Evolution rückwärts

NoToM

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Wie aus Hühnern Dinosaurier werden

In Vögeln steckt noch immer eine Menge Erbgut aus den Zeiten der Saurier. Diese übrig gebliebenen Gene will der amerikanische Dinoforscher Jack Horner aktivieren, um die Evolution umzukehren. Der renommierte Professor plant saurierähnliche, gefiederte Wesen zu züchten, die auf allen vieren laufen

Welt am Sonntag: Das Tier wird dann wie ein Saurier aussehen, aber Hühner-DNA haben?

Horner: Genau.

Welt am Sonntag: Werden Sie eines Tages einen Tyrannosaurus Rex bauen können?

Horner: Ich glaube, sobald wir verstehen, wie wir Gene manipulieren können, werden wir was immer wir wollen konstruieren können.



Q: http://www.welt.de/die-welt/wissen/article7132084/Wie-aus-Huehnern-Dinosaurier-werden.html


Es scheint als ob gewisse Bedenken bezüglich dem rumspielen mit der DNA bei Lebewesen zurückgegangen sind. Doch überraschend ist es nicht. Jede neue Erfindung, jede neue Erkenntnis wird zuerst auf ihre gewinnbringenden Aspekte hin analysiert. Wenn diese Präsentiert werden, gibt es zuerst einen Aufschrei, lange Diskussionen und jeder Gesetzgeber entscheidet früher oder später für sein Land, wie mit diesen neuen Technologien umgegangen werden darf oder soll. Das perfide ist irgendwie, selbst wenn der Mensch selbst einer neuen Idee oder Möglichkeit zu beginn kritisch oder gar ablehnend gegenübersteht, gewöhnt man sich an den Gedaken mit der Zeit, es wird normal irgendwie. Für die nächste Generation ist es bereits zum teil schon normalität, die Produkte haben sich bereits im Alltag etabliert. Ob dies gut oder schlecht ist, darf jeder selber für sich entscheiden.

Ich sehe in der Gentechnik ein riesiges Potenzial für für die Menschen und finde es wichtig und richtig, so viel wie möglich zu verstehen um auch negative Konsequenzen so gut wie nur irgendmöglich auszuschliessen. Spielen wir Gott mit diesem Wissen? Ich denke nicht, wir nutzen schlicht unsere Möglichkeiten. Hoffen wir nur, dass der Mensch mit diesem Wissen so verantwortungsvoll wie möglich umgeht und sich dabei von seine guten Eigenschaften leiten lässt.


Andere Meinungen?
 

erik

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Um die ganzen geklonten Tiere (Dolly etc) ist es recht ruhig geworden.

Ich meine mich zu erinnern, gelesen zu haben, dass deren Lebenserwartung und v.a. die Lebenserwartung von deren Nachkommen wesentlich geringer war als erwartet.

Und das war ja noch gar kein Rumbasten an Genen, sondern nur mal ein einfacher Austausch von an sich funktionsfähigem Material (halt mit abgelaufenem MHD, wenn man so will)

Ich glaube, mit dem Rumschrauben an Genen, das wird ne große Träumerei bleiben.
 

Themis

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So wie die Träumerei vom fliegen?

Was spricht dagegen, dass der Mensch irgendwann über die Kapazitäten verfügen wird, "genetic engineering" in einer nahezu vollendeten Form zu betreiben?
 

NoToM

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erik schrieb:
Um die ganzen geklonten Tiere (Dolly etc) ist es recht ruhig geworden.

Dolly kam 1996 auf die Welt. Ich bin sicher, dass in den letzten 14 Jahren grosse Frotschritte gemacht wurden.
Beispiele:

Das Humangenomprojekt
Im Herbst 1990 mit dem Ziel gegründet, das Genom des Menschen vollständig zu entschlüsseln.
Das Ziel wurde 2003 erreicht. Das Humangenomprojekt selber gilt als offiziell beendet.
Zwar ist die Bedeutung aller Gene noch nicht bekannt, wird jedoch seit 2003 in Folgeprojekten des HGPs erforscht. Diesen Forschungsbereich nennt man Proteomforschung.

Proteomforschung
Ziele:
Medizin
Die Medizin erhofft sich neue Wirkstoffe gegen Krebs, Infektionen und bestimmte Nervenkrankheiten

Industrie
Denkbar sind auch leistungsstärkere Waschmittelenzyme und Pflanzenschutzmittel.

Biologie
Biologen erhoffen sich bessere Einblicke in die Funktionsweise von Lebewesen und das Leben als solches. Die Biophysiker erwarten eine „molekulare Anatomie“.



