auch wenn die USA im irak alle hände voll zu tun haben, und man denken könnte, die luft für weitere "abenteuer" wäre erstmal raus, wird weiterhin daran gearbeitet sich nummer 3 in der region einzuverleiben.
ein sehr interessanter, gut recherchierter, mit vielen quellenangaben versehener artikel, über einen wahrscheinlichen irankrieg im nächsten jahr.
wenn man sich die geostrategische lage der bis jetzt von den USA eroberten länder afghanistan und irak ansieht, dann wird schnell klar, das der iran ziemlich eingekreist ist.
alles von langer hand geplant?
man nimmt sich also erstmal ganz bewusst die länder vor, wo eh kaum militärischer widerstand zu erwarten ist, rein von den waffensystemen her, um sich erst dann dem "harten brocken" zu nähern.
wie auch im artikel erwähnt, müssen, wenn US-bodentruppen im iran einmarschieren sollen, diese kräfte erstmal freiwerden, die jetzt im irak gebunden sind.
deswegen wahrscheinlich auch das große bemühen der USA andere nationen in diese aufgabe einzubinden.
nächstes jahr sind wahlen in den USA, bush und seine hintermänner/frauen werden alles tun, um an der macht zu bleiben(sie werden sich nicht das ruder aus der hand nehmen lassen, so lange ihre pläne noch nicht vollendet sind, so lange unumkehrbare fakten noch nicht geschaffen sind), ein krieg mit dem iran käme da gerade recht und läge genau auf ihrer linie, was die umgestaltung der region zu ihren gunsten angeht.
IRAN - Krieg 2004
von Herbert Masslau - 01.08.2003 21:24
Aus mehreren Gründen werden die USA 2004 den Iran angreifen. Die USA bereiten bereits heute diesen Krieg ideologisch (Nuklearprogramm, Unterstützung sog. Terrorgruppen gegen Israel, Beherbergung von al-Qaida, Einflußnahmeversuche im Irak)und militärisch (Militärbasen im Kaukasus, am Kaspischen Meer und überhaupt rund um den Iran) vor. Der Iran ist für die USA Teil einer existenzwichtigen Strategie, in deren Mittelpunkt das Erdöl steht, und dies weniger aus kosumistischen Gründen oder weil Militärflugzeuge ohne Sprit nicht fliegen, sondern aus grundsätzlichen ökonomischen Gründen: Die Gefahr einer Euroisierung des weltweiten Ölmarktes würde die USA auf das reduzieren, was es ist: das meistverschuldete Land der Welt. Das weltweite Anlagekapital, daß den USA nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die kostenträchtige Militärmaschinerie zum Herrschen finanziert, wäre weg, die Nummer 1 der Welt dem freien Fall übergeben.
Herbert Masslau
IRAN – Krieg 2004
(11.Juli 2003)
„Between April of 2003 and November 2004, the US, UK and Israel will accelerate instability operations in Iran and engage in global disinformation campaigns to belittle the political and military leadership there.“ [1]
„British and American intelligence and special forces have been put on alert for a conflict with Iran within the next 12 months ... .“ [2]
Der ehemalige NATO-Oberbefehlshaber Wesley Clark in einem Interview der ‚Welt am Sonntag‘: „Ich glaube, dass Syrien das nächste Ziel sein wird. Schon innerhalb von zwölf Monaten.“ – „Kommt dann vielleicht auch noch ein weiterer Staat der so genannten ‚Achse des Bösen‘ an die Reihe, der Iran?“ – „Ja, der kommt nach Syrien.“ [3]
Schon in meinem Artikel „Der Dritte Weltkrieg“ [4] habe ich angedeutet, daß der Iran 2004 zu den US- Präsidentschaftswahlen im November Kriegsziel der USA wird. Da der Artikel aber ein globaleres Thema unserer Zukunft hat, nämlich den Dritten Weltkrieg, bin ich auf das Kriegsziel Iran nicht weiter eingegangen. Dies soll mit diesem Artikel nun erfolgen.
Daß der Iran US-Kriegsziel ist, steht außer Frage, nicht nur weil ein bedeutender think tank (Robert Kagan/William Kristol: „...where an ... Iran threaten Israel ..., as well as our access to oil...“) [5] dies behauptet, sondern aus strategischen Gründen, die sich in militärisch-geostrategische, in wirtschafts-strategische und in erdöl-strategische aufteilen lassen. Dabei ergibt sich eine in mehrfacher Hinsicht tödliche Abhängigkeit der USA vom Erdöl, auf das sich alle strategischen Argumente letztlich reduzieren lassen.
