EU plant Änderungen am Warenursprungsrecht

vonderOder

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: „Made in Germany“ Ade?
BrüsselWeil die EU-Kommission Änderungen am Ursprungsrecht für Waren plant, könnte es bald weniger Produkte geben, die mit dem Qualitätslabel „Made in Germany“ werben. Bislang liegt der Ursprung einer Ware in jenem Land, in dem die „letzte wesentliche, wirtschaftlich gerechtfertigte Verarbeitung“ vorgenommen wurde. Egal, aus welchen Ländern die Einzelteile kommen.
Der für das Zollwesen zuständige EU-Kommissar Algirdas Semeta will Informationen des Handelsblatts zufolge dieses Prinzip aufweichen und stattdessen den Wert der aus dem Ausland stammenden Zulieferteile für eine Ware als Maßstab nehmen. Übersteigt er die Grenze von 45 Prozent beim Endprodukt, kann aus dem „Made in Germany“ in der Folge schnell ein „Made in Taiwan“ werden. Verbände und Politiker schlagen Alarm. Der Deutsche Industrie und Handelskammertag (DIHK) erwartet „schwerwiegende Auswirkungen für den Export“. Und Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil fordert: „In Deutschland gefertigte Produkte müssen ihren Ursprung in Deutschland behalten.“
Das britische Handelsmarkengesetz vom 23. August 1887 (Merchandise Marks Act 1887) schrieb vor, dass auf Waren unmissverständlich das Herkunftsland anzugeben sei. Dies sollte dem Schutz der britischen Wirtschaft vor importierten Waren dienen...
Da die Qualität der deutschen Waren der Qualität jeweiliger einheimischer Produkte im Ausland häufig überlegen war, wirkte "Made in Germany" zunehmend wie ein Qualitätssiegel. Somit kehrte sich die negativ gedachte Warenkennzeichnung ins Gegenteil um.
( wikipedia - Made_in_Germany)
 

Simple Man

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Ich sehe da kein Problem. Wie in dem Artikel auch angemerkt: ich finde es viel schlimmer, wenn Waren, deren Einzelteile aus Asien kommen und die in Osteuropa zusammengesteckt wurden, das Label "Made in Germany" bekommen, nur, weil das verkaufende Unternehmen seinen Sitz in Deutschland hat.
 

vonderOder

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Simple Man schrieb:
Ich sehe da kein Problem. Wie in dem Artikel auch angemerkt: ich finde es viel schlimmer, wenn Waren, deren Einzelteile aus Asien kommen und die in Osteuropa zusammengesteckt wurden, das Label "Made in Germany" bekommen, nur, weil das verkaufende Unternehmen seinen Sitz in Deutschland hat.
so kann man argumentieren, richtig, aber die deutschen Firmen die was auf sich halten und Teile im Ausland produzieren lassen achten doch sicher auf die Qualität der Teile, das heißt auch dass sie z.B. deutschen Normen und Sicherheitsbestimmungen unterliegt (sollten). "Made in EU" ist so ein Wischisaschi wie die EU, ein aufgeweichter Lobbyistenscheiß.
 

haruc

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Ja nur warum sollte ein deutfches Produkt, welches zum größten Teil aus Bauteilen aus Auslandistan besteht "Made in Germany" sein? Ich könnte mir ja auch durchaus vorstellen, dass die Regelung, dass nur ein Produkt, dessen Einzelteile zu einem bestimmten Grad aus Deutschland kommen, auch "Made in germany" sein dürfen, dazu führen kann, dass mehr Hersteller wieder die Bauteile heimischer Zulieferer benutzen, um weiterhin das Siegel "Made in Germany" benutzen zu dürfen. Mag eine Herausforderung sein, aber es ist auch eine Chance. Vielleicht klappts ja so.
 

DrJones

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Wenn ein Bleistift in China gergestellt wird und in Deutschland zur Endfertigung noch angespitzt wird, sollte er vielleicht tatsächlich
nicht das Prädikat "Made in Germany" bekommen.

Es ist zwar unwahrscheinlich, aber vielleicht hilft das, gewisse Teile
der Produktion nach Deutschland zu verlegen...
 

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