Mord an "entehrten" Frauen

samhain

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.976

OTO

Erleuchteter
Registriert
18. März 2003
Beiträge
1.493
Bestialisch und wilde Barbarei.

Aber an vielen Ecken der Erde ist der Geist der Humanität noch nicht eingezogen.
 

Don

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
3.077
Hart - einfach hart und nicht für mich zu verstehen. Das hat mit Ehre nichts mehr zu tun; das ist gelebter Schwachsinn der dem Erhalt einer fossilen Idee dient.

Don
 

general

Erleuchteter
Registriert
30. März 2004
Beiträge
1.163
Es ist auch für mich unverständlich. Wenn eine Frau vergewaltigt wird, ist sie noch selber schuld!

Jedoch wie auch die Blutrache in gewissen Ländern (soviel ich weiss Balkan und islamische Staaten) an der Tagesordnung. Den Tätern droht absolut keine Strafverfolgung.

Unglaublich...

Gruss
G.
 

Paran

Großmeister
Registriert
30. November 2003
Beiträge
882
Bewundernswert ist der Einsatz des türkischen Imams! Ansonsten ist das eine traurige Geschichte, welche sich in solchen Gesellschaften tagtäglich wiederholt!
 

_Dark_

Ehrenmitglied
Registriert
4. November 2003
Beiträge
3.473
das einzig positive an der sache finde ich nur, dass anscheinend die ganze türkei an den verhandlungen und der geschichte teilgenommen hat.
das zeigt schon, dass so etwas kein alltag ist, und die türkei doch auf einem gewissen modernitätsgrad ist.
 

Gorgona

Erleuchteter
Registriert
7. Januar 2003
Beiträge
1.501
Ich bin traurig und auch ein wenig verzweifelt, dass einer Frau so ein Unrecht passiert und, dass es nicht nur diese eine Frau ist, sondern Tausende und Millionen Frauen weltweit für Männer einen Besitz darstellen an dem man seine Ehre und seinen Ruhm misst, den man verkaufen und auslöschen kann.

Und ich bin wütend auf ein Patriarchat dass dies alles nicht nur tolleriert sondern ermöglicht. Wer denkt das sei alles weit weit weg, in fremden Kulturen beheimatet und an Religionen gebunden der sollte sich allein in Deutschland die Schicksale von geprügelten , misshandelten und erniedrigten Frauen betrachten.

Tja und wie sieht es denn mit unseren Gesetzen aus. Wir können noch nichtmal unsere Kinder vor den Angriffen gestörter Männer bewahren, weil unsere Gesetze teilweise den Eindruck erwecken, sexuelle Übergriffe oder gar Mord an Kindern seien mit 10 Jahren abgegolten. Ohne Medeinpräsenz ohne das Brüllen des Mops gehen Männer dei ihre Frauen töten für 3 Jahre in den Knast um dann in Freiheit sich ein nächstes Opfer auszusuchen um ihrem Minderwertigkeitskomplex zu frönen.

Und wir Frauen der 90er und des neuen Jahrtausends? Wir belächeln doch so gerne die Emanzen der 68er ! Nein so will man ja gar nicht sein udn überhaupt ist das doch einer Weltverschwörung des Testesterons gleichzustellen, was die sich da ausgedacht haben. Es ist ja alles Friede Freude Eierkuchen. Wir sind doch den Männern gleichgestellt und alles Trallala. Tja und dann ist man super ausgebildet, hat alles ausgekostet was da Bildungssystem hergibt und scheitert dann doch an den alten grauen Herren in der Chefetage die dem Typen im Anzug neben Dir 1/3 mehr zahlen weil er Eier hat.

Was da in der Türkei passiert ist archaisch, patriarchisch, wahnsinnig aber es ist das selbe Schema nach dem die Welt überall immernoch funktioniert: This is a man´s world!
 

JimmyBond

Ehrenmitglied
Registriert
7. Mai 2003
Beiträge
4.057
und da soll sich noch einer beschweren das ich sone abneigung gegenueber solchen voelkern habe.
 

antimagnet

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
9.676
sippenhaft, oder was, jimmybond?


der imam, der das mädchen retten wollte, gehört ebenfalls dem volk an, gegenüber dem du so ne abneigung hast.
 

Gorgona

Erleuchteter
Registriert
7. Januar 2003
Beiträge
1.501
JimmyBond schrieb:
und da soll sich noch einer beschweren das ich sone abneigung gegenueber solchen voelkern habe.

