Gewebeschock Hochgeschwindigkeits-Munition

jabberwocky

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Bei der Bundeswehr wird seit langem folgende Geschichte verbreitet:
Laut Genfer Konvention ist Munition, mit einer Mündungsgeschwindigkeit über 800 m/s im Kampfeinsatz verboten. Angeblich führt schon ein Streifschuß mit einer so schnellen Kugel zu einem sogenannten "Gewebeschock". Irgendwie ziehen sich Blutgefäße dabei zusammen und man stirbt. Ich habe sogar schon gehört, dass man nicht einmal getroffen werden muß, damit das passiert.
Meine Fragen:
-Was steht in den Genfer Konventionen?
-Gibt es einen solchen Gewebeschock?
-Wie kann man sich das vorstellen?
 

Trasher

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Ab einer gewissen Geschoßgeschwindigkeit breitet sich der Druck beim Aufprall nicht mehr nur in Richtung des Geschosses aus, sondern auch im rechten Winkel zum Einschußkanal. Bei einem glatten Durchschuß kann sich so kurzzeitig ein riesiger Einschußkanal entwickeln (vielleicht 10 cm Durchmesser und mehr) Die enorme Druckwelle führt zu einem Platzen der Blutgefäße in weiter entfernten Organen. Deswegen kann schon ein Streifschuß tödlich ausgehen.
 

Zerch

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hallo

Die Genfer Konvention ist das "Regelwerk" für das grausame "Spiel" , das als Krieg bezeichnet wird.
Da Krieg niemals "human" sein kann , würde ich die Konventionen als "pseudohuman" betieteln.Zudem sind sie fast sinnlos....im Ernstfall denkt keiner mehr an die Gesetze des Krieges.Es wurde schon und es wird im Falle eines Krieges auf Fallschirme geschossen , auf Gefangene geschossen , mit Flammenwerfer geschossen , mit AP-Mienen gepflastert , auf Zivilisten geschossen und es wird da gefoltert wo informationen fliessen könnten.
Und...es wird hier und da natürlich auch mit Munition geschossen deren V0 weit über 800m/s reicht.
Schau dir mal die heutigen Sturmgewehre und deren Munition an!Da sind Mündungsgeschwindigkeiten von 800m/s unterer Standart.Eine AK-74 im Kaliber 5.45x45 erreicht gut 900m/s , ein israelisches Galil bis zu 980m/s.

www.sgipt.org/politpsy/politik/genfer.htm

pervers aber wahr:

Link wurde aufgrund seines Inhaltes von mir entfernt. Seiten auf denen unter anderem vermittelt wird, wie man einen Menschen tötet, sind nicht Inhalt dieses Boards.

Tenshin <Moderator>

PS : Anfragen diesbezüglich per PN an sillyLilly-san oder mich
 

blabla

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das mit der hochgeschwindigkeits-munition wurde mir bei der bundeswehr auch erzählt

wenn man damit einen streifschuss bekommt ,bemerkt man es gar nicht (ausser man sieht die wunde) und verblutet ,da der körper keine abwehrmechanismen einsetzt
(quasi wie beim bluter !?!?)

ob das so stimmt weis ich nicht ,zumindestens wurde es mir von nem vorgesetzten so erzählt
 

Tortenhuber

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Hat einer ne Seite, wo man nachlesen kann, was bei welcher Schußverletzung zu tun ist? Wenn ich das lese mit Schuss in den Brustkorb und man erstickt dann, da gibt es doch sicher irgendwelche Tricks und Kniffe? 8O
 

dkR

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Das Blut wird auch beim Streifschuß anfangen zu verklumpen, man verblutet auch nicht an einem unbemerckten blauen Fleck oder Kratzer.
Streifschüsse geben Gewebeschock einfach nicht genug Energie ins Gewebe ab, denk ich mal
 

Maffe

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Genauso sterben auch z. B. Enten bei einem Schrottgeschoß. Die Tiere sterben nicht aufgrund des Fremdkörpers, sondern an der Überreizung der Nerven. Somit reichen bereits 2 Schrottkugeln aus um z. B. eine Ente oder ein Rebhuhn zu erlegen.

