Frage zur Faktizität von NWO, Zentralbanken etc.

Lunik3

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Hallo,
also gleich vorweg, ich bin sehr offen für alle möglichen Gedanken und das hier ist mehr eine Frage zum tatsächlichen Status von einigen Behauptungen. Es ist keine Kritik! Ich möchte nur verstehen und wissen, was als gesichert gilt. Ich bin in Geschichte nicht so bewandert und so habe ich mich in den letzten Wochen beim Anschauen von Dokus und durchlesen von Texten immer wieder dabei erwischt, wie ich vieles für bare Münze genommen habe und nicht in der Lage war, es kritisch zu bewerten, weil mir das historische Hintergrundwissen fehlte. Wenn also z.B. in einem Text selbstverständlich behauptet wird, der Angriff auf Pearl Harbor sei eine false flag operation gewesen, weil die Crypt-Codes der Japaner geknackt wurden, die größten Schiffe in den Tagen davor aus Pearl Harbor verlegt wurden etc., dann schlucke ich das erstmal und staune dann nicht schlecht, wenn ich an anderer Stelle lese, daß es keine harten Fakten für diese Behauptungen gibt.

Das ist alles, worum es mir hier geht - sind diese Dinge harte Fakten, gelten sie als bewiesen und gibt es konkrete Quellen, oder handelt es sich um Vermutungen und Schlußfolgerungen, so plausibel sie auch sein mögen?

Mir geht es hauptsächlich um die Zentralbanken. Sollte das stimmen, was ich lese, würde mich sehr schockieren. Also, stimmt es tatsächlich, daß die Zentralbanken fast aller Staaten, allen voran die Federal Reserve in den USA, PRIVATBANKEN sind, deren Anteilseigner Privatpersonen sind? Daß das Schuldgeldsystem von den Privatleuten eingeführt wurde und daß daraus eine Verschuldungsspirale folgte?
Sind es tatsächlich die Zentralbanken, die den Wirtschaftszyklus durch die Menge an bereitgestelltem Geld bestimmen und nach Belieben eine Depression auslösen können? Falls ja, warum gbt es keinen Aufschrei?

Diese ganzen Thesen sind sehr plausibel und sie machen wirklich Sinn usw., aber ich weiß halt nicht, ob es harte Fakten sind. Wenn das Privatleute sind - wer sind diese Menschen? Was sind ihre Namen, wo leben sie? Stimmt es, daß die Rothschilds im 19.Jh. fast die Hälfte des Weltvermögens besessen haben? Gibt es diese Familie noch? Hatte Nathan Rothschild wirklich einen Informanten aus Waterloo oder ist das nur eine Legende?

Habe einen Freund gefragt, der Jura und Wirtschaft studiert hat und der meinte, die Zentralbanken sind in staatlicher Hand.

Ich möchte lediglich wissen, was von dem oben genannten als unbestrittene Tatsache gilt und was davon Schulfolgerung ist und falls letzteres, zu welchem Grad und was die Prämissen sind, auf Grund derer diese Schlüsse gezogen werden. Wenn ich auf diese Fragen keine zufriedenstellende Antwort erhalte, werde ich für mich erstmal aufhören, mich mit Verschwörungstheorien zu beschäftigen und erstmal meine Bildungslücken bzgl. Geschichte nachholen, um diese Einordnungen selbst vornehmen zu können, aber da liegt eine lange Reise vor mir.

Würde mich über eine Antwort freuen.
Vielen Dank!
 

Simple Man

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Also, die FED ist meines Wissens nach teils privat, teils staatlich ... die 12 Bundeszentralbanken (ähnlich den Landeszentralbanken) wurden gegen 1913 gegründet, wobei jede für eine bestimmte Region verantwortlich und fast vollständig autonom war. Die Dachorganisation war das Board of Governors (BoG), das wurde in Washington D.C. eingerichtet. Sollte dazu dienen, die Handlungen der Bundesbanken zu koordinieren und die Verpflichtungen gegenüber dem Kongress zu erfüllen.

Nach den ganzen schlechten Erfahrungen mit den Inflationen im Vorfeld der FED-Gründung, aus der eher ablehnenden Haltung vieler US-Bürger gegen zuviel politische Einflussnahme und dem Grundsatz der Gewaltenteilung heraus, sollte die Fed sollte möglichst unabhängig sein von politischer Einflussnahme, daher die Beteiligung privater Banken (zudem konnte man so das regionale Know how der privaten Banken nutzen). Die FED sollte aber dem Kongress regelmäßige Zustandsberichte über die Wirtschaft und die kurz- und langfristigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen erstatten.