Herr Horner zeigt sich ausserdem recht selbstbewusst und überzeugt von seiner Idee. Alles nur Show? Ich denke nicht.
 

dkR

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In Vögeln steckt noch immer eine Menge Erbgut aus den Zeiten der Saurier. Diese übrig gebliebenen Gene will der amerikanische Dinoforscher Jack Horner aktivieren, um die Evolution umzukehren. Der renommierte Professor plant saurierähnliche, gefiederte Wesen zu züchten, die auf allen vieren laufen
Das gibt die Mutter aller Rückkreuzungen :rofl:
 

NoToM

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Zumindest wissen wir diesmal, was zuerst da war, das Huhn....oder? :mrgreen:
 

InsularMind

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Das Klonen von Zuchtbullen bzw. Haustieren ist mancherorten zur ziemlichen Gewohnheit geworden. Es gibt Leute, die sich von ihrer Katze, sobald sie älter wird, gleich ein jüngeres Dubplikat herstellen lassen. Im Gegensatz zu dem, was davon an Vorstellungen im Umlauf ist, sehen geklonte Tiere nicht immer haargenau so aus wie das Original. Da ist die Variation in Fellfärbung, Größe, Gesundheit / Lebenstüchtigkeit schon variabel. Die Lebensdauer und Anfälligkeit für bestimmte Schwächen wie Arthrose ect. ist wohl bezeichnend dafür, dass die ganze Methode noch in ihren Anfängen steckt.

Faszinierend finde ich solche Versuche allemal, um mehr über die Potenziale der Genetik und die Auffolge des Ablaufs in der Evolution herauszufinden.
Solange das mal nicht zum Nachteil für die Ergebnisse wird. Wie bei einem vierflügeligen Huhn in Japan, oder einer Nackthuhn-Züchtung aus Israel, die aus der Nackthals-Mutante gezüchtet wurde ( Nackthalshuhn, eine anerkannte Rassezüchtung ) um das Rupfen unnötig zu machen. Leider benötigten die Tiere, um gesund aufzuwachsen, jede Menge Antibiotika, was die Eignung zum Verzehr bzw. den Aufwand der Aufzucht gegen den Ertrag unrentabel machte.

Hühner eignen sich dafür, an ihnen ist die Mutierungsfolge recht vielseitig, es gibt Rassezüchtungen mit starker Befiederung an den Füßen, 5 Zehen anstatt 4, seltsamem Federwuchs, der einer Art Schuppe ähnlicher sein kann als vernünftigen Federn, verdrehten, entgegengerichteten, zerschlissenen oder dauerwüchsigen (Schwanz)Federn wie beim Phönix-Yokohama Huhn ( inzwischen in D verboten, da Qualzüchtung )

Also ich wäre gespannt, was daraus wird. Auch in Sachen Chimärzüchtung könnte ich mir da einiges vorstellen, also Tiere, die man genetisch gesehen aus Anteilen von verschiedenen Arten zusammenstellt. Auch da gab es schon Versuche.
Ich sehe auch eine immense Zukunft in der Aufschlüsselung der genetischen Potenziale und Denkbarkeiten, gerade auch im Bezug zum Transhumanismus oder der Veränderung und eines tages Verbesserung des menschlichen Körpers, der Beherrschung von Faktoren, die zu Erbkrankheiten führen, oder einfach nur dem Möglichkeiten, die sich für zukünftige Generationen präkonzeptiv ergeben könnten.

Ich sehe aber auch die Möglichkeiten, die Menschen dadurch hervorlösen könnten, um das gefundene Verstehen dieser Prozesse für Profitzwecke oder negative Zwecke zu nutzen. Abzocke an Eltern mit Erbdefekten, die sich aus ihrem Genom ein gesundes Kind 'herstellen' lassen möchten, zum Beispiel. Man könnte die gesunden Gene herauslesen und die Defekten durch die anderer Leute ersetzen -- seeeehr einfach gesagt.

Solange niemand Veliociraptoren züchtet, müssen wir uns keine bangen Gedanken machen. :hide: Obwohl es interessant wäre, ob sie sich prägen lassen, und ihr mögliches bzw. vermutlich sehr gieriges Sozialverhalten zu studieren. :zwinker:
 

vonderOder

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shechinah schrieb:
dkR schrieb:
Der renommierte Professor plant saurierähnliche, gefiederte Wesen zu züchten, die auf allen vieren laufen

Drachen? :mrgreen:

hatten Drachen nicht Schuppen?
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