Mfg

Maffe
 

blabla

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dkR schrieb:
Das Blut wird auch beim Streifschuß anfangen zu verklumpen, man verblutet auch nicht an einem unbemerckten blauen Fleck oder Kratzer.

ja bei kleinen verletzungen (nicht von hochgeschwindigkeits-munition) die man zwar selber nicht bemerkt ,verblutet man nicht ,das is richtig
aber das problem bei hochgeschwindigkeits-munition soll sein das der körper hier nicht bemerkt das er verletzt ist und somit auch nicht mit der "selbstheilung" beginnt (und soweit ich mich an biologie noch erinnern kann ,ist die verklumpung ein selbstheilungsprozess)
ich geh mal davon aus das die verletzung jetzt nicht so klein ist das das blut schon so auf der wunde trocknet

dies ist wahrscheinlich der sogenannte gewebeschock
 

Tortenhuber

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Ähm ich hab mir die seite oben mal angesehen, da ist ua. vom holohoax die rede und ich denke ihr wisst was damit gemeint ist. also könnte ein mod den link evt entfernen
 

MadCow

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die blutgerinnung verläuft vollkommen automatisch, die wunde muss der körper nicht bemerken

wenn die körperchen (name vergessen :( ) mit dem fibrin an die oberfläche gelangen platzen sie und das fibrin verklebt die roten blutkörperchen

diese gerinnungskörper sin überall im blut, ein streifschuss würde daran kaum was ändern
 

Suchender

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Angeblich werde die Hochgeschwindigkeitsgeschosse von der Israelischen Arme gegen die Palistinenser verwendet.

Die israelische Zeitung Ha'aretz veröffentlichte (am 17. November) Angaben der amerikanischen Organisation Ärzte für Menschenrechte USA vom 7 November: "Etwa 50 Prozent der tödlichen Verletzungen in Gaza erfolgten am Kopf“. Von den bis zum Vortag getöteten Palästinensern starben 92% durch Hochgeschwindigkeits-Geschosse. Etwa 98 Prozent von ihnen seien in den oberen Teil ihrer Körper getroffen worden, davon 52 Prozent in den Kopf oder den Hals.
http://www.freunde-palaestinas.de/fp/page/pn/nachrichten/pn26.htm
 

Tesla.N

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hallo

das stg von österreich musst auch gedrosselt werden da es zu schnell war und innere blutung bei streifschuss folge waren!

nieder mit den waffen

heal isöm
 

janfrancke

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Hi , also ich bin Leutnant im SanDienst der Bw und Medizinstudent im 9. Semester, zum Thema Gewebeschock kann ich nur sagen es ist totaler unfug, ein modernes Märchen. Ein solcher Gewebeschock existiert nicht und hat auch nichts mit der Projektilgeschwindigkeit zu tu.

Vielmehr liegt es daran das Bestimmte Geschosse sich beim Aufprall extrem Verformen und dabei ihre gesamte Kinetische Energie auf den Körper oder das Objekt das Getroffen wird abgeben. Die Kompression der Organe, Gewebe, Blutgefäße ect. die durch die Druckwelle bzw die Raumforderung des "temporären Schusskanals" entsteht, kann dazu führen das Organe/Blutgefäße zer- und oder abgerissen /zerquetscht werden können, auch wenn das Projektil selbst das Organ nicht perforiert hat. Ähnlich wie bei stumpfen Traumata wzB. Schläge mit stumpfen Gegenständen, Explosionsdruckwellen oder Auffahrunfällen.
Beim Hochgeschwindigkeitsgeschoss wie bei jedem anderen Geschoss muss also auch die Schuss verletzung in der Nähe Lebenswichtiger Organe sein, also im Bereich Brust/Bauch. Ein Streifschuss an den Extremitäten (Beine/Arme) ist also in keinem Fall primär tödlich.
Sondern nur sekundär (also infolge Infektion, Sepsis ect)
Also ruhig bleiben und um einen Myhthos zu entkräften den ein anderer in Bezúg auf Genfer Konvention schreibt auf Fallschirmspringer darf geschossen werden, nur nicht auf abgeschossene Piloten, deshalb sind Rettungsfallschirme von Piloten Weiß und die von Fallschirmjägern Oliv. Außerdem erkennt man in der Regel ob es sich um Pilot oder Luftlandeinfanterie handelt. denn Piloten fliegen meist einzeln oder zu zwei. Paratrooper in der regel mindestenz in Zugstärke 20-30 mann
Also bis denne Grüße
 

