfahren.

Ich wurde auf Quaser (@ Hosea: unser Kwasir, Kvaser, Kvisa etc) verwiesen. Auf meinen Einwand das dies doch eher eine mythologische Figur sei kam eine interessante sowohl als auch Antwort: Kvisa (heute Kwasir oder Quaser) sei mehr eine Art Titel gewesen, der sich auf die mythologische Figur bezieht, so wie es ja mehrere dänische Könige gab, die den Namen Odin trugen und ihren Stammbaum auf den gleichnamigen mythischen Gott zurückführten.

Der Ordensstifter wird bewußt mit der bekannten Gestalt identifiziert, da in ihrer Geschichte die grundlegende Anschauung zu Tage tritt.

Gegründet (wenn man das so sagen kann) wurde der Orden letztendlich tatsächlich auf Island 1290. Man bewies mir allerdings, dass es die Methode, bestimmtes Wissen in Kunstwerken zu verstecken und zu transportieren schon weit vor dieser Zeit und auch in anderen Kulturen gab (dazu später mehr) und was viel erstaunlicher ist - auch Kontakt gepflegt wurde.

Da ich bei der Frage nach der genauen Bestimmung des Ordensstifters nicht locker ließ kam man mir weiter entgegen und berichtete, dass einer der Gründe für die Ordenstiftung die Sorge war, dass das mittlerweile überall triumphierende Christentum das alte Wissen verdrängt, wenn nicht gar vernichtet. Man wollte sich nicht gegen das Christentum auflehnen, sondern die Ideen die hinter dieser "neuen" Kultform standen mit denen des nordischen Glaubensvereinen und die Essenz von beidem weitergeben. Daher auch die erstaunlichen Paralelen zwischen Christus und Kvisa. (Gottgleicher Friedenstifter, Wanderprediger, Opfertod, Wer sein Blut trinkt wird gereinigt und weise).

Ich war ja gut vorbereitet und konnte daher präzise auf "Luftantworten" reagieren. So schoss ich denn auch spontan mit der Frage heraus, ob nicht Snorri Sturloson selbst, der ja in seinen Schriften immer wieder, christliche und heidnische Ideen verbindet als Ordensstifter in Frage kommt. - Ich erntete ein wohlwollendes Lächeln aber keine präzise Antwort. Aber immerhin hatte diese Frage augelöst, dass ich in die Bibliothek durfte, wo man mir eine alte lateinische Urkunde zeigte (Ich durfte sie sogar (mit Handschuhen) anfassen) in der bereits die Worte Ars Agape Amicita in (siehe da!) einem 10zackigem Stern zu lesen waren. Das Pergament war allerdings hchstens aus dem 15ten Jahrhundert.

Man erläuerte mir einiges über die Geschichte dieses Zeichens und erklärte - was ich im Übrigen schon vermutete - dass es keine Ordenstruktur im üblichen Sinne gebe und auch nie gegeben habe. (Hier war deutlich der Versuch zu spüren die ganze Organisation als etwas Kleines und und Harmloses darzustellen, als einen losen Vertrag zwischen Menschen, ohne großen politischen Einfluss und ohne politisches Interesse! - Die kannten ja meine Arbeiten über diskrete Gesellschaften).

Sofort warf ich ein, dass es doch gewiss eine Ordensregel gibt, und daher der Zusammenschluß ganz so lose nicht sein kann. Man erwiederte nur syphisant, dass man ja auch nicht von einem echten Zusammenschluß reden könnte, nur weil sich alle Einwohner eines Staates nach dessen Gesetzen richteten. Gab aber zu, dass zumindest für die deutschsprachige Sektion des Ordens ein enger Verbund besteht. (@ Hosea - die sind übrigens tatsächlich als oberstes Organ in der Satzung des Vereins eingetragen, auf dessen Seite du mich gebracht hast!)

Ich fragte dann nach Zielen und Aufgaben und ob man mir Beispiele für das Wirken aufzeigen könnte. Was ich dann zu sehen und lesen bekam, hat mich - ich gebe das hier zu - tief erschüttert und mein Denken wirklich auf den Kopf gestellt. Obwohl man mir nur ganz oberflächige Einblick in Geheimnisse gewährte sah ich nun viele Kunstwerke in ganz anderem Licht.

Man zeigte mir anhand von drei Beispielen auf, wie bestimmte Ideen durch Formen transportiert werden. Dazu hatte man ausgerechnet drei Werke ausgewählt von denen zwei zu meinen Lieblingskunstwerken zählen (was die Leute unmöglich wissen konnten!!!).

Das berühmte Sonnen-relief aus Tell-El-Armana (Ägypten aus der Zeit von Amenophis IV), die Sixtinische Madonna von Rafael und Lenaus Faust (den ich bis dahin nicht kannte). Drei Stunden haben wir über diese Werke gesprochen und ich bin an eine Wissensquelle gestoßen, die meine Vorstellungen bei weitem überstieg.