Das erdöl-strategische Argument
Nicht nur, daß die USA am meisten Erdöl verbrauchen weltweit, nicht nur, daß die moderne Kriegsführung als Luftschlacht und mit massiven Truppentransporten per Flugzeug ohne Erdöl nicht machbar ist, in Zukunft ist der Spitzenplatz der US-Wirtschaft als Basis auch für den militärischen Spitzenplatz nur garantiert, wenn das Erdöl weiter von allen anderen Nationen in Dollar bezahlt werden muß. Dies ist der wahre Grund, warum Großbritannien bis heute nicht der Euro-Währungsunion beigetreten ist.
Das wirtschafts-strategische Argument
Denn wenn die Dollar-Anbindung weg ist, fließt auch kein Kapital aus der übrigen, vor allem europäischen Welt, in die USA, womit auch den supermächtigen Militäroperationen die finanzielle Grundlage entzogen wäre. Denn ihre Kriege finanzieren die ökonomisch angeschlagenen USA mit dem Geld, das der Rest der Welt durch „Vertrauen in die Sicherheit der Anlage“ (=Supermacht-Status) dort hinschleppt.
Das heißt, die USA stehen und fallen ökonomisch und militärisch als Erste Macht der Welt mit der Dollar-Anbindung des Erdöl, weshalb ihnen nichts anderes übrig bleibt, als die Haupterdölgebiete dieser Welt unter ihre Kontrolle zu bringen, und das wiederum heißt im Angesicht der drohenden Euro-Anbindung (siehe Irak November 2002 [6], Venezuela [6]) militärisch zu besetzen.
Und ein Ende ist nicht absehbar, denn bereits jetzt schon diskutiert die OPEC, die Organisation Erdöl exportierender Länder, die Euro-Konvertierung auf mittlere Sicht [7]. Um dies zu verhindern und um die OPEC entscheidend zu schwächen, beabsichtigen die USA den von ihnen besetzten Irak als potentiellen zweitgrößten Erdölproduzenten aus der OPEC heraus zu nehmen [8],[9]. Im Angesicht dieser Logik lauten die drei nächsten Ziele Iran und Saudi-Arabien (größter Erdölproduzent) und Libyen (Produzent hochwertiger Erdöle).
Das militärisch-geostrategische Argument
Zusätzlich zu der gerade dargelegten grundsätzlichen Bedeutung, auch aus militärischen Gründen, die Haupterdölgebiete weltweit unter Kontrolle zu bekommen, gibt es drei geostrategische Argumente, den Iran militärisch in den Griff zu kriegen.
a) Der Iran ist nach der US-Okkupation des Irak die einzig verbliebene regionale militärische Macht. Wer das Erdöl zwischen Rotem Meer und Kaspischem Meer in seinem Interesse ausbeuten will, der muß den Iran als potentiellen Störfaktor beseitigen.
b) Der Iran ist für Russland interessant als Stachel im US-besetzten arabischen Raum, auch als „Südpol“ in Verbindung mit dem russischen „Nordpol“ am Kaspischen Meer, wo mit Georgien, Armenien, Azerbaidschan – und auch der Tschetschenien-Konflikt gehört hierher – und Kasachstan fast nur US-liierte Regime an der Macht sind.
c) Der Iran ist aber auch für Indien interessant als „Zangenpartner“ gegen den indischen „Erzfeind“ Pakistan.
Wer die Region am Kaspischen Meer beherrscht, der bedroht nicht nur Russland von dessen Südseite großräumig, sondern auch China von dessen Westseite her, zumal die noch aus der Problemregion Sinkiang besteht, deren islamische Uiguren ohnehin schon lange gegen die chinesische Zentralregierung wettern. Und, er treibt einen Keil zwischen Europa/ Russland einerseits und Indien, welches gerade mit Russland zusammen im Arabischen Meer Seemanöver abhielt [10], andererseits, auch wenn (oder gerade weil) die USA derzeit um Indien buhlen und von Indien Hilfen bekommen [11].
Zeitpunkt Präsidentschaftswahl
Die bisherigen Argumente begründen nur, warum die USA Krieg gegen den Iran führen müssen, nicht jedoch den Zeitpunkt, wann dies geschieht. Wie schon in meinem Artikel „Der Dritte Weltkrieg“ [4] dargelegt, bleibe ich dabei, daß der Krieg „rechtzeitig“ zu den Präsidentschaftswahlen kommen wird.
