Dank auf griechisch

Krampf

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Griechen wollen Merkel in Ketten sehen
Da ist's! Das heißt Dank auf griechisch! Niemand außer Merkel wollte den Griechen Beistand leisten. Nur dank ihr erhält Griechenland milliardenschwere Spritzen! Mögen die Griechen ihre Staatsführung in Ketten legen, die Den Staat in Verfall gebracht hat! Außerdem sind es nicht Griechen, die das Recht haben, uns zu unterweisen. Im griechischen Parlament sitzen die Neonazis, die Holocaust leugnen! Ist das nicht ein Verbrechen!? Sie spekulieren auf allgemeinmenschliches und nicht auf ihr nationales Kulturerbe! Wir pumpen Griechenland unser schwer verdientes Geld voll und sind dabei schuld???
 

Telepathetic

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Ich glaube, das nennt man "den schwarzen Peter zuschieben". Ein häufig gespieltes politisches Spiel. In unseren Demokratien sind immer die anderen schuld. Und wenn's mit Schuldzuweisung nicht klappt, dann vielleicht mit Angstmache. Oder durch Mitleiderregen. Und wenn das auch nicht klappt, dann bleibt ja noch die pure Gewalt.
 

haruc

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Na, das mit der Anklage wegen Völkermords ist schon ziemlich übertrieben, aber es ist auch nur Teil eines Presse-"Krieges", der seit einiger Zeit zwischen Deutschland und Griechenland tobt... mit beinah so fatalen Konsequenzen für die europäische Einigung, wie ein echter Krieg, da die Narrative, die erfunden wurden und werden, und fleißig eingesetzt werden, einigen Bestand haben: "Die faulen, betrügerischen Griechen" vs. "Die deutschen Hitler-Jünger"; zum Teil schon uralte Vorurteile, die aber wohl so schnell nicht verschwinden werden.

Und an der Art, wie miteinander umgegangen wird, kann man ja auch ablesen, was in den Köpfen vorgeht: Die griechische Presse reagiert mit verzweifelten Attacken, die wohl aus ihrer Sicht gerechtfertigt erscheinen, während man auf deutscher Seite eher genervt ist von den Griechen, die man jetzt auch noch am Bein hängen hat.

Hier sieht man eben schön, wie ein Mittel, das die europäische Einigung herbeiführen sollte, genau das Gegenteil bewirkt. Mal gespannt, wie lange der europäische Burgfrieden noch halten wird.
 

vonderOder

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Krampf schrieb:
Im griechischen Parlament sitzen die Neonazis, die Holocaust leugnen! Ist das nicht ein Verbrechen!?
In Griechenland vermutlich nicht wie Du siehst.
Dort wurde z.B. am 27. März 2009 vom Berufungsgerichts einer der hartnäckigsten Rechtsextremisten Griechenlands, Konstantinos Plevris, frei gesprochen.
Konstantinos Plevris war im Dezember 2007 in erster Instanz, wegen seines, den Holocaust begrüßenden Buches "Die Juden, die ganze Wahrheit",
wegen "Volksverhetzung und Rassenhass" zu 14 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.
 

POW

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Hmmmm...Immer wieder das selbe miese Spielchen unserer "Freunde". Halten wir nicht den Allerwertesten hin und zahlen für alle anderen die Zeche, dann sind wir wieder die bösen, bösen Nazis. .... Hier stand nie was sinnvolles...
dkR, -mod

WER REDET DENN MAL DAVON ????

Es muß jetzt endlich mal Schluß´sein mit dieser "Duckmäusschen-Mentalität". Aber solange in unserem Land Menschen in der Politik mitwirken, die mit aller Gewalt gegen ihr eigenes Volk regieren, liegt es eben an uns Bürgern uns dieser Verräter zu entledigen...