Mensch dann müsste ich aber auch eine Abneigung gegen ein bestimmtes Volk entwickeln, dessen Mitglieder folgendes tun:

Lebenslange Haft für Mord an Tochter
44-Jähriger wollte nicht, dass Frau Sorgerecht erhält
FRANKFURT (ODER). Das Landgericht Frankfurt (Oder) hat am Montag einen 44-jährigen Gastwirt zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Die dritte Strafkammer sah es als erwiesen an, dass der in Altötting (Bayern) lebende Mann im vorigen September seine sechsjährige Tochter aus Rache und Eifersucht getötet hat und seine Ehefrau, die sich von ihm trennen wollte, fünfmal vergewaltigt hat. Der Mann habe mit dem Mord verhindern wollen, dass seine Frau das Sorgerecht für die Tochter bekommt.
Die 34-Jährige war mit ihrem Kind nach Berlin geflohen, nachdem sie der Mann wegen der beabsichtigten Trennung tyrannisiert hatte. Bei einem gerichtlich genehmigten Besuch erdrosselte der Vater seine Tochter in einem Wald bei Berlin mit seiner Jacke. Anschließend lotste er die Mutter per Handy zu sich, um ihr die tote Tochter zu übergeben. Das Gericht folgte bei seinem Urteil dem Strafantrag der Staatsanwaltschaft. In ihrer Begründung sagte die Vorsitzende Richterin: "Sie haben sich zum Herrscher über das Leben ihres eigenen Kindes gemacht, um ihr eigenes egoistisches Handeln zu rechtfertigen."

Der Verteidiger des Mannes hatte für seines Mandanten zwei Jahre Haft wegen Totschlags und Freispruch vom Vorwurf der Vergewaltigung gefordert. (dpa)

Dienstag, 15. Mai 2001
http://www.vaeter-aktuell.de/presse2001/Elternkonflikt010514.htm

Gastwirt ersticht Ehefrau
Simbach (Landkreis Dingolfing-Landau) - Ein Gastwirt hat letzte Nacht in Simbach bei Landau seine 60 Jahre alte Ehefrau getötet. Laut Polizei hatte der 55-Jährige seine Frau erstochen, während sie schlief. Anschließend tötete der Mann auch den gemeinsamen Hund. Nach der Bluttat verständigte der 55-Jährige die Polizei. Das Motiv, so die Polizei, soll in der persönlichen Beziehung von Opfer und Täter liegen.

http://www.br-online.de/bayern1/thema/polizeireport/2004/00151/

Geldnot offenbar Motiv für Familiendrama in Grafenreuth


Weiden (ddp-bay). Knapp zwei Wochen nach dem blutigen Familiendrama im oberpfälzischen Grafenreuth scheint das Motiv des Vaters geklärt. Nach Angaben der Weidener Polizei vom Dienstag erschoss der Landwirt seine Frau und die beiden Kinder offenbar wegen Geldnot. Das Tatmotiv sei ausschließlich in der sich verschlechternden wirtschaftlichen Situation der Familie zu sehen.

Das Ehepaar hatte den Angaben zufolge bei mehreren Geldinstituten im Landkreis Neustadt an der Waldnaab auf ihren Geschäfts- und Privatkonten Schulden in sechsstelliger Höhe. Auf andere Motive wie familiäre oder eheliche Probleme ergaben sich keinerlei Hinweise.

Vor zwei Wochen hatte der Landwirt auf seinem Bauernhof in Grafenreuth seine vier Jahre jüngere Ehefrau und die beiden Söhne im Alter von 9 und 16 Jahren im Schlaf erschossen. Anschließend versuchte er, sich mit einem Schuss in den Kopf selbst zu töten. Der Mann starb eine Woche später an seinen Verletzungen.
http://de.news.yahoo.com/040525/336/41rn5.html

In allen 3 Fällen töten die Männer weil sie glauben sie hätten das Recht dazu. Denn dei Frauen und dei Kinder gehören ihnen. Darauf zielte auch mein erstes posting hin. In unserer westlichen Welt sind die Taten nur zivilisierter verpackt. Man sagt dann, dass seien finanzielle Probleme, Rache an der Ehefrau, Scheidungsstreitigkeiten, Sorgerechtsstreitigkeiten. Und trotzdem habe ich nichts gegen diese Völker. :don:
 

_Dark_

Ehrenmitglied
Registriert
4. November 2003
Beiträge
3.473
@gorgona (danke don :wink:)

ich denke schon dass du in gewissen punkten recht hast
allerdings verallgemeinerst du ganz schön stark
ohne mich jetzt auf den post von jimmybond zu beziehen:

Geldnot offenbar Motiv für Familiendrama in Grafenreuth

ich wohne da nicht allzu weit weg, und hatte das ganze ausführlich in der mittelbayerischen zeitung zu lesen
da ist nichts mit der mann denkt dass die frau ihm gehört

ich denke aber allgemein, dass dieses denken in europa nicht mehr verbreitet ist
sicher, es mag ausnahmen geben, aber die erziehung und die einstellung zum leben hat sich geändert. ich kenne niemanden, der frauen als sein eigentum bezeichnen würde, oder das unterbewusst tut
ich sehe eher die gegenläufige entwicklung, nämlich dass frauen sich ihrer macht über männer bewusst werden, und somit ihrerseits macht ausüben.
ich glaube du siehst das ganze zu verallgemeinernd und zu eng.
 

Gorgona

Erleuchteter
Registriert
7. Januar 2003
Beiträge
1.501
@dark

Ich bin gorgona baer du gehst ja auf mein post ein :wink:

Wenn von Geldnot die Rede ist und dann ein vater seine Familie auslöscht, dann löscht er sie aus, weil er glaubt der Familie dei "Schande" ersparen zu wollen oder weil er selbst vor der Familie nicht sein Gesicht verlieren will. Wenn er seine Familie tötet und scheinbar glaubt im Recht zu sein, welchen andere Rechtfertiguing gegen sich selbst könnte er denn anbringen ausser dem Glauben er tue das Beste was er könne für seine Familie. Warum glaubt er seine Frau und die Kinder könnten nicht ohne ihn leben? Warum bringt er sich dann nicht alleine um?

Es gibt da einige psychologischen Untersuchungen über dieses in letzter Zeit immer häufiger auftretende Phänomen des erweiterten Selbstmords.
 

Aladin

Meister
Registriert
29. Februar 2004
Beiträge
213
Diese Thematik ist seit 2-3 Monaten hochaktuell in der Türkei... Dort werden diese Morde/Verbrechen "töre cinayetleri" genannt. "Töre" (wird "Törä" ausgesprochen) ist ein alt-türkisches Wort und bedeutet soviel wie "Gesetz, Stammesgesetz, Kodex, Ehrenkodex". In unterschiedlichen sozialen, politischen, kulturellen Kontexten wird das Wort unterschiedlich angewand bzw. mit spezifischen Inhalten gefüllt.

So ist "Töre" z.B. auch ein Schlagwort für den türkischen Ultra-Nationalismus. Die Nationalisten, besonders mit Pan-Turkischer/Turanistischer und Neo-Paganer Orientierung, sprechen von "Türk töresi", also dem "Gesetz der Türken" als Rahmenbedingung eines (rassisch/ethnisch) reinen Staates der Türken/Turkvölker. Dabei richten sich diese Kreise an teilweise noch heute gültigen Traditionen/Überlieferungen aus. Zumeist aber handelt es sich um pseudo-historische Ideologismen (eine Art Trivial-Folklore); oder besser noch ausgedrückt: Psychologismen.

Die Töre-Gesinnung nationalistischer Kreise führt in der Türkei immer wieder zu (macht)politisch gesinnter Gewalt.

Im Allgemeinen ist "Töre" aber viel weiter und tiefer verbreitet. Besonders in Ost-Anatolien gilt zumeist noch das Stammesgesetz. Besonders unter der kurdischen Bevölkerung sind Stammesbindungen noch sehr stark. Solche Stammesgesetze haben kaum etwas mit religiösen Überzeugungen zu tun. Ein Beweis dafür ist auch die alte Bevölkerungspolitik im Osmanischen Reich. Ab dem 16. Jh. versuchte die osmanische Administration gezielt die nomadisierenden Stämme (Turkmenische und Kurdische gleichermaßen) Anatoliens zum seßhaften Leben umzuorganisieren. Diese Politik hatte besonders zwei Gründe: 1.) Die Stammesstruktur brachte immer eine eigene Gesetzgebung mit sich die wiederum die Gesetzgebung des Zentral-Staates unterminierte. 2.) Die daraus entstehende quasi-staatliche Autonomie vieler Regionen führte zu politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sogar religiösen Abspaltungstendenzen. Für die turkmenischen Stämme wurde das Ziel (Seßhaftigkeit) der osmanischen Zentralregierung etwa um die Mitte des 19. Jh. erreicht. Nur in Ostanatolien konnten sich kurdische (und in viel geringeren Teil Turkmenische) Stammesorganisationen bis heute erhalten. Nicht nur der (türkische) Staat scheitert oft an dieser traditionellen Struktur, auch die PKK konnte sich gegen die großen Stammesverbände nicht durchsetzen.