Der US-Amerikaner – ohne hier eine Wertung reinbringen zu wollen – ist in seiner überwiegenden Mehrheit durch die extreme konsumistische Reizüberflutung derart intellektuell verarmt und auf primitivste Reize konditioniert, daß der Reiz dabei nicht nur kurz sein muß, sondern auch immer wieder ein anderer, da er sonst wegen ausbleibender Stimulierung abschaltet.
Das wiederum hat zur Konsequenz, daß das permanente Wiederholen der Missetaten des Iran eher einschläfernd wirkt und damit den gegenteiligen Effekt über die Zeitachse erzeugt. Und dann besteht die Gefahr, daß zum Zeitpunkt der Präsidentschaftswahlen die ökonomischen Probleme die Oberhand gewinnen, erst recht, wenn es den USA nicht gelingt die irakische Ölquelle zum Sprudeln zu bringen, und das wäre für eine Wahlchance für Bush II schlecht. Andererseits unterstützen die US-Bürger aus Patriotismus ihren Präsidenten vorbehaltlos mit Dreiviertelmehrheit im Falle eines aktuellen Krieges. Von daher wären die nächsten Präsidentschaftswahlen der adäquate Zeitpunkt für den Kriegsbeginn gegen den Iran.
Das ideologische Vorfeld
Wenn man einen Krieg unbedingt und auch noch zu einem bestimmten Zeitpunkt führen will, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder gibt es einen Feind, der für einen die Drecksarbeit macht (die Japaner bei Pearl Harbor, die xyz beim World Trade Center) und dann braucht man nur noch den Feind gewähren lassen, ihn trotz Informationen nicht stoppen (bei Pearl Harbor zogen die USA ihre teuren Schiffe vorher ab, beim WTC blieben die Abfangjäger am Boden). Oder man muß den fake [12] selber inszenieren (wie Nazi-Deutschland, das SS-Leute in polnische Uniformen steckte und den Sender Gleiwitz selber überfiel als Startschuß für den Zweiten Weltkrieg).
Was sich im Falle des Iran-Krieges als ideologisches Fundament für die Zustimmung der US-Bevölkerung abzeichnet sind [13],[14],[15]
– das iranische Nuklearprogramm und andere Massenvernichtungswaffen [15,16,17,18,14,19,2,13,20],
– die Unterstützung der Hizbollah (gegen Israel) [15,21,22,13],
– die Beherbergung von al-Qaida-Oberen [23,14,13],
– die Einflußnahmeversuche im US-besetzten Irak [15,24,25,26,14].
Wie aus den umfangreichen Quellenangaben ersichtlich, sind dies bereits seit Wochen die „Argumente“, die von den US- Ideologiestrategen aufgebaut werden.
Das ideologische Vorfeld wird also schon beackert.
Der Kriegs-Anlaß
Der Anlaß für den Beginn des Iran-Krieges wird vermutlich von den USA mit Hilfe sogenannter Mujaheddin – iranische oppositionelle Kämpfer im Irak – erfolgen. Wahrscheinlich findet mit Hilfe dieser Mujaheddin eine Provokation des Iran statt, etwa in Form militärischer Attacken auf iranischem Territorium, so daß es zu einer iranischen Gegenreaktion kommt, bei der der Iran wiederum irakisches Territorium verletzen muß, was die Besatzungsmacht USA ihrerseits dann als Angriff auf ihr Interessengebiet [27] – nicht zu vergessen die bedrohte „Sicherheit“ von US-Soldaten – wertet und als Rechtfertigung für eben den Kriegsbeginn gegen den Iran.
Die US-Basen
Auch wenn das Gebiet des Irak für die USA von starker Bedeutung für die Kriegsführung gegen den Iran ist, so bereiten die USA den Iran-Krieg schon heute in vielen anderen Ländern, vornehmlich den ehemaligen sowjet-russischen Republiken rund ums Kaspische Meer vor: Azerbaidschan [28,29,30,31,32], Georgien [28,33]. Azerbaidschan ist zudem Mitglied der NATO’s partnership for peace [34]. Ferner versuchen die USA, die auf iranischem Gebiet lebenden Azeri gegen Teheran aufzuhetzen [30], was aber wohl nicht so funktioniert.