Nunja, eigentlich sind "wir" ja seit 1871 der Welt Feind und sollten uns langsam daran gewöhnt haben.
 

dkR

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Thread aufgeräumt, können wir jetzt bei der Pleite Griechenlands bleiben?
 

vonderOder

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dkR schrieb:
Thread aufgeräumt, können wir jetzt bei der Pleite Griechenlands bleiben?
Dann hättest Du auch Neues erschaffen können und einen neuen Thread, erschaffen und anders benennen, und nicht als 'Überflüssig' ablegen können. Ja ich weiß: Unbequeme Sachen wandern halt in die Ablage "Freigegeben zur Vernichtung". Hatten wir ja auch grad bei unseren Staatschützern.
 

POW

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vonderOder schrieb:
Ja ich weiß: Unbequeme Sachen wandern halt in die Ablage "Freigegeben zur Vernichtung". Hatten wir ja auch grad bei unseren Staatschützern.


Hier fehlt der "Gefällt-mir-Button"....
 

Telepathetic

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haruc schrieb:
Hier sieht man eben schön, wie ein Mittel, das die europäische Einigung herbeiführen sollte, genau das Gegenteil bewirkt. Mal gespannt, wie lange der europäische Burgfrieden noch halten wird.
Ich stelle mir vor, dass der ESM ganz bewußt gestaltet ist, die Souveränität der Nationen abzuschaffen, um Kriegen jedweder Art, also ob medial geführt oder mit Soldaten, vorzubeugen. Problem bei der Sache ist, dass mit dem ESM die Ursache für die Krise nicht angegangen wird: die Staatsschulden und die staatliche Einmischung in den Wirtschaftsverkehr der Menschen. Wasser auf einen unfruchtbar gemachten Boden zu gießen, bringt keinen Pflanzenwachstum. Um im Bild zu bleiben: zuviel Wasser lässt den Boden absaufen, was den Pflanzen auch schadet. Zudem bestehen die Nationen seit langer Zeit, Mentalitäten und Vorurteile lassen sich nicht einfach mal so beiseite zwingen. Auch nicht mit der "Feuerkraft" des ESM.
 

dkR

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vonderOder schrieb:
dkR schrieb:
Thread aufgeräumt, können wir jetzt bei der Pleite Griechenlands bleiben?
Dann hättest Du auch Neues erschaffen können und einen neuen Thread, erschaffen und anders benennen.
Heul net rum, mach selber einen auf. POW war dazu anscheinend auch nicht in der Lage.

Gott, ist das mit euch ein Kindergarten.
 

haruc

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Telepathetic schrieb:
Ich stelle mir vor, dass der ESM ganz bewußt gestaltet ist, die Souveränität der Nationen abzuschaffen, um Kriegen jedweder Art, also ob medial geführt oder mit Soldaten, vorzubeugen

"Echte" Kriege, also mit Waffen und Tod, sind im gegenwärtigen Europa ja durch die supernationale Organisationsform der EU unmöglich, und so lange diese besteht, und den Europäischen Flohsack zusammenhält, wirds auch keinen Krieg geben. Was aber, wenn die EU zerbricht? Wenn eines Tages, in einer vielleicht nicht mehr ganz fernen Zukunft, die integrative Kraft dieser Organisation als einigendes Band nicht mehr ausreicht, um die Spannungen zwischen den Ländern, die ja gerade durch die EU klarer denn je zutage treten, und die zum Teil erst durch die Europäische Integration verursacht oder doch zumindest verschärft wurden, abzumildern? Es muss unter allen Umständen verhindert werden, dass sowas passiert, sonst brennts ganz schnell in der europäischen Peripherie - und vielleicht auch mitten in Europa. Dafür darf eigentlich kein Preis zu hoch sein. Das Dumme ist, dass vor allem Deutschland den Preis bezahlen muss und aller Wahrscheinlichkeit nach auch wird. Ich halte es durchaus für möglich, dass wir recht bald an einen Punkt gelangen, an dem der Preis für die Bewahrung und Aufrechterhaltung des Status Quo schlimmer und unerträglicher sein kann, als der "Sprung ins Dunkle" mitsamt seinen Folgen.