Im Grunde ist das Thema nichts neues in der Türkei. Seit Jahrzehnten haben die unterschiedlichsten Kreise immer wieder dieses, eher Kulturelle, Problem angesprochen. Meistens ging es aber über demagogische Schuldzuweisungen nicht hinaus.

Ich kann mir das derzeitige, erhöhte, "Interesse" türkischer Massenmedien (das die Morde, besonders an Frauen, heute sogar im Westen publik gemacht werden können ist deren "Verdienst") und teilweise auch staatlicher Stellen aus aktuell-politischen Motivationen heraus durchaus erklären...

Die Türkei ist derzeit hysterisch bemüht die Weichen für einen schnellst möglichen EU-Beitritt zu stellen. Angeführt wird das Ganze natürlich von den ehemaligen Islamisten und jetzigen Liberal-Konservativen um die Regierungspartei AKP. Die meisten Massenmedien* (welche übrigens noch vor drei Jahren den heutigen Ministerpräsidenten als "Islamist", "Reaktionär" oder "Republiksfeind" regelmäßig beschimpften), haben sich dieser "neoliberalen Front" angeschlossen. Ziel ist es sich den "EU-Standarts" so schnell wie möglich anzupassen (obwohl die meisten dieser türkischen Neoliberalen viel zu optimistisch sind und einen Beitritt innerhalb der nächsten zwei Jahre erwarten). Der "neoliberale Aktivismus" richtet sich gegen alles was heute als Hindernis auf dem Weg in die EU gilt. Das sind nicht nur Traditionen aufgrund der islamischen Geschichte (dabei ist den Neoliberalisten besonders die Bezeichnung der Türkei als "muslimisches Land" oder "Land das Teil des Nahen Ostens ist" ein Dorn im Auge) sondern auch der überkommene "Betongkemalismus" oder eben solche kulturellen Phänomene wie "Töre".

Die Töre-Morde an jungen Frauen (auch Männer sind, wenn auch in geringerem Maße, betroffen) werden deshalb besonders in dieser Phase von den Massenmedien und der Regierung instrumentalisiert (das soll aber nicht heißen das es solch ein Problem überhaupt nicht gäbe!).

Ob aber die Vorfälle wirklich gestiegen sind oder nur deshalb ein scheinbarer Anstieg zu verzeichnen ist weil die Massenmedien sich dieser Sache so stark "angenommen" haben kann ich auch nicht mit Sicherheit sagen...

Man sollte aber mehrere Faktoren einkalkulieren. Zum einen wird die junge Generation in den betroffenen Regionen durch staatliche und privaten Medienkampagnen dazu motiviert aus den Stammesbindungen auszubrechen (und das hieße, das diverse staatliche und private Interessensgruppen durchaus für die Gewalttaten mitverantwortlich sind weil sie eine harte Reaktion der Stammesstrukturen geradezu provozieren). Dann wäre noch die wirklich schlimme wirtschaftlich-soziale Not in den betroffenen Regionen zu nennen: Ost-und Südostanatolien sind kaum industrialisiert. Die Landwirtschaft ist im Zuge der niedrigen staatlichen Unterstützung und billiger Auslandsimporte zusammengebrochen. Zwanzig Jahre Bürgerkrieg haben tiefe psychologische Wunden hinterlassen. Die Arbeitslosigkeit beträgt teilweise über 30%. Die einzige Einnahmequelle für viele war der (illegale) Öl-Handel mit dem Irak, welcher aber seit dem Kriegsausbruch ebenfalls zusammengebrochen ist.




