Merkel stellt Anspruch auf Demokratie in Frage

G

Guest

Guest
Da kommt was auf uns zu. Einparteiensystem mit zwei rechten Flügeln.
Das hab ich bei Stern Online gefunden, geht gerade wie ein Lauffeuer durchs Netz:


"Merkel stellt angesichts Globalisierung Anspruch auf Demokratie in Frage


Angesichts der Globalisierung sieht Kanzlerkandidatin Merkel für Deutschland
keinen dauerhaften Anspruch auf Demokratie, ebenso wie auf soziale
Marktwirtschaft. Widerstände seien dabei zu überwinden."


Abgesehen von der völligen Verfassunsfeindlichkeit dieser Aussage,
Was heißt hier "Widerstände sind zu überwinden"?

8O
 

agentP

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
10.115
Was für ein unsägliches Blabla:

Deutschland habe keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und sozialer Marktwirtschaft für alle Ewigkeit, sagte Merkel
Eigentlich sollte Frau merkel wissen, daß diese Ewigkeit für einen guten Teil der Deutschen gerade mal 15 Jahre dauert.
Und was soll das heissen "keinen Rechtsanspruch" ? Keine Staatsform hat einen Rechtsanspruch, weil es keine übergeordnete Macht gibt, die das Recht gewähren könnte. Im Endeffekt wird da etwas festgestellt, das ohnehin selbstverständlich ist, allerdings kommt es natürlich anders an und man kann sich fragen worauf das abzielt. Will sie jetzt die Demokratiefeinde vom rechten Rand einfangen, indem sie so tut als würde sie die Demokratie in Frage stellen ?

„Unsere Werte müssen wir auch im Zeitalter von Globalisierung und Wissensgesellschaft behaupten.“
Und wieder geredet und nichts gesagt: nicht wir müssen die Werte behaupten, sondern die Werte müssen und mussten sich zu allen Zeiten behaupten. Werte die die Menschen nicht weiterbrachten wurden aufgegeben und andere eingeführt. Das ist ein völlig normaler gesellschaftlicher Prozess, der mit Globalisierung und Wissensgesellschaft nichts zu tun hat. Auch hier werden wieder nur Phrasen gedroschen um Reizwörter unterbringen zu können.

„Es sind wieder Prioritäten zu setzen.“ Als „entscheidende Weichenstellungen“ nach einem Wahlsieg der Union nannte Merkel Sozialreformen, „die Leistungsanreize setzen und soziale Sicherheit wieder zukunftsfähig machen“. Außerdem müsse ein „flexibler Arbeitsmarkt“ geschaffen werden.

Anderer Vorschlag: Fangen wir doch statt beim Sozialsystem zB bei den Agrarsubventionen an, aber halt, geht ja nicht, man hat ja die Bauernlobbypartei aus Bayern an der Ferse kleben.

Und dann auch noch Herr Kohl, bei dem man allmählich Altersstarrsinn oder schlimmeres vermuten muß:
Wer heute durch die neuen Länder fahre, erkenne, daß es die von ihm so oft beschworenen „blühenden Landschaften“ gebe.
Ich vermute mal er bezieht sich da auf die Rapsblüte.

Wir können und wollen nicht zurück zum Familien- und Frauenbild der 50er Jahre. ... Aber wir erkennen jetzt auch: die geistigen Ressourcen von 1968 waren zu eng für die Zukunft unseres Landes.“
Liebe Frau Merkel nicht vergessen:
ohne die ach so engen geistigen Ressourcen (was soll das eigentlich heissen ?) ware vermutlich auch heute noch eine Kanzlerinkandidatin ebenso völlig undenkbar wie ein schwuler Hofna..., äh Aussenministeraspirant.
 

_Dark_

Ehrenmitglied
Registriert
4. November 2003
Beiträge
3.473
www.zdf.de schrieb:
Es gebe aber keine andere politische Gruppierung, die "ohne Wenn und Aber für die Einheit eingetreten ist".

und das sagt kohl.. wenn man damals auf lafontaine und die spd gehört hätte und die ehemalige ddr nicht sofort ohne nachzudenken einfach so übernommen hätte, sähe es heute ganz anders aus..
aber das kann man ja nicht sagen..
kohl ist so ein verbrecher, sowohl in hinsicht korruption als auch in sachenschwachsinniger politik.. wie der mann 4mal gewählt werden konnte, ist mir schleierhaft
 

Giacomo_S

Ehrenmitglied
Registriert
13. August 2003
Beiträge
2.835
_Dark_ schrieb:
und das sagt kohl.. wenn man damals auf lafontaine und die spd gehört hätte und die ehemalige ddr nicht sofort ohne nachzudenken einfach so übernommen hätte, sähe es heute ganz anders aus..

Das dachte ich damals auch.
Aber sein wir doch mal ehrlich, was wären denn die Alternativen gewesen ?
Ein Fortbestand der DDR hätte doch genauso zu unausweichlichen gesellschaftlichen Problemen geführt. Einmal mit offenen Grenzen, wären Millionen von Menschen in den Westen eingewandert. Oder noch schlimmer: Die sog. Grenzgänger. Menschen, die z.B. in Ostberlin leben und dort vom Staat subventionierte Mieten und Preise in Anspruch nehmen, aber im Westen arbeiten. Gerade diese Situation hat doch zum Bau der Mauer 1961 geführt.
 