Griechenland ist schon jetzt auf absehbare Zeit in Ketten gelegt und es ist ungewiss, ob sich daran überhaupt was ändern wird. So lange Griechenland exorbitante Schulden schultern muss und dabei die Staatsausgaben explodieren, während die Einnahmen sinken, ist nicht damit zu rechnen, dass wir es noch erleben werden, dass Griechenland wieder auf die Beine kommt. Die einzig gangbaren Alternativen für Griechenland wären ein großzügiger Schuldenschnitt oder der Austritt aus der Eurozone, um durch die folgende Inflation die Schulden zu entwerten. In jedem Fall also eine ganz besondere Kapitalvernichtung, die den Rest von Europa hart treffen wird.

Aber gerade letzteres ist politisch nicht gewollt, weil dadurch ja das Einigungsprojekt infrage gestellt würde. Also träumen wir weiterhin unseren europäischen Traum auf Kosten von Millionen von Menschen, die deswegen auf Jahrzehnte hinaus in bitterer Armut leben müssen.

Die Sache mit dem Aufkauf von faulen Staatsanleihen in unbegrenzter Höhe halte ich für den komplett falschen Weg. Der ESM ohne Limit hat in seiner Anlage das Potential, das Europa, das wir kennen, binnen weniger Monate auszulöschen. So lange die Bonität der Bürgen in der Summe ausreicht, um Kredite zu akzeptablen Konditionen zu bekommen, kann das funktionieren, aber was, wenn dadurch auch die Tragfähigkeit der Bürgen überstrapaziert wird? Dann reisst uns dieses System in den Abgrund. Klar, Frankreich und Italien sind für ein solches System, aber auch nur deswegen, weil ihnen bereits das Wasser bis zum HAls steht (Italien) und sie davon profitieren, während Deutschland irgendwann alleine für ganz Europa gerade stehen muss (was es nicht kann!). Vielleicht abgesehen von Finnland und Estland gibts momentan in der EU kein Land, das nicht bereits nah an der Grenze seiner Belastbarkeit angelangt ist. Sicher, hier und dort ließen sich noch einige Milliarden rauskitzeln, aber das ist angesichts der ungeheuren Kapitalvernichtung, die im Gange ist, kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Man würde die notwendigen Entscheidungen nur um ein paar Tage hinauszögern.

Meiner Ansicht nach muss früher oder später ein Befreiungsschlag erfolgen, eine Neuordnung Europas auf einer sinnvollen Grundlage. Das Europa, das wir heute haben, ist nichts weiter als ein Haus, an dem 100 Architekten Details konstruiert haben, ohne jemals das Ganze betrachtet zu haben. Und beim Bau hat man zuerst die Ziegel in die Luft gehängt, dann ein Gebälk unter die Ziegel genagelt um dann unter dem Dach ein Fundament, das nur aus Wasser, aber nicht aus Zement besteht, zu gießen, ohne einen Keller auszuheben...

Ich finde dass, wenn wir das europäische Projekt bewahren wollen, was ja nach ansicht mancher durchaus im Interesse der Völker Europas liegen könnte, dies kaum auf evolutionärem Weg geschehen kann. D.h. die jetzt vorhandenen strukturellen Grundlagen sind vollkommen ungeeignet, um aus der Bürokratendiktatur einen demokratischen Bundesstaat zu machen. Alles andere kann aber nicht auf Dauer funktionieren.

Aber das größte Problem, das dem Projekt der europäischen Einigung im Wege steht, ist ein ganz pragmatisches, das man eigentlich garnicht lösen kann: Es gibt keine europäische "Nation". Die Völker Europas sind nicht bereit, auf Gedeih und Verderb eine Schicksalsgemeinschaft einzugehen. Das beweist ja die gegenwärtige Krise.