Turkmenistan, strategisch wichtig im Nordosten des Iran, ist im Dissenz mit den USA über die Ausgestaltung seiner Ökonomie und hat gute wirtschaftliche Beziehungen (Erdgas) mit Russland und dem Iran [35]. Folglich dürfte Turkmenistan als US-Aufmarschgebiet ausfallen. Allerdings soll Turkmenistan den USA Überflugrechte gebilligt haben [36], was bedeutend ist für die in Usbekistan stationierten US-Kampfflugzeuge [36].
Sicherlich ist Afghanistan, das sozusagen die Ostfront gegen den Iran abdeckt, Teil der US-Militärstrategie. Voraussetzung ist aber eine Entlastung der in Afghanistan befindlichen US-Truppen zu Lasten der NATO, die ja ab August 2003 dort das Mandat übernehmen soll. Deutschland hat schon angekündigt, seine Truppen bis Ende 2004 in Afghanistan zu belassen [37].
Inwieweit Pakistan die östliche Front verstärkt, ist angesichts der politischen Schwierigkeiten des pakistanischen Staatschefs bezüglich starker islamistischer Kreise [38] fraglich.
Der Golf von Oman und der Persische Golf bilden die gesamte Südfront gegen den Iran. Hier dürften im Kriegsfalle die jetzt schon dort befindlichen US-Flugzeugträger die Luftangriffe durchführen. Zudem besitzen die USA in Oman Fliegerbasen [36].
Und schließlich der von den USA besetzte Irak, der die Westfront bildet. Von hier aus dürften massive US-Bodentruppen in den Iran einmarschieren. Aber auch das geht nur, wenn die Situation im Irak selber durch Truppen anderer Nationen geregelt wird. Die zunehmende Internationalisierung findet bereits statt (vor allem Polen, Dänemark, Niederlande). Auch hier ist ein NATO-Einsatz im Gespräch.
Wie aus der obigen Beschreibung ersichtlich, ist der Iran fast eingekesselt. Und wie Nord-Korea aus Verzweifelung mit einer Atombombe auf das süd-koreanische Seoul droht, so droht der Iran mit einer Atombombe auf das israelische Tel Aviv; entsprechende Raketentests fanden kürzlich statt [39].
[Quellen;Links:]
{Aufgrund des Verhältnisses von Text : Fußnoten von 55 : 45 habe ich mich entschlossen, nur die Zitat-Quellen oder die unbedingt zum Verständnis notwendigen Quellen zu belassen. Die Quellen in Gänze können unter der unten angegebenen URL eingesehen werden.}
...
[1] John Stanton, Bush Administration Readying for 2004 Invasion of Iran,
http://globalresearch.ca/articles/STA303B.html, vom 23.3.2003: „Zwischen April 2003 und November 2004 werden die USA, das Vereinigte Königreich und Israel Operationen zur Destabilisierung im Iran beschleunigen und weltweite Desinformations-Kampagnen in Angriff nehmen, um die dortige politische und militärische Führung runterzumachen.“ – Übersetzung H.M.
[2] Robert Fox, Special forces ‚prepare for Iran attack‘, http://www.thisislondon.com, vom 17.6.2003: „Britische und amerikanische Geheimdienst- und Spezialeinheiten wurden in Alarmbereitschaft versetzt für einen Konflikt mit dem Iran innerhalb der nächsten 12 Monate... .“ – Übersetzung H.M.
[3] http://www.wams.de/data/2003/02/09/40328.html?prx=1
[4] http://www.HerbertMasslau.de/pageID_562061.html
[5] Robert Kagan/William Kristol, No Defense, The Weekly Standard, July 23, 2001, p. 11-13: „...wo ein ... Iran Israel bedrohen ... wie auch unseren Zugang zum Öl...“ – Übersetzung H.M.
...
[27] Laut Reuters, zitiert nach dem New Zealand Herald vom 10.7.2003, sprach US-Verteidigungsminister Rumsfeld bezüglich einer aktuellen Grenzverletzung durch den Iran davon, daß diese „selbstverständlich kein Respekt vor der irakischen Souveränität gewesen sei“ (Original-Zitat: „obviously not being respectful of Iraq’s sovereignty“). Die Lächerlichkeit, angesichts der US-Besatzung noch von irakischer Selbstbestimmung zu reden, ist dem Herrn Rumsfeld offensichtlich nicht zu Gedanken gekommen, was aber die ideologische Marschrichtung der USA offenlegt. Reuters- Meldung, Rumsfeld says Iran moving border posts into Iraq, http://www.nzherald.co.nz, vom 10.7.2003
...