Giacomo_S

Ehrenmitglied
Registriert
13. August 2003
Beiträge
2.835
@ Merkel:

Was sollen wir der Globalisierung - oder mal genauer gesagt: dem Kapitalismus - denn noch alles opfern ?
Vielleicht schicken wir demnächst auch unsere Kinder in die Fabrik, weil das in Indien auch ganz selbstverständlich ist ?
 

agentP

Forenlegende
Registriert
10. April 2002
Beiträge
10.115
Oder noch schlimmer: Die sog. Grenzgänger. Menschen, die z.B. in Ostberlin leben und dort vom Staat subventionierte Mieten und Preise in Anspruch nehmen, aber im Westen arbeiten.
Wieso ? Wer sagt denn, daß im Osten weiter so fröhlich vor sich hin subventioniert worden wäre ?
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Wie, _Dark_, gegen die Einheit bist Du auch noch? Nachträglich?

Deutschland habe keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und sozialer Marktwirtschaft für alle Ewigkeit, sagte Merkel, die von CDU und CSU zur ersten Kanzlerkandidatin bestimmt worden war. "Unsere Werte müssen wir auch im Zeitalter von Globalisierung und Wissensgesellschaft behaupten."

heute.de

Merkel stellt angesichts Globalisierung Anspruch auf Demokratie in Frage

Angesichts der Globalisierung sieht Kanzlerkandidatin Merkel für Deutschland keinen dauerhaften Anspruch auf Demokratie, ebenso wie auf soziale Marktwirtschaft. Widerstände seien dabei zu überwinden.

shortnews.stern

Das nenne ich mal eine sinnentstellende Kürzung! Hut ab!
 

the_midget

Erleuchteter
Registriert
28. Juni 2004
Beiträge
1.878
Also ich find die Äußerung in der Form wie sie bei Stern.de zu finden ist echt nen Skandal!

So eine Äußerung hätte ich Frau Merkel niemals zugetraut. Wenn sie damit ausdrücken wollte, daß unsere Demokratie nicht selbstverständlich ist und wir etwas dafür tun müssen, sie zu erhalten wäres okay, aber selbst dann wäre es entweder unglücklich ausgedrückt oder eben von der Presse zusammengekürzt.

Ansonsten hab ich den Eindruck man müsste mal den Verfassungsschutz beauftragen die CDU unter die Lupe zu nehmen.

Wäre echt lustig wenn man die Merkel wegen dieser Äußerung irgendwie verklagen könnte oder so.

8O

midget
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Glaubt hier ernsthaft jemand, Merkel habe die Demokratie zur Disposition gestellt? Das ist eine kriminelle Kürzung bei diesem stern-Ableger, das ist alles.
 

Ismael

Erleuchteter
Registriert
1. Januar 2004
Beiträge
1.176
Ein_Liberaler schrieb:
Glaubt hier ernsthaft jemand, Merkel habe die Demokratie zur Disposition gestellt? Das ist eine kriminelle Kürzung bei diesem stern-Ableger, das ist alles.


und zdf ableger....und die welt ableger...
etwa eine verschwörung gegen frau merkel ? ;)
 

_Dark_

Ehrenmitglied
Registriert
4. November 2003
Beiträge
3.473
@Ein_Liberaler


nein, ich bin sicher nicht gegen die einheit, aber ich bin gegen die einheit wie sie vollzogen wurde.. das war nämlich überstürzt, unüberlegt und vielleicht auch so mit den konsequenzen gewollt..
diese einheit und ihre finanzierung war eine verar***** sondersgleichen
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
_Dark_ schrieb:
nein, ich bin sicher nicht gegen die einheit, aber ich bin gegen die einheit wie sie vollzogen wurde.. das war nämlich überstürzt, unüberlegt

Und vielleicht nicht anders möglich? Die Einheit hatte auch Gegner im In- und Ausland.

und vielleicht auch so mit den konsequenzen gewollt..

Das halte ich für unmöglich.

diese einheit und ihre finanzierung war eine verar***** sondersgleichen

Die Finanzierung, ja. Auch die Privatisierungen und Enteignungen. Das ist eine einzige Katastrophe.
 

Giacomo_S

Ehrenmitglied
Registriert
13. August 2003
Beiträge
2.835
agentP schrieb:
Oder noch schlimmer: Die sog. Grenzgänger. Menschen, die z.B. in Ostberlin leben und dort vom Staat subventionierte Mieten und Preise in Anspruch nehmen, aber im Westen arbeiten.
Wieso ? Wer sagt denn, daß im Osten weiter so fröhlich vor sich hin subventioniert worden wäre ?

Die Idee liegt nahe, erweist sich aber bei näherer Betrachtung als Binsenweisheit.
Denn ein Weiterbestand der DDR wäre ja nur dann ein Weiterbestand gewesen, wenn sie auch ein anderer Staat geblieben wäre. Eine DDR mit BRD-Recht wäre doch ein Schmarrn gewesen - so gesehen, war die schnelle Wiedervereinigung der einzig sinnvolle Schritt und so ist es ja auch gekommen.
 

vonderOder

Ehrenmitglied
Registriert
24. November 2004
Beiträge
2.421
the_midget schrieb:
So eine Äußerung hätte ich Frau Merkel niemals zugetraut.
midget

hätte auch nicht gedacht das die FDJ-Tante mal so hoch klettert.

aber wes brot ich es, des lied ich sing.

aber da da gibt es ja noch so einige kandidaten.
 
Oben