Die Völker Europas verbindet, mal davon abgesehen, dass sie auf dem gleichen Kontinent wohnen, garnichts. Keine gemeinsame Sprache, keine gemeinsame Kultur, keine gemeinsame Geschichte... Ja selbst in der Stunde der Krise sind die Völker Europas entzweit, obwohl sie eigentlich an einem Strang ziehen sollten.
IM Falle der Entstehung der Nationen im 19. und 20. Jahrhundert existierten diese Probleme nicht in dieser Form: Es gab in allen Punkten einen kleinsten gemeinsamen Nenner, über den Identifikation und Zusammengehörigkeitsgefühl hergestellt werden kommte. Nationen sind zwar eine Erfindung, ein theoretisches Konstrukt, aber ihnen liegt doch die unumstößliche Wahrheit zugrunde, dass sie nicht beliebig sind, sondern dass das, was eine Nation definiert real und existent ist. Über diesen Umweg wird die Nation faktisch zu einer realen Größe, auch wenn sie im Ursprung ein Gedankenkonstrukt ist. Das erkennt man zb. an solchen "Nationen" wie Belgien, die zwar seit 180 Jahren bestehen, aber dennoch enorme innere Spannungen (Wallonen vs. Flamen) aufweisen, weil der Identifikationsrahmen nicht ausreicht.

Es stellt sich daher die Frage, ob Europa jemals funktionieren kann, oder ob man nicht, in der Eurphorie des "postnationalen" Zeitalters in der vermeintlichen Überwindung nationaler Strukturen übersehen hat, dass Nationen, auch wenn sie eine Erfindung des Bürgertums des 19. Jahrhunderts sind, dennoch als identifikationsmuster und Interpretationsrahmen allgemein bestand haben. Man nahm nach 1945 an, dass die Nation nur ein Zwischenschritt im Entwicklungsprozess hin zur "europäischen Nation" sei. Was aber, wenn die Nation bereits den Endpunkt der Entwicklung (Hinsichtlich der numerischen Größe einer Identifikationseinheit) markiert, bzw ab da die Entwicklung in komplett andere Bahnen, zb. Regionalisierung läuft? Für letzteres gibts ja durchaus einige überzeugende Indizien.

Es gibt in Europa absolut garnichts, was auch nur im Ansatz integratives Potential aufweist. Selbst die Währung, die ja in der Regel immer Identifikation stiftet, entzweit eher, als dass die eint.

Edit:

Die Gelddruckmaschine wird scheinbar angeworfen werden. Dann heißts jetzt also festhalten und beten.

Vielleicht ist der Albtraum dann in ein paar Monaten vorüber, wenn der autokatalytische Selbstvernichtungsprozess heiß gelaufen ist.

Wie soll man notorische Verschwender dazu bringen, Geld zu sparen und notwendige Reformen durchzuführen, wenn man ihnen Geld in praktisch unbegrenzter Menge zur Verfügung stellt? Das heißt doch nix anderes wie "Augen zu und weitermachen!".
 

Telepathetic

Großmeister
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Die zwei einzigen Gründe, die mir einfallen wollen, warum ein europäisches Land ein anderes überfallen wollen könnte, sind Dampf ablassen und Raub. Beide Gründe ergeben keinen Sinn, vor allem weil Krieg niemandem helfen würde, die wirtschaftliche Lage irgendeines europäischen Landes zu verbessern.

Die Frage muß aber auch lauten: was hat der deutsche Steuerzahler z.B. mit den armen Regionen Italiens zu tun? Wie sollten kurzatmige Hilfszahlungen die Versäumnisse oder das Unvermögen der Leute in diesen Regionen, bzw. deren Zentralregierung, von keine Ahnung wievieler Jahre ausgleichen? Es muß dem Steuerzahler in Deutschland sauer aufstoßen, wenn er lebt, um zu arbeiten, und immer weniger dabei rausbekommt. Zudem wächst die Armut in Deutschland, im Ausland aber auch. Die Feuerkraft des ESM wird diese Tendenz nicht umkehren. Der ESM würde eher wie ein Brandbeschleuniger wirken.

Ich kann auch nur zustimmen: dieses künstlich vereinigte Europa stiftet kein Gefühl der Einheit mit Europa. Den Menschen der verschiedenen Nationen würde ein natürlicher Prozess des Näherkommens und womöglich Zusammenwachsens in eine größere Einheit besser tun. Städtepartnerschaften, Freundschaftsvereine, das Vorstellen von Kultur, Kunst, Lebens- und Denkweise der Nationen untereinander, leistet da zufriedenstellendere weil wirksamere Dienste.