*Die türkischen Massenmedien werden von Holdings kontrolliert. Seit dem Regierungsantritt der alten Islamisten und neuen Liberal-Konservativen hat sich besonders die Dogan-Holding herauskristalisiert. Geführt wird der Konzern von. Aydin Dogan. Dieser Aydin Dogan konnte sein Vermögen durch Devisenspekulationen im Zuge der Bankrotten türkischen Staats-und Privatbanken in den letzten vier-fünf Jahren mehrfach verdoppelen. Mehrere der größten Tageszeitungen gehören dem Dogan-Konzern (z.B. "Hürriyet" und "Milliyet"), hinzu kommen natürlich noch einige der größten TV-und Radiosender. Politisch steht Aydin Dogan eigentlich auf einer radikal ataturkistisch-laizistischen Linie. Dennoch ist er heute der größte Propagandist der AKP-Regierung! Dafür schaltete die AKP-regierung den größten Rivalen des Dogan-Konzerns, nähmlich die Uzan-Gruppe, aus. Die Uzan-Gruppe hat vielleicht sogar weniger Dreck am Stecken als Aydin Dogans Mega-Konzern, jedoch betätigte sich deren Chef Cem Uzan auch politisch (seine erst für die letzten Parlamentswahlen gegründete "Genc-Parti" erreichte beim ersten Anlauf 8% und verpaßte den Einzug ins Parlament nur knapp) und machte besonders gegen die pro-amerikanische Kriegspolitik des Ministerpräsidenten Erdogan mobil und konnte damit große Sympathien in der Bevölkerung ernten. Anfang des Jahres wurde ihm deshalb von der Regierung der Prozeß gemacht, beschuldigt wurde er wegen Urkundenfälschung und Bankbetrug. Obwohl die Regierung damals ankündigte das alle Mega-Konzerne die verdächtigt wurden Staat und Volk im großen Stil um Milliarden-Beträge gebracht zu haben, passierte gegen Aydin Dogan nichts und seitdem ist er wie durch ein Wunder zum Goebbels des Ministerpräsidenten Erdogan mutiert.

Übrigens, Aydin Dogans europäische Media-Base wurde erst vor einigen Monaten feierlich in Frankfurt a.M. eröffnet. Auch Bundesaussenminister Fischer und Bundesinnenminister Schily gratulierten Aydin Dogan persönlich.
 

samhain

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.976
@Gorgona

ja, du hast bestens erkannt worum es hier geht und das es mitnichten nur in sogenannten "archaischen" kulturen so ist.
man sollte sich nicht vom schein blenden lassen, was die westliche kultur und die rolle der frau in ihr angeht.
was hier, zumeist lange hinter verschlossenen türen vor sich geht und dann irgendwann zum ausbruch kommt, stinkt zum himmel und unterscheidet sich nicht viel vom geist in diesen anderen kulturen. sie alle haben gemeinsam, dass das letzte glied der kette immer noch die frau ist.
ich glaube yoko ono (für die jüngeren: die frau von john lennon) hat mal gesagt "woman ist the nigger of the world" und da hat sie verdammt recht!

@dark

ich denke aber allgemein, dass dieses denken in europa nicht mehr verbreitet ist
sicher, es mag ausnahmen geben, aber die erziehung und die einstellung zum leben hat sich geändert.
schön wärs, aber das sind keine ausnahmen

Theologie und Ethik

Gewalt gegen Frauen

Die Gewalt der Männer ist nicht die Gewalt der Frauen
Krieg, Armut, Machtmissbrauch - wir wollen uns nicht gewöhnen
"Bei uns in der Kirche kommt so was nicht vor" ??

http://www.ekd.de/efd/index_49.php3

http://www.dadalos-d.org/deutsch/Menschenrechte/Grundkurs_MR3/frauenrechte/was/was.htm

Ihre Folterkammern sind keine fernen Bunker, sondern die eigenen Wohnungen, ist die eigene Küche oder das Schlafzimmer. Und das Leid, das ihnen in Köln oder Kabul, in London oder Lagos zugefügt wird, widerfährt ihnen nicht durch Fremde, sondern durch Vertraute: Es sind die eigenen Väter, Brüder, Ehemänner, die es ihnen antun.

Sicher, die Lage von Frauen in den westlichen Demokratien ist heute unvergleichlich besser als die in so manchen archaischen Männergesellschaften Asiens, Arabiens oder Afrikas. Doch auch im Westen kennt jede dritte bis zweite Frau Gewalt aus eigener Erfahrung; werden Frauen geschlagen, missbraucht, vergewaltigt – kurzum: gefoltert. Auch im Westen kann die „verletzte Männerehre“ eine Frau das Leben kosten. Und in der ganzen Welt ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Männergewalt die Todesursache Nr. 1 von Frauen, noch vor Krebs oder Aids.

http://www.emma.de/04_2_editorial.html

wenn du weiteres wissen willst, googel selber, aber alleine die tatsache das jede zweite bis dritte frau gewalterfahrungen macht (kannst ja mal ausrechnen wieviele millionen das sind- einzelfälle?) macht die brisanz doch mehr als deutlich, weshalb verharmlosung in keinster weise angebracht ist.

schade nicht?

wie gerne würden viele das "problem" nur in anderen kulturen sehen, um vielleicht ihre eigenen ressentiments ihnen gegenüber zu rechtfertigen/bestätigt zu sehen.

ist nicht!

kennt jemand die "white ribbon" kampagne?