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!!!!!Frei zum nicht-kommerziellen Gebrauch.!!!!!
Homepage:: http://www.HerbertMasslau.de/pageID_698944.html ¦
ein sehr interessanter, gut recherchierter, mit vielen quellenangaben versehener artikel, über einen wahrscheinlichen irankrieg im nächsten jahr.
wenn man sich die geostrategische lage der bis jetzt von den USA eroberten länder afghanistan und irak ansieht, dann wird schnell klar, das der iran ziemlich eingekreist ist.
alles von langer hand geplant?
man nimmt sich also erstmal ganz bewusst die länder vor, wo eh kaum militärischer widerstand zu erwarten ist, rein von den waffensystemen her, um sich erst dann dem "harten brocken" zu nähern.
wie auch im artikel erwähnt, müssen, wenn US-bodentruppen im iran einmarschieren sollen, diese kräfte erstmal freiwerden, die jetzt im irak gebunden sind.
deswegen wahrscheinlich auch das große bemühen der USA andere nationen in diese aufgabe einzubinden.
nächstes jahr sind wahlen in den USA, bush und seine hintermänner/frauen werden alles tun, um an der macht zu bleiben(sie werden sich nicht das ruder aus der hand nehmen lassen, so lange ihre pläne noch nicht vollendet sind, so lange unumkehrbare fakten noch nicht geschaffen sind), ein krieg mit dem iran käme da gerade recht und läge genau auf ihrer linie, was die umgestaltung der region zu ihren gunsten angeht.
IRAN - Krieg 2004
von Herbert Masslau - 01.08.2003 21:24
Aus mehreren Gründen werden die USA 2004 den Iran angreifen. Die USA bereiten bereits heute diesen Krieg ideologisch (Nuklearprogramm, Unterstützung sog. Terrorgruppen gegen Israel, Beherbergung von al-Qaida, Einflußnahmeversuche im Irak)und militärisch (Militärbasen im Kaukasus, am Kaspischen Meer und überhaupt rund um den Iran) vor. Der Iran ist für die USA Teil einer existenzwichtigen Strategie, in deren Mittelpunkt das Erdöl steht, und dies weniger aus kosumistischen Gründen oder weil Militärflugzeuge ohne Sprit nicht fliegen, sondern aus grundsätzlichen ökonomischen Gründen: Die Gefahr einer Euroisierung des weltweiten Ölmarktes würde die USA auf das reduzieren, was es ist: das meistverschuldete Land der Welt. Das weltweite Anlagekapital, daß den USA nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die kostenträchtige Militärmaschinerie zum Herrschen finanziert, wäre weg, die Nummer 1 der Welt dem freien Fall übergeben.
Herbert Masslau
IRAN – Krieg 2004
(11.Juli 2003)
„Between April of 2003 and November 2004, the US, UK and Israel will accelerate instability operations in Iran and engage in global disinformation campaigns to belittle the political and military leadership there.“ [1]
„British and American intelligence and special forces have been put on alert for a conflict with Iran within the next 12 months ... .“ [2]
Der ehemalige NATO-Oberbefehlshaber Wesley Clark in einem Interview der ‚Welt am Sonntag‘: „Ich glaube, dass Syrien das nächste Ziel sein wird. Schon innerhalb von zwölf Monaten.“ – „Kommt dann vielleicht auch noch ein weiterer Staat der so genannten ‚Achse des Bösen‘ an die Reihe, der Iran?“ – „Ja, der kommt nach Syrien.“ [3]
Schon in meinem Artikel „Der Dritte Weltkrieg“ [4] habe ich angedeutet, daß der Iran 2004 zu den US- Präsidentschaftswahlen im November Kriegsziel der USA wird. Da der Artikel aber ein globaleres Thema unserer Zukunft hat, nämlich den Dritten Weltkrieg, bin ich auf das Kriegsziel Iran nicht weiter eingegangen. Dies soll mit diesem Artikel nun erfolgen.
Daß der Iran US-Kriegsziel ist, steht außer Frage, nicht nur weil ein bedeutender think tank (Robert Kagan/William Kristol: „...where an ... Iran threaten Israel ..., as well as our access to oil...“) [5] dies behauptet, sondern aus strategischen Gründen, die sich in militärisch-geostrategische, in wirtschafts-strategische und in erdöl-strategische aufteilen lassen. Dabei ergibt sich eine in mehrfacher Hinsicht tödliche Abhängigkeit der USA vom Erdöl, auf das sich alle strategischen Argumente letztlich reduzieren lassen.