Hieraus ergibt sich auch die Unabhängigkeit der FED, wobei man diese Unabhängigkeit am besten als "Unabhängigkeit innerhalb der Regierung" versteht. Zwar sind die privaten Banken einer FED-Region Miteigentümer der jeweiligen Bundesbank und man betrachtet sie daher als eine "quasi-staatliche" Organisation, da sie ja weiterhin eine eigene unabhängige Verwaltung haben, doch ist es einfach so, dass die Banken ab einer bestimmten Größe verpflichtet sind, Teil der FED zu sein.

Die Bundesbanken dürfen btw. nur mit dem Staat und anderen Kreditinstituten zusammenarbeiten, nicht aber mit Privatkunden. Dieser Umstand sollte die Interessen der privaten Banken schützen, die über eine Konkurrenz mit den staatlichen Banken besorgt waren. Anfangs klappte das mit der Unabhängigkeit nicht so gut, das Finanzministerium beeinflusste die FED dahingehend, dass der Diskontsatz hochgehalten wurde ... Grund war wohl die Finanzierung und Kreditvergabe beim Ersten Weltkrieg.

Heutzutage sind knapp 33% der Commercial Banks in den USA Mitglieder im FED, es gibt weiterhin 12 FED-Regionen (wobei New York weiterhin der wichtigste ist). Bezahlt wird das ganze durch die Überschüsse in der Geldpolitik. Die Kontrolle erfolgt heutzutage nicht nur durch den Kongress, sondern auch durchs General Accounting Office oder die Mitgliedsbanken. Die "Besitzer" der FED sind im Endeffekt auch die Mitgliedsbanken und die öffentliche Hand. Damit ist das ganze weiterhin quasi-staatlich ...

Ansonsten google halt noch nach FOMC und dem Board of Governors ... das ganze Thema FED ist imo so scheiße kompliziert, dass wird man hier nicht mal einfach so abhandeln können ... bei der EZB ist das imo einfacher, die ist staatlich ...

Btw: Private Zentralbanken sind ja nicht unbedingt schlecht ... problematisch wird es nur, wenn das ganze als Monopol aufgezogen wird ... ;-) ... und so unabhängig ist die FED leider nicht, im Zuge des Irakkrieges wurde zuviel Geld in den Markt gepumpt ... zudem verfolgt die FED nicht nur das Ziel der Preisniveaustabilität, sondern mehrere verschiedene Ziele, die sich unter bestimmten Umständen auch gegenseitig widersprechen können ... hier hat es die EZB leichter ...
 

Ein_Liberaler

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Ergänzung: Statt von Schuldgeld sollte man besser von Fiat-Money (geschöpftem Geld) oder ungedecktem Geld sprechen. (Oder, Simple?) Schuldgeld ist, soweit ich das überblicke, Ausdrucksweise einer Sekte innerhalb der Wirtschaftswissenschaften, die größtenteils nicht aus echten Ökonomen besteht und deren dogmatisch vertretene Lehrmeinungen allgemein nicht anerkannt werden.

Die von denen postulierte Schuldenspirale gibt es so nicht. Schulden werden getilgt, oder die Schuldner gehen pleite. Lediglich die Industriestaaten können fast unbegrenzt Schulden machen, schließlich können sie sich auf eine hochproduktive Bevölkerung stützen, die sie einfach besteuern können...

Das Hauptproblem unseres Geldsystems ist die Inflation. Unser Geld existiert nur auf dem Papier und kann unbegrenzt vermehrt werden.

(Das kommt wiederum den Schuldnern zugute. Die Angst vor der Schuldenspirale stammt noch aus der Zeit der Goldwährung, die nicht unbegrenzt vermehrt werden konnte. Unberechtigt war sie damals schon.)
 

Lunik3

Neuling
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Hallo!
Vielen Dank für Eure Antworten!
Das Thema ist komplizierter, als ich dachte. Und es ist spannend.
Simple Man, Du beschreibst da eigentlich ein System von checks and balances, oder? Es hört sich jedenfalls plausibel an. Die Theorien besagten ja, daß die FED rein privat ist, daß da einige wenige Leute hinterstehen und ihnen das die Macht gibt, die Politik ganzer Staaten zu beeinflussen, also sie auch gegenseitig in den Krieg zu führen und den Ausgang darüber zu bestimmen, wem wieviel Geld geliehen wird.
Und ich wußte gar nicht, daß es nicht EINE Fed gibt, sondern daß es ein Bankenverbund ist.
Und wenn die EZB rein staatlich ist, dann hat sich die Verschwörungstheorie ja auch gleich erledigt. Denn wenn es eine Zentralbank eines ganzen Kontinentes gibt, die nicht in den Händen der Elite-Bankerfamilien ist, dann ist es nichts mit Weltkontrolle.

