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Ehrenmitglied
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- 20. März 2003
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Von 2006 bis 2011 wurden vom US-amerikanischen ATF (Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives) im Rahmen von "Project Gunrunner" mehrfach große Mengen an Waffen über Kontaktleute an mexikanische Drogenkartelle verkauft. Von 2009 bis 2011 lief das Ganze unter dem Namen "Fast and Furious" (mehr als 2000 Waffen), unter dem es auch medial bekannt wurde, nachdem ein US-Grenzbeamter den gewaltsamen Tod durch FnF-Waffen fand und einige ATF-Whistleblower auftauchten. Ziel der Aktion war es offenbar, die Verbreitung und den Einsatz der Waffen zu verfolgen sowie verdächtigte Kontaktleute zu überführen (die Quelle stand wohl nicht im Mittelpunkt, wie plausiblerweise aufgrund der Identität von Quelle und Operationsinitiator angenommen werden kann). Wie zu erwarten war, tauchten die Waffen schließlich in den verschiedenen Kartellen auf. Von mexikanischen Behörden wurden bisher angeblich etwa 170 der FnF-Waffen an Tatorten sichergestellt. Vereinzelt scheint es Verhaftungen gegeben zu haben, nachdem die Waffen für Straftaten verwendet wurden (siehe etwa hier).
Bereits im August 2011 ist der damalige Leiter des ATF zurückgetreten. Obama hat die Herausgabe bestimmter Unterlagen vor kurzem verhindert, während zwei der Whistleblower inzwischen unter die Aufsicht von Scot Thomasson gestellt wurden, der letztes Jahr angeblich so verständnisvolle Sätze wie "We need to get whatever dirt we can on these guys and take them down." und "ATF needs to f__k these guys." von sich gab.
Hier noch ein Interview zum Thema: In his first TV interview, an agent at the center of the botched "Fast and Furious" gun trafficking operation tells NBC’s Michael Isikoff that he was told he needed more evidence of criminal intent before the gun buyers could be charged with anything.
Wie ist das Ganze zu beurteilen? Aus dem Ruder gelaufener Schwachsinn? Eine durch unvorhersehbare Umstände vereitelte gute Idee? Oder gar eine gezielte erfolgreiche Obama-Aktion, um ein schlechtes Licht auf die NRA zu werfen (wie es wohl teils von Republikanern dargestellt wird)? Wird hier etwas aus machtpolitischen Gründen vertuscht oder versucht man vielmehr, Agenten und vielleicht auch potentielle Ergebnisse der Operation zu schützen bzw. zu retten?
(Die Einordnung des Themas in "Kriege..." kann kritisiert werden - da es zumindest indirekt u.a. um den "War against drugs" sowie den Krieg von Drogenkartellen gegeneinander und gegen Teile der Bevölkerung geht, halte ich das Unterforum jedoch für angemessen.)
Bereits im August 2011 ist der damalige Leiter des ATF zurückgetreten. Obama hat die Herausgabe bestimmter Unterlagen vor kurzem verhindert, während zwei der Whistleblower inzwischen unter die Aufsicht von Scot Thomasson gestellt wurden, der letztes Jahr angeblich so verständnisvolle Sätze wie "We need to get whatever dirt we can on these guys and take them down." und "ATF needs to f__k these guys." von sich gab.
Hier noch ein Interview zum Thema: In his first TV interview, an agent at the center of the botched "Fast and Furious" gun trafficking operation tells NBC’s Michael Isikoff that he was told he needed more evidence of criminal intent before the gun buyers could be charged with anything.
Wie ist das Ganze zu beurteilen? Aus dem Ruder gelaufener Schwachsinn? Eine durch unvorhersehbare Umstände vereitelte gute Idee? Oder gar eine gezielte erfolgreiche Obama-Aktion, um ein schlechtes Licht auf die NRA zu werfen (wie es wohl teils von Republikanern dargestellt wird)? Wird hier etwas aus machtpolitischen Gründen vertuscht oder versucht man vielmehr, Agenten und vielleicht auch potentielle Ergebnisse der Operation zu schützen bzw. zu retten?
(Die Einordnung des Themas in "Kriege..." kann kritisiert werden - da es zumindest indirekt u.a. um den "War against drugs" sowie den Krieg von Drogenkartellen gegeneinander und gegen Teile der Bevölkerung geht, halte ich das Unterforum jedoch für angemessen.)