der grosse Diktator

Gwen

Geselle
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10. April 2002
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"Es tut mir Leid, aber ich möchte nun mal kein Herrscher der Welt sein, denn das liegt mir nicht. Ich möchte weder herrschen noch irgendjemanden erobern, sondern jedem Menschen helfen, wo immer ich kann: den Juden, den Heiden, den Farbigen, den Weißen. Wir alle wollen uns gegenseitig helfen, so sind die Menschen nun einmal. Wir wollen am Glück des anderen teilhaben und nicht einander verabscheuen. Wir wollen einander nicht hassen oder verachten.

Auf dieser Welt ist Platz genug für jeden und Mutter Erde ist reich genug, ein jeden satt zu machen. Das Leben kann ja so frei und wundervoll sein, aber wir sind vom Weg abgekommen. Habgier hat die Seele der Menschen vergiftet und den Zugang zur Welt mit Hass versperrt uns im Paradeschritt zu Verderb und Blutschuld geführt.

Wir haben Geschwindigkeit entwickelt, aber innerlich sind wir stehen geblieben. Maschinen gaben uns Überfluss und ließen uns doch bedürftig bleiben. Unser Wissen hat uns zynisch werden lassen, unserer Klugheit hart und lieblos. Wie denken zu viel und fühlen zu wenig: Mehr als alle Maschinen brauchen wir Menschlichkeit. Mehr als Klugheit brauchen wir Freundlichkeit und Güte. Ohne diese Fähigkeiten wird das Leben grausam und alles verloren sein.

Flugzeug und Radio haben uns einander nähergebracht, die Natur dieser Erfindungen ruft nach dem Guten im Menschen, nach allumfassender Brüderlichkeit und Einigkeit unter uns allen. Sogar jetzt erreicht meine Stimme Millionen in der ganzen Welt, Millionen von verzweifelten Männern, Frauen und Kindern, Opfer eines Systems, das Menschen dazu bringt, unschuldige Leute zu foltern und einzusperren. Jenen, die mich jetzt hören können, rufe ich zu: "Verzweifelt nicht!"
(...)

Soldaten - im Namen der Demokratie, lasst uns alle gemeinsam kämpfen! Schaut nach oben! Schaut nach oben! Die Wolken ziehen fort, die Sonne bricht durch. Wir kommen aus der Dunkelheit ans Licht! Wir erreichen eine neue Welt! Eine gute, neue Welt, in der sich die Menschen über ihren Hass und die Brutalität erheben werden.

Der Seele des Menschen wurden Flügel gegeben - und endlich fängt er an, zu fliegen. Er fliegt in einen Regenbogen - in das Licht der Hoffnung - in die Zukunft, jene glorreiche Zukunft, die Euch gehört, und mir und allen anderen. Seht nach oben, seht nach oben."

(Auszug aus der Schlussrede in: "Der Große Diktator" von Charles Chaplin, 1940)
 

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