Ein_Liberaler, hm ich habe das Wort einfach so benutzt, weil ich es aus den Vorträgen kannte. Das System ist ja das, daß Banker irgendwann angefangen haben, mehr Geld als Kredit herauszugeben, als sie eigentlich haben, und dann darauf Zinsen zu verlangen. Da es aber nicht genug Geld gibt, um diese Zinsen zu bezahlen, erschaffen die Banker eben wieder Geld aus dem Nichts, und das ist die Schuldenspirale, die ich meinte. Aber der besagte Freund sagte mir auch, daß die USA vor Bush sogar im Plus waren, also ist das wohl nichts mit dauerhafter Verschuldung.

Hm, das ist ärgerlich. Die eine Doku, die ich gesehen habe ("The Money Masters") machte einen sehr kompetenten und seriösen Eindruck.

Vielen Dank, werde mich weiterhin mit der Geschichte auseinandersetzen!
 

Ein_Liberaler

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Die USA waren unter Clinton angeblich im plus. Natürlich hatten sie keinen Staatsschatz, aber sie haben ein wenig Schulden getilgt. Ich bin da nicht ganz firm... Soweit ich weiß, ergab sich dieses Plus nur unter Einbeziehung der Rentenversicherung, also eines Nebenhaushalts. Der echte Staatshaushlat soll die ganze Zeit in den Miesen gewesen sein.

Geldmengenausweitung und Schuldenspirale:

Also erstmal ist die dauernde Inflation an sich schon Gift für die Wirtschaft. Die Armen werden enteignet, Löhne und Renten verlieren kontinuierlich an Wert, sparen kann man nicht mehr Geld (wie zu Zeiten der Goldwährung), weil es an Wert verliert, sondernm man muß spekulativ anlegen, was für den kleinen MAnn zu risikoreich ist, und nicht zuletzt geht der Wertmaßstab verloren.

Die Schuldenspirale gibt es aber nicht. Die Überschüsse der Zentralbank fließen teils in die Staatskasse, zu einem sehr kleinen Teil als Zinsen an die Mitgliedsbanken und zu einem noch kleineren Teil dienen sie der Finanzierung der Zentralbank. Sie werden also ausgegeben. Die Schuldner der Zentralbank tilgen ihre Schulden, indem sie der Bank einen neuen Glaspalast bauen und dem Staat Panzer und Raketen liefern...
 

Bond

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Die Banken sind ev. gar nicht das Problem, sondern eher die Art der Geldschöpfung aus dem "Nichts". Es gibt theoretische Überlegungen, dass ca. 80% aller privater Geldvermögen, nicht durch Sachwerte abgesichert ist, einzig die Knappheit des Geldes für ca. 90% der Bevölkerung sichert den Geldwert für die restlichen 10% ab.

Ab welchen Privatvermögen kann man sich diesen System entziehen? Empierisch kann man feststellen, ab einer sicheren Zinseinnahme von ca. 40.000,-€ p.a. nach Steuern. Das ist allerdings sehr knapp kalkuliert. Auf diese Weise drückt das System den vermeintlichen Millionär, in die Liga eines gut verdienenden Facharbeiters zurück, greift er sein Grundvermögen an, läuft er Gefahr, zu den Verlieren des System zu werden.

Der andere Weg ist, enorme Schulden für Investitionen zu machen, z.B. einen Betrieb zu errichten und Produkte zu erzeugen, die einen sicheren Absatzmarkt finden. Die Schuldzinsen wandern in die Produkte, man ist also davon nicht betroffen, den Rest bezahlt das FA über die Abschreibung, der Prozess ist etwas komplexer, aber der Einfachheit halber so beschrieben.

Die Illusion, ein Staat könnte sich entschulden, Schulden weg = Vermögen weg, funktioniert nicht, bestes Beispiel ist Rumänien, der parktisch einzige Staat der keine Staatsschulden hat, trotz reicher Erdölvorkommen ist es das ärmste Land in Europa.
 

agentP

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Norwegen hat keine Schulden, reiche Ölvorkommen UND gehört zu den reichsten Ländern der Welt. Je nach Index (z.B. OECD) ist es sogar DAS reichste Land der Welt.
 

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