Das erdöl-strategische Argument
Nicht nur, daß die USA am meisten Erdöl verbrauchen weltweit, nicht nur, daß die moderne Kriegsführung als Luftschlacht und mit massiven Truppentransporten per Flugzeug ohne Erdöl nicht machbar ist, in Zukunft ist der Spitzenplatz der US-Wirtschaft als Basis auch für den militärischen Spitzenplatz nur garantiert, wenn das Erdöl weiter von allen anderen Nationen in Dollar bezahlt werden muß. Dies ist der wahre Grund, warum Großbritannien bis heute nicht der Euro-Währungsunion beigetreten ist.
Das wirtschafts-strategische Argument
Denn wenn die Dollar-Anbindung weg ist, fließt auch kein Kapital aus der übrigen, vor allem europäischen Welt, in die USA, womit auch den supermächtigen Militäroperationen die finanzielle Grundlage entzogen wäre. Denn ihre Kriege finanzieren die ökonomisch angeschlagenen USA mit dem Geld, das der Rest der Welt durch „Vertrauen in die Sicherheit der Anlage“ (=Supermacht-Status) dort hinschleppt.
Das heißt, die USA stehen und fallen ökonomisch und militärisch als Erste Macht der Welt mit der Dollar-Anbindung des Erdöl, weshalb ihnen nichts anderes übrig bleibt, als die Haupterdölgebiete dieser Welt unter ihre Kontrolle zu bringen, und das wiederum heißt im Angesicht der drohenden Euro-Anbindung (siehe Irak November 2002 [6], Venezuela [6]) militärisch zu besetzen.
Und ein Ende ist nicht absehbar, denn bereits jetzt schon diskutiert die OPEC, die Organisation Erdöl exportierender Länder, die Euro-Konvertierung auf mittlere Sicht [7]. Um dies zu verhindern und um die OPEC entscheidend zu schwächen, beabsichtigen die USA den von ihnen besetzten Irak als potentiellen zweitgrößten Erdölproduzenten aus der OPEC heraus zu nehmen [8],[9]. Im Angesicht dieser Logik lauten die drei nächsten Ziele Iran und Saudi-Arabien (größter Erdölproduzent) und Libyen (Produzent hochwertiger Erdöle).
Das militärisch-geostrategische Argument
Zusätzlich zu der gerade dargelegten grundsätzlichen Bedeutung, auch aus militärischen Gründen, die Haupterdölgebiete weltweit unter Kontrolle zu bekommen, gibt es drei geostrategische Argumente, den Iran militärisch in den Griff zu kriegen.
a) Der Iran ist nach der US-Okkupation des Irak die einzig verbliebene regionale militärische Macht. Wer das Erdöl zwischen Rotem Meer und Kaspischem Meer in seinem Interesse ausbeuten will, der muß den Iran als potentiellen Störfaktor beseitigen.
b) Der Iran ist für Russland interessant als Stachel im US-besetzten arabischen Raum, auch als „Südpol“ in Verbindung mit dem russischen „Nordpol“ am Kaspischen Meer, wo mit Georgien, Armenien, Azerbaidschan – und auch der Tschetschenien-Konflikt gehört hierher – und Kasachstan fast nur US-liierte Regime an der Macht sind.
c) Der Iran ist aber auch für Indien interessant als „Zangenpartner“ gegen den indischen „Erzfeind“ Pakistan.
Wer die Region am Kaspischen Meer beherrscht, der bedroht nicht nur Russland von dessen Südseite großräumig, sondern auch China von dessen Westseite her, zumal die noch aus der Problemregion Sinkiang besteht, deren islamische Uiguren ohnehin schon lange gegen die chinesische Zentralregierung wettern. Und, er treibt einen Keil zwischen Europa/ Russland einerseits und Indien, welches gerade mit Russland zusammen im Arabischen Meer Seemanöver abhielt [10], andererseits, auch wenn (oder gerade weil) die USA derzeit um Indien buhlen und von Indien Hilfen bekommen [11].
Zeitpunkt Präsidentschaftswahl
Die bisherigen Argumente begründen nur, warum die USA Krieg gegen den Iran führen müssen, nicht jedoch den Zeitpunkt, wann dies geschieht. Wie schon in meinem Artikel „Der Dritte Weltkrieg“ [4] dargelegt, bleibe ich dabei, daß der Krieg „rechtzeitig“ zu den Präsidentschaftswahlen kommen wird.
