kleine Münze für erhabene Elster

ablit

Meister
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24. Juni 2002
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Treffen (Feier) in der Turnhalle „am Wasserturm“
Emma hält nicht lange durch und will sich früh zurückziehen um zu schlafen.
Ich folge ihr, niemand nimmt Notiz oder beschwert sich gar. Auch Emma erhebt keine Einwände.
Wir erklimmen die Treppe von der kleinen Turnhalle zum Erdgeschoss, biegen rechts ab, öffnen eine Tür und gelangen in ein großzügiges Schlafzimmer. Ihr Schlafzimmer?
Zum ersten mal zwackt mich ein schlechtes Gewissen.
Wenn mein Mädchen mich hier und jetzt sehen würde!?
Wieso piesackt mich mein Gewissen?
Weil ich Zuneigung für Emma entwickle!!!

Ein Vogel!

Von der Tür ausgesehen hinten rechts sitzt eine Elster auf einem niedrigen kompaktem Möbelstück. Ich war einen Moment in Gedanken. Ist sie mit uns ins Zimmer gekommen? Ja ich erinnere mich. Der Vogel empfing uns am Ende der Treppe. Die Elster hüpfte vor unseren Füßen davon. Oder führte Sie uns? Sie sah nicht so aus als könnte sie noch aus eigener Kraft fliegen und belehrte den Schöpfer dieses schnellen Urteils auch nicht eines besseren. Jetzt im Zimmer fällt mir auf das ihr eine Menge Federn fehlen. Ein rosiger Streifen Haut ziert Ihren Hals kurz oberhalb der Flügel und dennoch macht sie einen weisen erhabenen Eindruck.
Entweder weiß ich, oder Emma macht mich darauf Aufmerksam das ich den Vogel bezahlen muß wenn...
Ja für was denn?
Egal irgendwie will ich es auch gar nicht wissen und neugierig darauf was die Elster damit anstellt werfe ich Ihr eine kleine Münze auf das lackierte Holz. Sie greift die Münze mit Ihrer rechten Kralle und hält sie sich dicht vor ihr rechtes Auge, prüft sie. Zufrieden. Der zerzauste und alt wirkende Vogel akzeptiert meine Gabe.
Erleichterung!
Erleichterung?
Emma und Ich legen uns in das üppige, mit dem Kopfende an der Wand aber ansonsten frei stehende Bett. Nebeneinander. Ich links, sie rechts. Emma schließt kaum das sie liegt die Augen. Eine meiner Hände beginnt sie am Kopf zu streicheln. Sie lässt es geschehen. Etwas später streben meine Lippen den ihren entgegen. Sie öffnet die Augen und ermahnt mich das ich nur weitermachen solle wenn ich mir ganz sicher sei.
Erneute Zweifel in Form von lästigem Gewissen. Ich muß an mein Mädchen denken. Als meine Aufmerksamkeit sich wieder Emma zuwendet hat sie die Augen wieder geschlossen und ihr Gesicht dem meinem abgewandt.
Sie hat die Zweifel in mir gesehen.
Ich lasse von ihr ab und lege mich wieder neben sie.

Ich stehe auf und begebe mich wieder hinab auf die Feier.

Viel Später bin ich wieder in dem Schlafzimmer. Das Bett ist jetzt kleiner und steht unter dem einzigen, von mir bisher nicht registriertem Fenster zur linken. Emma schläft, die nun mehr dürftigere Decke zusammengedreht, sie halb bedeckend, halb entblößend über ihrem vom Mond bestrahltem, nacktem Körper. Jetzt ist sie mir wieder zugewandt, den Rücken zum Fenster halb auf dem Bauch liegend existiert sie nicht etwa still vor sich hin. Nein, Träume lassen sie ekstatische Bewegungen und Laute von sich geben.
Ich stehe und beobachte.
In Gedanken wandern meine Finger über ihr Bein hinauf auf eine Ihrer Backen.
Ich wage es nicht sie an zu fassen.
Irgendwann wecke ich sie.
Wir müssen gehen.


ablit
 
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