E.T.A Hoffmann

ChAoS

Anwärter
Registriert
16. Juli 2003
Beiträge
8
hi,haben letztens e.t.a hoffmann in der schule durchgenommen<-nicht falsch verstehen :lol: .haben das buch*ähm...*..ach wie hieß es denn,muß besser aufpassen :roll: *nachguck* ... ahh ,es hieß der goldene topf.

weiß einer genaueres über diesen hoffmann? also was alles in den büchern steht..hört sich an wie ein derber lsd oder pilz trip.ein student der stimmen hört/zweige verwandeln sich in schlangen/türknaufe in gesichter/tiere kommen aus der dunkelheit und verschwinden wieder/menschen die den berg hinabgehen verwandeln sich in weiß-graue geier/der student soll bei einem alten typ(dessen wahre gestallt ein salamander ist) heilige schriften abzeichen welche arabisch sind(werden lsd und andere trips nicht immer mit arabischenzeichen verbunden?)während des abschreiben verformen sich auch die zeichen/dann wird von einem atlantismythos erzählt(komische gestalten tauchen darin auf...) und und und

das traditionelle märchen verfremdet ursituationen des lebens. es vereinfacht so weit, daß dem zuhörer die identifikation mit dem wahren und guten leicht fällt.
auch hoffmann verfremdet und vereinfacht. das merkwürdige ist jedoch, daß das wahre und gute die tiefere wirklichkeit von atlantis, und das reale dresden die schreckliche verfremdung davon ist. denkt man diesen gedanken weiter, so wird die bedeutung dieser aussage klar:
wir sehen nicht die reale welt sondern nur eine scheinwelt aus der wir uns irgendwie befreien müßen...

ich hab auch gehört das der hoffmann sich immer,wenn er schreiben wollte,so betrank das er gesichter sah...
weiß einer ob er auch andere drogen nahm oder weiß einer andere bücher von ihm die so ähnliche tripartige erzählungen beinhalten?
enttäuscht mich nicht,hab mich extra deshalb hier angemeldet :wink:
(sorry wenn es das falsche forum für diesen thread ist :? )
 

LayBlack

Lehrling
Registriert
15. Juli 2003
Beiträge
44
Wir hatten Hoffmann auch in der Schule und zwar mit dem Werk "Der Sandmann". Es war mit eines der interessantesten Buecher was ich in der Schule lesen sollte.
Ich hab mal nachgelesen, (in seiner Biographie) seine Eltern hatten sich geschieden und er kam zu seiner Mutter. Die wohl etwas hysterisch wahr. Ihr Bruder wurde dann sein "Ersatzvater" und der muss sehr streng gewesen sein.
Das er getrunken hatte und beim nuechtern werden seine Werke geschrieben haben soll hab ich auch gelesen. Das kann ich mir auch sehr gut vorstellen. In "Der Sandmann" vermsichen sich Realitaet und Traum staendig ineinander. Es ist keine klare Abgrenzung dazwischen. Ich denke das koennte auf jedem Fall etwas mit dem Alkohol zu tun haben. Der Mann ist auf jeden Fall nicht so, wie viele andere Schriftsteller!! Aber mehr, als das was in der Biographie steht, weiss ich auch nicht ueber Hoffmann. Das Werk ist aber auf jeden Fall zu empfehlen!
 

Gradualmesser

Meister
Registriert
10. September 2002
Beiträge
155
Er war auch Oberregierungsrat und schrieb angeblich den Sandmann während einer der Sitzungen. er war sehr fleissig und tüchtig erledigte seine Arbeit effizient und ohne Fehler, obwohl er sich jeden Abend betrank in Kaschemen, wo auch das normale Volk trank. mehr weißich gerde auch nicht. Ich empfehle dir die Biographie von Rüdiger safranski, die ist gut geschrieben und äußerst informativ.
 

Yoda

Erleuchteter
Registriert
10. April 2002
Beiträge
1.280
LayBlack schrieb:
Wir hatten Hoffmann auch in der Schule und zwar mit dem Werk "Der Sandmann". Es war mit eines der interessantesten Buecher was ich in der Schule lesen sollte.
Dem kann ich nur zustimmen. Ansonsten weiß ich leider nix über ETA Hoffmann. Aber seine Bücher sind genial!
 

Telepathetic

Großmeister
Registriert
16. Oktober 2010
Beiträge
764
Ich habe den 'Sandmann' und den 'Kater Murr' gelesen.

Der Sandmann zeigt Nathanael's wachsenden Wahnsinn. In der Kindheit begonnen und im Jung-Erwachsenen-Alter in seinem unbeabsichtigten Selbstmord durch Raserei gipfelnd.
Die trip-ähnlichen Passagen in dem Buch entstehen imo durch die Ähnlichkeit psychotischer Phasen mit drogen-induzierten Halluzinationen und anderen Veränderungen in Erleben, Befinden und dem Denken.
Ich kann mir aber nicht wirklich vorstellen, dass Hoffmann sich betrunken hat, um sein Schreiben damit zu befruchten. Eher kann ich mir vorstellen, dass Hoffmann eigene Erfahrungen (statistisch gesehen geht jeder Mensch irgendwann im Verlaufe seines Lebens durch mindestens eine psychisch kritische Episode) in seinen Werken auf kunstvolle Weise mit philosophischen Fragestellungen verknüpft und verarbeitet hat.

Auch im 'Kater Murr' hat Hoffmann seiner Fantasie Einfluß auf die Geschichte des Romans gegeben.
Der Kater Murr ist in der Wirklichkeit des Buches ein Kater, der dem Leser seine Lebenserfahrungen und daraus gewonnenen Einsichten vermitteln will. Kater Murr spricht mit uns, als wäre er ein Mensch. Allerdings kann ich mich an keinerlei trip-ähnliche Passagen erinnern.
Die mit des Katers Manuskript vermischte Biographie des Kapellmeisters Johannes Kreisler zeigt meiner Erinnerung nach ebensowenig Züge des Psychotischen, keinerlei realitätsverzerrende Veränderungen der Wahrnehmung.
 
Oben