Der US-Amerikaner – ohne hier eine Wertung reinbringen zu wollen – ist in seiner überwiegenden Mehrheit durch die extreme konsumistische Reizüberflutung derart intellektuell verarmt und auf primitivste Reize konditioniert, daß der Reiz dabei nicht nur kurz sein muß, sondern auch immer wieder ein anderer, da er sonst wegen ausbleibender Stimulierung abschaltet.
Das wiederum hat zur Konsequenz, daß das permanente Wiederholen der Missetaten des Iran eher einschläfernd wirkt und damit den gegenteiligen Effekt über die Zeitachse erzeugt. Und dann besteht die Gefahr, daß zum Zeitpunkt der Präsidentschaftswahlen die ökonomischen Probleme die Oberhand gewinnen, erst recht, wenn es den USA nicht gelingt die irakische Ölquelle zum Sprudeln zu bringen, und das wäre für eine Wahlchance für Bush II schlecht. Andererseits unterstützen die US-Bürger aus Patriotismus ihren Präsidenten vorbehaltlos mit Dreiviertelmehrheit im Falle eines aktuellen Krieges. Von daher wären die nächsten Präsidentschaftswahlen der adäquate Zeitpunkt für den Kriegsbeginn gegen den Iran.
Das ideologische Vorfeld
Wenn man einen Krieg unbedingt und auch noch zu einem bestimmten Zeitpunkt führen will, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder gibt es einen Feind, der für einen die Drecksarbeit macht (die Japaner bei Pearl Harbor, die xyz beim World Trade Center) und dann braucht man nur noch den Feind gewähren lassen, ihn trotz Informationen nicht stoppen (bei Pearl Harbor zogen die USA ihre teuren Schiffe vorher ab, beim WTC blieben die Abfangjäger am Boden). Oder man muß den fake [12] selber inszenieren (wie Nazi-Deutschland, das SS-Leute in polnische Uniformen steckte und den Sender Gleiwitz selber überfiel als Startschuß für den Zweiten Weltkrieg).
Was sich im Falle des Iran-Krieges als ideologisches Fundament für die Zustimmung der US-Bevölkerung abzeichnet sind [13],[14],[15]
– das iranische Nuklearprogramm und andere Massenvernichtungswaffen [15,16,17,18,14,19,2,13,20],
– die Unterstützung der Hizbollah (gegen Israel) [15,21,22,13],
– die Beherbergung von al-Qaida-Oberen [23,14,13],
– die Einflußnahmeversuche im US-besetzten Irak [15,24,25,26,14].
Wie aus den umfangreichen Quellenangaben ersichtlich, sind dies bereits seit Wochen die „Argumente“, die von den US- Ideologiestrategen aufgebaut werden.
Das ideologische Vorfeld wird also schon beackert.
Der Kriegs-Anlaß
Der Anlaß für den Beginn des Iran-Krieges wird vermutlich von den USA mit Hilfe sogenannter Mujaheddin – iranische oppositionelle Kämpfer im Irak – erfolgen. Wahrscheinlich findet mit Hilfe dieser Mujaheddin eine Provokation des Iran statt, etwa in Form militärischer Attacken auf iranischem Territorium, so daß es zu einer iranischen Gegenreaktion kommt, bei der der Iran wiederum irakisches Territorium verletzen muß, was die Besatzungsmacht USA ihrerseits dann als Angriff auf ihr Interessengebiet [27] – nicht zu vergessen die bedrohte „Sicherheit“ von US-Soldaten – wertet und als Rechtfertigung für eben den Kriegsbeginn gegen den Iran.
Die US-Basen
Auch wenn das Gebiet des Irak für die USA von starker Bedeutung für die Kriegsführung gegen den Iran ist, so bereiten die USA den Iran-Krieg schon heute in vielen anderen Ländern, vornehmlich den ehemaligen sowjet-russischen Republiken rund ums Kaspische Meer vor: Azerbaidschan [28,29,30,31,32], Georgien [28,33]. Azerbaidschan ist zudem Mitglied der NATO’s partnership for peace [34]. Ferner versuchen die USA, die auf iranischem Gebiet lebenden Azeri gegen Teheran aufzuhetzen [30], was aber wohl nicht so funktioniert.