Ich muss euch wirklich sagen, dass ich erst mal einiges verarbeiten muss und meine Notizen ordnen muss. Ich bin dermaßen geplättet über meone Erlebnisse, das ich erstmal zu mir kommen muss. Da hat sich ein uraltes Netz aufgetan, eine Sprache die bist heute Kontinentübergreifend gesprochen und nur von sehr wenigen verstanden wird. Ich verstehe sie zwar nicht, durfte aber einige erste Vokabeln lernen.

Wenn ich meine Erlebnisse verdaut habe lasse ich wahrscheinlich mehr von mir hören, oder ihr fragt am besten konkret nach etwas, sonst verliere ich mich hier in Gefasel. Ich merke nämlich gerade, dass ich zu lang und nicht klar genug schreibe.

Also Entschuldigung für den etwas fahrigen Bericht, aber mein Erlebnis ist gerade mal einen Tag her.

Am besten ist ihr fragt präzise nach wenn euch Einzelheiten mehr interessieren, oder wartet ab bis ich meine Gedanken geordnet habe.

Also bis bald

Kai
 

Malakim

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Vielen Dank!

Sehr interessant. Bist Du über die Homepage mit den Herren in Kontakt gekommen?

Ich bin gespannt auf weitere Berichte und natürlich die Veröffentlichung :!:
 

DrKai

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@ Malakim

ja über die Homepage. Hab einen Brief an die Kontaktadresse geschickt.

Gruß

Kai
 

Simonides

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Hallo DrKai!
Erstmal zwei Fragen zu deinem Vorbericht im Dezember:

Seit wann können Kommissare König werden? :wink:
Und was versteht man unter einem "Einweisungscharakter" (in Verbindung mit dem Gedicht "An einen Dichter") ?
Mir kommen da spontan rückwärts fahrende LKW in den Sinn....
 

erik

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Äh, hat jemand mal die Gedichte gelesen die dieser Aragam Verein letztes Jahr mit seinem Nike Preis ausgezeichnet hat?

Ein sehr skeptischer Erik, der sich vor allem auch über die differenzierte Schreibweise von "Eucharistie" im Thread wundert

Aber neugierig bin ich trotzdem hier weiter mitzulesen

Mich würde vor allem der Titel der Diss. von Dr Kai interessieren, da das Publikationsverzeichnis der LMU unter "Diskrete Gesellschaften" nichts aufführt.

Außerdem sind beim Nochmal-Lesen des ganzen Threads weitere Fragen aufgetaucht:

Die beiden angeführten Kunstwerke sind ja nahezu "populärwissenschaftlich". Dass du sie kanntest, ist also nicht weiter besonders. Dass sie ein Werk von Lenau dazu nehmen, ist natürlich eine Koinzidenz mit dem von dir durch Zufall gefundenen Folianten. Oder auch nicht.
1) Mich würde auch interessieren, was sie dir so bahnbrechendes Neues über die Kunstwerke gesagt haben was man nicht in der Sekundärliteratur findet.

2) Außerdem - wieso wird diese geheimnisvolle Sprache kontinentübergreifend gesprochen?

3) Zu der Urkunde: woran machst du die Datierung fest? Was stand eigentlich drauf auf der Urkunde?

4) Das die Leute gut über dich informiert waren, spricht dafür, dass sie gut googlen, hm?
 

Hosea

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@ Kai

freut mich das du das Treffen so schnell realisieren konntest :D

Kai schrieb :

So schoss ich denn auch spontan mit der Frage heraus, ob nicht Snorri Sturloson selbst, der ja in seinen Schriften immer wieder, christliche und heidnische Ideen verbindet als Ordensstifter in Frage kommt.

Schade das sie dir keine Antwort geben wollten, ich hab mal ein bißchen geschaut, was die isländischen Namen angeht.

Wiki :Im Isländischen gibt es keine eigentlichen Nachnamen, sondern nur den Vaters- (heutzutage auch den Mutters-)Namen als zweiten oder dritten Namen. Infolgedessen sollte etwa Snorri Sturluson niemals Sturluson, sondern höchstens Snorri genannt werden : Wiki

Das niemals und das höchstens kommt mir komisch vor, gilt es sogar als unhöflich (?) (kann ich mir schwer vorstellen)...etwas (OT)

Kai schrieb:

Obwohl man mir nur ganz oberflächige Einblick in Geheimnisse gewährte sah ich nun viele Kunstwerke in ganz anderem Licht.

Darauf hab ich ja insgeheim gewartet. Wäre sehr schön wenn du was zu den zwei gedeuteten Kunstwerken sagen könntest/willst. :

1.Sixtinische Madonna

http://de.wikipedia.org/wiki/Sixtinische_Madonna

2. Sonnen-relief aus Tell-El-Armana (Ägypten aus der Zeit von Amenophis IV

(Weiß nicht so Recht ob es dieses ist)(?)

http://www.echnaton-verlag.de/main/echnaton.html

Kai schrieb:

Da hat sich ein uraltes Netz aufgetan, eine Sprache die bist heute Kontinentübergreifend gesprochen und nur von sehr wenigen verstanden wird. Ich verstehe sie zwar nicht, durfte aber einige erste Vokabeln lernen.

Kannst du etwas mehr über die Sprache/Vokabeln sagen :roll:

Ich sag jetzt schonmal Danke Kai.

Lg Hosea
 

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