Abgesehen von der fehlenden Identifikation mit Europa, sehe ich einfach keine praktisch zwingenden Gründe dafür, dass Europa auf diese Weise wirtschaftlich vereinigt werden müsste. Wie schon mal gesagt, ich denke, es geht bei allem Vereinigen Europas um geostrategische Ziele. Die Europa-Politiker wollen Amerika die Stirn bieten können. Zwar hieß es vor ein paar Jahren auf der Webseite der Bundesregierung, dass es keine europäische Armee geben würde. Aber wer's glaubt. Jedenfalls kann eine Zentralregierung, die irgendwo im Herzen Europa's waltet, nicht wirklich die Probleme vor Ort in den Regionen und Kommunen lösen. Das können nur die Menschen vor Ort. Und nur vor Ort kann es so etwas wie eine direkte Demokratie geben.
 

POW

Großmeister
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dkR schrieb:
vonderOder schrieb:
dkR schrieb:
Thread aufgeräumt, können wir jetzt bei der Pleite Griechenlands bleiben?
Dann hättest Du auch Neues erschaffen können und einen neuen Thread, erschaffen und anders benennen.
Heul net rum, mach selber einen auf. POW war dazu anscheinend auch nicht in der Lage.

Gott, ist das mit euch ein Kindergarten.

Andere Moderatoren haben dann aber auch einfach mit dem abgetrennten Teil einen neuen Thread eröffnet...Naja...andere Mod´s eben....

Tja Schade, denn dass, was Haruc nachfolgend schrieb, war absolut grandios und entsprach der Wahrheit und hätte vollstes hierher gepasst...
 

Salomon

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Da hier so viele den Nationalchauvinismus feiern und sich auf den Ausstieg aus dem Euro freuen, hiermal ein Artikel der sich mit den Auswirkungen des Szenarios "ein Ende mit Schrecken" beschäftigt!

... Durch eine Aufwertung der D-Mark um 50% gegenüber Resteuropa wären nämlich plötzlich die Lohnkosten nicht mehr konkurrenzfähig und man benötigt keine ausgeprägte Phantasie, um sich die öffentliche Debatte in einer solchen Situation vorzustellen. Wer jahrzehntelang die Binnenkonjunktur ignoriert und nur auf den Export geschielt hat, wird, ja er kann sich gar nicht über Nacht umbesinnen, nur weil er eine neue, stärkere Währung hat.

... zu den Millionen zusätzlichen Arbeitslosen käme auch noch eine wohl historisch einmalige Pleitewelle, da nicht nur die Banken, sondern auch die Unternehmen und die Privathaushalte Forderungen in Billionenhöhe abschreiben müssten. Oder glaubt irgendwer ernsthaft, dass die ehemaligen „Euroschuldner“ ihre Schulden in einer um 50% aufgewerteten deutschen Nationalwährung tilgen würden oder könnten? In einem solchen Szenario wäre vor allem der übergebliebene Rest des Sozialstaats dem Sperrfeuer der neoliberalen Heckenschützen ausgeliefert. Um „wettbewerbsfähig“ zu bleiben, müssten die Löhne dramatisch „gedrückt“ werden. Deutschland würde unweigerlich in eine Krise schlittern, die historisch ihresgleichen sucht. Wer glaubt, dass die Demokratie in einer solchen Situation gestärkt wird und Deutschlands Eliten dem Volk mehr Mitsprachrecht geben, beleidigt die Geschichte durch einen Mangel an Phantasie

aus "ungehörter Weckruf" von Jens Berger
http://www.nachdenkseiten.de/?p=14247


neoliberale Scheuklappen und Nationalchauvinismus, ein einziger kafkaesker Irrsinn!
 