Turkmenistan, strategisch wichtig im Nordosten des Iran, ist im Dissenz mit den USA über die Ausgestaltung seiner Ökonomie und hat gute wirtschaftliche Beziehungen (Erdgas) mit Russland und dem Iran [35]. Folglich dürfte Turkmenistan als US-Aufmarschgebiet ausfallen. Allerdings soll Turkmenistan den USA Überflugrechte gebilligt haben [36], was bedeutend ist für die in Usbekistan stationierten US-Kampfflugzeuge [36].
Sicherlich ist Afghanistan, das sozusagen die Ostfront gegen den Iran abdeckt, Teil der US-Militärstrategie. Voraussetzung ist aber eine Entlastung der in Afghanistan befindlichen US-Truppen zu Lasten der NATO, die ja ab August 2003 dort das Mandat übernehmen soll. Deutschland hat schon angekündigt, seine Truppen bis Ende 2004 in Afghanistan zu belassen [37].
Inwieweit Pakistan die östliche Front verstärkt, ist angesichts der politischen Schwierigkeiten des pakistanischen Staatschefs bezüglich starker islamistischer Kreise [38] fraglich.
Der Golf von Oman und der Persische Golf bilden die gesamte Südfront gegen den Iran. Hier dürften im Kriegsfalle die jetzt schon dort befindlichen US-Flugzeugträger die Luftangriffe durchführen. Zudem besitzen die USA in Oman Fliegerbasen [36].
Und schließlich der von den USA besetzte Irak, der die Westfront bildet. Von hier aus dürften massive US-Bodentruppen in den Iran einmarschieren. Aber auch das geht nur, wenn die Situation im Irak selber durch Truppen anderer Nationen geregelt wird. Die zunehmende Internationalisierung findet bereits statt (vor allem Polen, Dänemark, Niederlande). Auch hier ist ein NATO-Einsatz im Gespräch.
Wie aus der obigen Beschreibung ersichtlich, ist der Iran fast eingekesselt. Und wie Nord-Korea aus Verzweifelung mit einer Atombombe auf das süd-koreanische Seoul droht, so droht der Iran mit einer Atombombe auf das israelische Tel Aviv; entsprechende Raketentests fanden kürzlich statt [39].
[Quellen;Links:]
{Aufgrund des Verhältnisses von Text : Fußnoten von 55 : 45 habe ich mich entschlossen, nur die Zitat-Quellen oder die unbedingt zum Verständnis notwendigen Quellen zu belassen. Die Quellen in Gänze können unter der unten angegebenen URL eingesehen werden.}
...
[1] John Stanton, Bush Administration Readying for 2004 Invasion of Iran,
http://globalresearch.ca/articles/STA303B.html, vom 23.3.2003: „Zwischen April 2003 und November 2004 werden die USA, das Vereinigte Königreich und Israel Operationen zur Destabilisierung im Iran beschleunigen und weltweite Desinformations-Kampagnen in Angriff nehmen, um die dortige politische und militärische Führung runterzumachen.“ – Übersetzung H.M.
[2] Robert Fox, Special forces ‚prepare for Iran attack‘, http://www.thisislondon.com, vom 17.6.2003: „Britische und amerikanische Geheimdienst- und Spezialeinheiten wurden in Alarmbereitschaft versetzt für einen Konflikt mit dem Iran innerhalb der nächsten 12 Monate... .“ – Übersetzung H.M.
[3] http://www.wams.de/data/2003/02/09/40328.html?prx=1
[4] http://www.HerbertMasslau.de/pageID_562061.html
[5] Robert Kagan/William Kristol, No Defense, The Weekly Standard, July 23, 2001, p. 11-13: „...wo ein ... Iran Israel bedrohen ... wie auch unseren Zugang zum Öl...“ – Übersetzung H.M.
...
[27] Laut Reuters, zitiert nach dem New Zealand Herald vom 10.7.2003, sprach US-Verteidigungsminister Rumsfeld bezüglich einer aktuellen Grenzverletzung durch den Iran davon, daß diese „selbstverständlich kein Respekt vor der irakischen Souveränität gewesen sei“ (Original-Zitat: „obviously not being respectful of Iraq’s sovereignty“). Die Lächerlichkeit, angesichts der US-Besatzung noch von irakischer Selbstbestimmung zu reden, ist dem Herrn Rumsfeld offensichtlich nicht zu Gedanken gekommen, was aber die ideologische Marschrichtung der USA offenlegt. Reuters- Meldung, Rumsfeld says Iran moving border posts into Iraq, http://www.nzherald.co.nz, vom 10.7.2003
...
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