Zerch

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Habe auch schon gelesen dass es sich beim Gewebeschock durch Hochgeschwindigkeitsprojektile um einen Mythos handele.......
.....wie schon zuvor erwähnt verformt sich das Geschoss durch die höhere kinetische Energie und verursacht viel schlimmere Wunden.......das Geschoss kann auch in viele kleine Fragmente splittern was ebenfalls schlimmere Wunden hervorruft.

Es ist letztendlich abhänging vom Kaliber und dem Gewicht des Projektils ansich , da kleine Projektile (wie z.B. das der 5,56x45 Nato , ) durch ihr geringes Projektilgewicht eine höhere Geschwindigkeit benötigen um mit ausreichend kinetischer Energie auf das Ziel wirken zu können , um überhaupt im militärischen Sinne für "kriegstauglich" befunden zu werden.
 

Ein_Liberaler

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Es ist noch komplizierter. Sogar die Drallänge kann entscheidend sein, die war meines Wissens beim M 16 dafür verantwortlich, daß die Geschosse nicht stabil genug flogen und im Ziel zu früh zu trudeln begannen. Das ist, soweit ich weiß, der Ursprung der Legende.
 

Zerch

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.....naja , ich frag mich gerade was Drallstabilisation mit der Geschwindigkeit des Geschosses ansich zu tun hat........durch den Zug im Lauf geht eigentlich sogar Energie verloren.........der Geschossmantel presst sich richtig in die Züge rein und das Geschoss wird dann bis zum Verlassen des Laufs zum Drall geführt....je nach Lauflänge unterschiedlich ...bei einem Gewehr vielleicht gerade mal 1/4 Umdrehungen bis zum Verlassen........der Zug im Lauf ist im Idealfall zum Ende hin flacher , entsprechend der zur Laufmündung höher werdenden Projektilgeschwindiggkeit , um das Projektil so wenig wie möglich abzubremsen.......
.....naja , eine präzise Waffe muss einen gezogenen Lauf haben.......nur manche grösseren Geschütze haben keine Züge , da sonst manche Munitionsarten nicht verschossen werden könnten.....
 

Ein_Liberaler

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Eher wegen des Verschleißes. Zugrohrkanonen sind wohl vielseitiger. Der Leo kann die gute alte Mehrzweck (das Quetschkopfgeschoß) nicht mehr verwenden, und gerade die brauchen sie z.B. in Bagdad im Straßenkampf...
 

Zerch

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....die 120mm Rheinmetall verschiesst auch HE.....also auch für Stadtkonflikte tauglich .......die Projektile dieser Glattrohrkanone haben ein Leitwerk zur Stabilisierung.

....aber brauchen wir wirklich sowas ?
.......ich meine jetzt generell....
 

Ein_Liberaler

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Stimmt, ist offenbar neu.

Brauchen wir sowas? Wenn wir ne Armee wollen, sollten wir sie so gut ausrüsten, wie das für Geld möglich ist.

"The Taliban have been engaged with some of the new Leopard II tanks in several ambushes" and [...] "learned some very harsh lessons" and lost the battle in question "very quickly and very violently.". Wiki
 

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