Weiße Schleife Kampagne
White Ribbon

Die European White Ribbon Campaign/Europäische Weiße Schleife Kampagne besteht aus einem Netz verschiedener Institutionen, Projekte und Individuen. Die Kampagne will Männer über das Ausmaß von Männergewalt gegen Frauen und die Verknüpfung zwischen Männlichkeit, Dominanz und Gewalt aufklären. Sie will Männer für Maßnahmen zum Abbau von Männergewalt und für eine gewaltfreie, geschlechterdemokratische Gesellschaft mobilisieren.

Die Weiße Schleife Kampagne wendet sich an Männer. Sie will ihnen bewusst machen, dass Gewalttaten an Frauen in großem Ausmaß von Männern verübt werden und großes Leid und enorme gesellschaftliche Kosten verursachen. Die Kampagne will erreichen, dass Männer aufhören, Männergewalt zu bagatellisieren und dass sie die heimliche Komplizenschaft unter Männern aufkündigen. Die Weiße Schleife Kampagne setzt sich dafür ein, dass Männer die herrschenden Männer- und Frauenbilder in Frage stellen.

Um den Gewaltkreislauf zu beenden, fordern die Unterstützer der Kampagne Männer auf:
* Frauen ernst zu nehmen, sich mit feministischen Gedanken auseinander zu setzen und sich für die Gleichstellung der Geschlechter zu engagieren
* keine Gewalt gegen Frauen auszuüben
* ihr "Stoppt die Männergewalt an Frauen" durch das Tragen der Weißen Schleife öffentlich zu machen

Die Weiße Schleife soll die Solidarität von Männern mit Frauen demonstrieren.

http://www.eurowrc.org/01.eurowrc/02.eurowrc_de/pres_de.htm

nur wenn endlich nicht mehr weggesehen, bagatellisiert wird, kann sich wirklich was ändern.

in diesem sinne...flagge zeigen! :wink:
 

antimagnet

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
9.676
hmmm....

eigentlich wäre es auch schon noch interessant zu erfahren, wie viele männer gewalterfahrungen machen...

und dann muss man auch sehen, dass nicht jede gewalt gegen frauen auch von männern ausgeübt wird. es ist natürlich ganz klar die überzahl, aber das liegt daran, dass gewalt in häuslichen gemeinschaften einfach häufiger ist als unter unbekannten, und in den meisten fällen ergibt sich die männertäterschaft schon zwangsweise aus der tatsache, dass frauen doch sehr häufig mit männern zusammenleben. nachtrag: man muss folgendes sehen: wenn man gewalt in der ehe betrachtet, liegt es schon in den bräuchen der ehe, dass der täter ein anderes geschlecht hat als das opfer.

was mich in berichten immer wieder überrascht, ist wie viele frauen auf der seite der zuhälter, mädchenhändler, kinderschänder stehen - vor allem wenn diese verbrechen organisiert von statten gehen. besser: es überrascht mich, dass frauen auch auf der anderen seite zu finden sind. bei voriger frage (wie viele) will ich nicht andeuten, dass es annähernd gleich viele seien...


nochn nachtrag:
man muss auch sehen, dass wenigstens von der theorie her, in unserer gesellschaft sich frauen gegen gewalt wehren können. wer bei uns einen ehrenmord begeht, kommt in den knast (wenn er erwischt wird).
 

Winston_Smith

Forenlegende
Registriert
15. März 2003
Beiträge
5.237
Zu diesem Thema lief vor einiger Zeit ein Bericht bei "kontraste".

Demnach ist in den letzten Jahren die männliche Gewalt gegen Frauen besonders in Spanien stark angestiegen.

Als ein Grund wurde da beschrieben, daß die spanischen, zum männlichen stolz erzogenen, Männer nicht mit der Emanzipation der Frauen zurecht kommen....

Man(n), man(n), man(n).....


Manchmal gibt es echt Momente, in denen ich mich für meine Geschlechtsgenossen schäme....

WS
 

OTO

Erleuchteter
Registriert
18. März 2003
Beiträge
1.493
Was es aber auch gibt, sogut wie nicht bekannt oder aus scham verschwiegen ist Gewalt von Frauen gegen Männer.
 
Oben