HassanISabbah
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Neue Informationen von Medizinhistoriker über Robert Koch.
Quelle: http://www.heute.t-online.de/ZDFde/einzelsendung_content/0,1972,2328759,00.html
http://www.zdf.de/ZDFde/druckansicht/0,1986,2200633,00.html
http://www.leib-und-leben.com/thema03.html
Quelle: http://www.heute.t-online.de/ZDFde/einzelsendung_content/0,1972,2328759,00.html
Robert Koch fiel die fatale Rolle zu, unter dem Druck der Epidemie, Menschenversuche an Todkranken zu beginnen. Als führender Bakteriologe Deutschlands beanspruchte er die Führung der Schlafkrankheitsexpedition, die 1906 nach Ostafrika geschickt wurde. Auf den damals britischen Sese-Inseln im Viktoria-See schlugen Koch und seine Kollegen ihr Lager auf und probierten an bis zu tausend Kranken täglich die Wirkung eines neuen Mittels aus.
"In Afrika ging das so ungefragt. Zuhause hatten die Preußen dagegen seit 1900 eine der fortschrittlichsten Verordnungen für Medikamentenanwendungen weltweit," so Wolfgang Eckart, "Robert Koch wusste, dass es nicht einwandfrei war, was er tat."
In zehn bis fünfzehn Prozent der Fälle führte die Therapie und nicht die Krankheit selbst zum Tode. Viele erblindeten auch an der schmerzhaften Behandlung. Die arsenhaltige Verbindung wurde im Rücken direkt in die Lymphe gespritzt. Kein Wunder, dass viele Kranke aus den Lagern flohen und damit wieder als potentielle Ansteckungsherde durch die Welt liefen.
Doch in seinem Bericht an die Kolonialbehörden riet er nicht nur, das fragwürdige Medikament Atoxyl weiterzuverwenden. Um die Ansteckungsgefahr einzudämmen, empfahlen er und seine Kollegen auch noch, die Kranken in Konzentrationslagern zu isolieren. Den Begriff gab es damals schon. Die Engländer hatten im Burenkrieg (1899-1902)bereits "concentration camps" für Aufständische eingerichtet, aus denen auch sie später Lager für Kranke machten.
Schlafkranke und vermeintlich Erkrankte wurden in Togo zusammengetrieben und in Lager gebracht, wo es an der notwendigsten Versorgung fehlte, die klimatischen Verhältnisse ungünstig waren und keine Rücksicht auf ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht und Lebensgewohnheiten der Menschen genommen wurde.
http://www.zdf.de/ZDFde/druckansicht/0,1986,2200633,00.html
http://www.leib-und-leben.com/thema03.html