Telepathetic

Großmeister
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Salomon schrieb:
Da hier so viele den Nationalchauvinismus feiern und sich auf den Ausstieg aus dem Euro freuen, hiermal ein Artikel der sich mit den Auswirkungen des Szenarios "ein Ende mit Schrecken" beschäftigt!

... Durch eine Aufwertung der D-Mark um 50% gegenüber Resteuropa wären nämlich plötzlich die Lohnkosten nicht mehr konkurrenzfähig und man benötigt keine ausgeprägte Phantasie, um sich die öffentliche Debatte in einer solchen Situation vorzustellen. Wer jahrzehntelang die Binnenkonjunktur ignoriert und nur auf den Export geschielt hat, wird, ja er kann sich gar nicht über Nacht umbesinnen, nur weil er eine neue, stärkere Währung hat.

... zu den Millionen zusätzlichen Arbeitslosen käme auch noch eine wohl historisch einmalige Pleitewelle, da nicht nur die Banken, sondern auch die Unternehmen und die Privathaushalte Forderungen in Billionenhöhe abschreiben müssten. Oder glaubt irgendwer ernsthaft, dass die ehemaligen „Euroschuldner“ ihre Schulden in einer um 50% aufgewerteten deutschen Nationalwährung tilgen würden oder könnten? In einem solchen Szenario wäre vor allem der übergebliebene Rest des Sozialstaats dem Sperrfeuer der neoliberalen Heckenschützen ausgeliefert. Um „wettbewerbsfähig“ zu bleiben, müssten die Löhne dramatisch „gedrückt“ werden. Deutschland würde unweigerlich in eine Krise schlittern, die historisch ihresgleichen sucht. Wer glaubt, dass die Demokratie in einer solchen Situation gestärkt wird und Deutschlands Eliten dem Volk mehr Mitsprachrecht geben, beleidigt die Geschichte durch einen Mangel an Phantasie

aus "ungehörter Weckruf" von Jens Berger
http://www.nachdenkseiten.de/?p=14247


neoliberale Scheuklappen und Nationalchauvinismus, ein einziger kafkaesker Irrsinn!

Ich habe den Eindruck, dass Herr Berger nicht zum Nachdenken anregen möchte, sondern zum Angsthaben.

Ich bin mit der Aussage "Wer jahrzehntelang die Binnenkonjunktur ignoriert und nur auf den Export geschielt hat" nicht einverstanden. Deutsche Produkte sind aufgrund ihrer Qualität in aller Welt beliebt, woraus sich die hohen Ausfuhren ergeben.

Es lassen sich gewiß Lösungen finden, damit es nicht zu Massenentlassungen kommt. In Notsituationen halten Menschen eher zusammen und Belegschaften lassen sich immer wieder auf veränderte Arbeitszeiten und Löhne ein.

Was meint Herr Berger mit "dem Sperrfeuer der neoliberalen Heckenschützen", dem "der übergebliebene Rest des Sozialstaats ausgeliefert" sei?

Anfang Juli ist ein Artikel in der FAZ erschienen, der sich mit dem Euro-Ausstiegs-Plan von Roger Bootle beschäftigt. Ein Ausstieg erscheint möglich, ohne das alles komplett den Bach runtergeht.
 

haruc

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Telepathetic schrieb:
Was meint Herr Berger mit "dem Sperrfeuer der neoliberalen Heckenschützen", dem "der übergebliebene Rest des Sozialstaats ausgeliefert" sei?

Darüber hab ich auch nachgedacht. Und ich kam zu folgendem Schluss:

Garnix.

Aber mit solchen Phrasen (Sperrfeuer neoliberaler Heckenschützen...) kann man immer wieder wunderbar Kopfnicken bei Leuten provozieren, die selbst nicht wissen, was sie meinen.

Abgesehen davon ist der Beitrag so belanglos, dass sich ein Kommentar dazu erübrigt.
 

Simple Man

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Btw:
1X57: "Average annual hours worked per country"
Greek workers have had a bad press recently but, as we reported in February, they work longer hours than any other Europeans. Their average of 2,017 hours a year puts them third in the international ranking, based on figures compiled by the Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD).

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